Die vier Lübecker Märtyrer gelten als Beispiel der ökumenischen Verbundenheit im Widerstand. (Foto: Gedenkstätte Lutherkirche)
Als leuchtendes Beispiel wirklicher Ökumene überwanden drei katholische Kapläne und ein evangelischer Pastor die Grenzen der Konfessionen und widersagten der Naziideologie aus ihrer christlichen Überzeugung heraus. Auf diesem Pilgerweg soll der vier Lübecker Märtyrer Eduard Müller, Johannes Prassek, Hermann Lange und Karl Friedrich Stellbrink, die für ihre regimekritischen Predigten mit ihrem Leben einstanden, gedacht und aus ihrer Courage Inspiration geschöpft werden. Unter der Leitung der evangelischen Inselpastorin Jeannette Schurig und der katholischen Seelsorgerin Susanne Wübker wird bei einem Gang über die Insel über ihren Beitrag zum Widerstand nachgedacht.
Der Langeooger Pilgerweg im Gedenken an die Lübecker Märtyrer beginnt am Donnerstag, 26. Juni 2025 um 9.30 Uhr. Treffpunkt St.-Nikolaus-Kirche, Teilnahme kostenfrei. -ut-
Neues Format „Inselgeflüster“ startet am 25. Juni 2025 mit einer Fernsehlegende
Nicht im Flüsterton, aber doch ganz vertraulich: Im neuen Format des Tourismus-Service Langeoog „Inselgeflüster“ teilen Persönlichkeiten Geschichten aus ihrem Leben, die so normalerweise nicht an die Öffentlichkeit dringen.
Zum Anpfiff der Reihe trifft Moderator Ralph Fürther auf die Fernsehlegende Jörg Wontorra. Bekannt für seinen locker-leichten Reportagestil – durchaus nicht ohne den ein oder anderen kritischen Unterton – war er jahrzehntelang nicht aus dem deutschen Fernsehen wegzudenken. Ob acht Fußballweltmeisterschaften, elf Olympiaden oder in den Sportformaten „ran“ und „ranissimo“ – „Wontis“ Herz für Sport fand in vielen Sendungen Ausdruck. Und in der Vermisstenshow „Bitte melde Dich“ hatte er noch oft den richtigen Riecher und fand die verlorenengeglaubten Verschollenen.
Am Mittwoch, 25. Juni 2025 findet „Wonti“ die richtigen Worte und hat mit Sicherheit die ein oder andere erstaunliche Geschichte im Sportjackett. Die Veranstaltung beginnt um 20.00 Uhr im Haus der Insel. Karten gibt es für 20 Euro (Kinder 10 Euro) im HDI, Restkarten zzgl. 2 Euro an der Abendkasse. -ut-
Aktuelles Projekt von Kubus e.V.: Hinter „Haus Kloster Loccum“ entsteht „Ein Treff am Meer“
Hinter dem traditionsreichen „Haus Kloster Loccum“ stellt das „Hotel Bethanien“ Räume für den neuen „Treff am Meer“ bereit.
„Durch einen festen Treffpunkt, Engagement, Bildungs- und Beratungsangebote und interkulturelle Aktivitäten sollen die Integration gefördert sowie soziale Netzwerke gestärkt und die Teilhabe der Zielgruppen am Inselalltag verbessert werden.“ Mit diesen Worten beschreibt der Verein Kubus e.V. aus Stuttgart sein Projekt „Ein Treff am Meer“, das derzeit auf Langeoog Form annimmt und Anfang Juli in die aktive Phase starten soll. „Kubus“ steht für „Kultur und Begegnung für Menschen in unterschiedlichen Situationen“ und wurde 2005 gegründet.
Monika Palutke vom Verein Kubus freut sich auf viele Besucher und Gäste im neuen „Treff am Meer“, gleich hinter dem Haus Kloster Loccum.
Erfolgreiche Kubus-Projekte auf Langeoog
Wie der Verein nach Langeoog kommt? Frank Baumeister ist Vorstandsmitglied des Vereins. Er hat viele Jahre Urlaub auf der Nordseeinsel verbracht und festgestellt, dass die zahlreichen Saisonarbeiter – vorwiegend aus dem Ausland – mit dem „neuen Leben“ auf Langeoog so ihre Schwierigkeiten haben. Das betrifft nicht nur die Sprache, sondern vor allem auch sämtliche Alltagslagen: Welche Behörde ist für welche Anliegen verantwortlich? Was genau bedeutet die Post von GEZ oder Landkreis? Wie kaufe ich eine Fahrkarte für die Deutsche Bahn? – Alles dies sind Fragen, die für Menschen mit guten Deutschkenntnissen und Erfahrungen, wie das Leben in Deutschland funktioniert, im Normalfall kein Problem bedeuten. Saisonkräfte aus Osteuropa oder Asien stellt es hingegen vor große Herausforderungen. Genau die möchte der Verein Kubus angehen, Hilfe leisten und Unterstützung geben – „soweit wir das können und dürfen“, sagt Monika Palutke. Die Langeoogerin leitet das Projekt.
Für Monika Palutke ist „Ein Treff am Meer“ bereits das zweite Projekt auf der Insel, für das sie verantwortlich ist. Der „Vorgänger“ war „Moin Miteinander Langeoog“ und lief Ende vorigen Jahres aus. Anfangs als Mitarbeiterin im Integrationsprojekt, wurde Monika Palutke im November 2023 zur Projektleiterin. Zufrieden berichtet sie über die Erfolge: „Neben unseren punktuellen Treffen mit unterschiedlichen Angeboten an einem Tag in der Woche haben wir beispielsweise gemeinsame kulinarische Abende verbracht.“
Exemplarisch nennt sie den „indonesischen Abend“ oder den „polnischen Nachmittag“ sowie „Das kleine Fest der Kulturen“, bei dem alle gemeinsam gefeiert haben. Ein weiteres Projekt war die Ausstellung „Langeoog – 800 Jahre Migration“, die hin und wieder noch im „Haus der Insel“ gezeigt wird.
Frisch renoviert: Große Fensterfronten lassen viel Licht hinein.
Neues Projekt „Treff am Meer“
Weil aber Projekte immer zeitgebunden sind, ging Kubus im Sommer 2024 auf die Suche nach einem Anschlussprojekt. Wie könnte es funktionieren und vor allem: Wo könnte es angeboten werden? Bekanntlich ist es gar nicht so einfach, Räumlichkeiten auf Langeoog zu finden. Doch beim „Hotel Bethanien“ und der dahinterstehenden Diakonie Bethanien war man erfolgreich: Zügig gab es grünes Licht für die Bereitstellung der ehemaligen Küche im Gebäude hinter dem „Haus Kloster Loccum“. Zwei Räume wurden erst entkernt und renoviert und anschließend als Gemeinschafts- und Büroraum an den Verein übergeben.
Zum 1. April dieses Jahres erfolgte die Schlüsselübergabe. Und weil es anfangs auch an Mobiliar fehlte, gab es aus dem Fundus des Hotels Bethanien noch einige gebrauchte Tische und Stühle mit dazu. Der Grundstein war gelegt. „Wir haben nicht nur eine Verantwortung gegenüber Gästen, sondern auch und insbesondere gegenüber allen auf dieser Insel lebenden Menschen. Ich freue mich, dass wir diesem wertvollen Projekt – im Sinne des Wortes – Raum geben können“, sagt Dr. Marc Deffland, Direktor des „Hauses Kloster Loccum“ und des „Hotel Bethanien“ sowie Mitglied der erweiterten Geschäftsführung der Diakonie Bethanien.
Er ergänzt und ist dankbar, dass auch der Eigentümer dieser Vermietung ohne Zögern zugestimmt hat: „Wir haben als Diakonie und Kirche einen gemeinsamen Auftrag und es macht Spaß, wenn wir uns in der operativen Umsetzung sofort einig sind und gemeinsam etwas bewegen und verändern können.“
Eine kleine Küchenzeile steht bereits im Gemeinschaftsraum des Projekts „Ein Treff am Meer“. Doch es fehlt noch an vielen kleinen „Küchenhelfern“.
„Ein offener Treff für alle“
Große Fenster lassen viel Tageslicht in beide Räume strahlen und durch die weiß gestrichenen Wände wirken beide Räume freundlich und einladend. Was noch fehlt, sind kleine Regale, Tischdecken, Handtücher, Kochgeschirr und Pfannen, Besteck, Gläser, Tassen … eben alles das, was bei einem solchen Treff tagtäglich benutzt wird. Wer also entsprechende Dinge kostenfrei abzugeben hat, ist eingeladen, sich direkt an Monika Palutke zu wenden: Telefon 04972 / 99 09 507 oder per E-Mail an monika.palutke@kubusev.org.
Anfang Juli soll der Treff offiziell eröffnet werden. Erste Angebote wird es aber voraussichtlich schon in den Tagen davor geben. „Ich gehe auch zu den Betrieben auf Langeoog, bei denen insbesondere junge Saisonkräfte aus dem Ausland arbeiten, und informiere sie über unser Angebot, da es nicht jedem bekannt ist“, sagt die Projektleiterin. Und unterm Strich profitierten ja alle von einem solchen Angebot. Viele junge Menschen fühlten sich manchmal unsicher, wenn es darum gehe, Fragen zu stellen. „Deshalb ist es wichtig, einen offenen Treff anzubieten, der für alle zugänglich ist.“
Dieser Treffpunkt soll ohne Vorbehalte sein und auch zu Zeiten geöffnet haben, in denen andere Einrichtungen, wie etwa die Gemeindeverwaltung, nicht erreichbar sind. Hier können Menschen Beratung und Unterstützung erhalten, zum Beispiel beim Ausfüllen von Formularen.
Ganz wichtig ist Monika Palutke aber auch die Sprachförderung. Denn nur, wer Deutsch gut versteht und spricht, verliert die Angst davor, sich überhaupt oder gegebenenfalls nicht richtig verständlich zu äußern. Die Projektleiterin weiß, wovon sie spricht: In ihrer polnischen Heimat hatte sie Deutsch als Fremdsprache auf Lehramt studiert, bevor sie nach Langeoog kam, um zu arbeiten – und geblieben ist.
Vielfältiges Programm geplant
Das Angebot „Ein Treff am Meer“ wird sie gemeinsam mit Boris Welschhoff, ihrem neu gewonnenen Kollegen, sowie mit Freiwilligen und Interessierten gestalten. Neben Sprachkursen, -Beratungsangeboten und gemeinsamer Freizeitgestaltung – zum Beispiel kulinarischen Abenden – wird es auch Angebote geben, die Auszubildende bei der Prüfungsvorbereitung unterstützen. Denn gerade junge Menschen aus dem Ausland fangen auf Langeoog eine Berufsausbildung an, haben aber Schwierigkeiten bei Formalitäten, Prüfungsfragen und sonstigen Anliegen rund um die Ausbildung.
„Das wird ein wesentlicher Baustein unserer Arbeit werden“, sagt Monika Palutke. „Auf Langeoog gibt es eine beträchtliche Anzahl an Schülern und Auszubildenden, für die dieses Projekt eine wertvolle Unterstützung darstellt“, ist sie sich sicher. Außerdem seien viele ausländische Mitarbeitende auf der Insel jung, und genau für diese Gruppe wolle das Projekt eine helfende Hand sein.
Anfangs soll es montags bis donnerstags ein abwechslungsreiches Angebot geben. Zu dem gehören Beratungen, Prüfungsvorbereitungen und weitere unterstützende Leistungen, die für die Teilnehmer allesamt kostenfrei sind. Auch die Mitgestaltung des Treffpunkts und der Angebote ist sehr willkommen. Jeder ist eingeladen, seine Ideen und Fähigkeiten einzubringen, um den Treffpunkt zu einem Ort der Begegnung zu machen, der für alle ansprechend ist. Für das Wochenende ist dann ein Abendprogramm geplant, zu dem Spieleabende oder kulinarische Begegnungen gehören. Denn in lockerer Atmosphäre fällt es vielen Menschen viel einfacher, über ihre Sorgen und Nöte zu sprechen.
Eingeladen ist hier übrigens nicht nur die anfangs erwähnte Zielgruppe: Jedermann, ob alt oder jung, ob neu auf der Insel oder gebürtiger Langeooger, ist eingeladen, am Angebot des „Treffs am Meer“ teilzunehmen. „Wir sind offen für alle Gäste und freuen uns über jeden Besucher“, sagt Monika Palutke.
Das Projekt „Ein Treff am Meer“ ist bis 31. Dezember 2027 befristet und wird mit 311.000 Euro aus Mitteln der Deutschen Fernsehlotterie unterstützt. -utk-
AWO verwandelt „Haus am Wind“-Ferienappartements in Mitarbeiterwohnungen – Richtfest am 21. Mai 2025
Die Kinder der „AWO Kita Wichtelnüst“ durften den Richtkranz basteln und aufhängen.Sie feierten den Meilenstein des Umbaus: Lars Vogel, Leiter der „AWO LangeoogKlinik“, Marco Brunotte, Polier Markus Karden und Zimmermann Folkert Tjaden (v.l.).
„Das kennen wir eigentlich nur andersrum“, staunt Bürgermeister Onno Brüling beim Richtfest des „Hauses am Wind“ am Mittwoch, 21. Mai 2025. Hier lässt der AWO Bezirksverband Hannover e.V. (BVH) ehemalige Ferienappartements in Wohnungen für seine Mitarbeiter umbauen. 2023 hatte er das Ferienhaus in der Willrath-Dreesen-Straße auf Langeoog übernommen.
Zum Richtfest waren alle Partner, die das Projekt möglich machen, gekommen: Vertreter der Sparkasse LeerWittmund, des Architekturbüros Flatau aus Osnabrück und der ausführenden Baufirma Bold aus Norden. Marco Brunotte, Vorsitzender des Vorstands AWO BVH, dankte ihnen allen für ihre Arbeit und Unterstützung. Mit dem Umbau des „Hauses am Wind“ reagiere die AWO auf den Wunsch ihrer Mitarbeitenden, die auf der Insel leben und unabhängig vom Fährverkehr ihren Alltag gestalten möchten. Brunotte betonte dabei: „Wir haben noch viel vor auf Langeoog und sichern uns so für die Zukunft ab.“
Bürgermeister Onno Brühling lobte den Ausbau von Personalwohnraum als großen Meilenstein für die Insel: „Wir haben hier ganz viel Arbeit und ganz wenig Wohnraum. Der Umbau ist ein starkes Zeichen dafür, dass die AWO eine Partnerin ist, die zur Insel gehört.“
Die eigentlichen Stars des Tages aber waren die Kinder der „Kita Wichtelnüst“, die Anfang des Jahres von der AWO übernommen wurde. Die Kids hatten zuvor den farbenfrohen Richtkranz gebastelt und durften ihn nun an den Haken des Baukrans hängen, bevor dieser ihn in den stürmischen Himmel zog. Zimmermeister Folkert Tjaden sprach daraufhin den traditionellen Richtspruch. -rsc/ut-
Bis kurz vor dem Richtspruch wurde noch fleißig gemauert.
Der Langeoogchor „de Likedeeler“ bringt jeden zum Mitsingen und Schunkeln
Der 1. Vorsitz bleibt in der Familie: Peter Funke übergab das Amt an seine Frau Eva.
Als sich der Langeooger Gesangsverein 1994 in „de Likedeeler“ umbenannte, wollten seine Mitglieder vor allem eines deutlich machen: Sie teilen alles miteinander, sei es der Spaß und Erfolg mit dem Chor als auch im Privaten Freud und Leid. Denn „Likedeeler“, das ist Platt und bedeutet „Gleichteiler“. Wie einst die Bruderschaft der Freibeuter unter Störtebeker zeichnet sich der Langeoogchor durch Loyalität und gegenseitige Unterstützung aus.
„Wir sind eine musikalische Gemeinschaft“, erzählt auch Eva Funke, die am 23. November 2024 auf der Jahreshauptversammlung des Vereins zur neuen 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Das Ruder des Vereinsschiffs übernahm sie aus den Händen ihres Mannes Peter Funke, der aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat.
Eva Funke, Herbert Burmester und Ursel Reinboth singen als „Team Düne“ im Seniorenheim „bliev hier“.
Mit Glück auf die Insel
Vor elf Jahren war die geborene Bad Oeynhausenerin zu neuen Ufern aufgebrochen und auf Langeoog gelandet. Lange hatte die Krankengymnastin in Nordrhein-Westfalen schon eine eigene Praxis betrieben, als ihr klar wurde, dass noch etwas fehlte: „Ein Teil von mir suchte etwas“, erzählt die heute 71-Jährige, „Ich wollte nochmal eine Wende machen.“ Im ganzen Norden schaute sie sich um und fand schließlich eine Anstellung im Kur- und Wellnesscenter Langeoog. „Es war mein Glück, hier gelandet zu sein“, strahlt Eva Funke. Ein Jahr lang führte das Ehepaar eine Fernbeziehung, dann zog auch Peter auf die Insel. „Jetzt ist es unser Glück.“
Es war ihr „Musikkumpel“ Herbert Burmester, der Eva Funke zu den „Likedeelern“ holte. Im Sommer stimmt er dienstags mitten zwischen den Dünen Melodien auf dem Akkordeon an. Irgendwann nahm er Funke vom „Dünensingen“ mit zu den „Likerdeelern“. „Ich habe noch nie in meinem Leben so viel Musik gemacht wie hier auf Langeoog“, erzählt Funke, die nicht nur singt, sondern auch selbst begeistert Akkordeon spielt.
Nun ist sie die neue Kapitänin der „Likedeeler“-Crew und plant als solche die Routen der nächsten Kaperfahrten ihres Chors. Bei ihr gehen die Anfragen zu Auftritten ein, sie klärt die Räumlichkeiten für Konzerte und koordiniert das Zusammenspiel ihrer Truppe. „Der große ganze Überblick läuft bei mir zusammen.“
Neu bei den „Likedeelern“ ist aber auch Antje Büntings Position als Kulturbeauftragte. Die waschechte Insulanerin ist auf Langeoog fest verwurzelt und weiß um die Traditionen in der über 70-jährigen Vereinsgeschichte. „Sie ist eine große Unterstützung dabei, unsere Gemeinschaft und auch die kleinen Traditionen aufrechtzuerhalten“, schwärmt Eva Funke.
Beim ältesten Chor der Insel darf fleißig mitgesungen werden. 2022 feierten die „Likedeeler“ ihr 70-jähriges Bestehen.
Musik zum Mitsingen
Denn der Langeoogchor ist nicht nur auf der großen Bühne zu sehen, sondern treibt sich auch auf den Straßen der Insel um. Ob zum Geburtstag von älteren Bewohnern Langeoogs, als „Team Düne“ – die „Likedeeler“ und das „Dünensingen“ sind eng miteinander verwurzelt – im Seniorenheim „bliev hier“, im Gottesdienst oder auf der Hochzeit: Die Mannschaft ist auf vielen Veranstaltungen mit dabei und bringt den Leuten die Musik auch nach Hause.
Mitmachen kann jeder, der Spaß am Singen hat. „Bei uns gibt es keine Aufnahmebedingungen – wir stehen mit offenen Armen da“, lädt Eva Funke ein. Denn die „Likedeeler“-Gemeinschaft ist noch viel größer als die zwölfköpfige, singende Crew: Insgesamt 49 aktive und passive Mitglieder zählt der Verein heute, darunter viele langjährige Chormitglieder. Renate Gieseler etwa ist schon seit 50 Jahren an Bord.
Ganz besonders freuen sich die „Likedeeler“ auf ihre nächsten Kaperfahrten: Am 18. September und am 2. Oktober 2025 treten sie im Haus der Insel auf. Es sind Konzerte in ihrem Heimathafen, denn im Saal 1 des HDI treffen sie sich alle 14 Tage zur Probe. Eine gute Stunde warten sie bei ihrem Auftritt mit einem „Mitsingprogramm“ auf, bei dem die Texte der Lieder an die Wand projiziert werden, gepaart mit stimmungsvollen Bildern Langeoogs von Elke Gewert, Fotografin und 2. Vorsitzende des Vereins. Bei dem nordisch-maritimen Repertoire macht sich jeder einzelne Sänger Gedanken, bevor Chorleiterin Friedel Schröder dann eine Liedauswahl festlegt, immer mit dem Ziel, die Singfreude auf die Gäste zu übertragen. Über die Jahre hat sich das Programm so als sehr anpassungsfähig erwiesen. Jedes Konzert der „Likedeeler“ fängt dabei mit einem Ritual an: Vom Haupteingang aus marschieren sie singend in den Saal ein. Mitten durch die Gäste hindurch geht es dann auf die Bühne. Natürlich wird auch hier schon fröhlich mitgesungen.
Sehr beliebt unter den Gästen sind Klassiker von Lale Andersen, die der Insel Langeoog sehr verbunden war. Da ist beispielsweise „Wo die Nordseewellen“, welches auch beim „Dünensingen“ nie fehlen darf. Einen „Traum erfüllen“ die „Likedeeler“ ihren Fans auch mit „Ein Schiff wird kommen“: „Das singen die Leute lauthals mit“, lacht Eva Funke.
Welches Lied denn Funkes Lieblingslied sei? „Jetzt musst du bestimmt lachen“, sagt diese mit einem scherzhaften Blick zu ihrem Mann. Denn „Am Golf von Biskaya“ ist das Abschiedslied der „Likedeeler“. Zur Schunkelmelodie geht es wieder die Bühne hinunter. Am Ausgang stehen dann die Sänger Spalier und verabschieden die Gäste musikalisch. „Die Leute sind sehr angetan davon“, erzählt Eva Funke. „Da tanzen auch schonmal Paare spontan miteinander und der ein oder andere Rollator fährt in Schlangenlinien ‚in die Ferne‘.“
Der Refrain des Liedes hat es der neuen Kapitänin des Langeoogchors besonders angetan: „Wir gehören zusammen wie der Wind und das Meer.“ „Wir“, das sind zweifelsohne die „Likedeeler“ und die Insel. -rsc-
„Buddelei“ erhält erneut GOTS-Zertifikat – Sommermode wird bunt und bequem
Olaf Hube ist stolz auf die erneute Zertifizierung der „Buddelei“. Beliebt: die „Budde-Leih-Tasche“ aus zu 100 Prozent recyceltem Material.
„Wir sind ein kleines Glühwürmchen auf dem deutschen Markt“, sagt Olaf Hube. Und doch ist sein Textilgeschäft „Buddelei“ in der Barkhausenstraße auf Langeoog ein Licht für die Nachhaltigkeit in der nationalen Modebranche. Keine 30 Betriebe des Textileinzelhandels tragen bundesweit das Nachhaltigkeitssiegel „GOTS“ („Global Organic Textile Standard“), das nun zum dritten Mal in Folge die „Buddelei“ auszeichnet.
Claudia Franke hat sich für das Zertifikat besonders ins Zeug gelegt.Wichtig auf dem Textillabel ist die CU-Nummer („Control Union“). In der „Buddelei“ weisen auch eigene Etiketten auf die Nachhaltigkeit der Ware hin.
Konsequent nachhaltig
Um die ökologischen und sozialen Bedingungen zur Zertifizierung zu erfüllen, war eine Menge Arbeit nötig. Nur circa drei Prozent aller weltweit hergestellten Textilien werden nachhaltig produziert – da muss man gut aufpassen. Claudia Franke, langjährige Mitarbeiterin und Assistentin der Geschäftsführung, hat entscheidend dazu beigetragen, dass Kunden der „Buddelei“ sich sicher sein können: Von der Aussaat der Samen über die Bedienung der Nähmaschine bis hin zur getrennten Lagerung im Container – immer stand die Nachhaltigkeit im Vordergrund und nie waren Kinderhände beteiligt.
Dass sich der ganze Aufwand lohnt, hat Olaf Hube für 2024 nachgerechnet: „Allein mit unserer Umstellung auf ausschließlich nachhaltige T-Shirts wurden vom Anbau der Baumwolle bis zum Verkauf etwa 900.000 Liter Wasser gespart.“
Während sich das Siegel nur auf Waren bezieht, geht die „Buddelei“ aber noch weiter: Vom Biostrom bis zum recycelten Geschenkpapier stellt das Geschäft alles unter nachhaltigen Aspekten um. „Immer, wenn eine Veränderung ansteht, gehen wir den nachhaltigen Weg“, erklärt Olaf Hube.
Unter diesem Leitsatz entstand auch die Idee der „Budde-Leih-Tasche“: Statt Plastik- oder Papiertüten zu nutzen, können Kunden diese gegen 5,- Euro Pfand ausleihen, ihre Einkäufe in die Ferienwohnung tragen und die Tasche später wieder zurückbringen. „Aber die meisten behalten sie einfach“, schmunzelt der Langeooger.
Unter der Kundschaft kommt die Umstellung des Angebots gemischt an. „Manche vermissen altgewohnte Marken, die wir inzwischen nicht mehr führen.“ Jetzige Kunden haben dafür oft schon selbst einen Bezug zum Thema und schätzen die Einfachheit, mit der sich hier nachhaltige Produkte finden lassen. „Da geht auch oft mal mehr als nur ein Teil über die Ladentheke“, freut sich Olaf Hube. Und viele Kunden sind auch einfach überrascht – sie haben bisher gar nicht darauf geachtet und kaufen „aus Versehen“ nachhaltig.
Auch der Kundschaft gefällt’s: Hier sind alle Farben des Regenbogens vertreten. Foto: Buddelei
Nachhaltig bunt
Denn die nachhaltige Mode steht der konventionellen in Sachen Trends in nichts nach. Während sich die Mode der zurückhaltenden Outfits, Ton-in-Ton gestaltet, weiterhin fortsetzt, zeichnet sich eine Vorliebe für Farben und Muster ab. Und das spürt man beim Betreten der Buddelei sofort. „Im Urlaub ist man oft etwas mutiger und traut sich, mehr Farbe zu zeigen“, erklärt Hube die Farbenvielfalt in seinem Geschäft.
Außerdem werden die Schnitte in Zukunft bequemer: Bei den T-Shirts ist der „regular fit“ wieder zurück, die Röhrenjeans werden zu Schlaghosen und Blusen sowie Strickteile lösen engere Sweatshirts ab.
Und so gibt es auf Langeoog mitten im Weltnaturerbe Wattenmeer ein bunt gekleidetes Glühwürmchen, das sich für die Erben der Natur einsetzt. -rsc-
Die Langeooger „Washhouse Company“ spielt am 19. Juni 2025 im Haus der Insel
Ein Erlebnisauftritt: Ralph Weidanz, Torsten Meyer, Gerrit Agena, Ralf Preuß und Harro Schreiber (v.l.) sind zusammen die “Washhouse Company”. (Foto: frielingsdorf.blogspot.com)
Es werden wieder die Waschbretter geschrubbt. Was sich nach Seifenlauge und Wäscheleine anhört, ist in Wahrheit eine Konzertreihe, bei der die Füße nicht stillhalten können. Die „Washhouse Company“, die früher in einem ehemaligen Waschhaus probte, bringt die Klänge des Meeres auf die Bühne. Bekannt sind Gerrit Agena, Torsten Meyer, Ralf Preuß, Harro Schreiber und Ralph Weidanz für ihre energetische Mischung von Shanties und Seasongs mit Blues, Rock, Country oder Reggae. Ihre außergewöhnlichen Instrumente, zu denen auch Waschbretter, Mundharmonikas oder die irische Urtrommel Bodhrán gehören, untermalt das Quintett mit charaktervollem Gesang.
Die Band tritt am Donnerstag, 19. Juni um 20 Uhr im Haus der Insel auf. Karten gibt es für 10,– Euro im Vorverkauf bei der Tourist-Info; Restkarten an der Abendkasse. Weitere Termine sind der 10. Juli, 7. August und 16. Oktober.
Neuer Name, neuer Look, gleicher Spaßfaktor: Aus „Zeltlager“ wird „Erlebniscamp“
Erfrischend und modern wirkt das neue Logo des Erlebniscamps Langeoog der Sportjugend Niedersachen.
Abseits des Ortes am Fuß der Melkhörndüne gelegen, gibt es auf Langeoog seit vielen Jahren das Zeltlager der Sportjugend Niedersachsen. Doch auch wenn immer noch die Vielzahl der Gäste in einem der insgesamt 39 Zelte übernachtet – so richtig zeitgemäß war der Begriff „Zeltlager“ nicht mehr. „Klingt mehr nach Camping in den 1980er-Jahren“, sagt Betriebsleiter Karsten Pümpel.
Ein verstaubtes Zeltlager-Image erfüllt das Camp auf Langeoog schon lange nicht mehr. Nun wird dies auch nach außen sichtbarer: Das neue Logo, angelehnt an die Farben der Sportjugend Niedersachsen, in strahlendem Orange, deutet ein Zelt mit Welle im Vordergrund an und symbolisiert somit die einzigartige Lage der Anlage.
Im Erlebniscamp Langeoog warten zahlreiche Spiel- und Sportgeräte auf den Einsatz bei den vielen Besuchergruppen.
Attraktiv mit Bildungsurlaub und „Naturlehrpfad“
Dabei wäre der neue Auftritt für den zukünftigen Erfolg des Angebots wohl nicht unbedingt nötig gewesen. Das Erlebniscamp erfreut sich stetig wachsender Nachfrage. „Wir sind regelmäßig ausgebucht, insbesondere im Sommer“, erklärt Karsten Pümpel. Und es kommen nicht nur Kinder- und Jugendgruppen auf die Insel. Auch Bildungsangebote stehen hoch im Kurs. Unter anderem waren im vergangenen Jahr 18 Gäste zum Bildungsurlaub im Seekajak im Erlebniscamp. Dieser Bildungsurlaub war so erfolgreich, dass für dieses Jahr gleich wieder gebucht wurde.
Statt einer Zeltplane ein festes Dach über dem Kopf fanden in diesem Jahr die Teilnehmenden der Schulsportassistenten-Ausbildung. Die Zelte werden traditionell erst ab Dienstag nach Ostern aufgebaut, so auch in diesem Jahr: Am Abend des 22. April kamen die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer*innen zusammen, um den Aufbau zu besprechen, der in den folgenden Tagen über die Bühne gehen sollte.
Nach einer Woche war das Werk vollbracht: 36 Zelte, darunter zehn neu beschaffte sowie drei barrierefreie Zelte, waren bezugsfertig. Und während diese bislang einfach durchnummeriert waren, finden die Bewohner*innen ab sofort Schilder mit kurzen Infos zu Tieren oder Pflanzen, die auf Langeoog beheimatet sind. „Wir haben damit eine Art Lehrpfad etabliert und vermitteln Wissenswertes zu unserer Natur und Umwelt“, sagt der Campverantwortliche Karsten Pümpel. Campgäste können nun also von Zelt zu Zelt gehen und nebenbei etwas Interessantes lernen: „Wer kann schon sagen, ich wohne in der ,Silbermöwe‘ statt in Zelt Nummer eins?“
Die Ruhe vor dem Sturm, so könnte man sagen. In der Woche nach Ostern wurden die 39 Zelte aufgebaut, in denen bis zum Herbst unzählige Gäste übernachten werden.
Inklusion, Nachhaltigkeit, gesundes Essen
Für die kommenden Monate sind zahlreiche weitere Projekte geplant oder bereits in Vorbereitung. Aktuell läuft die Bauleitplanung für die Modernisierung und den teilweise erfolgenden Ausbau der Gebäude. Hierzu zählt auch der Sanitärbereich, denn für Gäste im Rollstuhl ist dieser derzeit nur über eine Rampe zu erreichen. „Das ist nicht optimal“, sagt Karsten Pümpel. Man wolle daher das Waschhaus barrierefrei ausbauen: „Das bringt uns noch ein Stück weiter bei der Inklusion, die bei uns großgeschrieben wird.“ Bis zum Dezember 2026 sollen die Bauleitplanung abgeschlossen sein und anschließend umgesetzt werden: „Das ist unser Wunschziel.“
Vielfalt ist das Stichwort für das Speisenangebot im Erlebniscamp: Ein abwechslungsreiches und vor allem gesundes Essen steht auf der Tagesordnung. Der Jahresplan sieht zahlreiche Komponenten vor, sodass jeder Gast zu jeder Tageszeit, insbesondere morgens und abends, ein vollwertiges Essen bekommt. Ob vegetarisch, vegan, glutenfrei oder weitere Essensbedürfnisse und -gewohnheiten: „Wir bieten für alle Unverträglichkeiten und Vorlieben leckeres und frisches Essen an“, sagt Christel Klose, die in der Küche das Zepter, oder genauer gesagt: den Kochlöffel schwingt. Dazu gehört auch, dass fast vergessenes Gemüse wie die Pastinake ihren Platz im Speiseplan gefunden hat. Was ebenfalls nicht fehlen darf, ist täglich frisches Obst.
Nachhaltigkeit war, ist und bleibt im Erlebniscamp von elementarer Bedeutung. Bereits in der Vergangenheit wurde unter anderem auf Wasserspender oder Nutella- und Honigspender umgestellt. „Das spart zum einen den aufwendigen Transport von Getränkekisten, zum anderen wird eine Menge Müll eingespart, da die Einzelportionen in Plastik weggefallen sind.“ Außerdem werden zahlreiche Lebensmittel mit dem Fairtrade-Logo eingekauft, um nachhaltige Produktion unter fairen Arbeitsbedingungen zu fördern. Moderne Küchenmaschinen wurden beschafft, die energie- und wassersparend arbeiten. „Wir tun etwas für unsere Umwelt und unser Klima“, freut sich Karsten Pümpel.
Bisher hatte jedes Zelt nur eine Nummer – zukünftig kommen Name und Beschreibung einer Pflanze oder eines Tieres hinzu. Damit entsteht entlang der 39 Zelte ein wahrer Lehrpfad über das Leben an der Nordseeküste.
Unterstützung willkommen
Rund 180 ehrenamtliche Helfer*innen zwischen 16 und 73 Jahren sind über das Jahr hinweg Teil des Teams im Erlebniscamp Langeoog. „Das ist ein bewährtes System“, sagt Karsten Pümpel, der trotzdem immer wieder Ausschau nach neuer Unterstützung hält.
So wirbt die Sportjugend Niedersachsen mittels Flyern und über die Sozialen Medien immer wieder um Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Gesucht wird für verschiedenste Aufgabenbereiche: Unterstützung des Küchenteams (mit Nachweis der Hygienebelehrung), Reparatur und Pflege der Fahrräder, Reinigung des Waschhauses, Pflege von Zelten, Rasen und Sportgeräten und natürlich auch die Hilfe beim Waschen von Bettwäsche und Handtüchern. – Interessierte können sich jederzeit direkt bei Karsten Pümpel melden: Tel. 0511 / 12 68 248 oder per E-Mail an kpuempel@lsb-niedersachsen.de.
Auf Langeoog werden die evangelisch-lutherische Inselkirche und die katholische Kirchengemeinde St.-Nikolaus von Kurpastorinnen und Kurpastoren unterstützt. Sie bleiben für einige Wochen und übernehmen die Gestaltung von Gottesdiensten, halten Vorträge und führen Seelsorgegespräche.
Pfarrer i. R. Ulrich Braun freut sich auf die Zeit auf der Insel. (Foto: privat)Vor malerischer Kulisse: So sah ein geistlicher Impuls von Johannes zu Eltz 2023 auf YouTube aus.
Ulrich Braun ist vom 13. Juni bis 7. Juli 2025 Kurpastor in der ev.-luth. Inselkark
Bereits zum dritten Mal kehrt Pfarrer i. R. Ulrich Braun als Kurpastor auf die Insel zurück. Der 68-Jährige kommt aus Herford in Ostwestfalen und war 30 Jahre Gemeindepfarrer. Als Ruheständler betreute er die deutsche evangelische Gemeinde an der spanischen Costa del Sol und unterstützt Geflüchtete bei ihrer Integration in Deutschland.
Auf der Insel freut er sich besonders darauf, Menschen unterschiedlichen Alters und verschiedener Herkunft in Urlaubsstimmung kennenzulernen. „In Gesprächen miteinander, in gemeinsam gefeierten Gottesdiensten, in zusammen angestimmten Liedern, aber auch am Strand oder im Smalltalk auf der Straße finden Begegnungen statt, die oft eine Bereicherung sind“, erzählt Braun. „Darauf freue ich mich am meisten.“
Dr. Johannes zu Eltz dient vom 23. Juni bis 6. Juli 2025 als Kurpastor in der katholischen St.-Nikolaus-Kirche
Mit Dr. Johannes Graf von und zu Eltz kehrt ein YouTuber zurück auf die Insel. Bereits 2023 vloggte der heute 67-Jährige regelmäßig von der Insel aus und stellte geistliche Impulse auf den YouTube-Kanal der Dompfarrei St. Bartholomäus in Frankfurt am Main.
Der römisch-katholische Priester und Domkapitular des Bistums Limburg ist Pfarrer der Domgemeinde und zwei weiterer Pfarreien in Frankfurt am Main. Seine täglichen Impulse erreichen heute hunderte von Menschen. -ut/rsc-
Am 29. April 2025 stellten sich die Inselmoderatorinnen im Rathaus vor
Eva Funke und Katja Prester (v.l.) haben schon viele Ideen.Freuen sich auf zukünftiges Brückenbauen: Bürgermeister Onno Brüling, Inselmoderatorinnen Eva Funke und Katja Prester und Insellotsin Cornelia Bittner (v.l.).
„Also, mit dem Namen sind wir noch unsicher“, stellt Katja Prester fest. „Schließlich moderieren wir hier keine Show.“ Die 57-jährige Langeoogerin stellte sich am Dienstagvormittag, 29. April 2025 zusammen mit Eva Funke als „Inselmoderatorin“ im Rathaus vor. Zuvor hatten die beiden Frauen unter der Initiative von Insellotsin Cornelia „Conny“ Bittner eine Ausbildung in der Freiwilligenakademie Niedersachsen zu Dorfmoderatorinnen abgeschlossen.
Bei der Namenssuche helfen die vier anwesenden Ratsmitglieder und Bürgermeister Onno Brüling in dessen Büro fleißig mit. Wie wäre es mit „Inselflüsterinnen“? Nein? Vielleicht „Aufräum-Frauen“? „Auf gar keinen Fall“, lacht Katja Prester.
Statt zu moderieren, wollen Prester und Funke lieber Brücken bauen. Themen, mit denen man nicht direkt an den Tourismus-Service Langeoog (TSL) oder das Rathaus treten will, können die Bürger und Bürgerinnen der Insel künftig erstmal bei den „Ideensammlerinnen“ ansprechen. „Manchmal gibt es Schwellenängste vor dem Gang zum Rathaus“, weiß Prester. „Dafür sind wir dann da.“
„Wir wollen Dorfthemen nach vorne bringen“, erzählt Eva Funke, die vor über zehn Jahren auf die Insel kam. Im Vergleich zu anderen Inseln stehe Langeoog gar nicht so schlecht da, hat sie während der Ausbildung gemerkt: Es gibt eine lebhafte Vereinskultur und an Räumen, in denen man sich treffen kann, mangelt es auch nicht. „Wir wollen das Engagement, was schon da ist, verstärken“, erklärt die 71-Jährige. „Aber auch mit neuen Ideen kann man auf uns zukommen.“
Ideen bringen die beiden „Brückenbauerinnen“ auch schon eigene aus der Ausbildung mit: Der „Heiligabend in Gesellschaft“ ist eine Herzensangelegenheit für Eva Funke. Am 24. Dezember soll es ein Angebot in der katholischen St.-Nikolaus-Kirche geben für alle, die sonst alleine feiern müssten. „So muss nicht jeder Fernsehapparat laufen und wir können gemeinsam singen und die Weihnachtsgeschichte hören“, freut sich Funke auf das besinnliche Fest.
Katja Presters Steckenpferd wiederum ist der Sport. „Langeoog ist eigentlich eine Sportinsel – aber in der Sportanlage gibt es viel zu tun.“ Einiges ist dort am Sportzentrum schon in Bewegung gekommen. Prester will künftig unterstützen, wo sie nur kann.
Die gemeinsame Idee der beiden „Inselhelferinnen“ findet unter den Zuhörenden besonderen Anklang: ein Veranstaltungskalender eigens für Insulaner. Prester und Funke wollen alle Vereine abklappern und deren Termine gesammelt über eine Plattform präsentieren. „So haben auch Zugezogene oder Saisonarbeiter die Chance, teilzuhaben und sich im Dorf zu integrieren“, wünscht sich Katja Prester.
Ansonsten seien sie offen für Vorschläge. „Wir sind erstmal still und wenn was ist, kann man auf uns zukommen“, sagt Eva Funke. Sie wollen das Gemeinschaftsgefühl stärken und die Einwohner Langeoogs dazu ermutigen, gemeinsam mit ihnen neue Projekte auszuprobieren. „Am liebsten wäre mir, wenn die Leute sagen: ‚Könnt ihr mal …‘ – und dann sind wir zur Stelle“, lacht Katja Prester.
Am Ende der Vorstellungsrunde findet sich kein neuer Name. Und so als Sprachrohr zwischen Bürgern, Rathaus und TSL sind sie ja vielleicht doch so etwas wie „Moderatorinnen“. Was sich findet, ist jede Menge Zustimmung. Und so freuen sich Katja Prester und Eva Funke auf ihre Rolle als „Inselmoderatorinnen“ und sind voller Tatendrang für die Zukunft der Insel und ihrer Einwohner unterwegs. -rsc-
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