Archiv der Kategorie: Kirche

Von YouTubern und Kurpastoren

Auf Langeoog werden die evangelisch-lutherische Inselkirche und die katholische Kirchengemeinde St.-Nikolaus von Kurpastorinnen und Kurpastoren unterstützt. Sie bleiben für einige Wochen und übernehmen die Gestaltung von Gottesdiensten, halten Vorträge und führen Seelsorgegespräche.

Kurpastor
Pfarrer i. R. Ulrich Braun freut sich auf die Zeit auf der Insel. (Foto: privat)
Kurpastor
Vor malerischer Kulisse: So sah ein geistlicher Impuls von Johannes zu Eltz 2023 auf YouTube aus.

Ulrich Braun ist vom 13. Juni bis 7. Juli 2025 Kurpastor in der ev.-luth. Inselkark
Bereits zum dritten Mal kehrt Pfarrer i. R. Ulrich Braun als Kurpastor auf die Insel zurück. Der 68-Jährige kommt aus Herford in Ostwestfalen und war 30 Jahre Gemeindepfarrer. Als Ruheständler betreute er die deutsche evangelische Gemeinde an der spanischen Costa del Sol und unterstützt Geflüchtete bei ihrer Integration in Deutschland.
Auf der Insel freut er sich besonders darauf, Menschen unterschiedlichen Alters und verschiedener Herkunft in Urlaubsstimmung kennenzulernen. „In Gesprächen miteinander, in gemeinsam gefeierten Gottesdiensten, in zusammen angestimmten Liedern, aber auch am Strand oder im Smalltalk auf der Straße finden Begegnungen statt, die oft eine Bereicherung sind“, erzählt Braun. „Darauf freue ich mich am meisten.“

Dr. Johannes zu Eltz dient vom 23. Juni bis 6. Juli 2025 als Kurpastor in der katholischen St.-Nikolaus-Kirche
Mit Dr. Johannes Graf von und zu Eltz kehrt ein YouTuber zurück auf die Insel. Bereits 2023 vloggte der heute 67-Jährige regelmäßig von der Insel aus und stellte geistliche Impulse auf den YouTube-Kanal der Dompfarrei St. Bartholomäus in Frankfurt am Main.
Der römisch-katholische Priester und Domkapitular des Bistums Limburg ist Pfarrer der Domgemeinde und zwei weiterer Pfarreien in Frankfurt am Main. Seine täglichen Impulse erreichen heute hunderte von Menschen. -ut/rsc-

Fest verankert im Glauben

Jubelkonfirmation von etwa 200 Gläubigen in der Inselkaark – Firmung und Kommunion in der St.-Nikolaus-Kirche

Feiern
In der Inselkirche gibt es momentan einiges zu feiern.

Beide Kirchen auf Langeoog haben dieser Monate einiges zu feiern. Ob nun Kommunion oder Konfirmation – der gläubige Nachwuchs verfestigt seine Zugehörigkeit zur Kirche, während Jubilanten auf eine bewegte Zeit mit Gott zurückschauen.

Jubelkonfirmation in der ev.-luth. Inselkirche
Gleich zwei Festtage waren nötig, um die schiere Menge an Jubelkonfirmanden gebührend unterzubekommen: Am 13. und 27. April 2025 wurden die goldenen, eisernen und diamantenen Konfirmationen von rund 200 Gläubigen gefeiert. Da diese seit 2020 pandemie- und vakanzbedingt lange nicht stattfinden konnten, gab es einige Jahrgänge nachzuholen: Die Konfirmanden von 1960 bis 1965 und von 1970 bis 1975 blickten gemeinsam mit Inselpastorin Jeannette Schurig auf eine Lebensreise an Gottes Seite zurück.
Am 11. Mai 2025 ist dann der evangelische Nachwuchs an der Reihe: Fünf Mädchen und vier Jungen feiern ihre Konfirmation. Ein Auftritt des Langeooger Gospelchors macht den Festtag besonders freudig.

Firmung und Kommunion in der St.-Nikolaus-Kirche
Am 21. April 2025 wurde die 17-jährige Langeoogerin Zoe Bäcker gefirmt. Ein seltener Festakt auf der Insel, der dennoch feierlich begangen wurde. Das Sakrament spendete der Kurpastor Maik Stenzel aus Osnabrück.

Feiern
Frisch gefirmt: Zoe Bäcker erhielt ein Kreuz, wie es Papst Franziskus trug. (Foto: privat)

Erstkommunion feierten am 27. April 2025 drei junge Langeooger: Carolina Langa, Jonathan Sawa und Leon Takens. Pastoralreferentin Susanne Wübker freute sich über volle Kirchenbänke. Am 30. April gingen die Kommunionskinder außerdem auf Exkursion: Im Kloster Dinklage entdeckten sie die Hostienbäckerei. -ut-

Alte Tradition neu aufgelegt

Die Skatturniere im „Beiboot“ fanden großen Anklang

Gewinner des zweiten Turniers: Dieter Schmidt, Günter Suttner und Rüdiger Schmidt (v.l).

Ursprünglich ein Brauch von der Ortshandwerkerschaft, erlebte der Langeooger Wettkampf vor einigen Jahren einen Stillstand. Doch jetzt hat die ev.-luth. Kirchengemeinde die alte Tradition, die früher unter der Leitung von Hans-Jörg „Atze“ Numrich stand, wieder ins Laufen gebracht. Drei Mal konnte das „neue“ alte Turnier im Frühjahr 2025 stattfinden. Bis in den späten Abend saßen die Teilnehmenden bei den Turnieren im Januar, Februar und April zusammen. Inselpastorin Jeannette Schurig, die die Abende eröffnete, freute sich über die rege Teilnahme. Ganz besonders freuten sich auch die Gewinner des ersten Abends: Rüdiger Schmidt (Platz 1), Heinz Schwede und Christine Deuter. Im Februar belegte Dieter Schmidt den ersten Platz, Rüdiger Schmidt und Günter Suttner folgten auf Platz 2 und 3. Am dritten Skatabend lauteten die Sieger Erhard Post (Platz 1), Lars Vogel (Platz 2) und Thieß Steinke (Platz 3). Die Gewinner konnten an allen Abenden Preise aus dem Eine-Welt-Laden mit nach Hause nehmen. Für alle Teilnehmenden standen darüber hinaus Getränke, Knabbereien und leckere Frikadellen zur Verfügung.
Die Vorstandsmitglieder der Kirchengemeinde und Moderatoren der Abende, Christine Deuter und Lars Vogel, wollen auch in der nächsten Wintersaison wieder neue Turniere veranstalten. Wettkämpfe sind für November und Dezember 2025 in Planung. -ut-

 

Teetrinken und Zugfahren

Auf Langeoog werden die evangelisch-lutherische Inselkirche und die katholische Kirchengemeinde St.-Nikolaus von Kurpastorinnen und Kurpastoren unterstützt. Sie bleiben für einige Wochen und übernehmen die Gestaltung von Gottesdiensten, halten Vorträge und führen Seelsorgegespräche.

Kurpastor
Bettina Reinefeld-Wiegel. (Foto: privat)

Bettina Reinefeld-Wiegel ist vom 2. bis 16. Mai 2025 Kurpastorin in der ev.-luth. Inselkark
„Die Teetied ist eine ganz besondere Auszeit“, weiß Seelsorgerin Bettina Reinefeld-Wiegel. Wenn sie im Mai erneut als Kurpastorin auf die Insel kommt, will sie die ostfriesische Tradition dafür nutzen, mit den Gemeindemitgliedern und Inselgästen ins Gespräch zu kommen. „Wenn man im Urlaub ist, kommen die unterschiedlichsten Gedanken in den Vordergrund. Das möchte ich gerne mit den Gästen teilen.“
Die gebürtige Walsroderin machte zunächst eine Ausbildung als Redakteurin, bevor sie in Göttingen Theologie studierte. Ab 1997 war sie 15 Jahre lang Pastorin der Herderkirche, wo sie für vier Dörfer im Weimarer Umkreis und auch die Begleitung einer Gehörlosengemeinde zuständig war. Seit sieben Jahren nun ist sie Pastorin und Seelsorgerin in Gräfentonna, dem größten Gefängnis Thüringens. „Die seelsorgerische Arbeit erfüllt mich“, erzählt die 62-Jährige.
Ganz besonders freut sich Bettina Reinefeld-Wiegel auf die Entschleunigung auf Langeoog. Keine Autos, keine ausfallenden Züge, keine übergroßen Wocheneinkäufe – hier kann sie einen Gang runterschalten. „Auf der Insel fällt es einem viel leichter, das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden“, sagt die Kurpastorin in Vorfreude auf ihre Zeit auf der Insel.

Kurpastor
Theo Paul. (Foto: privat)

Theo Paul dient vom 12. bis 18. Mai 2025 als Kurpastor in der katholischen St.-Nikolaus-Kirche
Mit dem Prälat Theo Paul kommt ein wahrer Zugfan auf die Insel: „Dieses kleine Stückchen Bahnfahrt bereitet mir immer wieder Freude“, erzählt der 71-Jährige, der im Mai als Kurpastor nach Langeoog kommt. Auf die Frage, wie oft er schon Kurpastor war, lacht Theo Paul: „Schon x-mal!“ Dazu zählen neben seinen Diensten auf Langeoog auch Vertretungen auf anderen ostfriesischen Inseln wie etwa Baltrum, Norderney oder Juist.
In Bad Laer im Kreis Osnabrück geboren, machte Paul zunächst eine Ausbildung zum Industriekaufmann, bevor er das Abitur nachholte und Theologie in Frankfurt und Münster studierte. In Meppen und Haren war er nach seiner Priesterweihe als Kaplan tätig, in Lemförde als Gemeindepfarrer. Seit 1997 war er mit der Verwaltung der Beschäftigten der katholischen Kirche in der Diözese Osnabrück betraut, bis er vor drei Jahren teilweise in Rente ging. Heute übernimmt er Aufgaben wie die Urlaubsseelsorge, Vertretungen oder eben den Dienst eines Kurpastors auf Langeoog.
Am 18. Mai 2025 um 10 Uhr gestaltet der Prälat einen Radiogottesdienst in der kath. St.-Nikolaus-Kirche. Die Messe wird im Deutschlandlandfunk gesendet und beschäftigt sich unter anderem mit dem „Sonnenlied“ von Franziskus von Assisi. Dessen Lobpreis auf die Schöpfung lässt sich ganz besonders gut auf der Insel Langeoog nachspüren, wenn man durch die Dünen wandelt oder die Weite in Richtung Osten genießt.

Kurpastor
Laden zum Gespräch ein: die offenen Strandkörbe. Die Körbe der kath. Kirche tragen die Nummern 650 und 889 (Strandabschnitt A). (Foto: S. Wübker)

Strandkörbe zur Besinnung
Der Langeooger Strand lädt nämlich auch zu besinnlicher Einkehr ein. Daher hat der Tourismus-Service Langeoog beiden Kirchengemeinden je zwei Strandkörbe zur Verfügung gestellt. Sie stehen die ganze Saison offen und dürfen von allen Strandspaziergängern genutzt werden. Kurpastorin Bettina Reinefeld-Wiegel und Kurpastor Theo Paul werden hier bei Gelegenheit sicherlich ebenfalls anzutreffen sein. Die „St.-Nikolaus“-Körbe im Strandabschnitt A tragen die Nummern 650 und 889; die „Inselkark“-Körbe stehen in Abschnitt D; die Nummern werden noch bekannt gegeben. -ut/rsc-

„Karneval der Tiere“ in der Inselkirche

Familienkonzert am Ostersonntag um 16 Uhr

Inselkirche Karneval
In der Inselkirche findet am Ostersonntag das Familienkonzert statt.

Eine Geschichte rund um verschiedene Tiere – der Kinderklassiker „Karneval der Tiere“ des französischen Komponisten ­Camille Saint-Saëns (1835–1921) ist am Ostersonntag in der Inselkirche zu erleben. Es ist eine „zoologische Fantasie mit Musik, Wort und Bild“ in einer ungewöhnlichen Bearbeitung für Klarinette und Klavier. Inselkantorin Olga Persits wird am Klavier zu hören sein und Eduard Don die Klarinette spielen. Texte von Albrecht Gralle werden vorgelesen und auf der Leinwand verschiedene Tiere gezeigt, über die gelesen und gespielt wird.
Die Suite „Karneval der Tiere“, mit dem Untertitel „Grande fantaisie zoologique“ (Große zoologische Fantasie), komponierte Saint-Saëns im Januar 1886. Die 14 Abschnitte der Suite sind technisch knifflig und ein lautmalerisches Meisterwerk.
Das Familienkonzert findet am Ostersonntag, 20. April 2025 um 16 Uhr in der Inselkirche statt. Der Eintritt ist frei. Um eine Spende für die Stiftung „Musik auf Langeoog“ wird gebeten. -ut-

 

 

Ein Inselneuling und eine Wiederkehrende

Auf Langeoog werden die evangelisch-lutherische Inselkirche und die katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus von Kurpastorinnen und Kurpastoren unterstützt. Sie bleiben für einige Wochen und übernehmen die Gestaltung von Gottesdiensten, halten Vorträge und führen Seelsorgegespräche. In der katholischen Gemeinde gehören auch Taufen und Trauungen dazu; in der Inselkirche geschieht dies in Ausnahmefällen.

Kerstin Grenzebach ist vom 28. März bis 11. April 2025 Kurpastorin in der evangelisch-lutherischen Inselkirche

Kurpastor Kerstin Grenzebach
(Foto: privat)

„Ich fühle mich langsam nahezu heimisch“, sagt Pfarrerin Kerstin Grenzebach in Vorfreude auf ihre Zeit auf Langeoog. Bereits zum vierten Mal wird sie dieses Jahr als Kurpastorin dienen. Seit 2022 kommt sie regelmäßig auf die Insel und hat die Langeooger fest ins Herz geschlossen.
Die 61-Jährige studierte Theologie in Hamburg und Brasilien und ist inzwischen seit 32 Jahren Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Vollmarshausen, einem 4.000-Einwohner-Dorf in der Nähe Kassels.
Auf Langeoog ist sie nicht nur für die Einheimischen Ansprechpartnerin, sondern ganz besonders auch für alle Urlaubenden. Denn im Urlaub habe man mehr Freiräume. „Da kommen manchmal auch Sorgen und Nöte aus der Tiefe an die Oberfläche“, weiß Grenzebach. Genau in solchen Momenten möchte sie mit einem offenen Ohr zur Stelle sein: Sie lädt die Gäste ein, die Ruhe und Freiräume der Insel zu nutzen, um einmal in sich hineinzuhorchen. Denn die Dünen und Strände Langeoogs seien die perfekten Orte, um ein seelsorgerisches Gesprächsangebot anzunehmen.
Ihre ganz persönlichen Lieblingsplätze hat Kerstin Grenzebach auch schon gefunden. „Ich verbinde mit einigen Orten sehr schöne Erinnerungen“, schwärmt die Pfarrerin. Ihre Begeisterung von der Insel hat Kerstin Grenzebach letztes Jahr auch mit den Frauen ihrer eigenen Kirchengemeinde geteilt. Sie organisierte eine Reise nach Langeoog und spielte die Reiseführerin. „Beim Rundgang habe ich sehr intensiv gespürt, wie gut ich mich mittlerweile auskenne und mit wie viel Begeisterung ich beim Zeigen bei der Sache war. Ich habe mich richtig verliebt in die Insel.“ -rsc-

Axel Bödefeld dient vom 31. März bis 15. April 2025 als Kurpastor in der katholischen St. Nikolaus Kirche

Kurpastor Axel Bödefeld
(Foto: privat)

„Es wird langsam Zeit“, sagt Pater Axel Bödefeld SJ, wenn er gefragt wird, warum es ihn als Kurpastor auf die Insel Langeoog verschlägt. Denn der gebürtige Düsseldorfer ist viel gereist. „Ich war nie länger als zwei oder drei Jahre an einem Ort.“
Studiert hat Bödefeld in Freiburg und Wien, seine Tätigkeit im Jesuiten-Orden hat ihn aber auch schon in den Schwarzwald und sogar bis in den Kosovo geschickt: Dort übernahm er die Gesamtschulleitung für ein großes Schul- und Bildungszentrum. Seit 2023 ist Bödefeld nun der Leiter des Priesterseminars Sankt Georgen in Frankfurt am Main.
Nur auf einer Nordseeinsel – da war der 55-Jährige noch nie. Als Langeoogs Pastoralreferentin Susanne Wübker, die im Priesterseminar zu Besuch war, fragte, ob er sich ein paar Wochen als Kurpastor auf der Insel vorstellen könnte, war die Antwort ganz schnell gefunden: „Es ist die perfekte Gelegenheit, diese Lücke in meinen Reisen zu füllen.“
Auf eines ist Axel Bödefeld aber trotz mangelnder Inselerfahrung doch vorbereitet: „Ich fahre hier in der Stadt fast ausschließlich Fahrrad.“ Auch lange Spaziergänge liegen ihm. Auf dem autofreien Langeoog wird er sich also wie Zuhause fühlen.
Bödefeld freut sich auf die frische Luft an der Nordsee und viel Ruhe. In Frankfurt/Main lebt er nämlich genau unter der Einflugschneise des Flughafens. „Richtig ruhig ist es da nie“, sagt der Pater.
Als Kurpastor will sich der Inselneuling überraschen lassen von dem, was Gäste und Einheimische an ihn herantragen. Ob im Gottesdienst, für seelsorgerische Gespräche oder bloß eine heiße Tasse Tee: „Ich stehe immer zur Verfügung“, verspricht Axel Bödefeld. -rsc-

 

Als Kurpastorin auf Langeoog

Susanne Briese ist für Insulaner und Gäste da

Auf Langeoog werden die evangelisch-lutherische Inselkirche und die katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus von Kurpastorinnen und Kurpastoren unterstützt. Für einige Wochen gestalten sie Gottesdienste, halten Vorträge und führen Seelsorgespräche. In der katholischen Gemeinde gehören auch Taufen und Trauungen dazu; in der Inselkirche geschieht dies in Ausnahmefällen.

Kurpastorin Susanne Briese
Vom 22. Dezember 2024 bis zum 5. Januar 2025 kümmert sich Susanne Briese als Kurpastorin um die evangelische Kirchengemeinde auf Langeoog und um Gäste, die Beistand und Gespräche suchen. Susanne Briese kommt aus Hannover, dort arbeitet sie als Landespastorin für Ehrenamtliche in der Service- Agentur der Landeskirche Hannovers. Zuvor war sie Superintendentin und Pastorin.
Sie liebt besondere Gottesdienstformen, Kunst, Kultur und Kreativität in der Kirche, meditative Angebote und das „Gespräch über Gott und die Welt“ bei unterschiedlichen Gelegenheiten. Seit ungefähr 20 Jahren wirkt sie in der Radiokirche (NDR Kultur und NDR 1 Niedersachsen) mit.

Welche Erwartungen, Hoffnungen und Wünsche haben Sie an Ihren Inselaufenthalt?
Ich bin mit Leidenschaft dabei, wenn es um das Zusammenarbeiten mit Ehrenamtlichen geht, um Freude am Ausprobieren, um menschennahe und zeitgemäße Verkündigung und Gemeinschaftsformen zum Ankommen und Wohlfühlen. Ich habe ein abwechslungsreiches Programm geplant. Und ich bin gespannt darauf, Einheimische und Urlauberinnen und Urlauber auf Langeoog kennenzulernen!

Per pedes, mit dem Rad oder der Kutsche – Langeoog ist eine autofreie Insel. Wie erleben Sie diese Art der Mobilität?
Da ist auf jeden Fall schon die frische Seeluft zu nennen, die mich immer wieder lockt. Und die Tatsche, dass die besondere Art der Mobilität dazu führt, dass man sich viel an der frischen Luft bewegt. Und das ist ziemlich entschleunigend. Das finde ich gut.

Was können wir aus Ihrer Sicht vom Leben auf einer Insel lernen?
Ich erlebe das Leben auf der Insel als nachbarschaftlich. Die Menschen kennen sich – mit ihren Ecken und Kanten, mit ihren schönen Seiten, mit ihren Begabungen. Man lebt nicht aneinander vorbei, was zu Vereinzelung und sogar Einsamkeit führen kann – auch mit Folgen für die Gesundheit. Es ist wichtig, gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
Außerdem wird mir auf der Insel immer wieder bewusst, wie gut es ist, bewusst innezuhalten. Das ist vor allen Dingen gesund. Wer in eine innere Balance finden kann, trifft aus meiner Erfahrung klügere Entscheidungen und trägt zu einem besseren Miteinander bei. -jeg-

Als Kurpastor auf Langeoog

Hermann Breulmann ist für Insulaner und Gäste da

Auf Langeoog werden die evangelisch-lutherische Inselkirche und die katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus von Kurpastorinnen und Kurpastoren unterstützt. Für einige Wochen gestalten sie Gottesdienste, halten Vorträge und führen Seelsorge-Gespräche. In der katholischen Gemeinde gehören auch Taufen und Trauungen dazu; in der Inselkirche geschieht dies in Ausnahmefällen.

Kurpastor Hermann Breulmann
Vom 21. Oktober bis zum 03. November 2024 kümmert sich Hermann Breulmann als Kurpastor um die katholische Kirchengemeinde auf Langeoog und um Gäste, die Beistand und Gespräche suchen. Hermann Breulmann kommt aus Berlin. Er gehört dem Jesuitenorden an. Er ist 76 Jahre alt, war nach seiner Promotion zunächst Hochschulpfarrer in Hamburg, dann ein Jahr in Mexiko. Nach dieser Zeit wurde er Geistlicher Rektor der Begabtenförderung der Bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk in Bonn. Dann schloss sich die Zeit als Rektor des Canisius-Kollegs in Berlin an. Am Ende dieser Zeit ging es nach Süden, nach München als Rektor der Innenstadtkirche Sankt Michael mit einer berühmten Tradition der Kirchenmuik. Dann wieder in den Norden, nach Hamburg als Geistlicher Rektor an die Katholische Akademie. Nach einigen Jahren in Osnabrück lebt er jetzt wieder in Berlin am Lietzensee in Charlottenburg an der Jesuitenpfarrei Sankt Canisius.

Welche Erwartungen, Hoffnungen und Wünsche haben Sie an Ihren Inselaufenthalt?
Ich kenne die Insel Langeoog schon seit einigen Jahren. Wie alle Urlauber freue ich mich auf eine Zeit ohne Handy und den Lärmteppich von Berlin. Manchmal gibt es auch ein überraschendes Wiedersehen mit Urlaubern aus früheren Jahren in der Kirche. Dann gibt es einen Klönschnack im Anschluss an die Messe nach dem Motto: Was hat sich in den letzten Jahren getan, wissen Sie noch damals auf der Insel? Was machen ihre Kinder?

Per pedes, mit dem Rad oder der Kutsche – Langeoog ist eine autofreie Insel. Wie erleben Sie diese Art der Mobilität?
Ich bin seit einer Operation etwas gehbehindert. Deshalb leihe ich mir ein E-Bike und erkunde die Insel. Dann wird geprüft, wann die Tide ist. Mit den Stöcken geht es dann zum Strand und zu „meinem“ Strandkorb als das zweite Zimmer am Meer. Als romantisch veranlagter Mensch berühren mich dann gegen Abend besonders die Sonnenuntergänge mit der außergewöhnlichen Stimmung.

Was können wir aus Ihrer Sicht vom Leben auf einer Insel lernen?
Ich glaube: Geduld, Verlangsamung der erlebten Zeit, die gelassene Hinnahme des Wetters, die eingeschränkten Möglichkeiten, der „langen“ Weile durch alle möglichen Zerstreuungen zu entfliehen. Wohin auch? Der Mode-Designer Joop sagte einmal: Heimat ist für mich, wo es gute Wiederholungen gibt. In diesem Sinne ist Langeoog eine Heimat für mich

-jeg-

Mangos für Schulprojekt

Inselkirchengemeinde verkauft Früchte für den guten Zweck

Regina Willenberg gehört zum ehrenamtlichen Mango-Verkaufsteam der Inselkirche. Wie Steckrüben würden sie aussehen, noch brauche es Geduld. „Die Mangos reifen nach. In drei, vier Tagen sind sie soweit. Wenn sie an der Blüte anfangen zu duften, sie auf Druck leicht nachgeben, dann kann man sie essen“, erklärt Regina Willenberg vom Kirchenvorstand der ev.-luth. Inselkirche.

Sie gehört seit Jahren zum ehrenamtlichen Mango-Verkaufsteam der Kirchengemeinde, die 1991 mit der Aktion begonnen hat. Vom 8. bis zum 12. Mai 2024 hat das Team die Früchte im Zelt vor dem „Beiboot“, dem Gemeindehaus der Inselkirche, und im Eine-Welt-Laden angeboten. So lange der Vorrat reichte. Das war bereits am Freitagnachmittag der Fall. 800 biologisch nachhaltig erzeugte Früchte aus Burkina Faso, Westafrika konnten für den guten Zweck verkauft werden.

Viele Jahre hat die Kirchengemeinde den Verkauf mit „Tikato“ aus Wetzlar organisiert, einer Basisgruppe, die mehrere Projekte in Burkina Faso betreibt. Seit sechs Jahren macht sie es in Eigenregie, wodurch die Früchte auf dem Seeweg nach Europa und nicht mehr per Luftfracht bezogen werden können. Über den Bio-Großhändler der Kirchengemeinde gelangen sie dann nach Langeoog. Bereits am dritten Tag waren fast alle der 800 Früchte für den guten Zweck verkauft.

Der Erlös geht seit jeher an die private christliche Berufsschule CPET in Koudougou/Burkina Faso. Die Schule wurde 1985 von der evangelischen Kirchenförderation „Federation des Eglises et Missions Evangelique (FEME) gegründet, um dem Bedarf an gut ausgebildeten Handwerkern gerecht zu werden. An der afrikanischen Schule unterrichten 60 Lehrende um die 100 Schülerinnen und 800 Schüler. „Das Land leidet seit neun Jahren unter dschihadistischem Terror, man spricht von zwei Millionen Vertriebenen und 20.000 Getöteten. Regiert wird Burkina Faso von einer Militärjunta, die sich vor eineinhalb Jahren an die Macht putschte. Unsere Unterstützung wird dringend gebraucht“, betont Frank Niemeier vom Kirchenvorstand.

In den vergangenen Jahren konnte mit dem Erlös der Langeooger Mango-Aktion die Bohrung eines Brunnens auf dem ­Gelände der Berufsschule ermöglicht und der Bau eines Gebäudes für den Ausbildungszweig Solartechnik unterstützt werden.

Regina Willenberg freut sich, dass die Unterstützung der Kirchengemeinde in der Schule gut ankommt. Am neugebauten Brunnen sei sogar ein Schild angebracht, das auf die Unterstützung von Langeoog hinweise, erzählt sie. Wofür der Erlös in diesem Jahr eingesetzt werde, sei noch nicht sicher. „Unsere Spende kommt dort zum Einsatz, wo es kneift. Sei es für Material oder um Räume herzurichten. Je nachdem, wo der Schuh drückt.“

-jeg-

„Ich bin eine Lottokugel“

Vom Inselpastor zum Superintendenten: Pastor Neumann verlässt Langeoog

Spaß und Fröhlichkeit gehören für Inselpastor Christian Neumann zum Gottesdienst dazu. Am 2. Juli wird er um 15 Uhr seinen Abschiedsgottesdienst in der Inselkirche halten. © Marion Voß Dass er als Pastor einmal ein Rennen von Plastikenten moderieren würde, hätte Christian Neumann nicht gedacht. Bei der Veranstaltung, die von den vier Langeooger Serviceclubs für den guten Zweck organisiert wird, schwimmen 1.500 Badeentchen um die Wette. Der Inselpastor war von Anfang an als Moderator dabei. Diesen Sommer wird es die Benefizveranstaltung zum sechsten Mal geben. Dann allerdings ohne ihn. An dem Tag werde der Regionalbischof verabschiedet, da könne er nicht kommen, sagt er. Und dann ist es so, dass er nach fast neun Jahren auf der Insel, am 2. Juli seinen letzten Arbeitstag hat: Um 15 Uhr wird er seinen Abschiedsgottesdienst halten. Denn Christian Neumann wird neuer Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Norden. Am 20. August wird er offiziell in sein neues Amt eingeführt.
„Ich bin jetzt eine Lottokugel“, sagte er kürzlich zu seiner Frau. „Ich bin einer von 49 Superintendenten der Landeskirche.“ In seiner neuen Position werde er Vorgesetzter für 24 Pastoren sein, durch den Kirchenkreis touren und selbst eine Viertel-Pfarrstelle in der Ludgeri-Kirchengemeinde in Norden haben. Er sei dann in einigen Straßenzügen für Taufen, Trauungen und Beerdigungen zuständig. „Ich bin ja immer gerne Gemeindepastor gewesen“, betont er. Im nächsten Jahr wird der 49-Jährige sein 20. Jubiläum haben.

Vom Oberharz auf die Insel
Bevor er Inselpastor auf Langeoog wurde, war Christian Neumann zehn Jahre lang Gemeindepastor im Oberharz. „Ich hatte das Gefühl, alles gemacht zu haben, was man machen kann“, sagt er. Er hielt nach einer neuen Stelle Ausschau „mit dem gewissen Etwas“. Eines Tages sagte seine Frau, „Langeoog ist ausgeschrieben.“
Nach dem Kennenlerngespräch auf der Insel bewarb er sich. „Das Bauchgefühl war klar. Den Schritt haben wir nie bereut und wussten immer, dass es die richtige Entscheidung war.“ Zehn Tage vor dem Umzug auf die Insel, wurde ihr zweites Kind geboren; inzwischen sind sie zu fünft.

Arbeit als Inselpastor
Was es heißt, auf einer Insel zu leben, könne man sich im Vorfeld nicht vorstellen, sagt er. Anfangs habe er die Sekretariatsarbeit übernommen, weil es niemanden dafür gab. Er habe selbst Klavier in den Gottesdiensten gespielt, als die Kantorenstelle unbesetzt war. Und auch das Loch für Urnen-Beisetzungen habe er selbst schon ausgegraben.
Die Arbeit als Inselpastor sei ein Spagat zwischen kleiner insularer Gemeinde und einer sehr großen Anzahl Urlauber. Der stetige Wechsel der Sonntagsgemeinde, nicht zu wissen, wen er bei der Predigt vor sich habe, sei nicht ganz einfach. Auch sei der Gottesdienst nach dem Segen nicht vorbei, darauf müsse man gefasst sein. „Völlig unbekannte Menschen geben dir eine Rückmeldung“, schildert er – und es habe sehr viele gegeben. Worüber er sich freut: „Ich konnte ausprobieren, was ich wollte und es hat immer funktioniert.“ Oft sagten ihm die Menschen, dass die Gottesdienste so ein Kirchentagsgefühl geben würden, etwas Leichtes, Beschwingtes. „So ist das immer“, war dann seine Antwort. Er selbst ist aus den Gottesdiensten jedes Mal bereichert rausgegangen.

Insulare Hilfsbereitschaft
Am wenigsten erahnt habe er, dass Insulaner so ansprechbar sind für Mitarbeit: „Sie sind unglaublich hilfsbereit, egal welchen Alters. Darunter auch viele, die keine Gemeindemitglieder sind. Das war eine der größten Überraschungen, dass die Inselgemeinde so funktioniert“, sagt er.
Die Vertrauensbibliothek im Beiboot laufe, ohne dass er was machen müsse. Das Team des Eine-Welt-Ladens habe eine große Streukraft und unterstütze mit den Erlösen die Technikerschule CET in Burkina Faso. Mit Kantorin Olga Persits und Küster Dominique Seifert sei es ein „tolles Zusammenarbeiten.“ Die Menschen werde er vermissen.

„Anständig Abschied nehmen“
Über die letzten Arbeitswochen auf der Insel sagt er: „Du musst dich ja überflüssig machen. Was durch meine Hände geht – von der Vermietung der Räume im Beiboot, also technische Dinge, bis hin zu Beisetzungen und Seelsorge, all das muss geregelt werden.“ Bis eine Nachfolge gefunden werde, übernehme Heinz Behrends die Vakanz.
Was Christian Neumann wichtig ist, ist „anständig Abschied nehmen. Den Menschen, den ich dankbar bin, meinen Dank zeigen. Der Schritt von der Insel zu gehen, ist genauso groß wie auf die Insel.“ Langeoog sei für ihn und seine Familie eine prägende Zeit gewesen. „Ich hoffe, dass ich den Abschied so schaffe, wie im Harz.“ Damals sei es sehr fröhlich zugegangen.

-jeg-