Ein Inselneuling und eine Wiederkehrende

Auf Langeoog werden die evangelisch-lutherische Inselkirche und die katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus von Kurpastorinnen und Kurpastoren unterstützt. Sie bleiben für einige Wochen und übernehmen die Gestaltung von Gottesdiensten, halten Vorträge und führen Seelsorgegespräche. In der katholischen Gemeinde gehören auch Taufen und Trauungen dazu; in der Inselkirche geschieht dies in Ausnahmefällen.

Kerstin Grenzebach ist vom 28. März bis 11. April 2025 Kurpastorin in der evangelisch-lutherischen Inselkirche

Kurpastor Kerstin Grenzebach
(Foto: privat)

„Ich fühle mich langsam nahezu heimisch“, sagt Pfarrerin Kerstin Grenzebach in Vorfreude auf ihre Zeit auf Langeoog. Bereits zum vierten Mal wird sie dieses Jahr als Kurpastorin dienen. Seit 2022 kommt sie regelmäßig auf die Insel und hat die Langeooger fest ins Herz geschlossen.
Die 61-Jährige studierte Theologie in Hamburg und Brasilien und ist inzwischen seit 32 Jahren Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Vollmarshausen, einem 4.000-Einwohner-Dorf in der Nähe Kassels.
Auf Langeoog ist sie nicht nur für die Einheimischen Ansprechpartnerin, sondern ganz besonders auch für alle Urlaubenden. Denn im Urlaub habe man mehr Freiräume. „Da kommen manchmal auch Sorgen und Nöte aus der Tiefe an die Oberfläche“, weiß Grenzebach. Genau in solchen Momenten möchte sie mit einem offenen Ohr zur Stelle sein: Sie lädt die Gäste ein, die Ruhe und Freiräume der Insel zu nutzen, um einmal in sich hineinzuhorchen. Denn die Dünen und Strände Langeoogs seien die perfekten Orte, um ein seelsorgerisches Gesprächsangebot anzunehmen.
Ihre ganz persönlichen Lieblingsplätze hat Kerstin Grenzebach auch schon gefunden. „Ich verbinde mit einigen Orten sehr schöne Erinnerungen“, schwärmt die Pfarrerin. Ihre Begeisterung von der Insel hat Kerstin Grenzebach letztes Jahr auch mit den Frauen ihrer eigenen Kirchengemeinde geteilt. Sie organisierte eine Reise nach Langeoog und spielte die Reiseführerin. „Beim Rundgang habe ich sehr intensiv gespürt, wie gut ich mich mittlerweile auskenne und mit wie viel Begeisterung ich beim Zeigen bei der Sache war. Ich habe mich richtig verliebt in die Insel.“ -rsc-

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Axel Bödefeld dient vom 31. März bis 15. April 2025 als Kurpastor in der katholischen St. Nikolaus Kirche

Kurpastor Axel Bödefeld
(Foto: privat)

„Es wird langsam Zeit“, sagt Pater Axel Bödefeld SJ, wenn er gefragt wird, warum es ihn als Kurpastor auf die Insel Langeoog verschlägt. Denn der gebürtige Düsseldorfer ist viel gereist. „Ich war nie länger als zwei oder drei Jahre an einem Ort.“
Studiert hat Bödefeld in Freiburg und Wien, seine Tätigkeit im Jesuiten-Orden hat ihn aber auch schon in den Schwarzwald und sogar bis in den Kosovo geschickt: Dort übernahm er die Gesamtschulleitung für ein großes Schul- und Bildungszentrum. Seit 2023 ist Bödefeld nun der Leiter des Priesterseminars Sankt Georgen in Frankfurt am Main.
Nur auf einer Nordseeinsel – da war der 55-Jährige noch nie. Als Langeoogs Pastoralreferentin Susanne Wübker, die im Priesterseminar zu Besuch war, fragte, ob er sich ein paar Wochen als Kurpastor auf der Insel vorstellen könnte, war die Antwort ganz schnell gefunden: „Es ist die perfekte Gelegenheit, diese Lücke in meinen Reisen zu füllen.“
Auf eines ist Axel Bödefeld aber trotz mangelnder Inselerfahrung doch vorbereitet: „Ich fahre hier in der Stadt fast ausschließlich Fahrrad.“ Auch lange Spaziergänge liegen ihm. Auf dem autofreien Langeoog wird er sich also wie Zuhause fühlen.
Bödefeld freut sich auf die frische Luft an der Nordsee und viel Ruhe. In Frankfurt/Main lebt er nämlich genau unter der Einflugschneise des Flughafens. „Richtig ruhig ist es da nie“, sagt der Pater.
Als Kurpastor will sich der Inselneuling überraschen lassen von dem, was Gäste und Einheimische an ihn herantragen. Ob im Gottesdienst, für seelsorgerische Gespräche oder bloß eine heiße Tasse Tee: „Ich stehe immer zur Verfügung“, verspricht Axel Bödefeld. -rsc-