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Spiel, Spaß, Skat – Tradition lebt neu auf

Weitere Skatturniere im „Beiboot“ geplant

SkatUrsprünglich ein Brauch der Ortshandwerkerschaft, erlebte der Langeooger Wettkampf vor einigen Jahren einen Stillstand. Doch in der letzten Wintersaison hat die ev.-luth. Kirchengemeinde die alte Tradition, die früher unter der Leitung von Hans-Jörg „Atze“ Numrich stand, wieder ins Laufen gebracht. Die nächsten Termine für das „neue“ alte Turnier in der kommenden Wintersaison 2025/26, immer freitags, stehen nun fest: am 14. November und 5. Dezember 2025, am 16. Januar, 20. Februar und am 27. März 2026, Beginn jeweils 19 Uhr. Bis in den späten Abend werden dann die Skatblätter gemischt und ausgespielt. Inselpastorin Jeannette Schurig, die die Abende eröffnet, aber auch die Vorstandsmitglieder der Kirchengemeinde und Moderatoren der Abende, Christine Deuter und Lars Vogel, freuen sich auf ein volles „Beiboot“. Die Teilnahmegebühr beträgt 10,– Euro. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die drei Bestplatzierten dürfen sich über Sachpreise aus dem Eine-Welt-Laden freuen. Für alle Teilnehmenden stehen darüber hinaus Getränke, Knabbereien und leckere Frikadellen zur Verfügung. -ut-

Besinnlicher Strandspaziergang

Ev.-luth. Inselkirche lädt am 6. November zu Impulsen am Meer ein

Die evangelisch-lutherische Inselkirche bietet einen besinnlichen Strandspaziergang mit Kurpastor Matthias Weiß an. Unter dem Leitgedanken „Wenngleich das Meer wütete und wallte …“ (Psalm 46) bietet der Spaziergang die Gelegenheit, die besondere Atmosphäre des Strandes bewusst wahrzunehmen und mit geistlichen Impulsen zu verbinden. Die Teilnehmenden können auf dem Weg am Meer innehalten, den Blick auf die Natur richten und kurze Gedankenanstöße zu persönlichen und spirituellen Themen aufnehmen. Der Spaziergang richtet sich sowohl an Inselgäste als auch an Langeooger, die Ruhe, Naturerlebnis und geistliche Einkehr miteinander verbinden möchten.
Start ist am Donnerstag, 6. November morgens um 9 Uhr am Wasserturm. -ut-

Zweite Heimat Langeoog

Familie Gerhardt macht seit 40 Jahren Urlaub auf der „Insel fürs Leben“

Jubiläum
Mario, Mandy, Monika und Rolf Gerhardt (v.l.) vor ihrer angestammten Ferienwohnung. Hund Abby guckt für das Familienfoto sogar extra in die Kamera.

„Unsere Freunde fragen schon gar nicht mehr, wohin wir in den Urlaub fahren – die wissen es sowieso“, lacht Monika Gerhardt. Gemeinsam mit ihrem Mann Rolf kommt sie seit 40 Jahren aus dem westfälischen Hamm auf die Insel, um vom Alltagsleben einmal so richtig abzuschalten – und das ununterbrochen: „Selbst in den Corona-Jahren lag unser gebuchter Urlaub glücklicherweise immer genau in den Phasen, in denen man auch als Nicht-Niedersachse kommen durfte.“ Und so schaut das Ehepaar Gerhardt auf 40 Jahre Entspannung, auf Feste und Familienleben in ihrer „zweiten Heimat“ zurück.
Angefangen hat damals alles mit einem Ausflug nach Bensersiel. „Wir haben uns zusammen mit unseren Kindern Mandy und Manuel die Fähre angeguckt – da war die Idee für den nächsten Urlaub geboren“, erinnert sich Rolf Gerhardt. Als es dann 1985 zum ersten Mal auf die Nordseeinsel ging, war es direkt um die Familie geschehen: „Gleich, wenn man am Bahnhof ankommt, empfängt einen so eine tolle Ruhe. Der Inselcharakter, zumal ohne Autos, hat uns sofort in seinen Bann gezogen“, erzählt der heute 76-Jährige.

Jubiläum
Monika und Rolf Gerhardt (rechts) 1987 bei einem gemeinsamen Fahrradausflug mit Eva und Dieter Menssen.

Ein zweites Zuhause
Schon bei ihrem ersten Aufenthalt kamen sie in der Ferienwohnung von Eva und Dieter Menssen in der Straße Am Wald unter. „Wir haben dort sofort Familienanschluss gefunden“, erzählt Monika Gerhardt. Bis heute kehrt das Ehepaar jedes Jahr wieder in die geliebte Ferienwohnung ein, die inzwischen von Anja Rössling und Catharina Biggeleben, Tochter und Enkelin der Menssens, geführt wird. „Wir haben dort unser zweites Zuhause.“
Und so ist es auch nur folgerichtig, dass sich die Gerhardts in die Familie Menssen integriert haben: Mandy Gerhardt freundete sich damals sofort mit Anja an und ist heute Patentante für Catharina. Und Rolf Gerhardt, der in Hamm als Schulhausmeister arbeitete, übernahm oft kleinere Reparaturen, die bei den Menssens anfielen. „Am Anfang haben wir Dieter Menssen nie zu Gesicht bekommen, weil er immer auf See war. Da habe ich gerne mitangepackt“, erinnert sich der Selbermacher. „Aber irgendwann kam er dann einmal mit zwei Flaschen Bier auf die Terasse und meinte: ‚Ich habe schon so viel von dir gehört – da können wir auch gleich ‚Du‘ sagen‘.“
Auch Mandy Gerhardt erinnert sich gerne an die früheren Familienurlaube. „Wir Kinder konnten frei machen, was wir wollten – ganz ohne Beobachtung. Das kannten wir nicht aus Hamm“, erzählt sie. Monika Gerhardt guckt sie amüsiert an: „Ja, wo solltet ihr auf der Insel auch hin?“ Während Tochter Mandy mit ihren Freundinnen spielte, lief Sohn Manuel stundenlang mit seinem CB-Funkgerät über die Insel und fing Funksprüche ab. „Er hat sich immer sehr gefreut, wenn er etwas auf Englisch zu hören bekam“, erzählt seine Mutter.

Jubiläum
Der Langeooger Wasserturm im heimischen Garten in Hamm: Im Dunkeln wird er sogar genauso angestrahlt wie das Original.
Jubiläum
Ein echtes Unikat: Steinmetz Mario Gerhardt hat die Langeooger Flagge in Marmor verewigt und der Familie Menssen geschenkt.

Viel zu tun auf Langeoog
Jetzt sind die Gerhardts also in ihrem 40. Jahr auf der Insel. Selbst ins neue Millenium sind sie hier in ihrem Silvesterurlaub 1999/2000 gestartet. Da lautet die Frage an die Langeoog-Experten natürlich: Was darf bei einem Insel-Urlaub nicht fehlen? Die Antworten fallen so vielfältig aus, wie es sich für die große Menge an Erfahrung gehört: Shoppen in der Haupt- und Barkhausenstraße steht weit oben auf der Liste, genauso wie der Genuss des legendären Cocktails „Eisberg“, eine Spezialität des „Café Leiß“. Aber auch mit dem Leihrad zum Ostende zu fahren, hinter der Meierei die Pferde mit Möhren zu verwöhnen oder zum DLRG-Aussichtspunkt zu gehen, sind Lieblingsbeschäftigungen der Langeoog-versierten Urlauber.
„Das erste, was wir auf der Insel machen, ist Teetrinken mit Familie Menssen“, erzählt die 73-jährige Monika Gerhardt. „Die Koffer sind noch nicht einmal ausgepackt, da läutet schon das Glöckchen und der Tee steht bereit.“ Tochter Mandy, die mit ihrem Mann Mario selbst auch noch immer häufig auf die Insel kommt, hat inzwischen ein anderes Ritual: „Ich halte erst einmal die Füße ins Meer – ich muss doch Kontakt mit Langeoog aufnehmen“, sagt die 52-Jährige mit einem Augenzwinkern.
Ihren Mann Mario musste Mandy Gerhardt übrigens erst „umpolen“, wie sie sagt. „Ich war vorher Norderney-Urlauber“, erklärt dieser. „Aber die Umstellung ist mir überhaupt nicht schwergefallen.“ Dass er sich voll und ganz zum Langeoog-Fan gewandelt hat, bewies Mario spätestens bei der Hochzeit: Diese fand nämlich im August 2003 in der ev.-luth. Inselkirche statt. „Wir sind dann mit einer Kutsche zum Ostende gefahren. Die Ringe haben wir bei Susanne Agena selbst geschmiedet und die Feier fand in der ‚Alten Schmiede‘ statt“, schwärmt Mandy Gerhardt noch heute. „Die Hochzeit unserer Tochter ist die allerschönste Inselerinnerung“, finden auch Monika und Rolf Gerhardt.
Sowieso lassen sich die Gerhardts kein Fest auf der Insel entgehen, wenn es in ihren Urlaub fällt: Ob Hafen-, Dörp-, Feuerwehr- oder Gurkenfest – das Ehepaar war und ist immer zugegen, wenn es etwas zu feiern gibt. „Wir haben uns einfach schon immer gerne mit den Insulanern getroffen und zusammen gelacht.“
Wenn Monika und Rolf Gerhardt nicht gerade feiern, dann ist die Wahrscheinlichkeit übrigens groß, sie an der Mole anzutreffen. Dort sitzen sie dann, oft im Regenponcho – „Nach 40 Jahren Langeoog, weiß man, wie das Wetter ist“, schmunzelt Rolf Gerhardt – und schauen aufs Meer hinaus. „Es gab da früher einen Seehund, der hat uns immer wieder besucht. Er hat seinen Kopf aus dem Wasser gesteckt und sicherlich gedacht: ‚Ach guck, die schon wieder‘“, erzählt seine Frau.

Für immer Inselleben
Zu ihrem 25-jährigen Jubiläum gab es eine Ehrenurkunde vom damaligen Bürgermeister Hans Janssen. „Dazu einen Schlips für meinen Mann und ein Halstuch für mich“, erzählt Monika Gerhardt. Dieses Jahr feiern sie und ihre Familie das Jubiläum in kleinem Kreis – natürlich zusammen mit Familie Menssen. „Wir werden erst einmal essen gehen und dann trinken wir einen ‚Eisberg‘.“
Dass Familie Gerhardt auch in Zukunft nichts und niemand von der Insel trennen kann, zeigt sich schon in ihrem heimischen Garten: Dort ziert eine Nachbildung des Wasserturms, das Wahrzeichen Langeoogs, die Blumenbeete. Und selbst das Profilbild der Familiengruppe im Nachrichtendienst „WhatsApp“ zeigt die Insel. „Wir sind eben einfach ein bisschen inselverrückt“, lachen die Gerhardts. -rsc-

Spanische Entdecker auf Langeoog

Delegation aus Partnerstadt von Jever auf der Insel

Cullera
Voller Vorfreude am Hafen von Langeoog: die spanische Delegation und Mitglieder des Freundkreises.
Cullera
Von Langeoog angesteckt: Ines Mühlinghaus, stellv. Bürgermeisterin Langeoogs, befestigte persönlich den Insel-Pin an dem Pullover von Jordis Mayor, Bürgermeister Culleras.
Cullera
Concha Piris Sala (links), Dolmetscherin, und Eva Martinez Ruiz genossen die frische Luft und die Weite am Langeooger Strand. Foto: Freundeskreis der Städtepartnerschaft Cullera
Cullera
Auf der Terrasse von Andrea und Rüdiger Babatz (vorne rechts) warteten ein Eintopf und Getränke auf die Besuchergruppe. Foto: Freundeskreis

Was haben die Provinz Valencia in Spanien und die ostfriesische Region gemeinsam? Richtig, sie sind vor allem touristisch geprägt und verankern ihr wirtschaftliches Leben zudem in der Landwirtschaft. In Ostfriesland ist das meist die Weidehaltung und der Ackerbau, rund um die Stadt Cullera der Obst- und Gemüseanbau. Und noch etwas haben die beiden Regionen gemeinsam: Sie liegen direkt am Meer.
Kein Wunder, dass da die spanische Delegation aus der 24.000-Einwohnerstadt, 37 Kilometer südlich von Valencia gelegen, neugierig auf das Wattenmeer war. Vom 4. bis 9. September 2025 besuchten die Spanier ihre Partnerstadt Jever und als besonderes Erlebnis stand auf dem Programm: ein Tagesausflug nach Langeoog. „Vor unserer Küste liegt Ibiza“, erklärte Bürgermeister Jordi Mayor, „Also wollten wir auch einmal eine deutsche Insel sehen.“ Mit Langeoog hatte die Delegation sicherlich die richtige Wahl für ihre Erkundungstour getroffen.
Gemeinsam mit Mitgliedern des „Freundeskreises der Städtepartnerschaft mit Cullera in Spanien e.V.“ ging es am 8. September um 11.30 Uhr am Anleger in Bensersiel los. Schon die Überfahrt mit der Fähre war ein Erlebnis für die Spanier, die trotz des kalten Wetters an Deck blieben und das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer auf sich wirken ließen. Sogleich wurden sie für ihr Ausharren belohnt, denn auf den Sandbänken reihte sich ein niedlicher Seehund neben den anderen.
Der erste Termin auf Langeoog führte die Delegation zum Rathaus. Hier wurden sie von der stellvertretenden Bürgermeisterin Ines Mühlinghaus herzlich begrüßt. Jordi Mayor dankte im Namen aller für die Gastfreundschaft. In gemütlicher Runde im Ratssaal konnten die Spanier all ihre Fragen über das Leben auf der Insel loswerden. Besonders die Themen Tourismus und Autofreiheit standen im Fokus. Als Präsent erhielt jeder Vertreter der Delegation einen Kugelschreiber und einen Pin in Form der Insel Langeoog.
Nach dem Treffen im Rathaus zog es die Gruppe hinaus durch das Dorf, am Wasserturm und den „Bunten Buden“ vorbei, zum Strand. Die raue Nordsee und die farbenfrohen Strandkörbe stellten einen klaren Kontrast zu dem heimischen Strand der Spanier dar, der von heißem Sand, Liegestühlen und türkisblauem Meer geprägt ist.
Über die ehemalige Seenotbeobachtungsstation ging es dann weiter in Richtung der Straße Am Teich. Hier wartete ein gemütlicher Empfang im Haus von Andrea und Rüdiger Babatz, Vorsitzender des Freundekreises und „Teilzeitinsulaner“, auf die durchgewehte Gruppe. Bei leckerem Eintopf und Getränken wärmten sie sich auf, bevor es über die Höhenpromenade zurück zum Bahnhof und schließlich zur Fähre ging.
„Es war ein toller Tag“, freute sich Jordis Mayor. „Wir haben einen ganz anderen Einblick in die Welt des Insellebens, den Tourismus und des Meeres bekommen, als wir ihn kennen.“ -rsc

Hochland-Chips auf Langeoog

Aktion „Faire Woche“ hatte viele Besucher

EWL
Norda Westerkamp, Sprecherin des EWLs, und Monika Hölken (v.l.) vom EWL und der Fairtrade-AG vor dem „Beiboot“. Foto: EWL
EWL
Zogen bei Regen kurzerhand in das Foyer um: Monika Hölken (li.) und Annette Erpenstein von der Fairtrade AG. Foto: EWL

„Der Aktionstag zur ‚Fairen Woche‘ war ein voller Erfolg“, freut sich Norda Westerkamp, Sprecherin des Eine-Welt-Ladens (EWL) auf Langeoog, der ersten Fairtrade-Insel Deutschlands. In Kooperation mit der AG Fairtrade-Insel Langeoog hatte dieser am 20. September 2025 einen Stand im Rahmen der bundesweiten „Fairen Woche“ vorbereitet. Vor dem Gemeindehaus „Beiboot“ der ev.-luth. Inselkirche gab es jede Menge faire Ware zu probieren: lilafarbenen Reis etwa, emissionsfrei transportierte Schokolade oder auch Chips aus Hochland-Kartoffeln. Letztere kamen besonders gut an.
Unter dem Motto „Vielfalt erleben!“ wurde Süßes und Salziges aus fairem Handel wie etwa Gummibärchen, Wein oder Nüsse geboten. Auch Mango-Chutney und getrocknete Mangos aus Burkina Faso, dem Partnerland des EWLs, standen zur Verköstigung bereit. „Es durfte aber nicht nur probiert werden“, erzählt Norda Westerkamp. „Auf einer Weltkarte hatten wir die Herkunftsländer der Produkte markiert und Informationsmaterial gab es auch.“
Als dann am Nachmittag der Regen kam, baute das Team den Stand kurzerhand verkleinert im Foyer des „Beibootes“ wieder auf. „Wir hatten sehr viel Spaß. Und besonders freuen wir uns, dass so viele Interessierte erstaunt und beeindruckt von der geschmacklichen Vielfalt der Produkte waren.“ -ut/rsc-

EWL
Auf einer Weltkarte konnten die Besucher selbst herausfinden, woher die Produkte kommen. Foto: EWL

 

Zusammenarbeit in den Dünen

Neues Hotel „Silt & Sand“ setzt auf Kooperationen

Silt and Sand
In den tiefen Fenstern auf den Zimmern sitzt man fast mitten in den Dünen. Foto: Silt & Sand
Silt and Sand
Mit Stil unterm Segeltuch: das Restaurant „salty“. Foto: Silt & Sand

Der Hotel-Neuzugang „Silt & Sand“ ist so richtig angekommen auf Langeoog. Im April 2025 eröffnet, ist das Feriendomizil schon jetzt kaum von der Insel wegzudenken. „Wir fühlen uns wirklich wohl hier“, erzählt Konrad Lüders, geschäftsführender Gesellschafter der „HIIVE Experience Hotels“, die ihren Sitz in Oldenburg haben. Das „Silt & Sand“ ist das dritte Hotel der „HIIVE“-Gruppe, nachdem diese 2023 das namengebende „HIIVE“ in Oldenburg und 2024 das „NOORD“ in Carolinensiel eröffnet hatte.
Mit dem „Silt & Sand“ hat die Gruppe eine Bestandsimmobilie aus den 1970er-Jahren, das frühere „Aquantis“, neu belebt und in ein modernes Beachhotel verwandelt. Das Hotel am Warmbadweg 2 zeigt sich schon von außen mit handgeformten ­dänischen Ziegeln sowie weißen Balkonen und Fensterrahmen als moderne Interpretation der norddeutschen Inselarchitektur und fügt sich harmonisch in die Dünen­landschaft ein.

Silt and Sand
Die abgeschirmten Kojen auf den Zimmern machen das „Silt & Sand“ besonders familienfreundlich. Foto: Silt & Sand
Silt and Sand
Der Wellnessbereich „Wellbee“ befindet sich gleich in der Natur. Foto: Silt & Sand

Direkt in der Natur
Ein Highlight sind etwa die tiefen Fenster auf den Zimmern. „Man sitzt da fast mitten in der Düne“, schwärmt Milena Wilhelm, Marketingleiterin der „HIIVE“-Gruppe. „Mit einem guten Buch aus unserer Bibliothek kann man hier herrlich in der Natur versinken.“ Auch der Wellnessbereich „Wellbee“ lockt mit seinen 200 Quadratmetern in die Weite: Der ansprechend gestaltete Außenbereich mit Liegen und Duschen geht fast nahtlos in die Dünenlandschaft über. „Wir haben hier schon Fasane und sogar Rehe direkt vor der Anlage gehabt“, erzählt die gebürtige Leeranerin begeistert.
Treffpunkt des Hotels ist eindeutig das „salty“. Ob im Bistro oder auf der dazugehörigen Sonnenterrasse: Das hoteleigene Restaurant heißt seine Gäste von morgens bis abends willkommen. Vom vielfältigen Frühstück über einen leichten Lunch, Kaffee und Kuchen am Nachmittag bis hin zum Abendessen gibt es hier alles, was das Urlaubsherz begehrt. „Das ‚salty‘ unter der Leitung von Chefkoch Jannik Hurling entwickelt sich zu einem echten Geheimtipp auf Langeoog“, weiß der Oldenburger Konrad Lüders. „Und mit dem Kaffee von ‚elbgold‘ holen wir ein bisschen Weltstadt auf die Insel.“ Diesen aromatischen Hamburger Kaffee kann man jetzt auch außerhalb des Hotels trinken: Mit den Bechern der Firma „reCup“ gibt es das Heißgetränk auch „To Go“.

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Ein starkes Team in „Silt & Sand“: Der geschäftsführende Gesellschafter Konrad Lüders, Marketingmanagerin Melina Wilhelm und Restaurantmanager Markus Döscher.
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Das „Silt & Sand“ auf Langeoog. In unweiter Nähe: das Wattenmeer. Foto: Silt & Sand

Spannende Kooperationen auf der Insel
Das „Silt & Sand“ setzt sowieso stark auf Kooperationen. Jeden zweiten Donnerstagabend tritt die Langeoogerin Katja Agena mit einer Auswahl aus ihrem Chanson- und Swing-Repertoire im „salty“ auf. Weitere Eventformate sind in Planung, wie etwa Weihnachtsspecials und ein Silvestermenü.
Spannend entwickelt sich auch die Zusammenarbeit mit dem traditionsreichen Emder Familienunternehmen „Thiele Tee“. Schon bald wird es Teezeremonien, gepaart mit Lesungen geben. Während regionale Autoren aus ihren Texten lesen, zeigen Vertreter der Familie Thiele die ostfriesische Tradition des Teetrinkens. „Die Termine werden noch bekannt gegeben“, verrät Milena Wilhelm. „Wir stehen hier in enger Absprache mit den anderen Akteuren auf der Insel.“
Auch außerhalb seines Restaurants wartet das „Silt & Sand“ bereits mit Kooperationen auf: „Zum ‚Tidens Surfhuus‘ haben wir schon seit Beginn Kontakt“, erzählt Konrad Lüders. Viele Gäste des Hotels sind auch passionierte Surfer – so, wie der Gesellschafter selbst, der gar nicht aus dem Schwärmen herauskommt: „Langeoog steht Dänemark als Surfspot in nichts nach. Hier gibt es eine Lagune mit flachem Wasser und weiter hinaus auf dem Meer hat man immer Windsicherheit.“
Das Thema Langeoog als Arbeitsort denken Konrad Lüders und Milena Wilhelm weiter: „Wir planen, gemeinsam mit anderen Gastronomien und Hotels Mitarbeiterschulungen zu bespielen.“ Zusammenarbeit ist im „Silt & Sand“ wichtig. „Wir freuen uns sehr, so offen von den Insulanern empfangen worden zu sein.“
Und so lebt der Hotel-Neuzugang die Insel- und Naturverbundenheit, die auch in seinem Namen steckt: „Silt“ ist englisch, heißt Schlick und steht für die Wattseite der Insel, während „Sand“ den Strand und die Dünen betont. Milena Wilhelm lädt zu einem Urlaub nach den eigenen Bedürfnissen ein: „Ob im Sommer und Herbst zum Aktivurlaub oder im Winter und Frühling zur Erholung: Das ‚Silt & Sand‘ steht mit seiner jungen Marke, die Tradition und Moderne miteinander verbindet, jedem offen.“ -rsc-

Ein Team für alle Fälle

Sorgt für einen sauberen Strand und vieles mehr: das Strandteam des Tourismus-Service Langeoog

Strandkorb
Ein Strandteam für alle Fälle (v.l.): Thomas Sieberns, Katja Heidenreich-Zimmermann, Ronny Dänel, Marc Prochatschek, Sascha Drexler, Kai Wettstein, Torsten Lammers, Sabine Karpenkiel, Ralf Sieg und Daniel Gerjets. Im Bild fehlen Mia Stelling und Felix Peters.

„Die Gäste freuen sich, wenn wir ihnen einen Korb geben“, flachst das Strandteam des Tourismus-Service Langeoog. Denn genau das wollen Langeoog-Urlauber: einen Strandkorb – und einen sauberen Strand, bitteschön. Dass sie beides bekommen, dafür sorgt das Team um Marc Prochatschek, das aus acht Vollzeit-, vier Saison- und zwei Teilzeitkräften besteht. Zu ihren ­Aufgaben gehören Strandkorbverleih und -reparatur, Strandreinigung und einiges mehr.

Strandkorb
Hinter der katholischen Kirche liegt die 2009 erweiterte Strandkorbhalle.

„Gut gemischtes Team“
Das Stamm-Team bilden neben Leiter Mark Prochatschek noch Katja Heidenreich-Zimmermann, Mia Stelling, Ronny Dänel und Thomas Sieberns. Seit 2016 sind Sascha Drexler und Daniel Gerjets an Bord; Torsten Lammers, hauptsächlich in der Strandkorbwerkstatt beschäftigt, kam in diesem Juni hinzu.
Zu den Saisonkräften zählen Sabine Karpenkiel, Felix Peters, Kai Wettstein und, als Dienstältester seit 2008, Ralf Sieg. „Altersmäßig sind wir ein gemischtes Team von 18 bis 60 Jahren, eine gute Mischung – und hochmotiviert“, lobt Mark Prochatschek, dem die Leitung des Strandteams seit April 2025 obliegt. 2009 kam der gebürtige Dresdner auf die Insel. Er selbst ist seit Mai 2014 beim Strandteam. Zunächst als Saisonkraft, seit 2016 fest angestellt, ist der 41-jährige gelernte Maler und Lackierer zudem dienstälteste Vollzeitkraft.
Zentrale für alle ist die Strandkorbhalle nahe der katholischen Kirche am Strandjepad. 2009 wurde sie auf 900 Quadratmeter um Lagerraum, eine Werkstatt und Sozialräume erweitert.

Strandkorb
Der „BeachTech2800“ reinigt den Strand gründlich und zugleich schonend

Morgens vor zehn …

Arbeitsbeginn ist um 7.45 Uhr an allen sieben Wochentagen: gearbeitet wird in wechselnden Schichten. Nach der morgendlichen Besprechung in der Strandkorbwerkstatt schwärmt das Team aus. Dann heißt es zuerst: Abfallbehälter leeren. Als nächstes sind die Laufbretter an der Reihe, die das Gehen zum und am Strand erleichtern. Mit einem einachsigen Motorbesen werden die kilometerlangen Plankenwege regelmäßig von rutschigem Sand befreit.
Ein besonderer Arbeitsplatz wie der Strand erfordert auch besonderes Gerät, wie den 2013 angeschafften „BeachTech2800“. In einer kombinierten Rüttel- und Siebtechnik sammelt die von einem Traktor gezogene Reinigungsmaschine bis 20 Zentimeter tief jegliche Strandverschmutzung von A wie Algen bis Z wie Zigarettenkippen auf. Um die immer wieder zugewehten Strandübergänge und Wege vom Sand zu befreien, wird bei Bedarf ein Radlader eingesetzt.

Strandkorb
Die neuen Aluminiumgitter erlauben es den Mietern, ihre Strandutensilien im Korb zu belassen.

Zwischen den Strandkörben schaut das Team ebenfalls nach dem Rechten. Kleinere Ausbesserungen werden vor Ort ausgeführt, der „schweren Fälle“ nimmt sich das Team in der Strandkorbwerkstatt an. Ferner ist darauf zu achten, dass junge Strandgäste in ihrem Eifer nicht zu viele und zu tiefe Gruben buddeln. „Solche Löcher stellen eine große Verletzungsgefahr dar“, appelliert Mark Prochatschek an die Verantwortung der Erziehungsberechtigten.
Ab 10 Uhr, wenn sich der Strand belebt, ist das Team auch für den Strandkorbverleih zuständig. Die maritimen Sitzgelegenheiten können vorbestellt oder direkt an den Servicecontainern gemietet werden. Nach einer Testphase im Vorjahr etabliert sich inzwischen auch die Onlinebuchung. Deren Einführung hat das Strandteam begleitet, etwa beim Einrichten von 900 neue Strandkorbgitter aus Leichtmetall, die in dieser Saison eintrafen.
Der vielseitige Einsatz des Strandteams hat seinen Lohn: Zum sechsten Mal in Folge wurde der Langeooger Badestrand 2025 mit der „Blauen Flagge“ ausgezeichnet – als erste und einzige Nordseeinsel. Seit 1987 gibt es dieses für jeweils ein Jahr verliehene Gütesiegel in Deutschland, als Auszeichnung für Leistungen in der Umweltarbeit.

Team erweitert

Strandkorb
Flotter Feger: Mit einem einachsigen Motorbesen (Archivbild) werden die kilometerlangen Plankenwege am Strand gereinigt.

Dem Strandteam angegliedert ist seit Kurzem zum einen der Reinigungsdienst, den Katja Heidenreich-Zimmermann und Mia Stelling versehen. Mit dem E-Dienstrad samt Anhänger unterwegs, sorgen sie dafür, dass die Strandtoiletten längs der Höhenpromenade stets blitzsauber sind.
Des Weiteren zählt nun auch die Abteilung Technische Dienste mit Thomas Sieberns und Ronny Dänel hinzu. Die Gruppe ist handwerklich ausgebildet und auch binnenseits der Dünen aktiv, wenn sie unter anderem die Liegenschaften betreut, die Pflege von örtlichen Grünanlagen übernimmt oder kleinere Reparaturen erledigt. Zwei E-Karren sind für Transporte außerhalb des Strandes im Einsatz. Sei es, um Ruhebänke an ihre Standorte und Hüpfburgen zu ihren Festplätzen zu bringen oder um Strandkörbe für die Aktion „Körv in’t Dörp“ im Ort zu verteilen. Apropos:

Strandkorb
Sonne, Wind und Meer – willkommen im Reich des Strandteams.

Rund 1.200 Strandkörbe …
bevölkern in der Hauptsaison gleichzeitig den Langeooger Strand, weitere Exemplare warten in Reserve. Der Aufbau startet im Frühjahr: Die Strandaufgänge werden planiert und die kilometerlangen Plankenwege verlegt. Der Traktor rollt die ersten Strandkörbe ans Hauptbad. Von dort breiten sich die bunten Beachmöbel langsam nach Westen und Osten aus. Und nicht nur sie: auch Beschilderung und Duschen, Abfallbehälter und Spielgeräte. Bis Anfang Juni hat das Strandteam das Areal vorbereitet und neben allerlei Strandsportgerät auch den „Sportpalast“ aufgebaut.
Mitte September fängt der Rückbau an; jetzt in den Herbstferien laden am Hauptbad die letzten Körbe zum Verweilen ein. Danach werden Plankenwege und Strandkörbe, Servicecontainer und Spielgeräte, nicht zu vergessen die Abfallbehälter, abgebaut und eingelagert. Und während der Strand winterlich einsam liegt, werden in der Werkstatt lädierte Körbe repariert. Für die nächste Saison. -köp-

28 Ringe und große Freude

Die Siegerehrung vom 9. Wanderpokalschießen fand am 30. August 2025 statt

Schießverein
Die glücklichen Sieger des Wanderpokalschießens 2025. Foto: D. Richter

Seit April 2025 beteiligten sich 33 Gruppen mit insgesamt 239 Schützinnen und Schützen am 9. Wanderpokalschießen des Schießvereins Langeoog e.V. von 1971. Alle Teilnehmenden gaben im Laufe des Jahres jeweils drei Schuss mit dem Kleinkalibergewehr auf zwei Scheiben ab: Eine diente zur Ermittlung des jeweiligen Gruppenkönigs am selben Abend, die andere blieb bis zur großen Proklamation geheim.
Mit großer Spannung wurden nun die Ergebnisse des Wanderpokalschießens erwartet – am 30. August 2025 fand endlich die Siegerehrung im Vereinsheim statt. Vorsitzender Matthias Richter begrüßte die rund 70 Gäste zu einem geselligen Abend mit Lagerfeuer und Stockbrot. Sogleich folgte auch schon die Bekanntgabe der Ergebnisse: Die ersten fünf Plätze erreichten je 28 Ringe und selbst bis zum 13. Platz fiel das Ergebnis nicht unter 27 Ringe.
Katja Pflaum vom Chor „de Flinthörners“ gewann mit zwei Zehnen und einer Acht den Pokal der „Besten Schützin“. Da sie selbst verhindert war, nahm Vorsitzender Raimund Buss die Auszeichnung entgegen. Knapp dahinter belegte Klaus Lauerwald, Spartenleiter der Männerfitness beim TSV, Rang zwei, gefolgt von Nadija Trubicin von „Up lets Minüte“. Die Siegerkette für die „Beste 10“ ging an Florent Krasniqi von der KWC-Schwimmbad-Gruppe. Den Mannschaftspokal sicherte sich das Rathausteam, das mit einem Durchschnitt von 21,765 Ringen die beste Gruppenleistung erzielte.
Der Schießverein Langeoog bedankt sich herzlich bei allen Teilnehmenden und bei den Sponsoren, die das Buffet so reichlich bestückten. Die Platzierungen können auf www.schiessverein-langeoog.de eingesehen werden. -ut-

Crime Talk: Blicke in „Saal 210“

Hariett Drack erzählt am 28. Oktober im HDI von realen Mordprozessen und menschlichen Abgründen

CrimeEin verschwundenes Kind, ein ins Koma gespritzter Arzt, ein Sack voller Leichenteile, ein Serientäter, der den liebevollen Partner gibt und seine Frauen mit Rattengift tötet. Es sind Fälle, die fassungslos machen und Fragen aufwerfen, die oft keine Antworten erhalten. Wer hat versagt? Warum musste das geschehen? Wer hat nicht richtig hingeschaut? Warum haben Behörden – wenn überhaupt – zu spät reagiert?
In den Fällen, die in Saal 210, dem Schwurgerichtssaal des Kölner Landgerichts – auch Titelgeber des Buches – verhandelt werden, geht es um Mord, Totschlag und die Frage nach dem Warum. Nicht nur die Tat steht im Mittelpunkt: Die Aufgabe des Gerichts, Facetten des Geschehens aufzudecken, den Hintergrund der menschlichen Abgründe zu beleuchten und der ­Versuch, alles juristisch einzuordnen, ist das eigentlich Faszinierende dieser Fallsammlungen.
Die „ZEIT-VERBRECHEN“-Autorin Hariett Drack stellt in ihrem Crime Talk aus ihrem Buch „Saal 210 – Wenn Menschen morden“ einen Fall im Gespräch mit einem Co-Moderator vor. Sie erklärt, wie es zur Tat gekommen ist, wie die polizeilichen ­Ermittlungen vonstatten gingen, bis hin zum Prozess und der Urteilsfindung.
Hariett Drack ist am Dienstag, 28. Oktober um 20 Uhr zu Gast im HDI. Karten zu 18,– Euro sind im Vorverkauf online und in der Tourist-Info im HDI erhältlich, Restkarten zzgl. 2,– Euro an der Abendkasse. -ut-

Von Killern und Geistern

Lesungen mit Klaus-Peter Wolf und Bettina Göschl am 21. und 22. Oktober 2025 im Haus der Insel

Klaus-Peter Wolf
Foto: Wolfgang Weßling

Mörderisch gute Unterhaltung steht auf dem Programm, wenn Krimiautor Klaus-Peter Wolf ins Haus der Insel (HDI) kommt, um aus seinen neues­ten Werken zu lesen. Am Dienstag, 21. Oktober 2025 präsentiert er Auszüge aus seinen dieses Jahr erschienenen Romanen. Musikalisch begleitet wird er dabei von seiner Ehefrau Bettina Göschl.
Im Februar kam „Ostfriesennebel“ heraus, der 19. Fall für Kommissarin Ann Kathrin Klaasen. „Ein mörderisches Paar – Der Sturz“ ist der kürzlich erschienene, finale Band der Trilogie um den charismatischen Dr. Bernhard Sommerfeldt und seine Partnerin Frauke. Und dieser hat es in sich! Denn plötzlich wimmelt Ostfriesland nur so vor Profikillern und Gangsterbossen. Wie wird das Paar mit dem Hang zum Mord seinen Verfolgern entkommen?
Die Krimilesung mit musikalischer Begleitung beginnt am 21. Oktober 2025 um 20 Uhr im HDI. Tickets sind für 20,- Euro (10,- für Kinder) im HDI oder online über www.langeoog.de erhältlich. Restkarten zzgl. 2,– an der Abendkasse.

Hier spukt’s doch!
Am Mittwoch, 22.Oktober 2025 liest Bettina Göschl aus ihrem Kinderbuch „Die Schiffsgeister“ vor. Luna und Jonte finden am Strand eine alte, von Muscheln bedeckte Flasche. Natürlich nehmen sie die Flasche mit nach Hause. In der Nacht geht von dem Gefäß ein seltsames Leuchten aus. Neugierig öffnen die Kinder die Flasche – und machen Bekanntschaft mit zwei frechen Geistern!
Die Autorin und Liedermacherin lädt alle Kinder ab sechs Jahren um 17 Uhr ins HDI zum Lauschen, Singen und Mitmachen ein. Tickets gibt es für 7,- Euro (5,- für Begleitpersonen) an oben genannten Stellen. -ut-