Eintrag vom 28. Juli 2025 | Außentemperatur: 20°C | Betriebsklima: freundlich | Weitere Aussichten: unverändert sportlich
Liebe Langeoogerinnen,
liebe Langeooger,
mit Fördermitteln ist das so eine Sache. Einerseits ist es natürlich schön, wenn Gelder des Landes, vom Bund oder von der EU die Gemeindekasse entlasten. Andererseits wissen wir alle, dass uns „der Staat“ nichts schenken kann, weil der Staat letztlich wir alle sind. Ergo kann uns der Staat nur geben, was er uns zuvor genommen hat – oder unseren Kindern, nämlich in der Form von Schulden (heute gern auch „Sondervermögen“ genannt).
Wie dem auch sei, seit Anfang dieses Jahres sind die Landkreise verpflichtet, ihren Mitgliedskommunen in Bezug auf Klimaschutzfördermittel Beratung anzubieten, um die Gemeinden bei der Identifikation passender Förderprogramme zu unterstützen. Dies haben wir genutzt und zusammen mit dem Klimaschutzmanagement des Landkreises Wittmund eine Info-Veranstaltung für eine Reihe von Fachbereichsleitern im Langeooger Rathaus organisiert.
Ob sich der gewünschte Erfolg einstellt – Fördergeld auf dem Gemeindekonto – bleibt abzuwarten. Die Beantragung von Fördermitteln gleicht, nach meinem unverbindlichen Eindruck, einem sportlichen Wettkampf: Wenn du gewinnen willst, musst du mitmachen. Aber mitmachen bedeutet nicht automatisch, dass du auch gewinnst …
Außerdem kann man jetzt auf Langeoog auch Berggorillas schützen. Dafür einfach ausgediente Smartphones in die Kiste im Rathausflur einwerfen. Erinnert sei an dieser Stelle auch noch einmal an die Auftaktveranstaltung zu unserem integrierten Klimaschutzkonzept am 25. August um 19.30 Uhr im Haus der Insel (Kleiner Saal). Wir freuen uns über alle, die dazu beitragen wollen, Langeoog fit für das Jahr 2040 zu machen!
Auf Langeoog werden die evangelisch-lutherische Inselkirche und die katholische Kirchengemeinde St.-Nikolaus von Kurpastorinnen und Kurpastoren unterstützt. Sie bleiben für einige Wochen und übernehmen die Gestaltung von Gottesdiensten, halten Vorträge und führen Seelsorgegespräche.
„Einmal ist keinmal“, findet Pfarrer Joachim Thurn und kommt gleich zweimal als Kurpastor auf die Insel.
Joachim Thurn ist vom 5. August bis 4. September 2025 Kurpastor in der ev.-luth. Inselkirche
Nicht einmal, sondern gleich zweimal kommt Pfarrer Joachim Thurn dieses Jahr auf die Insel. Denn nachdem er zunächst im August auf Langeoog zu Gast ist, kehrt er vom 20. September bis zum 9. Oktober prompt für eine zweite Runde zurück. Dass der gebürtige Kölner großer Insel-Fan ist, erkennt man aber auch daran, dass er seit über 20 Jahren die Inselkirche als Kurpastor unterstützt.
In seiner Wahlheimat, der Altmark in Sachsen-Anhalt, betreut der Pfarrer 15 Dörfer und zwölf kleinere Kirchengemeinden. Da freut sich der 59-Jährige besonders auf die Entschleunigung, die die autofreie Insel mit sich bringt. „Allein schon das Ankommen“, erzählt er. „Das Gepäck aufgeben, das Auto abstellen, sich frei auf der Fähre fühlen – das tut der Seele gut.“ Während seiner Zeit als Kurpastor will Joachim Thurn in Gespräche kommen, ermuntern, den beruflichen Stress hinter sich zu lassen, und Freude daran wecken, sich mit dem Glauben mit Blick auf die unendliche Weite der Nordsee auseinanderzusetzen.
Pater Klaus Vechtel ist auch Singer-Songwriter.
Klaus Vechtel dient vom 18. bis 31. August 2025 als Kurpastor in der katholischen St.-Nikolaus-Kirche
Auch Pater Klaus Vechtel ist kein Inselneuling und kehrt immer wieder gerne zurück auf die Insel. „Hier finde ich immer Abstand von meinem Alltag – das ist wie ein Geschenk für mich“, freut sich der Jesuitenpater auf seinen Inselaufenthalt.
Der gebürtige Dormagener studierte Theologie in Bonn, Rom und Frankfurt und ist seit 2014 Professor für Systemische Theologie an der Hochschule Sankt Georgen der Jesuiten in Frankfurt. In seiner Freizeit spielt er gerne (und laut) Gitarre, auch zusammen mit der Hochschulband. Auf der Insel will der Pater nicht nur die Vielfalt der Natur genießen, sondern sich vor allem überraschen lassen von den Menschen. „Ich bin immer offen für neue Begegnungen.“ -ut-
Gut besucht war das Public Viewing auf dem TSV-Platz, wie hier am 19. Juli beim Viertelfinalspiel Deutschland : Frankreich. Foto: Thomas Pree
• Public Viewing zur Fußball-EM der Frauen
Jubel im Jonny-Vestering-Stadion: Als vom 2. bis 27. Juli in der Schweiz die Fußball-EM 2025 der Frauen stattfand, wurden auf dem TSV-Sportplatz alle Spiele mit deutscher Beteiligung live auf großer LED-Wand gezeigt. Fünf Abende lang folgten Gäste wie Langeooger begeistert den packenden Begegnungen der Mannschaft von Trainer Christian Wück. Die Euphorie trug bis ins Halbfinale, als das Team am 23. Juli gegen Spanien verlor und ausschied.
Der Eintritt war frei, eine Spende für die TSV-Kultursparte willkommen. Den Panorama-Blick im Jonny-Vestering-Stadion ermöglichte die mobile LED-Wand des Tourismus-Service Langeoog. Für das leibliche Wohl der Fußball-Fans sorgte das TSV-Team mit Bratwurst, Pommes und kühlen Getränken.
„Alle Übertragungen waren gut besucht“, berichtet Thomas Pree, Fußballobmann des TSV. Von Familien sei nur der teils späte Anstoß um 21 Uhr bedauert worden: „Zur Halbzeit mussten die meisten Kinder nach Hause ins Bett.“ Dabei war gerade die zweite Hälfte oft die spannendere …
• TSV-Jugendturnier im August
Der TSV überträgt aber nicht nur Fußballturniere, er ist auch selbst Ausrichter. So findet vom 22. bis 24. August 2025 ein Turnier für Mannschaften der E- und D-Jugend auf dem TSV-Sportplatz statt. Eingeladen waren Vereine aus dem Weser-Ems-Gebiet, Anmeldungen kamen aus nah und fern bis aus dem Osnabrücker Raum.
„Das Turnier ist großenteils ausgebucht, insgesamt werden rund 300 Personen erwartet“, teilt TSV-Fußballobmann Thomas Pree mit. Manche Teams machten eine Tagestour, andere blieben übers Wochenende und nächtigten im „Erlebniscamp Langeoog“ der Sportjugend Niedersachsen. Für sie gibt es dort auch ein buntes Rahmenprogramm und Vollverpflegung. Für das leibliche Wohl beim Turnier sorgt der TSV mit Kaffee und Kuchen, Grillgut und Getränken
Eigentlicher Turniertag ist der Samstag, 23. August, gegen 11 Uhr ertönt der erste Anpfiff. In ihren Altersgruppen antreten werden voraussichtlich jeweils zwölf Teams der E- und der D-Jugend; der TSV-Nachwuchs ist in beiden Gruppen vertreten. Der genaue Spielmodus für das Kleinfeldturnier wird noch bekannt gegeben, er richtet sich an den teilnehmenden Mannschaften aus.
Die Teams sind in der Regel gemischt, der SV Bösel aus dem Landkreis Cloppenburg entsendet zudem ein Mädchen-Team. „Im Vorfeld wurde darum gebeten, auf eine ausgewogene und faire Spielstärke zu achten“, erklärt Thomas Pree. „Denn im Vordergrund unseres Jugendturniers stehen der Spaß am Spiel und die Gemeinschaft im Fußball.“
• „Insel-Cup“ auf Borkum
Drei Wochen später ist dann die „TSV-Jugend von einst“, sprich: die Altherren-Mannschaft gefragt. Am Samstag, 13. September findet auf Borkum der „23. Fußballcup der sieben Ostfriesischen Inseln“ statt. Ziel der Schniederdamm-Löwen ist es, die Turniertrophäe, das legendäre „Wanderpaddel“, wieder heimzuholen. Vor über 20 Jahren hatten die Langeooger das drei Meter lange Holzpaddel eigenhändig als Wanderpokal gestiftet.
Für den Hin- und Rückflug der TSV-Kicker ist das Sportflugzeug von „TSV-Pilot“ Holger Schwede jedenfalls schon vorbereitet. Es erhielt unlängst frische Farben und strahlt jetzt (statt Weiß-Rot) in Grün und Weiß. Grün steht dabei für die Hoffnung auf den Turniersieg und Weiß für – ja, weiß man’s? Das Fußballglück ist unberechenbar … -köp-
„Tastendynastie“ am 24. August 2025 in der Inselkirche
Maria Narodytska Foto: Christina Körte
Nicht zwei, sondern gleich vier Hände fliegen am 24. August 2025 über die Tasten: Das Klavierduo „Tastendynastie“ bringt Werke von Schubert, Ravel und anderen großen Komponisten in die ev.-luth. Inselkirche.
Maria Narodytskas Interpretationen drücken auf fantasievolle Weise Klarheit und Hingabe aus. Über 50 Mal bei internationalen Klavierwettbewerben ausgezeichnet, hat sie bisher fünf Alben aufgenommen. Auch Iryna Zhukovska hat einige Preise erhalten und bereits zwei Alben veröffentlicht. Die Professorin unterrichtet Piano an der Dragomanov Universität in Kiew und hat zahlreiche musikwissenschaftliche Texte veröffentlicht. Gemeinsam bringen die beiden Ukrainerinnen in ihrem Programm „Die Klänge der Nacht“ die Tasten zum Fliegen und begeistern mit ihrer mitreißenden Balance aus kontrollierter Virtuosität und Reichtum an emotionalen Kontrasten.
Wie die Nacht in der Inselkirche klingt, das lässt sich am Sonntag, 24. August 2025 ab 20 Uhr erlauschen. Bereits am Donnerstag, 21. August 2025 spielt Maria Narodytska um 11 Uhr eine Klaviermatinée in der Inselkirche. Der Eintritt ist jeweils kostenfrei, eine Spende erwünscht. -ut-
„Doktor“ Ingo Oschmann therapiert mit Lachen. Foto: Robert Maschke
Ingo Oschmann bittet am 18. August 2025 zur „Schmerztherapie“ und verspricht: „In meinem Programm werden Sie weinen bis es weh tut. Vor Lachen!“
Und dieses Lachen brennt: im Zwerchfell, auf den Schenkeln und unter den Nägeln. Denn wie oft steht man fassungslos da und schüttelt ob der „Beklopptheit“ der Mitmenschen den Kopf. Ob Familie, Freunde oder Beruf – irgendwas läuft immer schief. Aber verzweifeln gelte nicht, findet der Komiker, auch wenn man sich manchmal nur wie ein Beobachter des eigenen Lebens fühlt.
Der aus Funk und Fernsehen bekannte Komiker seziert in seinem neuen Programm das große Ding, das sich „Leben“ nennt, und legt mit feinem Skalpell und pointierter Präzision das schlagende Herz frei. In dieser Sprechstunde gibt es Stand up-Comedy mit Wiedererkennungseffekt, pfiffige Improvisation und verblüffende Zaubertricks.
Am Montag, 18. August 2025 um 20 Uhr therapiert Ingo Oschmann im Haus der Insel. Tickets gibt es für 20,– Euro (Kinder 13,–) im HDI oder auch online unter www.langeoog.de (zzgl. 2,– Euro an der Abendkasse). -ut-
Feuerwehrjugend schoss ihren König aus – Ferienpassaktion ist voller Erfolg
Die Nachwuchs-Feuerwehrleute und ihre neue Majestät: Fiete Friedemann (vorne, 3. v.r.). Fotos: Doreen Richter
Schon zum sechsten Mal durften die Nachwuchs-Feuerwehrleute von Langeoog im Frühjahr den Schießverein besuchen – und wieder ging es um die große Frage: Wer wird Jugendkönig?
Insgesamt 16 Kinder – 9 Mädchen und 7 Jungen – traten dieses Mal an. Da die meisten noch unter 12 Jahre alt waren, wurde nicht mit echten Gewehren, sondern mit dem nicht minder spannenden Lasergewehr geschossen.
Zum Schluss zeichnete sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Fiete Friedemann und Tilo Wißbrock ab. Mit genau gleich vielen Punkten zogen sie ins Stechen. Dafür ließen sie jedoch ihre Gewehre liegen und zückten die Pfeile. Beim Darten konnte sich Fiete knapp durchsetzen. Und damit war es entschieden: Fiete ist der neue Jugendkönig. Alle gratulierten ihm mit einem kräftigen, dreifachen „Gut Schuss!“.
Stolz auf ihr Können: Die Inselkinder hatten bei der Ferienpassaktion großen Spaß.
Ferienpassaktion mit Bogen und Gewehr
15 Inselkinder machten am 31. Juli 2025 bei der Ferienpassaktion des Schießvereins mit. Sie stellten ihre Treffsicherheit beim Schießen mit dem Lasergewehr, dem Bogen und – die Älteren – mit dem Luftgewehr unter Beweis. Für das Bogenschießen gab es einen kleinen Parcours mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen. Besonders beliebt war zudem die Dartscheibe, an der auch die jüngeren Teilnehmenden ordentlich Punkte sammelten.
Nach drei kurzweiligen Stunden wurden die Siegerinnen und Sieger bei einer kleinen Proklamation geehrt: In der Altersgruppe der 7- bis 9-Jährigen gewann Luis mit 24 Punkten vor Conor, der 16 Punkte erreichte. In der Gruppe der 10- bis 13-Jährigen gab es ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen: Paul und Hugo lagen mit 34,5 Punkten gleichauf. Beim Dartspiel bewies Paul dann das glücklichere Händchen und sicherte sich mit insgesamt 47,5 Punkten den Sieg.
Gegen den aufkommenden Hunger half eine süße Stärkung: Rainer Adelmund stellte großzügig Donuts und Muffins zur Verfügung. Zum Abschluss erhielt jedes Kind eine Urkunde und durfte sich ein Überraschungsgeschenk aussuchen – besonders beliebt waren dabei die liebevoll selbstgenähten Kleinigkeiten von Rita Schlichting. -ut-
Sebastian Klussmann hat ein erstaunliches Allgemeinwissen. Foto: Benjamin Zibner
Den beliebten Jäger aus der erfolgreichen ARD-Quizshow „Gefragt – Gejagt“ verschlägt es nach Langeoog und schon ist der „Besserwisser“ wieder bei der Sache: Denn in seiner Show „Merken Sie sich was“ verrät der Quiz-Champion seinen einfachen Weg zu mehr Allgemeinbildung.
Egal, ob im Job, beim Vorstellungsgespräch oder bei einer Unterhaltung auf einer Party – mit einer guten Allgemeinbildung kann man überall punkten. Sebastian Klussmann weiß Antworten auf viele Fragen: Wie eignet man sich nachhaltig Wissen an? Wie kann man sich zum Lernen neuer Themen motivieren? Wie schafft man es, auf den Punkt konzentriert Informationen abzurufen? Und warum ist das insbesondere im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz von großer Bedeutung? Nach seiner interaktiven Vortragsshow testet der zweifache Quizeuropameister das Wissen des Publikums.
Der Jäger kommt am Donnerstag, 21. August 2025 um 20 Uhr ins Haus der Insel. Tickets gibt es für 23,– Euro (25,– an der Abendkasse) im HDI oder online unter www.langeoog.de.
-ut-
Ausstellung „Die Sturmflut 1825“ im Haus der Insel
Ein Gemälde von Hinrich Adolph von Lengen zeigt die Auswirkungen eines Deichbruchs. Foto: Teemuseum Norden
Vor genau 200 Jahren traf eine Sturmflut auf die norddeutsche Küstenregion und richtete massive Schäden an der ostfriesischen Nordseeküste an. Die Pegelstände in nahezu allen Ortschaften stiegen dramatisch an, zahlreiche Deiche brachen, tausende Menschen verloren ihr Zuhause. Die überfluteten Ackerflächen brachten gravierende wirtschaftliche und soziale Folgen mit sich.
Aber die Katastrophe führte auch zu einem Umdenken im Küstenschutz: Aus der Erkenntnis, dass die bestehenden Schutzmaßnahmen unzureichend waren, wuchsen schnell Pläne zur Verbesserung der Deichinfrastruktur, die bis heute nachhaltige Auswirkungen auf den Deichbau und die Landnutzung in Ostfriesland haben.
Die Ausstellung wurde vom Heimatverein Langeoog e.V. initiiert und zeigt die Sturmflut von 1825 als eindringliches Mahnmal für die Gewalt der Natur und die besondere Verletzlichkeit der Küstenregionen. Gleichzeitig will sie auch zum Nachdenken über den heutigen Umgang mit extremen Wetter- und Naturereignissen anregen.
Ab Dienstag, 12. August bis Samstag, 30. August 2025 ist die Ausstellung im HDI zu sehen. Am Eröffnungstag, 12. August um 19 Uhr hält Geologin Dr. Martina Karle vom Niedersächsischen Institut für historische Küstenforschung einen Vortrag zum Auftakt der Ausstellung. Öffnungszeiten sind montags bis donnerstags 8 bis 12 Uhr und 14 bis 16.30 Uhr, freitags 8 bis 12 Uhr sowie samstags 10 bis 12 Uhr. Der Eintritt ist frei. -ut-
Monika Palutke (3.v.l.) freute sich gemeinsam mit weiteren Akteuren und Gästen über die gelungene Eröffnung des neuen „Treff am Meer“.
Am Mittwoch, 2. Juli 2025 wurde im Gottesdienstraum des Hauses Kloster Loccum feierlich das neue Projekt „Ein Treff am Meer“ eröffnet. Rund 50 Gäste nahmen an der Veranstaltung teil, die um 17 Uhr begann. Ein vielfältiges Programm bot Raum für Begegnung, Kunst und Austausch.
Eingeladen hatte der Verein Kubus e.V., der mit dem Projekt ein neues Kapitel für kulturelle Teilhabe und soziale Integration aufschlägt. „Kubus bedeutet: Kultur und Begegnung für Menschen in unterschiedlichen Situationen“, sagte Projektleiterin Monika Palutke in ihrer Eröffnungsrede. „Mit dem Projekt ‚Ein Treff am Meer‘ greifen wir diesen Gedanken auf und möchten einen Ort für Austausch, gemeinsames Gestalten für das Miteinander und für Vielfalt schaffen.“
Monika Palutke betonte, dass ein solches Projekt keine Selbstverständlichkeit sei, sondern „das Ergebnis von Vision, Engagement und gelebter Solidarität“. Besonderer Dank galt dabei dem Direktor des Hauses Kloster Loccum, Marc Deffland, seinem Team sowie der Deutschen Fernsehlotterie, deren Förderung die Umsetzung des Projekts ermöglicht hat.
Das Team vom „Treff am Meer“ konnte sich über verschiedene Geschenke zur Eröffnung freuen.
„Dieser Treffpunkt gehört allen“
In ihrer Rede umriss Monika Palutke die Grundidee des Projekts: Es gehe nicht nur darum, Angebote bereitzustellen, sondern vielmehr darum, „Räume zu öffnen“. „Dieser Treffpunkt gehört nicht uns – er gehört allen, die bereit sind, ihn mit Leben zu füllen. Menschen, die neu auf der Insel sind, genauso wie denjenigen, die hier verwurzelt sind.“
Anschließend sprachen Anna-Lena Rex, stellvertretende Leitung des Hauses Loccum, sowie Bürgermeister Onno Brüling, bevor der künstlerische Teil der Veranstaltung begann. Die Langeooger Sängerin Katja Agena trat auf, gefolgt von einem traditionellen indonesischen Tanz des aus Bali stammenden Auszubildenden Wira Pranata. Zum Abschluss des Programms sang Agena das Lied „Auf das, was da noch kommt“.
Im Anschluss an die Darbietungen lud das Team in die neu gestalteten Räume von „Ein Treff am Meer“ ein. Bei einem kleinen Buffet konnten sich die Gäste austauschen, die Räume besichtigen und sich über die zukünftigen Möglichkeiten und Angebote des Projekts informieren. Auch einige Geschenke wurden überreicht – als Zeichen der Wertschätzung und als symbolischer Auftakt für das gemeinsame Miteinander.
„Ein Treff am Meer“, gefördert durch die Stiftung Deutsche Fernsehlotterie, ist im Gebäude hinter dem Haus „Kloster Loccum“ zu finden.
„Ein Ort der Hoffnung“
Das Projekt „Ein Treff am Meer“ versteht sich als offener Ort, „ein Raum für Geschichten, für Fragen und Antworten, für Zuhören und Mitmachen“. Palutkes Fazit: „Ein Ort der Hoffnung – dafür, dass wir das Miteinander in unserer Gesellschaft wieder neu denken und praktisch leben können.“
Auch im Vorfeld gab es Geschirr-Spenden und nach der Feier kam noch eine Spende von Geschirrhandtüchern. Noch vor der Eröffnung hat Katja Agena bei einem Auftritt ihrer Show „Katjas Cabaret“ zur Spende für das Projekt aufgerufen – dabei waren 150 Euro zusammengekommen.
Aktuell hat „Ein Treff am Meer“ ein kleines Programm, das nach und nach auch von Besuchern des Treffs mitgestaltet werden kann und soll. Bislang haben Aktionen wie die „Lernzeit für Auszubildende“, das „Sprach-Café“ oder eine gemeinsame Radtour unter dem Motto „Gesund auf der Insel – tue, was guttut“, stattgefunden.
Wer Interesse hat, sich aktiv im Projekt einzubringen, kann sich per E-Mail an monika.palutke@kubusev.org oder unter Telefon 04972 / 990-9507 gern bei Monika Palutke melden. -utk-
Hier entsteht eine ganze Insel auf dem Stein.Eine Auswahl an Lieblingsmotiven.Ein Stein findet sein Versteck.Im heimischen Studio bemalt Gabriele Köhler auch mal Baumscheiben.Auch Muscheln gehören neuerdings mit ins Repertoire der Steinemalerin.
Selten ist ein Gepäckstück, das mit der Fähre aus Bensersiel am Anleger auf Langeoog ankommt, so schwer wie dieses hier. Ein ganz normaler Koffer verlässt hier das Schiff, doch beim Inhalt hört es mit der Unscheinbarkeit auf – denn dies ist der Koffer einer Steinemalerin.
100 bunt bemalte Steine hat Gabriele Camilla Köhler mitgebracht, 100 Rohlinge noch mit dazu. „Und vor meiner Anreise schicke ich auch schon 100 fertige Steine auf die Insel“, erzählt die Künstlerin aus Verden (an der Aller). Das sind wahrlich viele Steine.
Und das hat auch einen Grund: Über die ganze Insel wollen diese schließlich verteilt werden. Ob hinter einem Stein, an einer Beetumrandung oder zwischen den Gräsern – wenn Gabriele Köhler im Urlaub auf Langeoog ist, sind die bunten Kunstwerke mit dem „GCK“ auf der Rückseite wirklich überall zu finden.
Um beim Verteilen der Steine nicht erkannt zu werden, nutzt die 72-Jährige einen einfachen Trick: „Ich tue einfach so, als ob ich meine Schnürsenkel binden würde“, erzählt sie, „und dann lasse ich einen Stein am Wegesrand liegen.“ Bevor nun jede Schnürsenkel-Bindende unter Generalverdacht steht – manchmal ist es auch bloß ein kleines Kieselsteinchen und nicht gleich ein Kunstwerk, dass zu einem offenen Schuh führt. Aber manchmal dann eben doch.
„Am häufigsten verteile ich die Steine im Dorf“, verrät Gabriele Köhler weiter. Aber auch weiter hinaus können Steinbegeisterte Detektiv spielen. „Wenn ich wieder eine Runde gedreht habe, poste ich auf Facebook und sage, dass sie wieder suchen können.“
Dort hat die Malerin schon so einige Fans: „Immer wenn ich Bilder teile, sind die Leute begeistert.“ Manchmal sind Sammler enttäuscht, die nichts finden. Da kann sie manchmal nachhelfen: Sammler, die erfolglos drei Stunden lang gesucht und nichts gefunden hatten, kommentierten unter einem ihrer Postings. „Da habe ich dann nachgeholfen und einen heißen Tipp geliefert – und vorher noch schnell einen Stein in eine leere Baumhöhle gelegt“, schmunzelt die frühere Beamtin.
Beliebt sind dieses Jahr ihre Briefmarken-Steine – nur als Porto sollte man diese lieber nicht verwenden. Aber auch der malende Rabe Socke findet großen Anklang und natürlich das Motiv „Oh, wie schön ist Langeoog“. Der Wasserturm darf auf den kleinen Bildern ebenfalls nicht fehlen, genauso wenig wie das Fischbrötchen. Gabriele Köhler guckt sich jeden Stein genaustens an und fragt ihn, was er werden möchte: „Und manchmal sagt der Stein dann eben, ‚Ich bin ein Fisch‘.“
Doch Gabriele Köhler malt nicht nur auf Langeoog, sondern auch in ihrer Heimat oder wenn sie mit dem Wohnmobil unterwegs ist. Da landen dann auch mal bunte Steine auf dem Campingplatz. Für eine Konfirmation malte sie 20 themenbezogene Steinchen an – alle mit einem anderen Motiv, als Ersatz für Tischkärtchen. „Da hab ich dann auch mal die Beatles gemalt“, lacht die Künstlerin.
Grundsätzlich möchte sie aber unerkannt bleiben und versteckt ihr Gesicht auf Fotos. „Es geht den Sammlern doch ums Steinefinden und nicht um mich!“ Persönlich frönt Gabriele Köhler ihrem Hobby einfach, weil sie gerne malt.
Zum Einsatz kommen dabei hauptsächlich Acrylstifte, denn mit diesen kann man auf kleiner Fläche präzise arbeiten. Außerdem sind sie einfach zu transportieren, wenn es in den jährlichen Langeoog-Urlaub geht. Zwei bis drei Monate kommt Gabriele Köhler mit den Stiften aus, bis sie neue braucht. „Wenn man sie vergisst, zuzuschrauben, dann wird es bloß eine Stunde,“ scherzt sie.
Doch auch klassischer Acrylbuntlack aus der Tube – mit Pinseln aufgetragen oder manchmal mit dem Zahnstocher – hat seine Verwendung im Atelier, genauso wie Schablonen, Schwämme oder Messerchen. Alle Farben, die Gabriele Köhler verwendet, haben das Schaukelpferdsymbol und sind somit für Kinderspielzeug geprüft. Lässt man die Steine draußen liegen – weil sie niemand findet oder, wahrscheinlicher, zur Dekoration im Garten – verschwindet die Farbe innerhalb von zwei Jahren und lässt einen naturbelassenen Stein zurück. Glitzer verwendet die Malerin nur, wenn sie weiß, dass die Steine ausschließlich drinnen ausgestellt werden: „Da folgen wir Steinemaler einem Ehrenkodex.“
Wie wird man eigentlich Steinemalerin? Der Weg war für Gabriele Köhler ganz einfach: Man nehme eine Portion Lockdown, eine Prise Tatendrang und ein Malset, das eigentlich für die Enkel aufgehoben wurde – und schon ist die Steinemalerin fertig. Schwieriger war es, fortan die richtigen Steine aufzutreiben, denn diese müssen möglichst flach und glatt sein. Am Anfang ging die frisch gebackene Künstlerin ins Gewerbegebiet auf den Bauhof: „Da habe ich meine Kapuze ganz tief ins Gesicht gezogen“, sagt sie mit einem Augenzwinkern. Inzwischen bringen ihr Freunde die Steine von der Ostsee mit.
Dabei kann Gabriele Köhler eigentlich gar nicht malen – sagt zumindest sie selbst. Bei einem Volkshochschulkurs, den sie vor längerer Zeit mitmachte, wurde sie nicht warm mit der Materie und wurde wieder nach Hause geschickt. „Da waren aus den Stiefeln, die wir malen sollten, Flip-Flops geworden.“ Aber jeder, der mit offenen Augen über die Insel stöbert und einen ihrer bunt lackierten Steine findet, wird offensichtlich eines Besseren belehrt: Gabriele Köhler kann malen, und zwar bunt, knallig und fröhlich. Sie ist schließlich eine Steinemalerin. -rsc-
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