AWO verwandelt „Haus am Wind“-Ferienappartements in Mitarbeiterwohnungen – Richtfest am 21. Mai 2025
Die Kinder der „AWO Kita Wichtelnüst“ durften den Richtkranz basteln und aufhängen.Sie feierten den Meilenstein des Umbaus: Lars Vogel, Leiter der „AWO LangeoogKlinik“, Marco Brunotte, Polier Markus Karden und Zimmermann Folkert Tjaden (v.l.).
„Das kennen wir eigentlich nur andersrum“, staunt Bürgermeister Onno Brüling beim Richtfest des „Hauses am Wind“ am Mittwoch, 21. Mai 2025. Hier lässt der AWO Bezirksverband Hannover e.V. (BVH) ehemalige Ferienappartements in Wohnungen für seine Mitarbeiter umbauen. 2023 hatte er das Ferienhaus in der Willrath-Dreesen-Straße auf Langeoog übernommen.
Zum Richtfest waren alle Partner, die das Projekt möglich machen, gekommen: Vertreter der Sparkasse LeerWittmund, des Architekturbüros Flatau aus Osnabrück und der ausführenden Baufirma Bold aus Norden. Marco Brunotte, Vorsitzender des Vorstands AWO BVH, dankte ihnen allen für ihre Arbeit und Unterstützung. Mit dem Umbau des „Hauses am Wind“ reagiere die AWO auf den Wunsch ihrer Mitarbeitenden, die auf der Insel leben und unabhängig vom Fährverkehr ihren Alltag gestalten möchten. Brunotte betonte dabei: „Wir haben noch viel vor auf Langeoog und sichern uns so für die Zukunft ab.“
Bürgermeister Onno Brühling lobte den Ausbau von Personalwohnraum als großen Meilenstein für die Insel: „Wir haben hier ganz viel Arbeit und ganz wenig Wohnraum. Der Umbau ist ein starkes Zeichen dafür, dass die AWO eine Partnerin ist, die zur Insel gehört.“
Die eigentlichen Stars des Tages aber waren die Kinder der „Kita Wichtelnüst“, die Anfang des Jahres von der AWO übernommen wurde. Die Kids hatten zuvor den farbenfrohen Richtkranz gebastelt und durften ihn nun an den Haken des Baukrans hängen, bevor dieser ihn in den stürmischen Himmel zog. Zimmermeister Folkert Tjaden sprach daraufhin den traditionellen Richtspruch. -rsc/ut-
Bis kurz vor dem Richtspruch wurde noch fleißig gemauert.
Der Langeoogchor „de Likedeeler“ bringt jeden zum Mitsingen und Schunkeln
Der 1. Vorsitz bleibt in der Familie: Peter Funke übergab das Amt an seine Frau Eva.
Als sich der Langeooger Gesangsverein 1994 in „de Likedeeler“ umbenannte, wollten seine Mitglieder vor allem eines deutlich machen: Sie teilen alles miteinander, sei es der Spaß und Erfolg mit dem Chor als auch im Privaten Freud und Leid. Denn „Likedeeler“, das ist Platt und bedeutet „Gleichteiler“. Wie einst die Bruderschaft der Freibeuter unter Störtebeker zeichnet sich der Langeoogchor durch Loyalität und gegenseitige Unterstützung aus.
„Wir sind eine musikalische Gemeinschaft“, erzählt auch Eva Funke, die am 23. November 2024 auf der Jahreshauptversammlung des Vereins zur neuen 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Das Ruder des Vereinsschiffs übernahm sie aus den Händen ihres Mannes Peter Funke, der aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat.
Eva Funke, Herbert Burmester und Ursel Reinboth singen als „Team Düne“ im Seniorenheim „bliev hier“.
Mit Glück auf die Insel
Vor elf Jahren war die geborene Bad Oeynhausenerin zu neuen Ufern aufgebrochen und auf Langeoog gelandet. Lange hatte die Krankengymnastin in Nordrhein-Westfalen schon eine eigene Praxis betrieben, als ihr klar wurde, dass noch etwas fehlte: „Ein Teil von mir suchte etwas“, erzählt die heute 71-Jährige, „Ich wollte nochmal eine Wende machen.“ Im ganzen Norden schaute sie sich um und fand schließlich eine Anstellung im Kur- und Wellnesscenter Langeoog. „Es war mein Glück, hier gelandet zu sein“, strahlt Eva Funke. Ein Jahr lang führte das Ehepaar eine Fernbeziehung, dann zog auch Peter auf die Insel. „Jetzt ist es unser Glück.“
Es war ihr „Musikkumpel“ Herbert Burmester, der Eva Funke zu den „Likedeelern“ holte. Im Sommer stimmt er dienstags mitten zwischen den Dünen Melodien auf dem Akkordeon an. Irgendwann nahm er Funke vom „Dünensingen“ mit zu den „Likerdeelern“. „Ich habe noch nie in meinem Leben so viel Musik gemacht wie hier auf Langeoog“, erzählt Funke, die nicht nur singt, sondern auch selbst begeistert Akkordeon spielt.
Nun ist sie die neue Kapitänin der „Likedeeler“-Crew und plant als solche die Routen der nächsten Kaperfahrten ihres Chors. Bei ihr gehen die Anfragen zu Auftritten ein, sie klärt die Räumlichkeiten für Konzerte und koordiniert das Zusammenspiel ihrer Truppe. „Der große ganze Überblick läuft bei mir zusammen.“
Neu bei den „Likedeelern“ ist aber auch Antje Büntings Position als Kulturbeauftragte. Die waschechte Insulanerin ist auf Langeoog fest verwurzelt und weiß um die Traditionen in der über 70-jährigen Vereinsgeschichte. „Sie ist eine große Unterstützung dabei, unsere Gemeinschaft und auch die kleinen Traditionen aufrechtzuerhalten“, schwärmt Eva Funke.
Beim ältesten Chor der Insel darf fleißig mitgesungen werden. 2022 feierten die „Likedeeler“ ihr 70-jähriges Bestehen.
Musik zum Mitsingen
Denn der Langeoogchor ist nicht nur auf der großen Bühne zu sehen, sondern treibt sich auch auf den Straßen der Insel um. Ob zum Geburtstag von älteren Bewohnern Langeoogs, als „Team Düne“ – die „Likedeeler“ und das „Dünensingen“ sind eng miteinander verwurzelt – im Seniorenheim „bliev hier“, im Gottesdienst oder auf der Hochzeit: Die Mannschaft ist auf vielen Veranstaltungen mit dabei und bringt den Leuten die Musik auch nach Hause.
Mitmachen kann jeder, der Spaß am Singen hat. „Bei uns gibt es keine Aufnahmebedingungen – wir stehen mit offenen Armen da“, lädt Eva Funke ein. Denn die „Likedeeler“-Gemeinschaft ist noch viel größer als die zwölfköpfige, singende Crew: Insgesamt 49 aktive und passive Mitglieder zählt der Verein heute, darunter viele langjährige Chormitglieder. Renate Gieseler etwa ist schon seit 50 Jahren an Bord.
Ganz besonders freuen sich die „Likedeeler“ auf ihre nächsten Kaperfahrten: Am 18. September und am 2. Oktober 2025 treten sie im Haus der Insel auf. Es sind Konzerte in ihrem Heimathafen, denn im Saal 1 des HDI treffen sie sich alle 14 Tage zur Probe. Eine gute Stunde warten sie bei ihrem Auftritt mit einem „Mitsingprogramm“ auf, bei dem die Texte der Lieder an die Wand projiziert werden, gepaart mit stimmungsvollen Bildern Langeoogs von Elke Gewert, Fotografin und 2. Vorsitzende des Vereins. Bei dem nordisch-maritimen Repertoire macht sich jeder einzelne Sänger Gedanken, bevor Chorleiterin Friedel Schröder dann eine Liedauswahl festlegt, immer mit dem Ziel, die Singfreude auf die Gäste zu übertragen. Über die Jahre hat sich das Programm so als sehr anpassungsfähig erwiesen. Jedes Konzert der „Likedeeler“ fängt dabei mit einem Ritual an: Vom Haupteingang aus marschieren sie singend in den Saal ein. Mitten durch die Gäste hindurch geht es dann auf die Bühne. Natürlich wird auch hier schon fröhlich mitgesungen.
Sehr beliebt unter den Gästen sind Klassiker von Lale Andersen, die der Insel Langeoog sehr verbunden war. Da ist beispielsweise „Wo die Nordseewellen“, welches auch beim „Dünensingen“ nie fehlen darf. Einen „Traum erfüllen“ die „Likedeeler“ ihren Fans auch mit „Ein Schiff wird kommen“: „Das singen die Leute lauthals mit“, lacht Eva Funke.
Welches Lied denn Funkes Lieblingslied sei? „Jetzt musst du bestimmt lachen“, sagt diese mit einem scherzhaften Blick zu ihrem Mann. Denn „Am Golf von Biskaya“ ist das Abschiedslied der „Likedeeler“. Zur Schunkelmelodie geht es wieder die Bühne hinunter. Am Ausgang stehen dann die Sänger Spalier und verabschieden die Gäste musikalisch. „Die Leute sind sehr angetan davon“, erzählt Eva Funke. „Da tanzen auch schonmal Paare spontan miteinander und der ein oder andere Rollator fährt in Schlangenlinien ‚in die Ferne‘.“
Der Refrain des Liedes hat es der neuen Kapitänin des Langeoogchors besonders angetan: „Wir gehören zusammen wie der Wind und das Meer.“ „Wir“, das sind zweifelsohne die „Likedeeler“ und die Insel. -rsc-
„Buddelei“ erhält erneut GOTS-Zertifikat – Sommermode wird bunt und bequem
Olaf Hube ist stolz auf die erneute Zertifizierung der „Buddelei“. Beliebt: die „Budde-Leih-Tasche“ aus zu 100 Prozent recyceltem Material.
„Wir sind ein kleines Glühwürmchen auf dem deutschen Markt“, sagt Olaf Hube. Und doch ist sein Textilgeschäft „Buddelei“ in der Barkhausenstraße auf Langeoog ein Licht für die Nachhaltigkeit in der nationalen Modebranche. Keine 30 Betriebe des Textileinzelhandels tragen bundesweit das Nachhaltigkeitssiegel „GOTS“ („Global Organic Textile Standard“), das nun zum dritten Mal in Folge die „Buddelei“ auszeichnet.
Claudia Franke hat sich für das Zertifikat besonders ins Zeug gelegt.Wichtig auf dem Textillabel ist die CU-Nummer („Control Union“). In der „Buddelei“ weisen auch eigene Etiketten auf die Nachhaltigkeit der Ware hin.
Konsequent nachhaltig
Um die ökologischen und sozialen Bedingungen zur Zertifizierung zu erfüllen, war eine Menge Arbeit nötig. Nur circa drei Prozent aller weltweit hergestellten Textilien werden nachhaltig produziert – da muss man gut aufpassen. Claudia Franke, langjährige Mitarbeiterin und Assistentin der Geschäftsführung, hat entscheidend dazu beigetragen, dass Kunden der „Buddelei“ sich sicher sein können: Von der Aussaat der Samen über die Bedienung der Nähmaschine bis hin zur getrennten Lagerung im Container – immer stand die Nachhaltigkeit im Vordergrund und nie waren Kinderhände beteiligt.
Dass sich der ganze Aufwand lohnt, hat Olaf Hube für 2024 nachgerechnet: „Allein mit unserer Umstellung auf ausschließlich nachhaltige T-Shirts wurden vom Anbau der Baumwolle bis zum Verkauf etwa 900.000 Liter Wasser gespart.“
Während sich das Siegel nur auf Waren bezieht, geht die „Buddelei“ aber noch weiter: Vom Biostrom bis zum recycelten Geschenkpapier stellt das Geschäft alles unter nachhaltigen Aspekten um. „Immer, wenn eine Veränderung ansteht, gehen wir den nachhaltigen Weg“, erklärt Olaf Hube.
Unter diesem Leitsatz entstand auch die Idee der „Budde-Leih-Tasche“: Statt Plastik- oder Papiertüten zu nutzen, können Kunden diese gegen 5,- Euro Pfand ausleihen, ihre Einkäufe in die Ferienwohnung tragen und die Tasche später wieder zurückbringen. „Aber die meisten behalten sie einfach“, schmunzelt der Langeooger.
Unter der Kundschaft kommt die Umstellung des Angebots gemischt an. „Manche vermissen altgewohnte Marken, die wir inzwischen nicht mehr führen.“ Jetzige Kunden haben dafür oft schon selbst einen Bezug zum Thema und schätzen die Einfachheit, mit der sich hier nachhaltige Produkte finden lassen. „Da geht auch oft mal mehr als nur ein Teil über die Ladentheke“, freut sich Olaf Hube. Und viele Kunden sind auch einfach überrascht – sie haben bisher gar nicht darauf geachtet und kaufen „aus Versehen“ nachhaltig.
Auch der Kundschaft gefällt’s: Hier sind alle Farben des Regenbogens vertreten. Foto: Buddelei
Nachhaltig bunt
Denn die nachhaltige Mode steht der konventionellen in Sachen Trends in nichts nach. Während sich die Mode der zurückhaltenden Outfits, Ton-in-Ton gestaltet, weiterhin fortsetzt, zeichnet sich eine Vorliebe für Farben und Muster ab. Und das spürt man beim Betreten der Buddelei sofort. „Im Urlaub ist man oft etwas mutiger und traut sich, mehr Farbe zu zeigen“, erklärt Hube die Farbenvielfalt in seinem Geschäft.
Außerdem werden die Schnitte in Zukunft bequemer: Bei den T-Shirts ist der „regular fit“ wieder zurück, die Röhrenjeans werden zu Schlaghosen und Blusen sowie Strickteile lösen engere Sweatshirts ab.
Und so gibt es auf Langeoog mitten im Weltnaturerbe Wattenmeer ein bunt gekleidetes Glühwürmchen, das sich für die Erben der Natur einsetzt. -rsc-
Die Langeooger „Washhouse Company“ spielt am 19. Juni 2025 im Haus der Insel
Ein Erlebnisauftritt: Ralph Weidanz, Torsten Meyer, Gerrit Agena, Ralf Preuß und Harro Schreiber (v.l.) sind zusammen die “Washhouse Company”. (Foto: frielingsdorf.blogspot.com)
Es werden wieder die Waschbretter geschrubbt. Was sich nach Seifenlauge und Wäscheleine anhört, ist in Wahrheit eine Konzertreihe, bei der die Füße nicht stillhalten können. Die „Washhouse Company“, die früher in einem ehemaligen Waschhaus probte, bringt die Klänge des Meeres auf die Bühne. Bekannt sind Gerrit Agena, Torsten Meyer, Ralf Preuß, Harro Schreiber und Ralph Weidanz für ihre energetische Mischung von Shanties und Seasongs mit Blues, Rock, Country oder Reggae. Ihre außergewöhnlichen Instrumente, zu denen auch Waschbretter, Mundharmonikas oder die irische Urtrommel Bodhrán gehören, untermalt das Quintett mit charaktervollem Gesang.
Die Band tritt am Donnerstag, 19. Juni um 20 Uhr im Haus der Insel auf. Karten gibt es für 10,– Euro im Vorverkauf bei der Tourist-Info; Restkarten an der Abendkasse. Weitere Termine sind der 10. Juli, 7. August und 16. Oktober.
Neuer Name, neuer Look, gleicher Spaßfaktor: Aus „Zeltlager“ wird „Erlebniscamp“
Erfrischend und modern wirkt das neue Logo des Erlebniscamps Langeoog der Sportjugend Niedersachen.
Abseits des Ortes am Fuß der Melkhörndüne gelegen, gibt es auf Langeoog seit vielen Jahren das Zeltlager der Sportjugend Niedersachsen. Doch auch wenn immer noch die Vielzahl der Gäste in einem der insgesamt 39 Zelte übernachtet – so richtig zeitgemäß war der Begriff „Zeltlager“ nicht mehr. „Klingt mehr nach Camping in den 1980er-Jahren“, sagt Betriebsleiter Karsten Pümpel.
Ein verstaubtes Zeltlager-Image erfüllt das Camp auf Langeoog schon lange nicht mehr. Nun wird dies auch nach außen sichtbarer: Das neue Logo, angelehnt an die Farben der Sportjugend Niedersachsen, in strahlendem Orange, deutet ein Zelt mit Welle im Vordergrund an und symbolisiert somit die einzigartige Lage der Anlage.
Im Erlebniscamp Langeoog warten zahlreiche Spiel- und Sportgeräte auf den Einsatz bei den vielen Besuchergruppen.
Attraktiv mit Bildungsurlaub und „Naturlehrpfad“
Dabei wäre der neue Auftritt für den zukünftigen Erfolg des Angebots wohl nicht unbedingt nötig gewesen. Das Erlebniscamp erfreut sich stetig wachsender Nachfrage. „Wir sind regelmäßig ausgebucht, insbesondere im Sommer“, erklärt Karsten Pümpel. Und es kommen nicht nur Kinder- und Jugendgruppen auf die Insel. Auch Bildungsangebote stehen hoch im Kurs. Unter anderem waren im vergangenen Jahr 18 Gäste zum Bildungsurlaub im Seekajak im Erlebniscamp. Dieser Bildungsurlaub war so erfolgreich, dass für dieses Jahr gleich wieder gebucht wurde.
Statt einer Zeltplane ein festes Dach über dem Kopf fanden in diesem Jahr die Teilnehmenden der Schulsportassistenten-Ausbildung. Die Zelte werden traditionell erst ab Dienstag nach Ostern aufgebaut, so auch in diesem Jahr: Am Abend des 22. April kamen die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer*innen zusammen, um den Aufbau zu besprechen, der in den folgenden Tagen über die Bühne gehen sollte.
Nach einer Woche war das Werk vollbracht: 36 Zelte, darunter zehn neu beschaffte sowie drei barrierefreie Zelte, waren bezugsfertig. Und während diese bislang einfach durchnummeriert waren, finden die Bewohner*innen ab sofort Schilder mit kurzen Infos zu Tieren oder Pflanzen, die auf Langeoog beheimatet sind. „Wir haben damit eine Art Lehrpfad etabliert und vermitteln Wissenswertes zu unserer Natur und Umwelt“, sagt der Campverantwortliche Karsten Pümpel. Campgäste können nun also von Zelt zu Zelt gehen und nebenbei etwas Interessantes lernen: „Wer kann schon sagen, ich wohne in der ,Silbermöwe‘ statt in Zelt Nummer eins?“
Die Ruhe vor dem Sturm, so könnte man sagen. In der Woche nach Ostern wurden die 39 Zelte aufgebaut, in denen bis zum Herbst unzählige Gäste übernachten werden.
Inklusion, Nachhaltigkeit, gesundes Essen
Für die kommenden Monate sind zahlreiche weitere Projekte geplant oder bereits in Vorbereitung. Aktuell läuft die Bauleitplanung für die Modernisierung und den teilweise erfolgenden Ausbau der Gebäude. Hierzu zählt auch der Sanitärbereich, denn für Gäste im Rollstuhl ist dieser derzeit nur über eine Rampe zu erreichen. „Das ist nicht optimal“, sagt Karsten Pümpel. Man wolle daher das Waschhaus barrierefrei ausbauen: „Das bringt uns noch ein Stück weiter bei der Inklusion, die bei uns großgeschrieben wird.“ Bis zum Dezember 2026 sollen die Bauleitplanung abgeschlossen sein und anschließend umgesetzt werden: „Das ist unser Wunschziel.“
Vielfalt ist das Stichwort für das Speisenangebot im Erlebniscamp: Ein abwechslungsreiches und vor allem gesundes Essen steht auf der Tagesordnung. Der Jahresplan sieht zahlreiche Komponenten vor, sodass jeder Gast zu jeder Tageszeit, insbesondere morgens und abends, ein vollwertiges Essen bekommt. Ob vegetarisch, vegan, glutenfrei oder weitere Essensbedürfnisse und -gewohnheiten: „Wir bieten für alle Unverträglichkeiten und Vorlieben leckeres und frisches Essen an“, sagt Christel Klose, die in der Küche das Zepter, oder genauer gesagt: den Kochlöffel schwingt. Dazu gehört auch, dass fast vergessenes Gemüse wie die Pastinake ihren Platz im Speiseplan gefunden hat. Was ebenfalls nicht fehlen darf, ist täglich frisches Obst.
Nachhaltigkeit war, ist und bleibt im Erlebniscamp von elementarer Bedeutung. Bereits in der Vergangenheit wurde unter anderem auf Wasserspender oder Nutella- und Honigspender umgestellt. „Das spart zum einen den aufwendigen Transport von Getränkekisten, zum anderen wird eine Menge Müll eingespart, da die Einzelportionen in Plastik weggefallen sind.“ Außerdem werden zahlreiche Lebensmittel mit dem Fairtrade-Logo eingekauft, um nachhaltige Produktion unter fairen Arbeitsbedingungen zu fördern. Moderne Küchenmaschinen wurden beschafft, die energie- und wassersparend arbeiten. „Wir tun etwas für unsere Umwelt und unser Klima“, freut sich Karsten Pümpel.
Bisher hatte jedes Zelt nur eine Nummer – zukünftig kommen Name und Beschreibung einer Pflanze oder eines Tieres hinzu. Damit entsteht entlang der 39 Zelte ein wahrer Lehrpfad über das Leben an der Nordseeküste.
Unterstützung willkommen
Rund 180 ehrenamtliche Helfer*innen zwischen 16 und 73 Jahren sind über das Jahr hinweg Teil des Teams im Erlebniscamp Langeoog. „Das ist ein bewährtes System“, sagt Karsten Pümpel, der trotzdem immer wieder Ausschau nach neuer Unterstützung hält.
So wirbt die Sportjugend Niedersachsen mittels Flyern und über die Sozialen Medien immer wieder um Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Gesucht wird für verschiedenste Aufgabenbereiche: Unterstützung des Küchenteams (mit Nachweis der Hygienebelehrung), Reparatur und Pflege der Fahrräder, Reinigung des Waschhauses, Pflege von Zelten, Rasen und Sportgeräten und natürlich auch die Hilfe beim Waschen von Bettwäsche und Handtüchern. – Interessierte können sich jederzeit direkt bei Karsten Pümpel melden: Tel. 0511 / 12 68 248 oder per E-Mail an kpuempel@lsb-niedersachsen.de.
Auf Langeoog werden die evangelisch-lutherische Inselkirche und die katholische Kirchengemeinde St.-Nikolaus von Kurpastorinnen und Kurpastoren unterstützt. Sie bleiben für einige Wochen und übernehmen die Gestaltung von Gottesdiensten, halten Vorträge und führen Seelsorgegespräche.
Pfarrer i. R. Ulrich Braun freut sich auf die Zeit auf der Insel. (Foto: privat)Vor malerischer Kulisse: So sah ein geistlicher Impuls von Johannes zu Eltz 2023 auf YouTube aus.
Ulrich Braun ist vom 13. Juni bis 7. Juli 2025 Kurpastor in der ev.-luth. Inselkark
Bereits zum dritten Mal kehrt Pfarrer i. R. Ulrich Braun als Kurpastor auf die Insel zurück. Der 68-Jährige kommt aus Herford in Ostwestfalen und war 30 Jahre Gemeindepfarrer. Als Ruheständler betreute er die deutsche evangelische Gemeinde an der spanischen Costa del Sol und unterstützt Geflüchtete bei ihrer Integration in Deutschland.
Auf der Insel freut er sich besonders darauf, Menschen unterschiedlichen Alters und verschiedener Herkunft in Urlaubsstimmung kennenzulernen. „In Gesprächen miteinander, in gemeinsam gefeierten Gottesdiensten, in zusammen angestimmten Liedern, aber auch am Strand oder im Smalltalk auf der Straße finden Begegnungen statt, die oft eine Bereicherung sind“, erzählt Braun. „Darauf freue ich mich am meisten.“
Dr. Johannes zu Eltz dient vom 23. Juni bis 6. Juli 2025 als Kurpastor in der katholischen St.-Nikolaus-Kirche
Mit Dr. Johannes Graf von und zu Eltz kehrt ein YouTuber zurück auf die Insel. Bereits 2023 vloggte der heute 67-Jährige regelmäßig von der Insel aus und stellte geistliche Impulse auf den YouTube-Kanal der Dompfarrei St. Bartholomäus in Frankfurt am Main.
Der römisch-katholische Priester und Domkapitular des Bistums Limburg ist Pfarrer der Domgemeinde und zwei weiterer Pfarreien in Frankfurt am Main. Seine täglichen Impulse erreichen heute hunderte von Menschen. -ut/rsc-
Am 29. April 2025 stellten sich die Inselmoderatorinnen im Rathaus vor
Eva Funke und Katja Prester (v.l.) haben schon viele Ideen.Freuen sich auf zukünftiges Brückenbauen: Bürgermeister Onno Brüling, Inselmoderatorinnen Eva Funke und Katja Prester und Insellotsin Cornelia Bittner (v.l.).
„Also, mit dem Namen sind wir noch unsicher“, stellt Katja Prester fest. „Schließlich moderieren wir hier keine Show.“ Die 57-jährige Langeoogerin stellte sich am Dienstagvormittag, 29. April 2025 zusammen mit Eva Funke als „Inselmoderatorin“ im Rathaus vor. Zuvor hatten die beiden Frauen unter der Initiative von Insellotsin Cornelia „Conny“ Bittner eine Ausbildung in der Freiwilligenakademie Niedersachsen zu Dorfmoderatorinnen abgeschlossen.
Bei der Namenssuche helfen die vier anwesenden Ratsmitglieder und Bürgermeister Onno Brüling in dessen Büro fleißig mit. Wie wäre es mit „Inselflüsterinnen“? Nein? Vielleicht „Aufräum-Frauen“? „Auf gar keinen Fall“, lacht Katja Prester.
Statt zu moderieren, wollen Prester und Funke lieber Brücken bauen. Themen, mit denen man nicht direkt an den Tourismus-Service Langeoog (TSL) oder das Rathaus treten will, können die Bürger und Bürgerinnen der Insel künftig erstmal bei den „Ideensammlerinnen“ ansprechen. „Manchmal gibt es Schwellenängste vor dem Gang zum Rathaus“, weiß Prester. „Dafür sind wir dann da.“
„Wir wollen Dorfthemen nach vorne bringen“, erzählt Eva Funke, die vor über zehn Jahren auf die Insel kam. Im Vergleich zu anderen Inseln stehe Langeoog gar nicht so schlecht da, hat sie während der Ausbildung gemerkt: Es gibt eine lebhafte Vereinskultur und an Räumen, in denen man sich treffen kann, mangelt es auch nicht. „Wir wollen das Engagement, was schon da ist, verstärken“, erklärt die 71-Jährige. „Aber auch mit neuen Ideen kann man auf uns zukommen.“
Ideen bringen die beiden „Brückenbauerinnen“ auch schon eigene aus der Ausbildung mit: Der „Heiligabend in Gesellschaft“ ist eine Herzensangelegenheit für Eva Funke. Am 24. Dezember soll es ein Angebot in der katholischen St.-Nikolaus-Kirche geben für alle, die sonst alleine feiern müssten. „So muss nicht jeder Fernsehapparat laufen und wir können gemeinsam singen und die Weihnachtsgeschichte hören“, freut sich Funke auf das besinnliche Fest.
Katja Presters Steckenpferd wiederum ist der Sport. „Langeoog ist eigentlich eine Sportinsel – aber in der Sportanlage gibt es viel zu tun.“ Einiges ist dort am Sportzentrum schon in Bewegung gekommen. Prester will künftig unterstützen, wo sie nur kann.
Die gemeinsame Idee der beiden „Inselhelferinnen“ findet unter den Zuhörenden besonderen Anklang: ein Veranstaltungskalender eigens für Insulaner. Prester und Funke wollen alle Vereine abklappern und deren Termine gesammelt über eine Plattform präsentieren. „So haben auch Zugezogene oder Saisonarbeiter die Chance, teilzuhaben und sich im Dorf zu integrieren“, wünscht sich Katja Prester.
Ansonsten seien sie offen für Vorschläge. „Wir sind erstmal still und wenn was ist, kann man auf uns zukommen“, sagt Eva Funke. Sie wollen das Gemeinschaftsgefühl stärken und die Einwohner Langeoogs dazu ermutigen, gemeinsam mit ihnen neue Projekte auszuprobieren. „Am liebsten wäre mir, wenn die Leute sagen: ‚Könnt ihr mal …‘ – und dann sind wir zur Stelle“, lacht Katja Prester.
Am Ende der Vorstellungsrunde findet sich kein neuer Name. Und so als Sprachrohr zwischen Bürgern, Rathaus und TSL sind sie ja vielleicht doch so etwas wie „Moderatorinnen“. Was sich findet, ist jede Menge Zustimmung. Und so freuen sich Katja Prester und Eva Funke auf ihre Rolle als „Inselmoderatorinnen“ und sind voller Tatendrang für die Zukunft der Insel und ihrer Einwohner unterwegs. -rsc-
Nein, Bud Spencer ist nicht auferstanden, um einen weiteren legendären „Plattfuß“-Film auf der „Insel fürs Leben“ zu drehen. Dies ist auch kein (in der Sache völlig realitätsfremder) Bericht über den Zustand Langeooger Leihfahrräder. Nein, es geht um eine Krabbe von rund 15.000 Arten aus der Ordnung der Zehnfußkrebse. Diese trägt den wissenschaftlichen Namen „Portumnus latipes“. Übersetzt bedeutet das in etwa „Hafenbreitfuß“. Das bezieht sich auf die verbreiterten letzten Glieder des hintersten Beinpaares. Dieser kleine wärmeliebende Bruder des allgegenwärtigen „Dwarsloopers“ (Strandkrabbe) ist im Rahmen der Klimaerwärmung seit einiger Zeit auch bei uns zu finden.
Die erste Sichtung …
im deutschen Wattenmeer erfolgte Anfang April 2001 auf Langeoog durch den damaligen Kurdirektor Peter Wettstein und wurde durchaus auch für einen Aprilscherz gehalten. Insbesondere, da von Anfang an die humorvolle Bezeichnung „Plattfußkrabbe“ für dieses Tier gewählt worden war. Zu dieser Zeit gab es noch keinen offiziellen deutschen Namen. Jetzt, wo sich diese Benennung durchgesetzt hat, führen Internetrecherchen unweigerlich auf den „Beach Explorer“ (beachexplorer.org). Dessen Betreiber ist die Naturschutzgesellschaft Schutzstation Wattenmeer e.V. mit Sitz in Husum. Auf der Website können Strandfunde der gesamten Nordseeküste von Schottland, England, den Niederlanden, Deutschland und Dänemark abgelegt werden.
Die dort dokumentierte Erstsichtung von „Portumnus latipes“ im Wattenmeer erfolgte am 13. August 2008 bei Hörnum auf Sylt. Und das ergänzt ganz gut ihre Ausbreitungsgeschichte: Ursprünglich im Mittelmeer und um die iberische Halbinsel verbreitet, schaffte die Plattfußkrabbe über Frankreich und Belgien erst den Sprung in die Niederlande und das westfriesische Wattenmeer. Dann auch über das ostfriesische Wattenmeer den Weg nach Nordfriesland.
Zur Lebensweise der Plattfußkrabbe ist wenig bekannt. Bevorzugt hält sie sich im Brandungsbereich von Sandstränden auf und geht nächtlich auch schwimmend auf Jagd. Weiterhin mag sie keine Kälte und unterliegt empfindlich dem Einfluss selbst kurzfristiger Klimaänderungen. So war sie nach den relativ kalten Wintern 2009, 2010 und 2011 vorerst aus dem Wattenmeer verschwunden.
Ein Fund neueren Datums ist dieser Ende Mai 2024 aufgelesene, gut erhaltene Häutungspanzer. (Foto: Edelgard Schön)
2024: Häutungspanzer am Strand
Stand Mitte Mai 2025 sind im „Beach Explorer“ 149 Sichtungen dokumentiert. Sie beinhalten mittlerweile Einträge bis hinauf nach Schottland und Skagen, zeigen also indirekt eine deutliche Erwärmung der Nordsee in den vergangenen 14 Jahren. Von den vier Sichtungen auf Langeoog erfolgte eine am 26. Mai 2024 durch Edelgard Schön auf einer Flinthörn-Führung mit Nationalparkführer Dr. Thorsten Kraft. Allerdings kein lebendes Exemplar, sondern ein Häutungspanzer.
Wie alle Gliederfüßer, zu denen etwa auch Insekten und Spinnentiere gehören, müssen sich auch Krebstiere häuten, um wachsen zu können. Sie hinterlassen dann ihren Häutungspanzer, der die ganze Körperform abbildet. Hier kann man deutlich die verbreiterten Endglieder des hinteren Beinpaars erkennen. Dieses Merkmal teilt die „Plattfußkrabbe“ allerdings mit einer Verwandten: der Schwimmkrabbe. Dieser in der Krabbenfischerei unbeliebte Kneifer wird aber meist deutlich größer, dunkler und hat einen Körper, der breiter als lang ist. So sollte die Unterscheidung bei Strandfunden kein großes Problem darstellen.
Übrigens: „Spaziergänger können Strandfunde jeglicher Art fotografieren und dann mit Fundort und Funddatum im ‚Beach Explorer‘ dokumentieren“, erklärt Thorsten Kraft, der dabei gern behilflich – und unter der Mobilnummer 01573-3950-898 erreichbar ist. Er bietet zwischen dem 30. Mai und 27. Juni 2025 wieder zahlreiche naturkundliche Führungen auf der Insel an, die über den Tourismus-Service Langeoog gebucht werden können. -ut/kraft-
„MadGuitarTosh“ singt und erzählt am 11. und 25. Juni beim Vogelwärterhaus
Spielt auf 12 Saiten: MadGuitarTosh. (Foto: Edelgard Schön)
Mal tiefgründig, mal (f)lachgründig, aber stets unterhaltsam. Nationalparkführer Thorsten Kraft ist nicht nur naturkundlich versiert, sondern beherrscht auch jede einzelne der zwölf Saiten seiner Gitarre. Wenn er im Juni beim Vogelwärterhaus spielt, treffen Gitarre, Gesang und Geschichten vor einer malerischen Kulisse aufeinander. Am Fuß der Dünen bietet sich hier ein toller Ausblick auf die benachbarten Salzwiesen und die umliegende Vogelkolonie – ein Ort, der wunderbar mit dem musikalischen und inhaltlichen Arrangement harmoniert. Neben selbstkomponierten Stücken spielt Thorsten Kraft auch Bekanntes und Unbekanntes aus fremder Feder, untermalt von Geschichten in freier Rede.
Der durchaus countrylastige Auftritt findet am 11. und 25. Juni 2025 jeweils ab 19 Uhr beim Vogelwärterhaus statt. Der Eintritt ist frei, eine freiwillige Gabe willkommen. Bei Regenwetter bitte vorher unter 01573/3950898 anfragen, ob die Veranstaltung stattfindet. -ut-
„Haus Ostend“ an der Willrath-Dreesen-Straße: Gastgeber in dritter Generation
„Haus Ostend“ in der Willrath-Dreesen-Straße blickt auf eine lange Geschichte zurück.
Seit 1937 gibt es auf Langeoog das „Haus Ostend“. Es befindet sich, wie es der Name verrät, am östlichen Ende der Inselmitte in der Willrath-Dreesen-Straße 35. Wer auf dem Weg in Richtung Meierei ist, kommt automatisch daran vorbei und kann vor dem Haus auch eine Pause einlegen. Zwei Bänke und ein maritim gestaltetes Fass laden hier zu einer kurzen Rast ein. Die Idee hierzu hatte Mareke Gastmann-Preuß. Sie ist Gastgeberin des „Haus Ostend“.
Vier verschieden große Ferienwohnungen sind im „Haus Ostend“ zu finden. Es gibt Platz für Alleinreisende und für Gruppen beziehungsweise Familien bis zu drei Personen. Ein Babybett ist optional zusätzlich auf Anfrage verfügbar.
Mareke Gastmann-Preuß ist seit 31 Jahren Gastgeberin im „Haus Ostend“ und wird dabei von Ihrem Mann Ralf Preuß unterstützt.Vom Obergeschoss kann man den Blick über die Dünen bis zum Wattenmeer genießen.In der rund 50 Quadratmeter großen Ferienwohnung „Treibgut“ gibt es im Elternschlafzimmer die Möglichkeit, ein Kinderreisebett aufzustellen.
Ein Haus mit viel Geschichte
Erbaut hat das Haus ihr Großvater Georg Gastmann. Er war Konditormeister in Esens und konnte seinen Beruf infolge einer Mehlstauballergie nicht mehr ausüben. Gemeinsam mit Ehefrau Dina ging es nach Langeoog. Fortan arbeitete Georg Gastmann für die Post, baute die ersten Telegrafenmasten der Insel mit auf und erhielt als einer der ersten Insulaner einen Telefonanschluss, passenderweise mit der Fernsprechnummer 100.
Diese Telefonnummer ist schon längere Zeit Geschichte. Doch die aktuelle und bis heute kurze Rufnummer 355 zeugt von der langen Verbundenheit des „Haus Ostend“ mit Langeoog. In den ersten Jahren auf der Insel wurde das Haus als Pension betrieben. Saison war vor vielen Jahrzehnten von Mitte Mai bis Mitte September. Es gab zahlreiche Einzel-, Doppel- und Familienzimmer. Zusätzlich zum Frühstück kam täglich frisch gekochtes Essen auf den Tisch, mittags auch für Gäste von außerhalb, erzählt Mareke Gastmann-Preuß: „Meine Großmutter war eine gute Köchin.“
Im Laufe der Jahre jedoch veränderte sich die Klientel: Mittags kamen immer weniger Gäste. Daher wurde, als Tochter Marga Gastmann übernahm, fortan nur noch Halbpension angeboten, und weitere Jahre später nur noch Frühstück. „In den 1960ern bis in die 70er-Jahre hinein waren auch bei uns im Haus Gastarbeiter aus dem damaligen Jugoslawien und der Türkei beschäftigt, mit denen teils noch jahrelanger Kontakt bestand“, berichtet Mareke Gastmann-Preuß.
Das Haus selbst erfuhr bis heute mehrere Aus- und Umbauten, die von außen indes kaum als solche erkennbar sind. Ehemalige Durchreichen aber blieben erhalten und dienen heute als kleine Wandschränke oder Regale. „Ich hänge sehr an diesem Haus und seiner Historie und möchte so viel wie möglich erhalten“, sagt Mareke Gastmann-Preuß, die das „Haus Ostend“ vor 31 Jahren von ihrer Mutter übernahm. Seitdem hält sie das Zepter in der Hand, steckt viel Zeit und Liebe zum Detail in das geschichtsträchtige Gebäude. Dabei wird sie von ihrem Mann Ralf Preuß unterstützt, der als Koch auf der Insel arbeitet.
Und an an- und abreisefreien Tagen? Da ist die Gastgeberin als Yogalehrerin tätig, gibt Sport-, Bewegungs- und Klangentspannungskurse in einem Mutter-Kind-Kurheim. Überdies engagiert sie sich als Übungsleiterin im TSV Langeoog. „Langweilig wird mir nicht, es muss im ausgewogenen Verhältnis sein.“
Maritime Dekoration in den Badezimmern gehört im „Haus Ostend“ dazu.
Die Wohnungen im Detail
Zuletzt wurden aus den zehn verbliebenen Pensionszimmern die heute zur Verfügung stehenden vier Ferienwohnungen. Die sind nicht nur modern, liebevoll und maritim eingerichtet, auch die großzügige Raumaufteilung überzeugt.
Mit 27 Quadratmetern bietet die Wohnung „Östchen“ ausreichend Platz für ein bis zwei Personen. Die Wände in leuchtendem Orange geben die Farbe der Sonne wieder, ein Wohn- und Esszimmer lädt zu gemütlichen Stunden auf dem Sofa ein. Das Bad ist – wie auch alle anderen Zimmer des Hauses – mit maritimer Dekoration ausgestattet. „Hierin steckt viel Liebe zum Detail“, erklärt Mareke Gastmann-Preuß, deren Kinderzimmer sich früher an der Stelle des heutigen Duschbads befand.
Aus kleinen Anfängen entwickelte sich das „Haus Ostend“ in mehreren Ausbaustufen …
Eine Nummer größer präsentiert sich die Wohnung „Watt’n Blick“ im Obergeschoss. Rund 42 Quadratmeter laden zu erholsamen Stunden ein – mit einzigartigem Blick von der Terrasse und dem Wohnzimmer über die Dünen und in Richtung Wattenmeer. Sie besitzt eine Pantryküche, Wohnzimmer, Bad sowie ein Einzel- und ein Doppelschlafzimmer. Für drei Personen ist die Wohnung eine gute Gelegenheit, sich für einige Tage eine Auszeit vom Alltag zu gönnen.
… zu einem respektablen Beherbergungsbetrieb. Geblieben ist die familiäre Atmosphäre. (Foto: privat)
Ebenso für bis zu drei Personen ausgelegt ist die circa 50 Quadratmeter große Ferienwohnung „Inselrose“. Küche, Essecke und gemütliche Sitzgruppe sind das Herz dieser Wohnung, die den ehemaligen Frühstücksraum einnimmt. Ein großzügiges Bad und ein Doppelzimmer mit optionaler Aufbettung auf drei Personen vervollständigen diese schöne Ferienwohnung mit eigenem Eingang und eigenem Gartenbereich.
Gleich groß ist auch die Wohnung „Treibgut“, zu der eine schöne Terrasse, eingesäumt mit vielen Schätzen vom Strand, gehört. Im großzügigen Doppelschlafzimmer gibt es die Möglichkeit, ein Kinderreisebett aufzustellen. Eine Aufbettung für eine dritte Person ist hier ebenso möglich. Bad und Küche dürfen natürlich auch hier nicht fehlen.
Wer sich erholsame Urlaubstage in einer der vier Ferienwohnungen gönnen möchte, kann über Mareke Gastmann-Preuß’ Webseite www.haus-gastmann.de eine direkte Buchungsanfrage stellen. Dort sind auch weitere Informationen sowie eine Preisübersicht vorhanden. Ein direkter Kontakt ist zudem unter der Telefonnummer 04972 / 355 möglich. -utk-
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