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Mit „Dutchman“ und „Wellerman“ in der „Kneipe am Moor“

Großartige „Flinthörners“-Premiere am 7. April im HDI: Shantychor begeistert auch in seiner 40. Saison

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Großes Bühnenformat: Zu seinem 40.Geburtstag gab der Shantychor „de Flinthörners“ ein gelungenes Premierenkonzert.

Gut 20 Mann und eine Chorleiterin stark sind sie: „de Flinthörners“. 1985 gegründet und seit 1986 öffentlich im Einsatz, wurde der Langeooger Shantychor um Elisabeth „Puppa“ Peters zu einem musikalischen Wahrzeichen der Insel. 40 Jahre „Flinthörners“ – das erfordert ein besonderes Programm. Und an dem durften die treuen Fans im Vorfeld auch mitstricken, per Online-Umfrage im Internet. Daraus ergab sich ein Jubi­läumskonzert aus Publikums- und Chorwünschen, aus Uralt-Klassikern und brandneuen Stücken.
Bis in die letzten Reihen gefüllt war der große Saal im „Haus der Insel“ zur Premiere am Montagabend, 7. April 2025. Auf beiden Seiten – im raunenden und plaudernden Publikum wie auf der hinter dem Vorhang verborgenen Bühne – stiegen Spannung und Vorfreude an.

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Schiffsfahrt wider Willen: „Paddy Lay Back“ mit Klaus Kremer.
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Peer Agena segelte gedankenvoll ums „Kap Horn“.
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Mo Agha besang eine langweilige Fahrt auf dem „Erie Canal“.
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In der „Kneipe am Moor“ intonierte Michael Agena (li.) einen Part als Solist.
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Sorgte für Heiterkeit: „Nüchtern und schüchtern“ mit Raimund Buss und Peer Agena (vorn, v.l.).
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„Sailing Home“ – dem Herzenswunsch aller Seeleute verlieh Torsten Meyer ausdrucksvoll Gestalt.
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Ritterspiele einmal anders: In „Bruder Michel“ parodierten Gerrit Agena (li) und Malte Kramer als Vater und Sohn den „Rüstungs-Wahn“.
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Kritische Töne schlug Ralf Preuß mit „Roll Northumbria“ an.

Rauschend teilt sich der rote Vorhang. Das von Inselmaler ­Anselm gestaltete Bühnenbild führt in die Barkhausenstraße, mit Blick ins Dorf hinein. Die Crew der Bark „Hoffnung“ ist glücklich daheim gestrandet und hat sich auf dem Langeooger Boulevard hinter Rumfässern und Whiskyflaschen aufgestellt. In seiner Begrüßung heißt „Flinthörners“-Chef Raimund Buss – neben zahlreichen Ehrengästen – auch Langeoogs neuen Bürgermeister Onno Brüling und seine Frau Johanna willkommen. Dessen erster Arbeitstag hat just diesen Morgen begonnen.
Über ihr Akkordeon hinweg nickt Chorleiterin „Puppa“ kurz mit dem Kopf: Mund auf, Töne raus – und schon geht’s fetzig los. Den starken Auftakt macht das neuseeländische Walfängerlied „Soon May the Wellerman Come“ mit Shantyman Ralf Preuß. Den nicht immer freiwilligen Weg eines Matrosen vom Heuerbüro über die Hafenkneipe aufs Schiff schildert Klaus Kremer im Capstan Shanty „Paddy Lay Back“. Um die halbe Welt, von der Arktis in die Südsee, führt anschließend das Walfängerlied „Old Maui“, gesungen von Gerrit Agena. Rund um „Kap Horn“ spinnt Peer Agena dann, „so bi Grog un Beer“, sein Seemannsgarn und hängt den alten Zeiten nach. Kurioses im Schiffsverkehr zwischen Hamburg-Altona und Batavia birgt die launige „Story of Mary“, vorgetragen von Stephan Bohlen. Der führt, wenn er nicht gerade singt, als Moderator ebenso witzig wie wortgewandt durch das Programm.
Das geht weiter mit Mo Agha, der in seinem schmissigen Riversong „Erie Canal“ die deprimierenden Begebenheiten einer ­Kanalfahrt von New York nach Buffalo beschreibt. Das Schicksal der Schaluppe „John B“ – sie sank vor den Bahamas – besingt Torsten Meyer kraftvoll im Forebitter „Sloop John B“; alle Welt kennt die Popversion der Beach Boys. Für Besinnlichkeit sorgt das vierstimmig gesungene Chorstück „Die Kneipe am Moor“, deren letzte Strophe Michael Agena als Solist interpretiert.
Von der irischen Emigration nach Amerika – und dem unerfüllten Traum von Heimkehr – berichtet Klaus Kremer im Folksong „When the Boys Come Rolling Home“. Das früh beginnende ­Tagewerk schottischer Hebridenfischer besingt Ralf Preuß einfühlsam in „Five O’Clock in the Morning“, einer unchristlichen Zeit, um zum Fischfang auszufahren. Jubel erntet Raimund Buss’ „Nüchtern und schüchtern“: Darin glänzt Peer Agena als „lockendes Weib“, das „mit jedem Glas Bier schöner“ wird. ­Dieser gesungene wie gewagt-gelungene Comedy-Kracher entlässt das Publikum in die Pause.
Weit mehr als nur ein Pausenfüller ist der Auftritt von Katja Agena im Foyer des HDI. Die Langeooger Sängerin, die dort bereits vor dem Konzert die Wartenden mit ihrer bezaubernden Stimme erfreut hat, brilliert mit feinen Jazz- und Swing-Stücken aus ihrem Programm.
Mit „Sailing Home“ eröffnet Solist Torsten Meyer die zweite Hälfte. Was nach uraltem Shanty klingt, ist tatsächlich ein holländischer Song von 1987 – mit Gänsehaut-Potenzial. Wie wird man Ritter, wenn man weder Pferd noch Schwert noch Rüstung hat? Als gesungener Mitmach-Sketch kommt der Publikumswunsch „Bruder Michel“ daher, dessen Refrain von Strophe zu Strophe länger wird. „Michel“ alias Malte Kramer und sein „Vater“ Gerrit Agena zeigen vollen Einsatz, derweil Torsten Meyer und Ralf Preuß den Gesang beisteuern.
Peer Agenas „The Fields of Athenry“ berichtet von der irischen Hungersnot: Beim Plündern eines Kornspeichers erwischt, wurden die Betroffenen nach Australien zwangsverschifft. Ein gleichfalls ernstes Thema besingt Ralf Preuß in „Roll Northumbria“, das Schicksal eines Öltankers. Der Song der Folk-Punk-Band „The Dreadnoughts“ aus dem Jahr 2019 ist nicht nur der einzige Neuzugang des Konzertes, sondern auch das derzeit jüngste Lied im Repertoire der „Flinthörners“.
Weiter geht es mit Gerrit Agenas „My Last Night in Baltimore“: Das schmissige Trinklied erzählt von einem unvergesslichen Abend, der in einer Keilerei endete, und reizt das Publikum zum Mitklatschen. Still wird es im Saal, als Klaus Kremer die wehmütige Wilderer-Ballade „Waltzing Mathilda“ anstimmt, die als heimliche Nationalhymne Australiens gilt.
Als „heimliche Nationalhymne des Bieres“ kündigt der Moderator dann Torsten Meyers „Pass Me the Bowl“ an: Das burschikose Trinklied stammt, wie auch „My Last Night in Baltimore“, von der US-Folkband „Poxy Boggards“. Wuchtige Stimmung bringen auch die Irish-Songs „Weela, Weela“ und „Whiskey in the Jar“, als Potpourri vorgetragen von Ralf Preuß.
Tribut an „Mr. Shantyman“ Els Sanders, den Mitbegründer und langjährigen Chef des Chores, zollt abschließend Stephan Bohlen: Er interpretiert dessen legendären „Mein Vader vos a Dutchman“ ebenso neu wie mitreißend. Mit „Bis zum nächsten Mal auf Wiederseh’n“ verabschieden sich die „Flintis“ winkend, doch orkanartiger Applaus, Fußgetrampel und nicht enden wollende stehende Ovationen zwingen sie noch einmal auf die Bühne. Als Zugabe erklingt (wer sonst?) „The Last Shanty“, der diesmal den verstorbenen Chormitgliedern gewidmet ist. Bei diesem Lied geht der Chor in den Saal mitten unters Publikum. Aber dann ist wirklich Schluss. Schade …

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„Mein Vader vos a Dutchman“, behauptete Stephan Bohlen. Das nennt man dann wohl künstlerische Freiheit.
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Doppelte Premiere: Der neue Bürgermeister Onno Brüling freute sich über den gelungenen Saisonstart der „Flinthörners“.

Raimund Buss sprach namens des Chores einen tiefen Dank an das Publikum aus. Auf die 40 Jahre blickend, dankte er zudem drei Personen, die „von Anfang an dabei waren“: Chorleiterin „Puppa“, die für die Konzerte und Proben jeden Montag aus Esens auf die Insel reist, Dieter Kapfermann als letztem noch aktiven Gründungsmitglied, schließlich Thomas Pree, der den Chor seitens des Tourismus-Service Langeoog unterstützt.
Zum guten Schluss enterte der neue Bürgermeister für eine kurze und frische Ansprache die Bühne. Neben Glückwünschen für die „Flinthörners“-Crew hatte er zudem ein Präsent für „Puppa“ Peters parat. Es sei ihm eine Ehre, seinen ersten ­Arbeitstag auf diese Weise zu vollenden, erklärte Onno Brüling. Und betonte: „Der Shantychor ist ein ganz wichtiger Teil der Insel, sowohl für Gäste als auch für Insulaner.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
„De Flinthörners“ treten in der Saison alle 14 Tage montagabends auf. Die nächsten Termine: 19. Mai in der ev.-luth. Inselkirche, 2. Juni in der kath. Kirche St. Nikolaus, ab 16. Juni wieder im HDI. Eine Besonderheit ist das Jubiläumskonzert am Samstag, 27. September. Los geht‘s jeweils um 20 Uhr, Eintrittskarten (10,– Euro) gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen und der Abendkasse; Onlinebuchungen über www.langeoog.de sind ebenfalls möglich. Mehr Infos stehen auf flinthoerners.de. Viel Spaß im Konzert! -köp-

„Spannende Jahre im Dienst der Bürgerhilfe“

Nicole Bäcker ist seit fünf Jahren Leiterin im Seniorenhus „bliev hier“

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Fünf Jahre „bliev hier“-Leitung feierte Nicole Bäcker (re.) im Kreis ihrer Gäste. (Foto: Bärbel Kraus)
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Gemeinsam fürs „bliev hier“: Leiterin Nicole Bäcker und Bürgerhilfe-Vorsitzender Uwe Garrels im April 2020. Der Abstand zwischen beiden war den Regeln aufgrund der damals herrschenden Corona-Pandemie geschuldet.

Tatkraft und Initiative zeichneten Nicole Bäcker schon immer aus. Und so wundert es nicht, dass die Leiterin des „bliev hier“ zu ihrem fünfjährigen Dienstjubiläum am 15. April selbst zu einem kleinen vormittäglichen Empfang eingeladen hatte.
„Die Einladung ging vor allem ans Team“, betont Nicole Bäcker, „denn ohne mein großartiges Team wäre ich nur halb so gut.“ Derzeit zählt das „bliev hier“ insgesamt 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Einladung folgten zudem viele andere: „bliev hier“-Bewohner und deren Angehörige, der Vorstand der Bürgerhilfe, Abordnungen von Inselgemeinde, Kirchengemeinden und Ärzteschaft, der Inselchor „de Likedeeler“, der Inner Wheel Club Langeoog sowie weitere Freunde und Unterstützer der Einrichtung.
„Das waren fünf Jahre mit Höhen und Tiefen, mit tollen Erlebnissen und Bekanntschaften“, resümiert Nicole Bäcker. „Ich bin auf der Insel supergut aufgenommen worden“, blickt die 42-jährige Westfälin zurück. Es habe aber auch Skepsis gegeben: „Eine Insulanerin fragte mich damals, wer ich denn sei. Ich sagte, ich sei die neue Leiterin, und erhielt als Antwort: ‚Wenn du ein Jahr durchhältst, merke ich mir deinen Namen.‘ Sie weiß ihn mittlerweile.“
Die Anekdote zeigt, dass das 2004 eingeweihte „bliev hier“ auch schwierige Zeiten mit häufigen Leitungswechseln hinter sich hat. Auch Nicole Bäckers Start war kein leichter, er fiel mitten in die erste Corona-Pandemie. Zustatten kam ihr ein breites berufliches Spektrum: Die ausgebildete Physiotherapeutin und Krankenpflegerin hatte ein Studium im Bereich Krankenpflege-Management absolviert und einen ambulanten Pflegedienst in ihrer ‚Heimatstadt Beckum geleitet, ehe sie mit ihrer Tochter Zoe nach Langeoog zog. Und das Haus gemeinsam mit ihrer Vertretung Katharina Enenkel und dem Team wieder auf Kurs brachte: Seit 2022 kommt das Haus an der Störtebekerstraße ohne Unterstützung durch die Gemeinde aus. „Es läuft wirtschaftlich gesund.“
Fünf Jahre im Pflegedienst sind eine lange Zeit. Wer sich darin auskennt, weiß die Leistung zu würdigen. „Mit Nicole Bäcker haben wir einen Stabilisierungsfaktor bekommen. Sie ist in der Bevölkerung gut verankert und in der Kommunikation zwischen Insulanern und Einrichtung sehr aktiv. Wir sind gemeinsam auf einem guten Weg“, erklärt Uwe Garrels, 1. Vorsitzender der Bürgerhilfe Langeoog e.V., die das Haus betreibt. Und so stand in der Gratulationskarte des Vereins: „Vielen Dank für fünf spannende Jahre im Dienst der Bürgerhilfe Langeoog!“
Auch die Freundinnen vom Inner Wheel Club, der etwa das ­Seniorenhus zu Ostern und Weihnachten schmückt, sprachen ihren Glückwunsch aus: „Man merkt dem Haus die Qualität an, die der Kontinuität in der Leitung geschuldet ist“, sparten die IWC-Frauen nicht mit Lob. „Verlässlichkeit, liebevolle Betreuung der Bewohner und ein offenes Ohr für die Sorgen der Angehörigen zählen dazu, wie auch ein umfangreiches Unterhaltungs- und Sportprogramm.“ Zu ersterem tragen auch „Likedeeler“-Mitglieder viel bei.
Darüber hinaus ist 2025 wieder einiges los: „Wir haben viel vor. Die ‚Flinthörners‘ haben uns angesprochen, die Sängerin Katja Agena, die Meierei – sie alle vollen Aktionen bei oder mit uns machen“, freut sich die Leiterin, die mit ihrem Team auch wieder ein Sommerfest plant. Nicole Bäcker und ihrem motivierten Team gehen die Ideen nicht aus.“ -köp-

Vogelfrühling auf Langeoog

Erkundungstouren im Mai mit Birte Weinbecker

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Vogelschwärme und Windkraft – ein Thema für all diejenigen, „Die mit dem Wind reisen“. (Fotos: Jan Weinbecker)
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Zählt zu Langeoogs seltenen Singvögeln: das Schwarzkehlchen.
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„Einmal Wattwurm und zurück“ mit Birte Weinbecker (re.).

Im Frühjahr bilden Watt und Salzwiesen, Dünen und Wäldchen die Langeooger Kinderstube der Tiere. Was es dann vor allem in der Vogelwelt zu entdecken gibt, zeigt Birte Weinbecker auf ihren Erkundungstouren Ende Mai. Seit über 15 Jahren bietet die diplomierte Umweltwissenschaftlerin und staatlich geprüfte Wattführerin ihre Ausflüge und Vorträge auf Langeoog an.
Den Auftakt macht am Mittwoch, 28. Mai 2025 die „Soli-Vogelbeobachtung für Sea Watch“ von 14 bis 16.15 Uhr. „Sie überqueren Wüsten, Meere und Gebirge, lassen von Menschen gezogene Grenzen hinter sich. Sie werden in manchen Ländern gnadenlos verfolgt und schaffen es in sagenhafter Kraftanstrengung doch“, sagt Birte Weinbecker. „Über diejenigen, die Federn tragen, freuen wir uns. Jenen ohne Federn versagen europäische Regierungen nicht nur den Schutz, sondern finanzieren ihr Zurückschleppen in Folter, Hunger und Tod.“ Als unterstützende Geste für die Seenotrettung gehen die Einnahmen an Sea Watch.org. Startpunkt ist der Anlegeplatz des Seenotrettungsbootes am Langeooger Hafen. Bitte Fahrrad mitbringen!
Aktuelle Aspekte beleuchtet die Umweltwissenschaftlerin auch in ihrem barrierefrei zugänglichen Lichtbild-Vortrag „Die mit dem Wind reisen: unsere Zugvögel“ am Mittwoch, 28. Mai um 19.30 Uhr im Haus Meedland. Ob Rohrweihe oder Rauchschwalbe, Knutt oder Kiebitz: Die Meister der Lüfte erbringen zwischen Arktis und Antarktis Extremleistungen. Sie alle wissen souverän mit den mächtigen Strömungen der Luft umzugehen, vermeiden geschickt unnötige Kraftanstrengungen. Wenn aber unsere Zugvögel solche Profis sind, warum haben sie dann Probleme im Umgang mit der Windkraft? Diesen und anderen Fragen geht Birte Weinbecker auf den Grund.
Ein abendliches Highlight ist am Donnerstag, 29. Mai die etwa 90-minütige „Wattwanderung zum Sonnenuntergang“. Sie startet um 19.45 Uhr am Wattwandertreff beim Deichschart am Seedeich. „Unser UNESCO-Weltnaturerbe birgt viele erstaunliche Überlebenskünstler, von Wattschnecke bis Bäumchenröhrenwurm“, bringt Birte Weinbecker eine „geheime Welt“ nahe. „Aber vor allem ist es eins der wichtigsten Gebiete für Zugvögel weltweit. Im Licht der untergehenden Sonne können wir sie mit dem großen Fernrohr gut beobachten.“
Der frühe Vogel fängt den Wurm – und wer zeitig aufsteht, kann ihm dabei zugucken. Und zwar auf der morgendlichen Exkursion „Langeoogs seltene Singvögel“. Wem das Morgengrauen kein Grauen einflößt, den belohnt ein besonderes Erlebnis: „Zahlreiche Vögel singen in Langeoogs wilden Schilf- und Buschgebieten“, weiß Birte Weinbecker. „Mit etwas Glück entdecken wir auch das Schwarzkehlchen, die Nachtigall und den Feldschwirl.“ Termin: Samstag, 31. Mai um 6 Uhr früh. Der Treff zur etwa zweistündigen Tour ist am Deichschart am Seedeich, dem Sammelpunkt für Wattwanderer; bitte ein Fahrrad mitbringen.
Dass nicht nur am, sondern auch im Watt etwas los ist, erfahren die Teilnehmer von „Einmal Wattwurm und zurück“: Der etwa 90-minütige, erlebnisreiche Spaziergang für Jung und Alt zu den kleinen Wundern des Wattenmeeres steckt voller Überraschungen. Einblicke in die „schlickige Unterwelt“ ermöglicht eine Grabegabel, die Wattwurm und Co. behutsam ans Tageslicht befördert . Termin: Samstag, 31. Mai um 10.30 Uhr; Startpunkt ist ebenfalls das Deichschart am Seedeich.
Kartenvorverkauf für alle genannten Angebote in der Tourist-Info im „Haus der Insel“ sowie auf www.langeoog.de. Familien nutzen die zwei Ermäßigungsstufen für Kinder. – Unterhaltsam und sachkundig vorgestellt werden die gefiederten Inselgäste darüber hinaus in Jan und Birte Weinbeckers Buch „Von Weltreisenden, Flugkünstlern und Rolling Stones – Langeooger Vögel im Portrait“ (ISBN 978-3-941163-20-1; Preis 18,– Euro). Erhältlich ist der Bildband im örtlichen Buchhandel. -köp-

Romantik pur

Kammermusikabend am 25. Mai 2025 mit Kantorin der Inselkark

Kammermusik
Auch ihre Werke werden zu hören sein: Clara Schumann (1819–1896) war deutsche Pianistin und Komponistin.

Olga Persitz, Kantorin der ev.-luth. Kirchengemeinde Langeoog ist am 25. Mai ausnahmsweise nicht als Kirchenmusikerin zu hören. Gemeinsam mit der Cellistin Friederike Seeßelberg lädt sie zu einem Kammermusikabend ein. Romantische Klänge auf dem Violincello und Klavier schreiben einen „Liebesroman“, denn unter diesem Motto steht das gefühlvolle Konzert.
Der Kammermusikabend „Ein Liebesroman“ findet am Sonntag, 25. Mai um 20 Uhr in der Inselkirche statt. Karten gibt es für 12 Euro ab 19.15 Uhr an der Abendkasse. -ut-

Bunte Sachen suchen ein Zuhause

„Regenbogenmarkt“ startet am 24. Mai in die Saison

RegenbogenmarktAusrangierte Spielzeuge, ausgelesene Bücher, abgelegte Textilien – auf dem „Regenbogenmarkt“ finden viele Dinge ein neues Zuhause. Rund um das „Beiboot“ bilden die kunterbunt belegten Tische des kleinen Flohmarkts einen Regenbogen der besonderen Art. Die typische Flohmarktware wird ergänzt um Strick- und Häkelsachen, sowie fair gehandelte Produkte. Für eine Stärkung der Marktbesucher ist mit frischen Waffeln und Getränken gesorgt.
Der seit vielen Jahren beliebte Trödelmarkt findet auch diesen Sommer einmal im Monat statt. Der erste „Regenbogenmarkt“ lädt am 24. Mai 2025 ab 13 Uhr am „Beiboot“ zum Bummeln ein. Der Erlös aus Waffel- und Getränkeverkauf geht wie jedes Jahr an die Stiftung „Musik auf Langeoog“. -ut-

 

„Ein offenes Ohr für alle“

Onno Brüling ist neuer hauptamtlicher Bürgermeister von Langeoog

So schnell ist auf Langeoog noch kein hauptamtlicher Bürgermeister durchgestartet: Am Sonntag, 30. März 2025 im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit gewählt (der „Utkieker“ berichtete), war am Montag, 7. April für Onno Brüling (CDU) schon der erste Arbeitstag im Rathaus.

Bürgermeister
Onno Brüling ist seit dem 7. April 2025 neuer Chef im Rathaus.

Zur Person:
Onno Brüling kam im Oktober 1981 in Wittmund zur Welt und wuchs in Blomberg in der Samtgemeinde Holt­riem auf. Nach dem Abitur in Esens 2001 absolvierte er seinen 13-monatigen Wehrdienst bei der Luftwaffe in Wittmund. Im August 2002 schloss sich bei der Sparkasse, gleichfalls in Wittmund, eine Ausbildung zum Bankfachmann an.
Auf den erfolgreichen Abschluss im Januar 2005 folgte eine ­Tätigkeit als Kundenberater bei der Sparkasse Esens, ehe er zum November des Jahres die Leitung der Sparkasse Langeoog übernahm. „Damals war ich der jüngste Geschäftsstellenleiter der Sparkasse Wittmund“, erinnert sich Onno Brüling. In mehreren Weiterbildungen von Personalführung über Fachberatung bis Digitalisierung baute er seine Qualifikation aus.
Mit Onno Brüling zog seine Frau Johanna auf die Insel, nach und nach vervollständigten die drei Kinder Inka, Haje und Suntje die Familie. Anfangs als TSV-Fußballer und bei der Inselbühne aktiv, gehört er seit über 15 Jahren dem Vorstand des Seglervereins Langeoog als Schatzmeister an, darüber hinaus betreut er ehrenamtlich die Finanzbelange im Förderverein der Inselschule. Zudem engagiert sich der 43-Jährige seit vielen Jahren im Lions Club Langeoog.

Gut eine Woche nach Amtsantritt, am 15. April 2025, sprach „Utkieker“-Redakteur Thilo Köpsel mit Onno Brüling.

Wie kam es zur Kandidatur?
Ich bin damals auf Langeoog gut aufgenommen worden. Die Insel hat mich festgehalten, jetzt wollte ich ihr etwas zurückgeben. Den Job bei der Sparkasse habe ich immer gerne gemacht. Ein Schlüssel dabei war sicherlich die Personalführung. Nach der vergangenen turbulenten Zeit hat die Insel jemanden verdient, der Menschen zusammenführt und ein respektvolles Miteinander voranstellt.

Wie haben Sie sich auf das Amt vorbereitet?
Unterstützung gab es durch die Kommunalpolitische Vereinigung der CDU/CSU und die Konrad-Adenauer-Stiftung. Unter anderem habe ich verschiedene Fortbildungen gemacht, etwa in den Bereichen Kommunalrecht, Rhetorik und Social Media. Letztere waren auch, Stichwort Facebook und Instagram, für den Wahlkampf wichtig.

Waren Sie schon vorher politisch aktiv?
Ich hatte schon bei der Gemeinderatswahl 2021 mit dem Gedanken gespielt, als parteiloser Kandidat zu kandidieren. Aber damals waren die Kinder – jetzt sind sie zwischen vier und elf – noch zu klein. Das fühlte sich nicht richtig an. Jetzt bin ich für die CDU angetreten. Mit einer großen Partei im Hintergrund, die mich auch bei der Vorbereitung unterstützt hat, war es die richtige Entscheidung. Die Kandidatur habe ich noch im Oktober 2024 gestartet, meine Familie hat mich sofort unterstützt. Am 27. November wurde dann die Bewerbung verkündet.

Wie hat die Sparkasse reagiert?
Sie hat sich als sehr fairer Arbeitgeber gezeigt und mich bis zum 31. Oktober 2031 beurlaubt. Ich hatte sie vor der Kandidatur informiert. Sie sagten, man habe zwei Gefühlslagen: Einerseits ließe man mich ungern gehen, andererseits freue man sich, dass jemand von der Sparkasse vielleicht ein solches Amt antreten könne.

Apropos: Hatten Sie sich dieses Ergebnis ausgemalt?
Chancen hatte ich mir zwar ausgerechnet, aber nicht in der Höhe von 59 Prozent. Es gab angesehene Gegenkandidaten, daher hatte ich eher ein knappes Resultat mit Stichwahl im Kopf. Das Ergebnis ist schön – und für meine Person eine Bestätigung. Die ich aber als Vertrauensvorschuss sehe, dem Amt und seiner Verantwortung gerecht zu werden.

Wie haben Sie von dem Ergebnis erfahren?
Wir haben den Wahlcountdown gemeinsam mit und bei Freunden abgewartet. Familie, viele Freunde und Unterstützer von der Insel waren gekommen. Das war dann ein emotional sehr überwältigender Moment, der kaum in Worte zu fassen ist. Ein Wechselbad der Gefühle, bei dem die Freude überwiegt.

Dann der Jobwechsel …
Der war rasant. Ich hatte ja nur eine Woche Zeit zum Umschalten. Da war ich noch in der Sparkasse, aber auch schon im ­Rathaus, quasi zur „Einarbeitung“ mit dem Allgemeinen Stellvertreter Ralf Heimes. Die Schlüssel zur Sparkasse habe ich tatsächlich erst am Sonntag, 6. April abgegeben. Mit ins Rathaus umgezogen ist nur mein Mousepad.

Bürgermeister
Doppelte Premiere am 7. April: Der Shantychor „de Flinthörners“ startete in die Saison und Onno Brüling ins Bürgermeisteramt.

Wie verlief der Start?
Oh, das war ein fulminanter Einstieg am 7. April, mit der ersten öffentlichen Ansprache zur Shantychor-Premiere am Abend – das war schon eine Ehre. Das Amt ist fordernd, macht aber unheimlich Spaß. Die erste Woche lief sehr gut. Im Rathaus wurde ich super aufgenommen. Wir haben hier sehr engagierte Mitarbeiter, die – häufig ungesehen und dabei unaufgeregt – einen ­tollen Einsatz für die Gemeinde leisten. Jeder soll sich wertgeschätzt fühlen. Wir brauchen ein gemeinsames Ziel, an dem dann aber auch jeder mitarbeitet. Ich bin optimistisch, dass das klappt.

Ihr Selbstverständnis als Bürgermeister?
Da sehe ich mich als Bürgermeister, der ein offenes Ohr für alle hat. Meine im Wahlkampf begonnene „Strandkorb-Sprechstunde“ zieht um ins Rathaus. Denkbar wäre zum Beispiel eine öffentliche Sprechstunde im Ratssaal, wo jeder mit Kritik und Ideen kommen kann oder mir sagt, wo ihn der Schuh drückt.
Auch im Rathaus sollten wir im Miteinander bleiben. Wichtig ist es, das Team noch enger zu stellen, um mit Spaß an der Arbeit gemeinsam für den bestmöglichen Erfolg zu kämpfen.

Was sind die vordringlichen Aufgaben?
Zuerst gehe ich durch alle Abteilungen, um mich vorzustellen. Ich besuche jeden Arbeitsplatz, um einen Blick in die Zusammenhänge zu erhalten.
Ein dringendes Thema ist etwa die baldige Inbetriebnahme des neuen KWC. Ich habe es inspiziert und war beeindruckt von den Fortschritten. Hier kann zeitnah etwas Schönes entstehen, das einen Mehrwert für die Insel bringt.
Anders sieht es bei den Anlegebrücken in den Fährhäfen aus. Einen verbindlichen Zeithorizont gibt es nicht. Das Fährpersonal ist seit Jahren stark gefordert. Die Gesamtkonstellation ist komplex, auch durch die Beteiligung von Fremdfirmen.

Worauf freuen sie sich besonders?
Das ist schwer zu sagen, weil die Arbeit so vielfältig ist. Im Moment sauge ich alles auf wie ein Schwamm. Am meisten freue ich mich auf den Umgang mit den Menschen, Bürger wie Mitarbeiter. Keiner darf vergessen werden, alle sollen sich als Teil des Teams Langeoog fühlen.

Und in der Außenwirkung, über den Inselrand hinaus?
Als Bürgermeister bin ich auch Repräsentant nach außen. Da ist Vernetzung auf allen Ebenen wichtig. Durch die CDU gibt es etwa Verbindungen zu Bundestagsmitglied Anne Janssen und Landtagsmitglied Ulf Thiele. Präsenz ist auch im Landkreis in Wittmund gefragt, etwa bei den regelmäßigen Bürgermeistertreffen mit Landrat Holger Heymann. Dann stehen die Treffen der Inselbürgermeister an, das nächste findet am 23./24. Juni auf Juist statt. Ich habe bereits Kontakt zu den Kollegen, die mir ihre Hilfe angeboten haben. Auf alle diese Begegnungen freue ich mich.

Hat das Bürgermeisteramt denn Auswirkungen auf Ihr Ehrenamt im Seglerverein?
Nein, ich bleibe im Amt des Schatzmeisters. Der SVL ist meine Leidenschaft geworden: Auf Langeoog habe ich das Segeln gelernt. Anfangs hatten wir ein Segelboot, mit Geburt der ersten Tochter haben wir auf Motorboot umgesattelt. Mit unserem „Schloothüssi“, also „Nilpferd“, einem klassischen „Tuckerboot“, sind wir, wenn die Zeit es zulässt, mit der ganzen Familie unterwegs. Überhaupt: Bei aller Freude auf die neue Aufgabe darf meine Familie nicht zu kurz kommen. Sie gibt mir den Rückhalt, ist mein Schutzhafen. Meine Familie weiß, dass ich bei jedem Wetter für sie rausfahren würde. Und das gilt für mich als Bürgermeister auch für Langeoog.

Vielen Dank für das Gespräch.

Bildunterschriften: Fotos Thilo, ut2_25, onno brüling 252

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Neues aus dem Erlebnisbad und dem Kur- und Wellness-Center

Die beliebte Microkinésitherapie ist zurück im Kur- und Wellness-Center. In Frankreich entwickelt, kann sie dem Körper helfen, gespeicherte Traumen der Vergangenheit oder Gegenwart zu beseitigen, die ihn am Genesungsvorgang hindern.
„Dazu aktiviert man die Selbstheilungskräfte des Körpers, indem man ihn daran erinnert, seine ‚nicht gemachten Hausaufgaben‘ zu erledigen“, klärt Anne-Karin Schmidt auf, die als Microkinésitherapeutin das KWC-Team seit März erweitert. 2019 war sie schon einmal Teil des Teams. Geboren in Emden und aufgewachsen in Aurich, ist die Physiotherapeutin und Heilpraktikerin vertraut mit Land und Leuten an der Küste. Nach Stationen in Wilhelmshaven, Aurich und Berlin, war sie zuletzt auf Mallorca tätig. Nun ging es von einer Insel zur nächsten.

Wellness
Teils des Teams im KWC: Claudia Jänecke, Katharina Jung, Anne-Karin Schmidt und Katja Hettich (v.l.)

Impulse zur Selbstheilung
„Mithilfe der Microkinésitherapie können sämtliche Traumen erfasst werden, mechanische und seelische – etwa nach einer Operation, einem Unfall oder schweren Verlust. Aber auch toxische Traumen, wie sie zum Beispiel durch Viren, Bakterien, Impfungen oder Chemotherapie ausgelöst werden können“, erläutert Anne-Karin Schmidt den Hintergrund. „Bis sich etwas manifestiert, kann es Jahre dauern, da der Körper immer versucht auszugleichen.“ Die Microkinésitherapie betrachtet und behandelt solche Fälle ganzheitlich, gleichsam als „Homöopathie mit den Händen“.
Traumatische Erlebnisse können als Erinnerungen in Muskeln gespeichert werden: „Viele Muskeln sind untereinander verbunden. Knickt man zum Beispiel mit dem Fuß um, kann dies zu Schmerzen am Halswirbel führen. Diese werden dann behandelt, aber meist vergeblich, weil das Trauma tiefer sitzt, nämlich am Fuß“, nennt die Therapeutin ein Beispiel.
Und so verläuft die Behandlung: „Nach einem Eingangs­gespräch, in dem wir die Gründe Ihres Kommens betrachten, ­legen Sie sich auf eine Bank“, erklärt die Microkinésitherapeutin, die den unter einer Decke liegenden Körper durch die Kleidung ­abtastet, um vorhandene Blockaden zu erfassen. Dann gibt sie ­Impulse, die die jeweiligen Zonen ermuntern, die bestehende Blockade zu lösen. „Diese feinen Impulse aktivieren die Selbstheilung.“ Empfehlenswert sind je nach Beschwerden ein bis drei Behandlungen. Nähere Infos und Anmeldung am Empfang des Kur- und Wellness-Centers.

Wellness
Lotta Zimmermann leitet den Aquapower-Kurs.

Wassersport im Erlebnisbad
Dienstags um 18 Uhr gibt es wieder Aquapower im Erlebnisbad. Der Kurs wird angeleitet von der frisch ausgelernten Lotta Zimmermann (de Utkieker berichtete). Auf Wunsch vieler Insulaner bietet das Bad zudem auch donnerstags um 17.15 Uhr Aquacycling an. Auf bis zu 16 Fahrrädern kann hier gestrampelt werden. Geleitet wird der Kurs von Silke Schadel, Holger Basche und Sascha Hogrefe.
Eine Sauna wird ausgebaut. Neu verfliest ist sie schon, ab Mitte Mai soll sie dann als Finn-Sauna zur Verfügung stehen. -ut-

Ein Gesicht für den Sport

Mit Sportkoordinator Philip Kremer hat Langeoog wieder eine Konstante für den Inselsport gefunden

Sport
Philip Kremer ist auf Langeoog zurückgekehrt und das neue Gesicht des Inselsports.

„Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit“, lacht Philip Kremer, als er gefragt wird, warum er auf die Insel zurückgekehrt ist. Seit Anfang April dieses Jahres ist er beim Tourismus-Service Langeoog (TSL) angestellt, um als Sportkoordinator das Sportprogramm zusammenzustellen und weitere Angebote zu entwickeln. Doch die Entscheidung, wieder auf der Insel zu leben, hing nicht vom Jobangebot ab, sondern war eine ganz private: „Langeoog ist einfach meine Heimat.“
Im Jahr 2000 zog er als Neunjähriger mit Eltern und Geschwistern aus Hameln auf die Insel. Bis zur zehnten Klasse besuchte Philip Kremer die Inselschule, für das Abitur ging es dann rüber auf das Festland zum Esenser „NIGE“. Das Sportmanagement-Studium führte ihn schließlich nach Salzgitter. Zuletzt war der heute 34-Jährige in ganz fremden Gefilden unterwegs: In Hessen organisierte er für eine Eventagentur Laufveranstaltungen und half Sportvereinen mit der Geschäftsführung. „Aber wir wussten schon immer, dass Bad Hersfeld nicht die letzte Station für uns war.“
„Wir“ – das sind Philip Kremer und seine Frau Marina, denn der neue Sportkoordinator kommt keineswegs allein auf die Insel. Fast jedes freie lange Wochenende waren sie schon früher zu Besuch bei seinen Insulaner-Eltern und so konnte auch Marina Kremer einen großen Bezug zur Insel aufbauen. Gemeinsam wagt das Paar also nun die Neuorientierung in Philip Kremers alter Heimat.
Als Sportkoordinator wird dieser das Saisonprogramm organisieren, immer unter Berücksichtigung der Kompetenzen und Talente der Trainer und Trainerinnen von „iventos“. Die Eventagentur aus Bochum entsendet im Auftrag des TSL wechselnde Teamer, die Kurse auf Langeoog anbieten. Neben den allseits beliebten Angeboten wie etwa dem Intervalltraining, Thalasso-Beachwalking oder Yoga sollen in dieser Saison auch wieder vermehrt Ballsportarten im Fokus stehen.

Sport
Bent Exner von „iventos“ macht mit Urlauberinnen Gleichgewichtsübungen bei der „Fußschule“.

Aber als Sportkoordinator will Philip Kremer noch viel mehr als Organisator sein: Besonders freut er sich auf seine Rundgänge über den Strand und auf die Urlauber, mit denen er ins Gespräch kommen will. Auf ihre Wünsche will er besonders eingehen. „Auch dafür ist es wichtig, eine feste Person im Team zu haben“, erklärt der passionierte Volleyballspieler. Neben dem wechselnden „iventos“-Personal ist Philip Kremer nun eine Konstante für den Inselsport, dessen Gesicht die Gäste Langeoogs wiedererkennen können.
Sowieso fokussiert sich Philip Kremer voll auf die Bedürfnisse der Gäste: So soll demnächst eine Art weitere Informationsstelle für Touristen am Sportzentrum entstehen, an der Aushänge nicht nur über Fitnessangebote, sondern auch die Tidezeiten und Abendveranstaltungen auf der Insel Auskunft geben. So können Gäste direkt vom Strand aus ihren Urlaubsaufenthalt planen und gestalten.
Ein besonderes Steckenpferd des neuen Sportkoordinators ist das deutsche Sportabzeichen. Früher ein fester Bestandteil des Inselsports mit regelmäßigen Trainings- und Prüfungszeiten, fand es zuletzt nur noch sporadisch statt. Die Möglichkeit, das Sportabzeichen am Strand zu machen, soll nun wieder angekurbelt werden. Die nötige Prüflizenz bringt Philip Kremer schon einmal mit.
„Langeoog ist eine Sport- und Familieninsel“, weiß der Sportler. Und so will er viele Aktionen, die früher einmal den Strandsport bereichert haben, wieder ausprobieren: Von Hüpfballrennen über die Familienolympiade bis zum Strandkegeln – Groß und Klein kann sich hier auf einiges freuen.
Und auf was freut sich Philip Kremer am meisten als neuer Sportkoordinator? „Auf die Menschen“, ist die schnell gefundene Antwort. „Ich will Netzwerker sein, eine Verbindung zwischen Gästen und TSL. Ich freue mich auf den Input der Urlauber und darauf, von den vielen Sportbereichen und -geschichten, die sie mitbringen, erfahren zu dürfen.“ -rsc-

Tausche Hanteln gegen Kleinkaliber

9. Wanderpokal des Langeooger Schießvereins – TSV-Damenfitnessteam eröffnet Königsschießen

König
Königin wurde Wiebke Freye (Mitte) vor Julia Neumann (re.) und Doreen Richter. Foto: D. Richter

Am Donnerstag fiel das „Betreute Quälen“ des TSV-Damenfitnessteams um Katja Heimes in der Turnhalle aus. Die Hanteln wurden gegen ein Kleinkalibergewehr ausgetauscht, denn diesmal hieß es, stillstehen und sich auf den Schuss konzentrieren. Wie jedes Mal beim Königsschießen wurden je drei Schuss mit dem Kleinkalibergewehr auf zwei Karten in 50 Meter Entfernung geschossen. Zur Königin der Damenrunde schoss sich Wiebke Freye. Sie siegte mit großartigen 27 Ringen vor Julia Neumann, die zum allersten Mal mit dabei war und sogleich tolle 26 Ringe erreichte, und Doreen Richter, die 24 Ringe erreichte. Es wurde viel gelacht und erzählt. Fazit: Der Abend hat so viel Spaß bereitet, dass man gerne wiederkommen will.

König
Schossen ihre Königin aus: die TSV-Groupfitness-Frauen um Spartenleiterin Katja Heimes (3.v.r.). Foto: D. Richter

Einladung an alle Gruppen und Vereine
Der Schießverein lädt alle Langeooger Gruppen und Vereine herzlich zum 9. Königs- und Wanderpokalschießen ein und freut sich auch in diesem Jahr auf eine rege Beteiligung. Noch bis zum 21. August 2025 können Termine unter der Telefonnummer 04972/848 abgesprochen werden.
Die Proklamation der Gruppenbesten und der Nachfolgerin oder des Nachfolgers des amtierenden Wanderpokalsiegers Klaus Gümbel sowie die Nachfolgerin der amtierenden besten Gruppe Reit- und Fahrverein e.V. findet am Samstag, den 30. August 2025 für alle teilnehmenden Schützen beim Schießverein statt. -ut-

Fest verankert im Glauben

Jubelkonfirmation von etwa 200 Gläubigen in der Inselkaark – Firmung und Kommunion in der St.-Nikolaus-Kirche

Feiern
In der Inselkirche gibt es momentan einiges zu feiern.

Beide Kirchen auf Langeoog haben dieser Monate einiges zu feiern. Ob nun Kommunion oder Konfirmation – der gläubige Nachwuchs verfestigt seine Zugehörigkeit zur Kirche, während Jubilanten auf eine bewegte Zeit mit Gott zurückschauen.

Jubelkonfirmation in der ev.-luth. Inselkirche
Gleich zwei Festtage waren nötig, um die schiere Menge an Jubelkonfirmanden gebührend unterzubekommen: Am 13. und 27. April 2025 wurden die goldenen, eisernen und diamantenen Konfirmationen von rund 200 Gläubigen gefeiert. Da diese seit 2020 pandemie- und vakanzbedingt lange nicht stattfinden konnten, gab es einige Jahrgänge nachzuholen: Die Konfirmanden von 1960 bis 1965 und von 1970 bis 1975 blickten gemeinsam mit Inselpastorin Jeannette Schurig auf eine Lebensreise an Gottes Seite zurück.
Am 11. Mai 2025 ist dann der evangelische Nachwuchs an der Reihe: Fünf Mädchen und vier Jungen feiern ihre Konfirmation. Ein Auftritt des Langeooger Gospelchors macht den Festtag besonders freudig.

Firmung und Kommunion in der St.-Nikolaus-Kirche
Am 21. April 2025 wurde die 17-jährige Langeoogerin Zoe Bäcker gefirmt. Ein seltener Festakt auf der Insel, der dennoch feierlich begangen wurde. Das Sakrament spendete der Kurpastor Maik Stenzel aus Osnabrück.

Feiern
Frisch gefirmt: Zoe Bäcker erhielt ein Kreuz, wie es Papst Franziskus trug. (Foto: privat)

Erstkommunion feierten am 27. April 2025 drei junge Langeooger: Carolina Langa, Jonathan Sawa und Leon Takens. Pastoralreferentin Susanne Wübker freute sich über volle Kirchenbänke. Am 30. April gingen die Kommunionskinder außerdem auf Exkursion: Im Kloster Dinklage entdeckten sie die Hostienbäckerei. -ut-