Elektro Richter: Matthias Richter feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum
Matthias Richter, Elektrotechniker auf Langeoog, radelt über die Insel, von Baustelle zu Baustelle – ganz ohne elektrische Unterstützung. Was zu transportieren ist, passt auf die Gepäckträger vorne und hinten am Fahrrad und in die Wüppe, wie der kleine Anhänger auf Plattdeutsch heißt. Vor 25 Jahren hat Matthias Richter seinen Meister gemacht und gleich darauf den Schritt in die Selbstständigkeit.
Geschäft mit Geschichte
Wenige Schritte sind es die Stufen hinauf zu seinem Geschäft in der Willrath-Dreesen-Straße 15. Der kleine Vorplatz wird von einer gelb-weiß gestreiften Markise beschattet, die über dem großen Schaufenster angebracht ist. Eine Holzbank steht an der Seite. „Mein Opa war Maler. Er hat das Haus 1960 gebaut. 1966 ist der hintere Teil hinzugekommen“, erzählt Matthias Richter. Später stieg sein Vater Walter Richter ins Unternehmen ein. Er war Radio- und Fernsehtechniker. „Im Sommer war mein Vater mit TV-Antennenbau beschäftigt, im Winter verlegte er Fußböden.“
Matthias Richter entschied sich für die Lehre auf der Insel: als Elektroinstallateur im Betrieb von Volker Schmidt. 1990 war das. Sieben Jahre blieb er im Unternehmen, dann ging es zur Meisterschule nach Oldenburg. Er habe eigentlich nur mal schauen wollen. Zufällig sei er mit dem stellvertretenden Direktor der Schule ins Gespräch gekommen, der eine Ferienwohnung auf Langeoog hatte. Die Insel als gemeinsamer Nenner führte Matthias Richter auf einen neuen Lebensweg: Er mietete eine Wohnung in der Stadt und nach einem Jahr hatte er seinen Meister. Das war am 30. September 1998.
Zurück auf der Insel stieg Matthias Richter in das Unternehmen seines Vaters ein. Sie entschieden sich für zwei Betriebe in einem Haus: „Ich für Weißgeräte, also Haushaltsgeräte, und für Elektroinstallationen; mein Vater verlegte weiterhin Fußböden und kümmerte sich um den Radio- und Fernsehbereich“, beschreibt der Langeooger die Aufgabenteilung. Bis 2008 hatte sie Bestand, dann ging sein Vater in den Ruhestand. Seit dem 1. Januar 2009 macht Matthias Richter gemeinsam mit seiner Ehefrau Doreen alles selbst – „alles, außer Fußböden“, präzisiert er. Auch das Malergeschäft führten sie noch eine Weile weiter. In der Tradition seines Großvaters verkaufen sie heute noch Farben und Pinseln.
Doreen Richter betreut den Laden, erstellt Angebote und ist Ansprechpartnerin für alles rund um das Thema Beleuchtung. In ihrem Geschäft haben sie Elektro-Kleingeräte – Kaffeemaschinen, Toaster, Haartrockner, Staubsauger, Radios. Zudem einige Waschmaschinen und Trockner. Außerdem ist die Familie Richter autorisierter Miele-Vertragshändler. Kundendienst gehört auch zu ihren Aufgaben.
Matthias Richter freut sich, dass sie viele Stammkunden haben, zu denen sehr viele Kleinkunden gehören. „Wenn der Fernseher mal nicht geht oder die Waschmaschine rappelt, kann ich schnell vorbeikommen. Das wäre nur schwer möglich, wenn ich auf einer Großbaustelle festgenagelt wäre“, erklärt der Elektromeister. Denn neben Installationsarbeiten macht er auch Reparaturen. Die unterschiedlichen Kunden, das breite Spektrum der Arbeit – all das gefällt ihm. „Jetzt kommt auch die Photovoltaik hinzu. Auf dem Festland hätte ich nur einen Bereich, hier ist er riesig, die Arbeit vielseitig.“ Kundendienst gehört einfach dazu: „Ich packe das Gerät aus, stelle es auf und stelle es ein, erkläre, wie es funktioniert und nehme das alte Gerät mit“, erklärt er den Service am Beispiel eines Fernsehers und einer Waschmaschine. „Wenn Not am Mann ist, bin ich schnell griffbereit.“
-jeg-