Geselligkeit beim Gurkenfest am 3. August – der Kleingärtnerverein und seine traditionsreiche Sommerparty
Eingelegt, roh, gekocht, mit oder ohne Schale – mit Gurken lässt sich allerhand machen. Sogar einen Sketch. Der ostfriesische Komiker Otto Waalkes interviewte Ende der 1970er-Jahre eine Gurke in seiner Show. Und der Langeooger Kleingärtnerverein Am Wald e.V. macht aus ihr seit mehr als 20 Jahren ein Sommerfest.
Es ist das erste Augustwochenende: An diesem wird traditionell samstags das Gurkenfest gefeiert (wobei auch mal eine Ausnahme gemacht wird, etwa 2023, da wurde es vorverlegt, um nicht mit einem anderen Fest zu kollidieren). Kowika Wißbrock und Ulrike Frey sitzen im Strandkorb und verkaufen die Essens- und Getränkemarken. Auf die Frage, wie das Fest zu seinem Namen kam, sagt Kowika Wißbrock schmunzelnd: „Viele haben damals nur Gurken gehabt.“ So viele, dass auch ein eigenes Gericht entstand. Der „Langeooger Bio-Schmorgurkentopf“. Einige Gurken ihrer Ernte wurden damals im Restaurant „Seekrug“, der heutigen „Langeooger Genussmanufaktur“, für die Suppe mitverarbeitet. Die Genussmanufaktur bereitet weiterhin das Traditionsgericht zu, allerdings nicht mehr aus der Ernte der Kleingärtner. Das Traditionsgericht wird mit zusätzlichen Gemüsesorten wie Paprika und Sellerie hergestellt. Es gibt auch eine Variante mit Fleisch vom Langeooger Rind. Insgesamt werden an die 250 Liter Suppe verkauft. Was sich viel anhöre, sei meist schnell weg, meint Jutta Uhlenkamp. Gemeinsam mit Silke Wolf gibt sie das beliebte Gericht aus.
Die Gemeinschaft macht das Fest
Außer dem Suppenzelt haben die Vereinsmitglieder viele weitere Zelte aufgebaut: Ein großes Festzelt, in dem Kaffee und Kuchen angeboten werden und Sitzbänke zum Verweilen einladen. Direkt hinter dem Zelt ist die Hüpfburg für Kinder aufgebaut. In einem anderen Zelt werden die Langeooger Gemüsepfanne, Cocktails und sogar selbstgemachter Gurkenschnaps angeboten; Bratwürste und Pommes in einem weiteren. Auch ein Getränkezelt steht auf dem Festplatz vor den Gärten, auf dem Stehtische, Bierbänke, Tische und vereinzelte Strandkörbe aufgestellt wurden.
Am Freitag hatten sie um 16 Uhr mit dem Aufbau begonnen, um 21 Uhr seien sie fertig gewesen, erzählt Frank Wißbrock, 1. Vorsitzender des Vereins. Die Vereinsmitglieder seien sehr engagiert: „Einige helfen beim Auf- und Abbau, andere am Festtag.“ Der Verein hat rund 180 Mitglieder, die sich auf 80 Gartenparzellen verteilen.
Das Gurkenfest ist zum einen ein Schlemmerfest, zum anderen ein Inselfest, zu dem ein kleiner Flohmarkt gehört, auf dem Kinder und Erwachsene so einiges anbieten. Dazu gehören Fotos, Karten und Kalender von Langeoog, originelle Handarbeiten und – ganz klassisch – Flohmarktdinge, die der eine nicht mehr braucht, aber vielleicht ein anderer gerne nutzen möchte. Geselligkeit macht das Fest aus. Und so gehören neben Bewegungs- und Geschicklichkeitsspielen auch eine Schauübung der Jugendfeuerwehr dazu und ein Auftritt der Kindertanzgruppe „Wippsteertjes“ des TSV Langeoog. Unermüdlich spielt DJ Stefan Musik – „den ganzen Tag, bis Mitternacht“, sagt Frank Wißbrock beeindruckt, schließlich hat das Fest bereits um 11 Uhr begonnen.
Da auch der DJ in einem Zelt untergebracht ist, läuft die Musik weiter, als Regenschauer die Gurkenfestgäste zum Zusammenrücken in die Zelte vom Festplatz vertreibt. Gebrutzelt und geplaudert wird weiterhin. Frank Wißbrock bestätigt, dass das Fest dem Verein viel bedeute, da sie so aus dem Erlös auch einiges für ihre Gemeinschaft erwerben könnten. In den vergangenen Jahren seien es das große Festzelt gewesen, zwei Blockhütten, in denen sie das Equipment für das Gurkenfest aufhöben, und ein neuer Rasenmäher.
„In all den Jahren, die es das Gurkenfest nun schon gibt, hat sich so manches verändert“, sagt der 1. Vorsitzende und freut sich. Denn: „Aus einem kleinen Gartenfest mit Gemüseverkauf ist immer mehr geworden.“
-jeg-