Im „In’t Dörp“ präsentiert Ralf Deeling seine umfangreiche Sandsammlung





Sand unter den Füßen, Sand auf der Haut, Sand in den Schuhen – auf Langeoog gibt es Sand wie, nun ja, wie Sand am Meer. Und Sand in Flaschen gibt es da natürlich auch. Im Langeooger Restaurant „In’t Dörp“ in der Barkhausenstraße 4 darf der Gast Sand in über 350 Parfümflakons bewundern. „Da hat sich schon einiges angesammelt“, staunt auch Ralf Deeling, Inhaber des Lokals.
Überall stehen die kleinen Fläschchen verteilt: über der Theke und einmal um sie herum, an den Wänden und auf Tischen. Und der Sand in ihnen kommt von überall her: So exotische Orte wie die Seychellen oder Neuseeland sind genauso vertreten wie das kalte Island oder das graue Ruhrgebiet. Egal, wo es Sand gibt, er kommt ins Fläschchen, reist auf die Insel und reiht sich ein in die Deelingsche Sandsammlung. Die Insel Langeoog ist natürlich auch vertreten und begrüßt in Reih und Glied mit den anderen Ostfriesischen Inseln die Gäste des Restaurants mit bodenständig-frischer Küche gleich am Eingang.
Die Idee kam Ralf Deeling 2016 während eines Urlaubs auf den Seychellen. In der heißen Nachmittagssonne lag er auf einer Liege nah am Wasser: „Immer wenn das Wasser über meine Füße rauschte, gab es so ein krisselndes Geräusch – das fand ich beruhigend“, erzählt der Koch. Also wurde ein bisschen vom Sand in eine Tüte gefüllt und mit auf die Heimatinsel genommen.
Nach und nach kamen immer mehr Flakons mit Sand hinzu – auch mit Unterstützung vieler Gäste. „Die Leute erfahren bei ihrem ersten Besuch von der Sandsammlung und bei ihrem nächsten Urlaub kommen sie mit gefüllten Säckchen aus den verschiedensten Ecken der Welt zurück“, verrät Ralf Deeling.
Einmal erhielten die Deelings ein ziemlich großes Paket: „Der Postbote hatte sich gewundert, warum das so schwer war.“ Des Rätsels Lösung: Eine Frau hatte gleich 27 Sandproben auf die Insel geschickt – kein Wunder, dass der Paketbote ins Schwitzen kam.
Natürlich wollen die „Sandschenker“ bei ihrem nächsten Besuch auch wissen, ob ihr Sand ausgestellt wurde. „Die gucken wirklich genau nach, ob alles stimmt“, lacht Ralf Deeling. Dabei helfen die Etiketten auf den kleinen Fläschchen: Nicht nur Name und Herkunftsland, sondern auch Jahr und Region, bis auf den Strand genau, sind hier festgehalten. „Früher hatten wir das alles alphabetisch sortiert“, weiß der gebürtige Esenser. „Aber das schaffen wir bei der Menge einfach nicht mehr.“
Bleibt die Frage, wieviel Sand sich eigentlich insgesamt im „In’t Dörp“ befindet, also wird einmal nachgerechnet. Schnell wird der Sand aus einem Fläschchen in ein Schnapsglas umgefüllt. Ergebnis: Die Parfümflakons mit ihrer praktischen Größe enthalten 4 Zentiliter Sand, also etwa 60 Gramm. Das Ganze mal 350 Sandproben ergibt: 21 Kilogramm Sand. Und das ist doch schon eine ganze Menge Sand, selbst für ein Langeooger Lokal mit Strandnähe. -rsc-