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Von Langeoog nach Norddeich

Heuler gerettet
Nach seinem Lehrgang zum Wattenjagdaufseher im Februar 2024 erhielt der Langeooger Matthias Richter am 18. Juni seinen ersten Anruf von der Seehundstation Norddeich. Am Ostende war ein verwaistes Jungtier, Heuler genannt, gemeldet worden.

Der Heuler wurde in einer Kiste zum Frachtschiff gebracht und in Bensersiel von einem Mitarbeiter der Aufzuchtstation abgeholt. Kurz vor 16 Uhr kam er dort wohlbehalten an.

Bei dem Heuler handelt es sich um ein weibliches Jungtier. Zum Fundzeitpunkt war es etwa ein bis sieben Tage alt, wog 8,7 Kilogramm und wurde in Norddeich auf den Namen „Waffelz“ getauft. – Seehunde werden im Juni geboren. Normalerweise benötigen Jungtiere nur zu dieser Zeit und nur dann Hilfe, wenn sie dauerhaft von der Mutter getrennt wurden. Deswegen muss jeder Fund individuell geprüft werden.

Im Falle eines Heulerfundes auf Langeoog bittet die Seehundstation Norddeich, folgende Regeln einzuhalten:

– Abstand halten (300 Meter).
– Nicht anfassen.
– Fundort verlassen, damit die Mutter wieder Kontakt zum Jungtier aufnehmen kann.
-Das Tier muss nicht bewacht werden!

Im Notfall den Fund der Seehundstation unter 04931/973 330 melden: „Wir prüfen, ob es sich um einen Heuler handelt.“
Mehr Infos auf www.seehundstation-norddeich.de.

-köp/ut-

Input für Langeoog: Insellotsin Cornelia Bittner über Pläne und Projekte

Die Dorf-App für Langeoog …
ist am Start: Als digitale Basis wurde die bekannte Dorf-App „Crossiety“ gewählt: „Das ist eine lokale Plattform, die Gemeinschaften miteinander verbindet“, erläutert Insellotsin Conny Bittner. „Mit Crossiety können Nachbarn, Vereine, Gemeinden und lokale Unternehmen einfach und sicher kommunizieren, sich organisieren und Informationen austauschen. Die App fördert das soziale Miteinander und stärkt den Gemeinschaftssinn.“ Die Bürgermei- sterin Heike Horn bittet darum, dass viele Bürgerinnen und Bürger das kostenlose Angebot nutzen. Die Inselgemeinde wird Crossiety ebenfalls aktiv nutzen, um Informationen an die Insulaner zu geben.

Vorteile der Dorf-App sind ihre leichte Bedienbarkeit, einfach zu erstellende Gruppen, schnelle Öffentlichkeitsarbeit, ein Veranstaltungskalender und die Gewährleistung von Datenschutz. Wer zur App weitere Infos oder Hilfe braucht, kann die wöchentlichen Beratungsnachmittage nutzen. Die nächsten Termine: Donnerstag, 4. Juli (15 bis 18 Uhr) und Dienstag, 9. Juli (17 bis 19 Uhr), jeweils im Pfarrheim St. Nikolaus.

Lebensmittelhütte
Aktuell in Arbeit ist eine Abgabestation zur Lebensmittelrettung, die frei zugänglich für alle sein soll. „Das heißt: Jeder kann dort Lebensmittel einstellen und auch herausnehmen“, erklärt Insellotsin Conny Bittner. „Zusammen mit einer Gruppe engagierter Ehrenamtlicher stecken wir mitten in den Vorbereitungen und freuen uns auch über weitere Helfer.“ Gemäß Ratsbeschluss vom 24. Juni soll die Lebensmittelabgabestelle in Form einer Holzhütte aufgebaut werden. Dies wird in den nächsten Monaten geschehen. Der Rotary Club Langeoog hat sich bereit erklärt, die Hütte zu finanzieren – hierfür geht ein großer Dank von Inselgemeinde und Rat an den Club.

Bürgermobil
Das Bürgermobil ist beim Team der Bahnwerkstatt in guten Händen. Foto: Frank Düll Für das ehrenamtliche Fahrteam des Bürgermobils konnten vier neue Mitglieder hinzugewonnen werden: Desi Kottmeier, Helga Leiß, Frank Hermerath und Uli Hogekamp wurden herzlich willkommen geheißen. Im Juli stehen die Untersuchungen für die Fahrgast-Fahrerlaubnis an, und dann kann es mit Verstärkung weitergehen.

Ein unentbehrlicher Helfer ist die „Schrauber-Crew“ vom Bahnbetriebshof. Ob Haltegriffe auf Maß gefertigt, Türen ausgerichtet oder platte Reifen geflickt werden müssen: „Stefan, Eike, Thorsten und Sascha sind für uns da“, freut sich das Bürgermobil-Team. „Mit Fachkompetenz, Eigeninitiative und Man­power halten sie das Fahrzeug instand und sorgen so für einen reibungslos funktionierenden Betrieb. Dafür ein dickes Dankeschön von der Bürgermobil-Gruppe!“

Termine
In Zusammenarbeit zwischen Susanne Wübker (kath. Gemeinde), Monika Palutke (Moin Miteinander Langeoog) und der Insellotsin gibt es im Pfarrheim St. Nikolaus weitere Termine. So steigt dort am Montag, 1. Juli die „U 30-Mocktail-Party“, gefolgt am Sonntag, 7. Juli von der „Ü 30-Mocktail-Party“, jeweils ab 20 Uhr. Zur Info: Eine Mocktail-Party ist eine Party mit alkoholfreien Cocktails. – Als neues Angebot stehen überdies Tanzworkshops auf dem Plan. Los geht’s am 7. Juli um 17 Uhr mit einem Salsa-Kurs, gefolgt von einem Discofox-Kurs um 18.30 Uhr. Keine Vorkenntnisse nötig, auch Urlaubsgäste sind herzlich willkommen. Anmeldung bis spätestens 5. Juli an Conny Bittner (Kontakt steht vorn im Utkieker-Insel-ABC).

Am Montag, 29. Juli bietet der Landkreis Wittmund von 10 bis 13 Uhr seine monatliche Beratung durch den sozialpsychiatrischen Dienst an; Die Beratung ist kostenfrei und vertraulich, Ansprechpartnerin ist Tanja Becker.

-köp/ut-

Ein Zuhause für Ohrenkneifer

Artenreiches Gartenglück im Schulgarten

Hat Spaß am Gärtnern – die Schulgarten-AG der Inselschule. Bunt angemalte Dosen und Tontöpfe hängen in den Bäumen der Inselschule Langeoog. Gefüllt sind sie mit Stroh. „Für Ohrenkneifer“, sagt Kirsten Rottmann. Sie arbeitet als Lehrerin an der Schule und leitet die Schulgarten-AG. Einmal die Woche trifft sie sich mit zwölf Schülerinnen und Schülern, mit Antje Julius und Nadine Wilts aus der Elternschaft im Garten auf dem Schulhof.

Wildblumenwiese und
Nistmöglichkeiten

Kürzlich hatte die Schule Projektwoche. Die Verschönerung des Schulhofes war eins der Projekte, die von den Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrenden umgesetzt wurde. Die Behälter für die Ohrenkneifer ein Teil davon – sie sind als neues Zuhause für die Nützlinge, die Läuse und Milben fressen, gedacht. Angelegt wurde auch eine Wildblumenwiese. Kirsten Rottmann erzählt, dass die Kinder den Grünstreifen am Zaun zwischen Schulhof und Weg abgetragen haben, Erde mit Sand mischten, verteilten und Saatgut auftrugen. „Das war viel Arbeit“, sagt die Biologielehrerin. Noch habe sie Saatgut für 2.000 Quadratmeter. Bisher blüht keine der Blumen, aber die ersten zarten Pflänzchen sind bereits zu sehen. Eine Wildblumenwiese wurde während der Projektwoche angelegt. Foto: Schulgarten-AG

Einzelne, senkrecht in die Erde gesteckte Zweige sind am Holzzaun angebunden. „Es sind Brombeerzweige. Sie bieten Bienen eine Nistmöglichkeit“, erklärt Kirsten Rottmann. Deff Westerkamp hatte die Idee dazu. Der Langeooger hilft immer wieder in der Schulgarten-AG mit, war auch bei den Projekttagen dabei. Für die Begrünung des umzäunten Fußballplatzes hat er Clematis, Efeu und Geißblatt gespendet; irgendwann soll der ganze Zaun bewachsen sein. Auch eine rund 80 Kilo schwere Lehmwand hat er mit den Kindern als Nistmöglichkeit für Bienen gebaut und mit ihnen eine Benjeshecke angelegt, die aus aufgeschichteten Ästen und Zweigen besteht und Tieren Unterschlupf bietet.

Gemüse aus dem eigenen Garten
Es gibt aber auch die Momente, wo manche Tiere lieber nicht im Schulgarten gesehen werden. „Es hat Rehfraß am Tulpenherz und im Garten gegeben“, bedauert Kirsten Rottmann. Auch die Tomaten-, Kürbis- und Zucchinipflanzen seien bei den Rehen und Schnecken beliebt gewesen.

Ein Versuch, um in Zukunft mehr von der eigenen Aussaat zu haben, ist Kupferband, das Schnecken abhalten soll. Ansonsten wird einfach weiter gegärtnert. Vor den Sommerferien gibt es noch einiges zu erledigen: Da wäre etwa der „Kampf gegen den Giersch“, sagt Kirsten Rottmann; Kräuter, Möhren und Mangold aussäen, Salatpflanzen ausbringen, Stockrosen und Wein anbinden und das regelmäßige Gießen. Überhaupt ist das Bewässern der zahlreichen Pflanzen eine der Hauptaufgaben im Schulgarten, für die sich in den Sommerferien der Inselschule bisher immer Freiwillige gefunden haben.

Was nach den vierwöchigen Ferien Anfang August sein wird, wird sich zeigen, fest steht schon jetzt, dass die Schulgarten-AG Mitte September am Schulgarten-Praxistag im Park der Gärten in Bad Zwischenahn teilnehmen wird. Der Praxistag wird vom Netzwerk-Schulgarten-Niedersachsen organisiert. Sein Ziel: Die Schulgarten-Bewegung in Niedersachsen voranbringen.

-jeg-

Regen kann die Spielfreude nicht trüben

„Langeooger Strandhasen“ gewinnen die 39. Auflage des Strandvolleyball-Mixed-Turniers

Hunderte Menschen, bepackt mit kleinen und großen Sporttaschen, zeugten bereits am Freitag am Fähranleger in Bensersiel von dem sportlichen Großereignis, das am Wochenende des 15. und 16. Juni 2024 auf Langeoog stattfinden sollte. Es war nichts weniger als das 39. Strandvolleyball-Mixed-Turnier des Tourismus-Service Langeoog in Kooperation mit dem TSV Langeoog. Schauplatz war diesmal (statt Sportstrand) der Hauptstrand unterhalb der „Bunten Buden“. Sein Vorteil: die zentrale Lage mit guter Logistik.

„Stürmische“ Vorbereitungen
Ursprünglich geplant war der Start des Turniers für Samstag um 11 Uhr. Doch die Wettervorhersage versprach nichts Gutes. Regenschauer, zum Teil mit Gewitter, sorgten für hektische ­Betriebsamkeit bei den Organisatoren um Turnierleiter und Moderator Klaus Kremer. Kurzerhand wurde der Turnierstart auf 10 Uhr vorverlegt. Die Teams wurden über eine Whatsapp-Gruppe entsprechend informiert.

Und so kam es, dass sich bereits ab 9 Uhr die Spieler in Richtung Strand am Hauptbad über die Insel bewegten. Dort angekommen gab es zwar anfänglich Schwierigkeiten mit der Strandkorbvergabe (der Mitarbeiter war schlichtweg nicht erschienen), doch das schien der Vorfreude auf die kommenden Stunden keinen Abbruch zu tun. Flugs waren zahlreiche Strandmuscheln und Schirme aufgebaut, bildeten optisch kleine Festungen gegen Wind und Regen.

Glücklicherweise war von Gewitter weit und breit nichts zu sehen. Doch der Regen setzte pünktlich um kurz nach 10 Uhr ein, als Klaus Kremer die über 400 Teilnehmer zur Eröffnung zu sich rief. Und genauso schnell, wie der Regen kam, war er mit Beginn der Veranstaltung auch zunächst wieder verschwunden – sehr zur Freude aller am Strand. Es brandete Jubel auf.

„Endlich geht es wieder los!“
Standesgemäß begrüßte Thomas Pree vom Tourismus-Service Langeoog die angereisten Sportfreunde und ihre Begleitungen. „Euch alle hier wiederzusehen, ist ein zauberhaftes Bild“, rief Pree unter dem Applaus der Gäste des 39. Turniers. Und er versprach, dass das 40-jährige Jubiläum im kommenden Jahr ganz besonders gefeiert wird: „Da machen wir was draus!“ Zudem übermittelte er die Grüße von Bürgermeisterin Heike Horn, die aufgrund einer parallel laufenden Veranstaltung verhindert war.

Freudige Grußworte richtete anschließend auch Heiko „Paddy“ Recker, 1. Vorsitzender des TSV Langeoog, an die wartenden Sportler. „Endlich geht es wieder los“, sagte Recker und überreichte jedem Team eine kleine Stockfahne mit dem Logo des TSV.

Nachdem Klaus Kremer die Turnierregularien vorgestellt hatte, durften die Teams gegen 10.25 Uhr endlich um die Punkte spielen. Insgesamt 48 Mannschaften hatten sich angemeldet, die wie immer lustige und fantasievolle Namen trugen, etwa die „Volleybärenbande“, die „Sauerländer Superschnecken“, „Beach Bang Theory“ oder „Schere, Stein, paar Bier“. Zwar fehlte hier und da noch eine weibliche Mitspielerin, dieses Defizit konnte aber kurzerhand durch die Verpflichtung aus anderen Mannschaften kompensiert werden.

Turnier bei Wind und Wetter
Besonders herausfordernd war an diesem Wochenende von Beginn an der Wind mit zum Teil starken Böen. So kam es nicht selten vor, dass der aufgeschlagene Ball erst gar nicht über das Netz ging, oder aber bei einem abgewehrten Angriff das Nachbarfeld getroffen wurde. Doch diese „Ausrutscher“ nahmen die Teilnehmer von Beginn an mit viel Humor, schließlich sind den meisten von ihnen die Wind- und Wetterverhältnisse am Strand der Insel seit langem bekannt. Auch die im Tagesverlauf immer wieder durchziehenden Regenschauer konnten daran nichts ändern.

Wetterfestigkeit zeigten auch am Samstagabend die zahlreichen Besucher der großen Volleyball-Party, zu der alle Interessierten eingeladen waren. Durchziehende Schauer trübten die Stimmung nicht im Geringsten. Ausrichter der Fete an der Tischtennishalle war das „Düne13“-Team um Ron Piekarski.

Am Sonntag zeigte sich das Wetter etwas freundlicher. Und im spannenden Final-Duell setzten sich die „Langeooger Strandhasen“ gegen das „Team halb voll“ durch. Nach 2022 und 2023 gewannen die „Strandhasen“ erneut – insgesamt zum siebten Mal – und zählen damit zu den Allzeit-Favoriten. Auf die Ränge drei bis sechs kamen „Spike-Stars“, „Volleybärenbande“, „Quallenquetscher“ und „Die geilen Gallier“. Die Siegerehrung erfolgte am Sonntagnachmittag gegen 15 Uhr am Inselbahnhof, sodass die Teilnehmer ihre Heimreise bei Bedarf zur 16-Uhr-­Abfahrt antreten konnten.

Schon mal vormerken: Das besagte 40. Strandvolleyball-Mixed-Turnier findet am 21. und 22. Juni 2025 statt. Vermutlich bei jedem Wetter.

-utk-

Insel-Klimaschutz: Neue Fördersätze für Heizungstausch sichern

Energietipp vom Langeooger Klimaschutzmanager Thomas Hönscheid – noch bis 31. August Fördersätze sichern

In Zukunft dürfen in Deutschland nur noch Heizungen neu eingebaut werden, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien laufen. So sieht es die Neuerung im Gebäudeenergiegesetz vor. Die meisten Hausbesitzer müssen ihre Heizung allerdings nicht sofort austauschen. Erst wenn die alte Heizung endgültig kaputt geht, muss die 65-Prozent-Regel erfüllt werden.

Zudem gibt es viele Übergangsregelungen und attraktive finanzielle Zuschüsse: Grundförderung, Klimageschwindigkeitsbonus und Einkommensbonus können sich seit Januar auf bis zu 70 Prozent addieren. Bei einem Einfamilienhaus liegt die Grenze der förderfähigen Ausgaben bei 30.000 Euro. Bei 30 Prozent Grundförderung winken Hausbesitzern, die jetzt ihre Heizung tauschen, also bis zu 9.000 Euro. Wer alle Kriterien für die Boni erfüllt, kann sich sogar über bis zu 21.000 Euro freuen.

Der Start für die Förderanträge erfolgt gestaffelt. Antragsberechtigt sind derzeit:

• Eigentümerinnen oder Eigentümer eines bestehenden, selbstgenutzten Einfamilienhauses (Haupt- oder alleiniger Wohnsitz),
• eines bestehenden ungeteilten Mehrfamilienhauses (mit mehr als einer Wohneinheit)
• und Wohnungseigentümergemeinschaften, die eine Maßnahme am Gemeinschaftseigentum umsetzen.

Schnell sein, lohnt sich trotzdem, ganz gleich in welcher Gruppe sich Hausbesitzer befinden. Wer sein Vorhaben noch bis zum 31. August 2024 beginnt, kann sich jetzt schon die neuen Fördersätze sichern und seinen Förderantrag bis zum 30. November 2024 nachreichen.

Mehr Informationen zum Heizungstausch und zu den förderfähigen neuen Heizungssystemen gibt es beispielsweise bei der Verbraucherzentrale: www.verbraucherzentrale-energieberatung.de, telefonische Beratung unter 0800 – 80 980 24 00.

„Das ist mein Leben hier“

Am Ortsrand der Insel betreibt Familie Matzies ihre Frühstückspension

Familie Matzies – Vater Heinrich, Mutter Tilly, die Töchter Mareikje und Wiebke (v.l.) – betreibt das „Landhaus am Schniederdamm“. Ostfriesentee, Kaffee und Hafermilch lässt sich auswählen, Käse und Salami und, neben vielen anderen Möglichkeiten, auch gekochte Eier, Roggenbrötchen und Schwarzbrot.

Es ist ihr „Frühstückswunschzettel“, sagt Heinrich Matzies. Mit seiner Ehefrau Tilly und den Töchtern Wiebke und Mareikje führt er das „Landhaus am Schniederdamm“. Indem sie ihre Gäste im Vorfeld ­fragen, was sie gerne hätten, könnten sie viel nachhaltiger wirtschaften, da kaum noch Lebensmittel weggeschmissen werden müssten, erzählt der gelernte Koch, der auch ausbildet.

„Nachhaltigkeit wird hier sehr groß geschrieben“, sagt Heinrich Matzies. Auch bei der Energieversorgung. Sie haben eine Luftwärmepumpe, Photovoltaik und Solarthermie. Es habe auch schon Tage gegeben, da seien sie ganz autark gewesen, freut sich der Familienvater.

Ihr Landhaus liegt ruhig am Ortsrand, mit freiem Blick über die Wiesen im Süden bis zum Seedeich. „Es ist unser Leben“, sagt Heinrich Matzies über ihren Familienbetrieb. Sie machen es zu viert. 15 Zimmer, Frühstück, auf Wunsch auch Halbpension. Ihren Gästen bieten sie Brettspiele, Strandmatten und Bücher zum Leihen an. Außerdem gibt es einen Gäste-Kühlschrank, dessen Fächer in die Zimmernummern unterteilt sind.

Alle vier sind sie vom Fach: Wiebke Matzies ist in die Fußstapfen ihres Vaters getreten und Köchin geworden, ihre Mutter ist Hauswirtschafterin und Mareikje Restaurantfachfrau. Der Landhaus-Charme der Frühstückspension ist Heinrich Matzies‘ Idee gewesen. „Ich bin ein Holztyp“, sagt er, der ursprünglich aus Westfalen kommt. „Dort ist viel Fachwerk, das gefällt mir.“ Bevor das Landhaus zur Pension wurde, erzählt Heinrich Matzies, war es ein Teppichladen. Er baute ihn zur Kneipe und Kegelbahn um, dann zum Restaurant. Nach einem Schlaganfall 2012 beschloss Heinrich Matzies das Restaurant aufzugeben und das Haus zur Pension umzubauen.Die Frühstückspension hat 15 Zimmer und befindet sich am Ortsrand von Langeoog.

Die Pension ist eine von mehreren Leidenschaften im Leben der Familie, die sie gemeinsam haben. Sie alle machen auch Musik. Ein Klavier steht im Gästeraum, mehrere Gitarren hängen an der Wand. Die Frauen der Familie spielen Trompete, Wiebke und ihre Mutter auch Klavier, der Vater Gitarre und ­Posaune. Judo ist eine weitere Gemeinsamkeit: Heinrich Matzies hat den braunen, seine Ehefrau und die Töchter haben den grünen Gürtel. Sie alle trainieren immer montags zusammen, plus rund 20 Kinder, die Heinrich Matzies als Leiter der Judosparte des TSV Langeoog betreut. Seine Töchter wollen demnächst den ­Assistenz-Trainerschein machen und ihren Vater unterstützen.

Heinrich Matzies wird dieses Jahr 74, ans Kürzertreten denkt er nicht – weder im Sport noch bei der Arbeit. „Wenn ich in der Küche bin, ist das für mich Therapie. Dann bin ich der King und es geht mir saumäßig gut. Das ist mein Leben hier.“

-jeg-

Mangos für Schulprojekt

Inselkirchengemeinde verkauft Früchte für den guten Zweck

Regina Willenberg gehört zum ehrenamtlichen Mango-Verkaufsteam der Inselkirche. Wie Steckrüben würden sie aussehen, noch brauche es Geduld. „Die Mangos reifen nach. In drei, vier Tagen sind sie soweit. Wenn sie an der Blüte anfangen zu duften, sie auf Druck leicht nachgeben, dann kann man sie essen“, erklärt Regina Willenberg vom Kirchenvorstand der ev.-luth. Inselkirche.

Sie gehört seit Jahren zum ehrenamtlichen Mango-Verkaufsteam der Kirchengemeinde, die 1991 mit der Aktion begonnen hat. Vom 8. bis zum 12. Mai 2024 hat das Team die Früchte im Zelt vor dem „Beiboot“, dem Gemeindehaus der Inselkirche, und im Eine-Welt-Laden angeboten. So lange der Vorrat reichte. Das war bereits am Freitagnachmittag der Fall. 800 biologisch nachhaltig erzeugte Früchte aus Burkina Faso, Westafrika konnten für den guten Zweck verkauft werden.

Viele Jahre hat die Kirchengemeinde den Verkauf mit „Tikato“ aus Wetzlar organisiert, einer Basisgruppe, die mehrere Projekte in Burkina Faso betreibt. Seit sechs Jahren macht sie es in Eigenregie, wodurch die Früchte auf dem Seeweg nach Europa und nicht mehr per Luftfracht bezogen werden können. Über den Bio-Großhändler der Kirchengemeinde gelangen sie dann nach Langeoog. Bereits am dritten Tag waren fast alle der 800 Früchte für den guten Zweck verkauft.

Der Erlös geht seit jeher an die private christliche Berufsschule CPET in Koudougou/Burkina Faso. Die Schule wurde 1985 von der evangelischen Kirchenförderation „Federation des Eglises et Missions Evangelique (FEME) gegründet, um dem Bedarf an gut ausgebildeten Handwerkern gerecht zu werden. An der afrikanischen Schule unterrichten 60 Lehrende um die 100 Schülerinnen und 800 Schüler. „Das Land leidet seit neun Jahren unter dschihadistischem Terror, man spricht von zwei Millionen Vertriebenen und 20.000 Getöteten. Regiert wird Burkina Faso von einer Militärjunta, die sich vor eineinhalb Jahren an die Macht putschte. Unsere Unterstützung wird dringend gebraucht“, betont Frank Niemeier vom Kirchenvorstand.

In den vergangenen Jahren konnte mit dem Erlös der Langeooger Mango-Aktion die Bohrung eines Brunnens auf dem ­Gelände der Berufsschule ermöglicht und der Bau eines Gebäudes für den Ausbildungszweig Solartechnik unterstützt werden.

Regina Willenberg freut sich, dass die Unterstützung der Kirchengemeinde in der Schule gut ankommt. Am neugebauten Brunnen sei sogar ein Schild angebracht, das auf die Unterstützung von Langeoog hinweise, erzählt sie. Wofür der Erlös in diesem Jahr eingesetzt werde, sei noch nicht sicher. „Unsere Spende kommt dort zum Einsatz, wo es kneift. Sei es für Material oder um Räume herzurichten. Je nachdem, wo der Schuh drückt.“

-jeg-

Mit einem SUP kann man nicht nur paddeln

DLRG trainiert mit Stand-up-Paddle-Board im Meerwasser-Erlebnisbad

Zum Start in die Sommersaison gehört Training dazu. Unter anderem auch ein SUP, ein Stand-up-Paddle-Board. Burkhard Kaiser, Abschnittsleiter der Strandrettung der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) auf Langeoog, hat solch ein Board mit ins Meerwasser-Erlebnisbad gebracht. An der Übung beteiligten sich auch drei Jugendliche der DLRG Ortsgruppe Langeoog e.V.: Antonia, Edda und Martha.

„Bei der Übung wird davon ausgegangen, dass die Person verletzt, entkräftet oder ohnmächtig ist“, sagt Martin Willenberg von der DLRG Ortsgruppe. Dann sei Eile geboten und die Person müsse auf das Board gebracht werden. „Ein oder zwei Arme der Person werden über das SUP gelegt. Dann wird unter Einsatz des Körpergewichts des Retters das SUP gedreht. Die Person wird so positioniert, dass sie nicht ertrinken kann. Das SUP wird mit der Person an Land transportiert und weitere Rettungsmaßnahmen werden eingeleitet“, erklärt er. Beim Transport durch die Rettungsschwimmer seien außerdem Flossen hilfreich.Wie rettet man mit dem SUP einen Menschen? Im Meerwasser-Erlebnis-Bad wurde es geübt. Fotos: DLRG Ortsgruppe Langeoog e. V.

Um das Rettungsmanöver zu beherrschen, müsse viel geübt werden, erklärt Regina Willenberg, die wie ihr Ehemann ebenfalls in der Ortsgruppe ehrenamtlich aktiv ist. „Das Gleichgewicht muss man gut halten können und auch bestimmte Handgriffe können. Man muss wissen, wo man ansetzen muss. Dann ist das mit einem Kniff getan. Genauso wie mit den Rettungsgriffen, die wir üben. Ein paarmal geübt, dann läuft das und man kann alles in schwierigen Situationen abrufen.“

Martin Willenberg erzählt, dass Antonia bereits mit der Übung vertraut war. „Sie hat einen Surfkurs auf der Insel gemacht. Dort wurde es ihr gezeigt. Und dann hat sie die perfekte Übung vorgeführt“, ist er begeistert.

-ut/jeg-

Bürgermobil, Dorf-App und mehr

Projekte und Pläne: Cornelia Bittner seit 500 Tagen als Insellotsin für den Bereich Gemeinwesenarbeit bei der Inselgemeinde

Insellotsin Cornelia Bittner. Foto: Philip SchneiderSeit gut 500 Tagen, genauer: seit Januar 2023, ist Insellotsin Cornelia „Conny“ Bittner bei der Gemeinde tätig. Ihre Aufgabe ist die Entwicklung des Gemeinwesens. Gemeinwesenarbeiter sind Menschen, die in einer Gemeinde arbeiten, um das Leben für alle besser zu machen. Was bedeutet das konkret?

„Die Gemeinwesenarbeit richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger. Ziel ist es, die Lebenssituation und Lebensqualität zu verbessern. Es geht also um das Zusammenleben, das Zusammenwirken und das Miteinander der Bürgerinnen und Bürger“, erklärt die Insellotsin. Gemeinwesenarbeit brauche es, weil „es wichtig ist, dass sich Menschen gegenseitig unterstützen und füreinander da sind.“ Und „weil eine starke Gemeinschaft ein besseres Zusammenleben ermöglicht.“ Der Nutzen für die Bürger liege auf der Hand: „Gemeinwesenarbeit schafft eine lebendige und aktive Nachbarschaft und bietet Unterstützung und Hilfe bei Problemen.“

Inzwischen hat Conny Bittner auf Langeoog schon einiges bewegen sowie Anregungen und verschiedene Projekte aus der Bevölkerung begleiten können, wie das monatliche Bürger-Frühstück, das abendliche „Grillen und Chillen“, das Bürgermobil und vieles mehr.

Bürgermobil
Vom Start weg erfolgreich entpuppte sich das am 1. Dezember 2023 eingeführte „Bürgermobil“: Der ehrenamtliche Fahrdienst für Mobilitätseingeschränkte mit Erstwohnsitz auf Langeoog wird von vielen Menschen dankbar angenommen (der „Utkieker“ berichtete). Das vorerst angemietete Fahrzeug soll, entsprechende Fördermittel vorausgesetzt, nach Möglichkeit fest angeschafft werden.Überraschung zum Muttertag: Christa Vestering und Ehemann Jonny im Bürgermobil. Foto: Frank Düll

Den Fahrdienst leistet eine Gruppe von freiwilligen Fahrern und Helfern, sie sich über Verstärkung sehr freuen würde: „Damit dieses Projekt auch in Zukunft viele unserer Mitbürger glücklich macht, suchen wir weitere Herzensmenschen, die ­anderen gern helfen wollen“, erklärt Katja Prester vom Bürgermobil-Team. Die Voraussetzungen, um Teil des Teams zu werden, können im Rathaus bei Conny Bittner erfragt werden – Kontakt: Rathaus Zimmer 3, Tel. 04972/693-152, Mobil-Nr. 0162-297-4755, E-Mail c.bittner@langeoog.de.

Welche Lebensfreude das Bürgermobil freisetzen kann, berichtet Frank Düll, Sprecher des Fahrteams, an einem Beispiel: „Die Tochter von Christa Vestering hat zum Muttertag eine Tour mit dem Bürgermobil eingefädelt, um sie zu überraschen. Nur ihr Vater Jonny war eingeweiht. Die Tour führte an den Kleingärten vorbei bis zur Mole am Flinthörn, wo Tochter Martina mit einem Picknickkorb auf ihre Mutter wartete. Die war total überwältigt – und auch über das Blumensträußchen, das ihr das Bürgermobil-Team überreichte, sehr erfreut.“

Digitale Dorf-App in Vorbereitung
Um Gemeinde und Bürger zu verbinden, ist eine digitale Dorf-App in Vorbereitung. Als Plattform für diese Form der Bürgerbeteiligung wurde die Dorf-App „Crossiety“ gewählt. Sie kann sowohl auf dem Computer als auch auf dem Handy genutzt werden und enthält eine Vielzahl an Funktionen: „Der virtuelle Dorfplatz kann als Marktplatz, zur Gruppenerstellung von Vereinen und anderen Interessensgruppen genutzt werden und soll eine einfache ­digitale Kommunikation ermöglichen“, so Conny Bittner. Am Freitag, 21. Juni soll ein Infonachmittag für alle Interessierten stattfinden.

Darüber hinaus ist für die nähere Zeit eine Hütte zur Lebensmittelrettung geplant, die frei zugänglich für alle sein soll. Ende Mai bereits angelaufen ist eine Zusammenarbeit zwischen Susanne Wübker (kath. Gemeinde St. Nikolaus), Monika Palutke (Moin Miteinander Langeoog/Kubus e.V.) und der Insellotsin. Beabsichtigt ist, „vor Ort einen Begegnungsraum zu schaffen sowie soziale Angebote für alle Zielgruppen zu ermöglichen“, so Conny Bittner. Das reicht von der monatlichen Beratung durch den sozialpsychiatrischen Dienst bis zur „Mocktail“-Party vom 27. Mai; weitere Aktionen sind in Planung.

Mittsommerfest am 21. Juni
Das Angrillen am 29. April am JAM war ein geselliger Treff für Bürgerinnen und Bürger. Hier steigt am 21. Juni auch das „Mittsommerfest“. Foto: Tina SeppeltZudem steigt am 21. Juni 2024 ab 19 Uhr im „Jugendhaus am Meer“ (JAM) das große „Mittsommerfest“ – eine Kooperation von JAM, „Moin Miteinander Langeoog/Kubus e. V.“ und der ­Insellotsin-Gemeinwesenarbeit.

„Wir wollen grillen und bei Salaten, Baguettes, Würstchen, Getränken, schöner mittsommerlicher Deko und guter Musik den Abend gemeinsam ausklingen lassen. Auch für vegetarische Grillwürstchen wird gesorgt, sodass jeder auf seine Kosten kommt“, erklärt Conny Bittner. Und JAM-Leiterin Tina Seppelt ergänzt: „Vielleicht kann hieraus künftig eine neue Tradition entstehen.“

-köp/ut-

Nostalgie und Bastelfreude

Im Glücks-Lädchen hat das kreative 9. Jahr begonnen

Die Eule mit dem Zwerg ist Britta Freists Liebling der Deko-Bastelkarten. Sachte dreht Britta Freist an der Kurbel. Der Angler springt auf und zum Vorschein kommt – ein Hai. Lachend kurbelt die Inhaberin des Glücks-Lädchen auf Langeoog weiter. Der Angler setzt sich, der Hai taucht ab. „Petri Heil“ heißt die Papiermaschine, die ihr Team aus einem Bastelbogen ausgeschnitten und zusammengeklebt hat, Kurbelmechanik inklusive, ebenfalls aus Papier.

Walter Ruffler aus Bremen ist der Entwerfer. „Der Tüftler ist Jahrgang 1949“, erzählt Britta Freist beeindruckt. In ihrem Geschäft hat sie weitere seiner Maschinen – etwa den Seemann in der stürmischen See und den Segler auf Segeltour.

Ebenfalls aus Papier sind Schmetterlinge und Drachen, die im hinteren Raum ihres Ladens von der Decke hängen. Außerdem Pippi Langstrumpf und eine Katze mit Mäuschen auf dem ­Rücken als Hampelmann; den auf einem Seil fahrenden Bären Strampolino und ein Piratenschiff. Die Figuren sind aus Bastelbögen und Bastelhefte ausgeschnitten. Britta Freist hat sich dafür ein Wochenende Zeit genommen, denn was es im Glücks-Lädchen gibt, hat sie fast alles selbst ausprobiert. Vor 20 Jahren habe sie schon einmal Papierfiguren gebaut. Die Bastelbögen und -hefte seien für Kinder ab sechs Jahren geeignet, sagt sie; die Papiermaschinen eher für Kinder ab dem zwölften Lebensjahr: „Wichtig ist, dass ich sauber ausschneide.“

Storchenscheren für Kreativprojekte
Auf die Papierfiguren ist sie auf der Spielwarenmesse in Nürnberg und der „Nordstil“ in Hamburg gestoßen. Ihr Laden besteht jetzt seit neun Jahren – Britta Freist sieht es als kreatives Jahr. Sie möchte alte Spielideen aufleben lassen und Kinder wieder kreativ basteln sehen. Denn das, so ihr Eindruck, sei immer weniger geworden. Ganz bewusst hat sie sich nach Produkten umgeschaut, die in Kindern und Erwachsenen die Freude am Basteln wecken. Der Umgang mit der Schere sei für viele Kinder schwierig, ist ihr Eindruck. „Es ist ein kleiner Beitrag“, sagt sie über ihr Angebot.„Petri Heil“ ist eine von vielen Papiermaschinen, die im Glücks-Lädchen angeboten werden.

Damit das Bastelerlebnis rundum Freude bereitet, hat sie Scheren der Scherenmanufaktur Paul in ihrem Sortiment – auch die vollgeschmiedeten Scheren in Form eines Storches mit vergoldeten Griffen. „Die schneiden richtig gut“, ist sie von den Produkten der Traditionsmanufaktur angetan, die es seit 1886 gibt. Einen Universalkleber hat Britta Freist ebenfalls mit Bedacht ausgewählt. Coccoina heißt der Kleber aus Italien. Die Basis ist Kartoffelstärke, er ist frei von Lösungsmitteln und daher ungiftig und wasserlöslich.

Mit Nostalgie beschreibt sie die kleinen Blechfiguren zum Aufziehen, an denen sie selbst ihren Spaß hat. Eine kleine Schildkröte nimmt sie aus dem Regal, dreht den unterm Bauch versteckten Schlüssel, setzt sie auf den Boden und lässt sie durch den Laden laufen. Genauso macht sie es mit einer Ente, die durch das Geschäft watschelt. „Kindheitserinnerungen“, sagt sie. Auch die „Plopper“, die von innen nach außen gestülpt werden und, auf den Boden fallend, fast zwei Meter hoch in die Luft springen, sind solch eine liebgewordene Erinnerung.

Seit neun Jahren auf Langeoog: das Glücks-Lädchen.Wenn Britta Freist durch ihren Laden führt, ist sie nicht mehr zu bremsen – überall gibt es etwas, das ihr Freude bereitet. Sie zeigt auf die Holzkarten, die in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung angefertigt werden. Die Karten sind sogleich auch ein kleines Geschenk, denn die Motive wie Möwe, Qualle oder Seehund sind kleine Bastelsets, lassen sich leicht zusammenbauen und dann aufhängen. „Mein Liebling ist die Eule mit dem Zwerg“, erzählt Britta Freist lachend und deutet über das Regal, wo sie ihre Lieblingsfigur und noch viele andere aufgehängt hat. Einen großen Schritt entfernt sind 3D-Papier­modelle; deren Bau fördert die Ausdauer, Konzentration und Geschicklichkeit. Sie bestehen aus vielen Einzelteilen, die sich zu einem Hummer oder Seepferdchen, einer Gänse- oder Pinguinfamilie zusammenstecken lassen.

Britta Freist hat einige Kunden, die sagen: „Das ist so ein gefährlicher Laden. Ganz, ganz schlimm“, erzählt die Inhaberin schmunzelnd. „Ich nehme das als Kompliment“, sagt sie, denn sie weiß ja, wie es gemeint ist. Und freut sich, dass die Kunden immer wiederkommen.

***
Das Glücks-Lädchen
Seit 2016 betreibt Britta Freist ihren Laden auf der Insel. Für sie ein Glücksfall, der auch zum Namen ihres Geschäfts führte. Im Glücks-Lädchen gibt es Artikel von kleinen Familien- und Ein-Personen-Betrieben und Behindertenwerkstätten. Ihr Angebot reicht von ätherischen Ölen über Bastelsachen und Bausätze bis hin zu Kleidung aus Hanf, auf alten Strickmaschinen aus Irland genähte Schals und faire, teils handgefärbte Wolle. Sie kennt ihre Lieferanten oft seit 20 Jahren und probiert und nutzt viele Produkte selbst.

Kontakt & Öffnungszeiten
Das Glücks-Lädchen in der Kirchstraße 16 ist zurzeit wie folgt geöffnet:
Montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr
Samstags von 10 bis 13 Uhr

T: 0175 – 4969703 | E: info@gluecks-laedchen.de
W: www.gluecks-laedchen.de

-jeg-