Archiv der Kategorie: Kirche

Einmal reicht noch nicht

Auf Langeoog werden die evangelisch-lutherische Inselkirche und die katholische Kirchengemeinde St.-Nikolaus von Kurpastorinnen und Kurpastoren unterstützt. Sie bleiben für einige Wochen und übernehmen die Gestaltung von Gottesdiensten, halten Vorträge und führen Seelsorgegespräche.

Kurpastor
„Einmal ist keinmal“, findet Pfarrer Joachim Thurn und kommt gleich zweimal als Kurpastor auf die Insel.

Joachim Thurn ist vom 5. August bis 4. September 2025 Kurpastor in der ev.-luth. Inselkirche
Nicht einmal, sondern gleich zweimal kommt Pfarrer Joachim Thurn dieses Jahr auf die Insel. Denn nachdem er zunächst im August auf Langeoog zu Gast ist, kehrt er vom 20. September bis zum 9. Oktober prompt für eine zweite Runde zurück. Dass der gebürtige Kölner großer Insel-Fan ist, erkennt man aber auch daran, dass er seit über 20 Jahren die Inselkirche als Kurpastor unterstützt.
In seiner Wahlheimat, der Altmark in Sachsen-Anhalt, betreut der Pfarrer 15 Dörfer und zwölf kleinere Kirchengemeinden. Da freut sich der 59-Jährige besonders auf die Entschleunigung, die die autofreie Insel mit sich bringt. „Allein schon das Ankommen“, erzählt er. „Das Gepäck aufgeben, das Auto abstellen, sich frei auf der Fähre fühlen – das tut der Seele gut.“ Während seiner Zeit als Kurpastor will Joachim Thurn in Gespräche kommen, ermuntern, den beruflichen Stress hinter sich zu lassen, und Freude daran wecken, sich mit dem Glauben mit Blick auf die unendliche Weite der Nordsee auseinanderzusetzen.

Kurpastor
Pater Klaus Vechtel ist auch Singer-Songwriter.

Klaus Vechtel dient vom 18. bis 31. August 2025 als Kurpastor in der katholischen St.-Nikolaus-Kirche
Auch Pater Klaus Vechtel ist kein Inselneuling und kehrt immer wieder gerne zurück auf die Insel. „Hier finde ich immer Abstand von meinem Alltag – das ist wie ein Geschenk für mich“, freut sich der Jesuitenpater auf seinen Inselaufenthalt.
Der gebürtige Dormagener studierte Theologie in Bonn, Rom und Frankfurt und ist seit 2014 Professor für Systemische Theologie an der Hochschule Sankt Georgen der Jesuiten in Frankfurt. In seiner Freizeit spielt er gerne (und laut) Gitarre, auch zusammen mit der Hochschulband. Auf der Insel will der Pater nicht nur die Vielfalt der Natur genießen, sondern sich vor allem überraschen lassen von den Menschen. „Ich bin immer offen für neue Begegnungen.“ -ut-

„Die Klänge der Nacht“

„Tastendynastie“ am 24. August 2025 in der Inselkirche

Tastendynastie
Maria Narodytska Foto: Christina Körte

Nicht zwei, sondern gleich vier Hände fliegen am 24. August 2025 über die Tasten: Das Klavierduo „Tastendynastie“ bringt Werke von Schubert, Ravel und anderen großen Komponisten in die ev.-luth. Inselkirche.
Maria Narodytskas Interpretationen drücken auf fantasievolle Weise Klarheit und Hingabe aus. Über 50 Mal bei internationalen Klavierwettbewerben ausgezeichnet, hat sie bisher fünf Alben aufgenommen. Auch Iryna Zhukovska hat einige Preise erhalten und bereits zwei Alben veröffentlicht. Die Professorin unterrichtet Piano an der Dragomanov Universität in Kiew und hat zahlreiche musikwissenschaftliche Texte veröffentlicht. Gemeinsam bringen die beiden Ukrainerinnen in ihrem Programm „Die Klänge der Nacht“ die Tasten zum Fliegen und begeistern mit ihrer mitreißenden Balance aus kontrollierter Virtuosität und Reichtum an emotionalen Kontrasten.
Wie die Nacht in der Inselkirche klingt, das lässt sich am Sonntag, 24. August 2025 ab 20 Uhr erlauschen. Bereits am Donnerstag, 21. August 2025 spielt Maria Narodytska um 11 Uhr eine Klaviermatinée in der Inselkirche. Der Eintritt ist jeweils kostenfrei, eine Spende erwünscht. -ut-

Tastendynastie
Iryna Zhukovska. Foto: Dragomanov Universität

 

Faire Ware aus der ersten Reihe

Mit Kakao, Kaffee und Keksen setzt sich der Eine-Welt-Laden für eine bessere Zukunft ein

Eine Welt
Schokolade aus dem Paddelboot – wer hätte das gedacht? Foto: Deff Westerkamp

Es hat sich einiges geändert für den Eine-Welt-Laden, seit dieser Anfang 2024 aus dem hinteren Gebäude neben der ev.-luth. Inselkirche in das Gemeindehaus „Beiboot“ direkt an der Hauptstraße 15 gezogen ist. „Wir haben jetzt viel mehr Regalfläche als zuvor“, schwärmt Norda Westerkamp, Sprecherin des Eine-Welt-Teams.
Und mehr Platz bedeutet natürlich auch mehr Ware. Neben den klassischen Eine-Welt-Produkten wie Kaffee, Keksen oder Wein gibt es hier noch viele weitere Lebens- und Genussmittel: Lilafarbenen Reis zum Beispiel oder gesegelte Schokolade. Auch christliche Angebote wie etwa Kreuze oder Gebetswürfel gibt es hier zu erstehen, genauso wie Trinkbecher und Kosmetika. Alles wurde fair gehandelt, ökologisch angebaut oder aus recyceltem Material gefertigt.
Moment mal – gesegelte Schokolade? Aber klar doch! Für das besondere Produkt werden die Kakaobohnen in der Dominikanischen Republik auf den Schoner „Tres Hombres“ verpackt, der diese dann über den Ozean segelt. Die niederländische Manufaktur bringt das fertige Produkt dann mit Lastenrädern über die Grenze. Damit die Segel-Schoki aber zu 100 Prozent emissionsfrei im Langeooger Eine-Welt-Laden ankommen kann, mussten die Ehrenamtlichen kreativ werden: Mit Paddelbooten geht es von Bensersiel über das Wattenmeer zum Hafen, wo die Kostbarkeit wiederum auf das Fahrrad kommt. Lohnt sich dieser Aufwand denn? „Wir verkaufen jeden Tag Segel-Schokolade“, beantwortet Ulrike „Uli“ Bieneck – nach etwa 15 Jahren Dienstälteste im Team – die Frage mit einem klaren „Ja“.

Eine Welt
Gemeinsam für eine faire Welt: Norda Westerkamp und Uli Bieneck vom Eine-Welt-Laden und Frank Niemeier aus der AG Fairtrade-Insel Langeoog (v.l.).

Auch der Umzug hat sich eindeutig gelohnt: Das zehnköpfige Team merkt einen deutlichen Aufschwung bei der Kundenzahl. „Wir gehören eben jetzt zur ersten Reihe“, witzelt Uli Bieneck. Immer mehr Neugierige finden ihren Weg in den Eine-Welt-Laden und entdecken sein vielfältiges Angebot. Damit das so bleiben kann, öffnen die Ehrenamtlichen seit diesem Jahr auch wieder an fünf Tagen der Woche die Pforten des Ladens.
Der Erlös des bunten Geschäfts geht an das „Collège Privé d‘Enseignement Technique“ in Koudougou, Burkina Faso. Die Schule bildet Maurer, Bauzeichner, Schlosser und Elektriker aus. Aus den Langeooger Spenden werden die Mehrkosten für das Material, das in der Ausbildung benötigt wird, bezahlt. „Wir wollen zu besseren Lebensbedingungen beitragen“, erzählt Norda Westerkamp. „Also leisten wir Hilfe zur Selbsthilfe.“
Doch nicht allein mit dem Erlös, schon durch den Kauf an sich trägt der Kunde etwas zur Lebensqualität von Menschen aus ärmeren Regionen bei. Denn die Produkte mit Siegeln etwa von „GEPA“, „El Puente“ und „Weltpartner“ stehen neben Nachhaltigkeit und ökologischer Herstellung auch für eine faire Bezahlung der Arbeiter. „Unsere Kunden sind bereit, mehr für die Ware zu bezahlen, wenn sie so für ein bisschen mehr Lebensqualität sorgen“, weiß Norda Westerkamp.
Deshalb arbeitet das Team des Eine-Welt-Ladens auch eng mit der AG Fairtrade-Insel Langeoog zusammen und macht etwa bei der Fairen Woche mit. Die Einkaufstaschen im Eine-Welt-Laden – 100 Prozent ökologische Baumwolle, fair genäht – wurden gemeinsam entwickelt.
Einmal im Monat laden die Ehrenamtlichen aus der ersten Reihe zu ihrem Wein-und-Schokoladen-Abend ein. „Das hat jahrzehntelange Tradition“, erzählt Uli Bieneck. Hier kann gemeinsam verköstigt, schnabuliert und geschnackt werden. Und ganz nebenbei tut man auch noch etwas für die Zukunft unserer einen Welt. Die nächsten Termine sind der 25. Juli und 29. August 2025, jeweils ab 18 Uhr. -rsc-

Tropisches Langeoog

800 Mangos für den guten Zweck

Mango
Norda Westerkamp und Uli Bieneck im Kontrastprogramm: Dicke Jacken und tropische Mangos passen gut zusammen. Foto: Eine-Welt-Laden
Mango
Mangos in Hülle und Fülle. Foto: Eine-Welt-Laden

Vom 16. bis 19. Mai 2025 gab es wieder Mangos aus Burkina Faso im Zelt vor dem Eine-Welt-Laden zu erstehen. Schon seit Ende der 1970er-Jahre führt die evangelische Inselkirche die erfolgreiche Aktion einmal im Jahr durch. Dabei werden die Mangos in Bio-Qualität aus Burkina Faso angeliefert – früher mit dem Flugzeug, heute ökologischer mit dem Schiff – und der Erlös aus ihrem Verkauf wieder zurück nach Burkina Faso geschickt. Ein rundum erfüllender Kreislauf also. Unterstützt wird die christliche Berufsschule „Collège Privé d’Enseignement Technique de Koudougou“, kurz „CPET“ in Koudougou.
Dieses Jahr hat der Eine-Welt-Laden um Leiterin Norda Westerkamp die Aktion organisiert. Die Ehrenamtlichen Ulrike Bieneck und Regina Willenberg halfen im Verkauf; Küster Dominique Seifert unterstützte beim Aufbau des Stands.
Als der Verkauf der köstlichen Südfrucht schließlich anfing, ging dann alles ganz schnell: „Die Mangos waren ruckzuck weg“, erzählt Ulrike Bieneck begeistert. Innerhalb von dreieinhalb Tagen ging ein Großteil der 800 Mangos über die Standtheke, nur zwei Kisten blieben für den Restverkauf am Dienstag, 20. Mai im Eine-Welt-Laden übrig. Die wohltätige Tradition hat allen Beteiligten wieder einmal viel Spaß gemacht. Und bei einem Biss in das saftige Fruchtfleisch steigt die Vorfreude auf den Mango-Verkauf im nächsten Jahr, wenn die Tropen wieder für einen kurzen Moment Einzug auf Langeoog erhalten. -ut-

Ein großes Danke für die Musik

Gospelchor Langeoog mit neuem Programm

Gospel
Der Gospelchor Langeoog bei einem Auftritt 2024 in der Inselkirche. Foto: Dominique Seifert

Wenn der Langeooger Gospelchor zur Probe zusammen kommt, geht es vor allem um eines: das gemeinsame Musizieren. Unter der Leitung von Inselkantorin Olga Persits entwickeln die Sängerinnen und Sänger ihre Stimmen und Musikalität. Dass dabei am Ende neben Auftritten in Gottesdiensten auch eigene Konzerte rausspringen, kann Gospelfans nur freuen.
Das neue Programm heißt „Thank You for the Music!“ und macht mit schwungvollen Pop- und Gospelsongs richtig Laune. Mit Akiko Kapeller am Klavier und unter anderen der Swing-Sängerin Katja Agena im Chor singen die Chormitglieder ihr großes Dankeschön an die Musik.
Gefühlvoll wird es am 23. Juli 2025 um 20.00 Uhr in der evangelischen Inselkirche. Tickets sind für 12,– Euro (Kinder bis 14 J. frei) im Haus der Insel oder online über www.langeoog.de zu erhalten, Restkarten an der Abendkasse. -ut-

Der kibi-Ferientreff: Das bunte Programm für Kinder

Kostenloses Angebot des Bibellesebundes im Juli und August am Strand

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Gehören zusammen: Sommer, Strand und kibi-Ferientreff. Foto: BLB

Wer hat Lust auf mehr am Meer? Der Sommer und der kibi-­Ferientreff – sie gehören am Langeooger Strand untrennbar zusammen. Voller Witz und Abwechslung, kreativ und mit spannenden Geschichten aus der Bibel präsentiert der kibi-­Ferientreff in diesem Jahr erneut ein abwechslungsreiches ­Programm für Kinder.
Vom 14. Juli bis 9. August 2025 sind die Teams für die Urlauberkinder und ihre Familien vor Ort und haben einiges vorbereitet: Spiele, Theaterstücke mit Handpuppen oder anderen witzigen Gestalten, viele ohrwurmtaugliche Lieder und Geschichten über Gott und die Menschen aus der Bibel. Wenn es am Nachmittag über den Strand schallt: „Bleibt nicht hocken und kommt ran, der kibi-Ferientreff fängt an“, dann dauert es nicht mehr lange, bis sich die ersten Kinder an der kibi-Ferientreff-Beachflag am Sportstrand (Übergang „Hospizpad“, vormals „Seekrug“) einfinden, oft in Begleitung ihrer Eltern oder Großeltern.
Um 15 Uhr startet dort von Montag bis Samstag der Kindertreff. Im anschließenden Bibel-Entdecker-Klub sind die Kinder eingeladen, ihre eigenen Entdeckungen in der Bibel zu machen, Fragen zu stellen, nach Antworten zu suchen und zusammen mit den Mitarbeitern so manches Rätsel zu lösen. – Bei ungünstiger Witterung finden Kindertreff und Bibel-Entdecker-Klub im Haus „Kloster Loccum“ statt.
Abends um 19 Uhr sind alle Kinder eingeladen, im Haus „Kloster Loccum“ den Tag gemeinsam mit anderen Kindern (und ihren Kuscheltieren) ausklingen zu lassen. Neben einer schönen Gute-Nacht-Geschichte gibt es Lieder, Theater und lustige oder ruhige Aktionen. Übrigens: Willkommen sind alle Kinder auf der Insel!

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Spiele, Lieder und Geschichten an der Beachflag – das bietet der kibi-Ferientreff am Sportstrand. Foto: BLB

Ehrenamtlicher Einsatz
Egal ob im Kindertreff, dem Bibel-Entdecker-Klub oder bei der Gute-Nacht-Geschichte: Die vorwiegend ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bibellesebundes e.V. (Marienheide, NRW) gestalten das Programm mit so viel Leidenschaft und Engagement, dass die Kinder begeistert teilnehmen und gespannt den modern erzählten Geschichten aus der Bibel lauschen.
„Kinder sind neugierig und haben viele Fragen. Wir möchten sie ernst nehmen und ihnen auf kindgerechte Art begegnen und das weitergeben, was uns selber bewegt. Dazu gehört unsere Begeisterung von der Bibel und ihrer Aktualität für unser Leben.“ So beschreibt Anja Günther, Leiterin des kibi-Ferientreffs, das Anliegen dieser überkonfessionellen Arbeit des Bibellesebundes, der auf Langeoog mit dem Haus „Kloster Loccum“ zusammenarbeitet. „Darum ist es uns ein Anliegen, Kinder einzuladen, die Geschichten der Bibel für sich zu entdecken, Fragen zu stellen und zu erleben, dass die Bibel in den Alltag hineinspricht.“ – Mehr Infos zum Langeoog-Programm gibt’s online auf https://langeoog.kibi-ferientreff.de. -ut-

Diese Kurpastoren sind nicht mehr von der Insel wegzudenken

Auf Langeoog werden die evangelisch-lutherische Inselkirche und die katholische Kirchengemeinde St.-Nikolaus von Kurpastorinnen und Kurpastoren unterstützt. Sie bleiben für einige Wochen und übernehmen die Gestaltung von Gottesdiensten, halten Vorträge und führen Seelsorgegespräche.

Kurpastor
Clemens Bittlinger tritt auch auf zwei Konzerten in der Inselkirche auf. Foto: Erika Hemerich

Clemens Bittlinger ist vom 8. bis 28. Juli 2025 Kurpastor in der ev.-luth. Inselkirche
„Schon wenn man in Bensersiel das Auto stehen lässt, die Fähre besteigt und dann sieht, wie das Festland sich allmählich entfernt, beginnt die Erholung“, schwärmt Clemens Bittlinger, Pfarrer, Buchautor und vor allem eines: Liedermacher. Rund 100 Konzerte gibt er jedes Jahr. Längst haben einige seiner Lieder in zum Teil millionenfacher Auflage den Weg ins allgemeine Liedgut der Kirchengemeinden gefunden. Der vielbeschäftigte Musiker will die autofreie Insel genießen: „Ich sitze ja als Liedermacher sehr viel im Auto. Und dann das Gefährt einfach mal stehen zu lassen, tut unendlich gut.“
Bereits seit über zehn Jahren kommt der Odenwalder mit seiner Familie auf die Insel. Und auch in diesem Jahr will er der Natur und den Menschen so begegnen, „dass wir etwas von der Gegenwart des liebenden Schöpfers spüren.“
Clemens Bittlinger dient im Juli nicht nur als Kurpastor, sondern lädt auch zu zwei Konzertabenden ein: Am Sonntag, 20. Juli 2025 spielt und singt er zusammen mit einem Projektchor unter dem Motto „Leih mir deine Flügel“. Am Sonntag, 27. Juli verfolgt er zusammen mit Gitarrist Adax Dörsam „Spuren“. Beide Konzerte finden um 20.00 Uhr in der Inselkirche statt, Eintritt frei.

Kurpastor
Thomas Abrell kommt seit über 20 Jahren als Kurpastor auf die Insel. Foto: privat

Thomas Abrell dient vom 7. bis 20. Juli 2025 als Kurpastor in der katholischen St.-Nikolaus-Kirche
Seit über 20 Jahren kommt Bruder Thomas Abrell als Kurpastor auf die Insel, da kann man schon fast von einem zweiten Zuhause sprechen. Dabei setzt der Franziskanermönch auf ein Kontrastprogramm: raus aus den Bergen – rein in das Meer! Der Sohn einer Allgäuer Bauernfamilie lebt im Münchner Kloster St. Anna im Lehel und arbeitet dort in der Ökonomie der Deutschen Franziskanerprovinz.
Während seiner Aufenthalte auf der Nordseeinsel freut er sich besonders über Schwimmpartien im Meer, Spaziergänge durch die Dünenlandschaft und Radtouren ans Ostende.
„Mit zu meinen Erfahrungen gehört die Entschleunigung. Dieses Gefühl beginnt schon auf der Fähre und lässt mich für den Rest der Zeit auf Langeoog nicht mehr los“, verrät Thomas Abrell. Auch die Begegnungen mit alten Bekannten und neuen Gesichtern sucht der Mönch ganz bewusst. „Ich bin gespannt, was sich seit dem letzten Mal verändert hat!“ -ut-

Von YouTubern und Kurpastoren

Auf Langeoog werden die evangelisch-lutherische Inselkirche und die katholische Kirchengemeinde St.-Nikolaus von Kurpastorinnen und Kurpastoren unterstützt. Sie bleiben für einige Wochen und übernehmen die Gestaltung von Gottesdiensten, halten Vorträge und führen Seelsorgegespräche.

Kurpastor
Pfarrer i. R. Ulrich Braun freut sich auf die Zeit auf der Insel. (Foto: privat)
Kurpastor
Vor malerischer Kulisse: So sah ein geistlicher Impuls von Johannes zu Eltz 2023 auf YouTube aus.

Ulrich Braun ist vom 13. Juni bis 7. Juli 2025 Kurpastor in der ev.-luth. Inselkark
Bereits zum dritten Mal kehrt Pfarrer i. R. Ulrich Braun als Kurpastor auf die Insel zurück. Der 68-Jährige kommt aus Herford in Ostwestfalen und war 30 Jahre Gemeindepfarrer. Als Ruheständler betreute er die deutsche evangelische Gemeinde an der spanischen Costa del Sol und unterstützt Geflüchtete bei ihrer Integration in Deutschland.
Auf der Insel freut er sich besonders darauf, Menschen unterschiedlichen Alters und verschiedener Herkunft in Urlaubsstimmung kennenzulernen. „In Gesprächen miteinander, in gemeinsam gefeierten Gottesdiensten, in zusammen angestimmten Liedern, aber auch am Strand oder im Smalltalk auf der Straße finden Begegnungen statt, die oft eine Bereicherung sind“, erzählt Braun. „Darauf freue ich mich am meisten.“

Dr. Johannes zu Eltz dient vom 23. Juni bis 6. Juli 2025 als Kurpastor in der katholischen St.-Nikolaus-Kirche
Mit Dr. Johannes Graf von und zu Eltz kehrt ein YouTuber zurück auf die Insel. Bereits 2023 vloggte der heute 67-Jährige regelmäßig von der Insel aus und stellte geistliche Impulse auf den YouTube-Kanal der Dompfarrei St. Bartholomäus in Frankfurt am Main.
Der römisch-katholische Priester und Domkapitular des Bistums Limburg ist Pfarrer der Domgemeinde und zwei weiterer Pfarreien in Frankfurt am Main. Seine täglichen Impulse erreichen heute hunderte von Menschen. -ut/rsc-

Fest verankert im Glauben

Jubelkonfirmation von etwa 200 Gläubigen in der Inselkaark – Firmung und Kommunion in der St.-Nikolaus-Kirche

Feiern
In der Inselkirche gibt es momentan einiges zu feiern.

Beide Kirchen auf Langeoog haben dieser Monate einiges zu feiern. Ob nun Kommunion oder Konfirmation – der gläubige Nachwuchs verfestigt seine Zugehörigkeit zur Kirche, während Jubilanten auf eine bewegte Zeit mit Gott zurückschauen.

Jubelkonfirmation in der ev.-luth. Inselkirche
Gleich zwei Festtage waren nötig, um die schiere Menge an Jubelkonfirmanden gebührend unterzubekommen: Am 13. und 27. April 2025 wurden die goldenen, eisernen und diamantenen Konfirmationen von rund 200 Gläubigen gefeiert. Da diese seit 2020 pandemie- und vakanzbedingt lange nicht stattfinden konnten, gab es einige Jahrgänge nachzuholen: Die Konfirmanden von 1960 bis 1965 und von 1970 bis 1975 blickten gemeinsam mit Inselpastorin Jeannette Schurig auf eine Lebensreise an Gottes Seite zurück.
Am 11. Mai 2025 ist dann der evangelische Nachwuchs an der Reihe: Fünf Mädchen und vier Jungen feiern ihre Konfirmation. Ein Auftritt des Langeooger Gospelchors macht den Festtag besonders freudig.

Firmung und Kommunion in der St.-Nikolaus-Kirche
Am 21. April 2025 wurde die 17-jährige Langeoogerin Zoe Bäcker gefirmt. Ein seltener Festakt auf der Insel, der dennoch feierlich begangen wurde. Das Sakrament spendete der Kurpastor Maik Stenzel aus Osnabrück.

Feiern
Frisch gefirmt: Zoe Bäcker erhielt ein Kreuz, wie es Papst Franziskus trug. (Foto: privat)

Erstkommunion feierten am 27. April 2025 drei junge Langeooger: Carolina Langa, Jonathan Sawa und Leon Takens. Pastoralreferentin Susanne Wübker freute sich über volle Kirchenbänke. Am 30. April gingen die Kommunionskinder außerdem auf Exkursion: Im Kloster Dinklage entdeckten sie die Hostienbäckerei. -ut-

Alte Tradition neu aufgelegt

Die Skatturniere im „Beiboot“ fanden großen Anklang

Gewinner des zweiten Turniers: Dieter Schmidt, Günter Suttner und Rüdiger Schmidt (v.l).

Ursprünglich ein Brauch von der Ortshandwerkerschaft, erlebte der Langeooger Wettkampf vor einigen Jahren einen Stillstand. Doch jetzt hat die ev.-luth. Kirchengemeinde die alte Tradition, die früher unter der Leitung von Hans-Jörg „Atze“ Numrich stand, wieder ins Laufen gebracht. Drei Mal konnte das „neue“ alte Turnier im Frühjahr 2025 stattfinden. Bis in den späten Abend saßen die Teilnehmenden bei den Turnieren im Januar, Februar und April zusammen. Inselpastorin Jeannette Schurig, die die Abende eröffnete, freute sich über die rege Teilnahme. Ganz besonders freuten sich auch die Gewinner des ersten Abends: Rüdiger Schmidt (Platz 1), Heinz Schwede und Christine Deuter. Im Februar belegte Dieter Schmidt den ersten Platz, Rüdiger Schmidt und Günter Suttner folgten auf Platz 2 und 3. Am dritten Skatabend lauteten die Sieger Erhard Post (Platz 1), Lars Vogel (Platz 2) und Thieß Steinke (Platz 3). Die Gewinner konnten an allen Abenden Preise aus dem Eine-Welt-Laden mit nach Hause nehmen. Für alle Teilnehmenden standen darüber hinaus Getränke, Knabbereien und leckere Frikadellen zur Verfügung.
Die Vorstandsmitglieder der Kirchengemeinde und Moderatoren der Abende, Christine Deuter und Lars Vogel, wollen auch in der nächsten Wintersaison wieder neue Turniere veranstalten. Wettkämpfe sind für November und Dezember 2025 in Planung. -ut-