Alle Beiträge von Jennifer Gliemann

Der radelnde Elektrotechniker

Elektro Richter: Matthias Richter feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum

Matthias Richter, Elektrotechniker auf Langeoog, radelt über die Insel, von Baustelle zu Baustelle – ganz ohne elektrische Unterstützung. Was zu transportieren ist, passt auf die Gepäckträger vorne und hinten am Fahrrad und in die Wüppe, wie der kleine Anhänger auf Plattdeutsch heißt. Vor 25 Jahren hat Matthias Richter seinen Meister gemacht und gleich darauf den Schritt in die Selbstständigkeit.

Geschäft mit Geschichte
Wenige Schritte sind es die Stufen hinauf zu seinem Geschäft in der Willrath-Dreesen-Straße 15. Der kleine Vorplatz wird von einer gelb-weiß gestreiften Markise beschattet, die über dem großen Schaufenster angebracht ist. Eine Holzbank steht an der Seite. „Mein Opa war Maler. Er hat das Haus 1960 gebaut. 1966 ist der hintere Teil hinzugekommen“, erzählt Matthias Richter. Später stieg sein Vater Walter Richter ins Unternehmen ein. Er war Radio- und Fernsehtechniker. „Im Sommer war mein Vater mit TV-Antennenbau beschäftigt, im Winter verlegte er Fußböden.“

Matthias Richter entschied sich für die Lehre auf der Insel: als Elektroinstallateur im Betrieb von Volker Schmidt. 1990 war das. Sieben Jahre blieb er im Unternehmen, dann ging es zur Meisterschule nach Oldenburg. Er habe eigentlich nur mal schauen wollen. Zufällig sei er mit dem stellvertretenden Direktor der Schule ins Gespräch gekommen, der eine Ferienwohnung auf Langeoog hatte. Die Insel als gemeinsamer Nenner führte Matthias Richter auf einen neuen Lebensweg: Er mietete eine Wohnung in der Stadt und nach einem Jahr hatte er seinen Meister. Das war am 30. September 1998.

Zurück auf der Insel stieg Matthias Richter in das Unternehmen seines Vaters ein. Sie entschieden sich für zwei Betriebe in einem Haus: „Ich für Weißgeräte, also Haushaltsgeräte, und für Elektroinstallationen; mein Vater verlegte weiterhin Fußböden und kümmerte sich um den Radio- und Fernsehbereich“, beschreibt der Langeooger die Aufgabenteilung. Bis 2008 hatte sie Bestand, dann ging sein Vater in den Ruhestand. Seit dem 1. Januar 2009 macht Matthias Richter gemeinsam mit seiner Ehefrau Doreen alles selbst – „alles, außer Fußböden“, präzisiert er. Auch das Malergeschäft führten sie noch eine Weile weiter. In der Tradition seines Großvaters verkaufen sie heute noch Farben und Pinseln.

Doreen Richter betreut den Laden, erstellt Angebote und ist Ansprechpartnerin für alles rund um das Thema Beleuchtung. In ihrem Geschäft haben sie Elektro-Kleingeräte – Kaffeemaschinen, Toaster, Haartrockner, Staubsauger, Radios. Zudem einige Waschmaschinen und Trockner. Außerdem ist die Familie Richter autorisierter Miele-Vertragshändler. Kundendienst gehört auch zu ihren Aufgaben.

Matthias Richter freut sich, dass sie viele Stammkunden haben, zu denen sehr viele Kleinkunden gehören. „Wenn der Fernseher mal nicht geht oder die Waschmaschine rappelt, kann ich schnell vorbeikommen. Das wäre nur schwer möglich, wenn ich auf einer Großbaustelle festgenagelt wäre“, erklärt der Elektromeister. Denn neben Installationsarbeiten macht er auch Reparaturen. Die unterschiedlichen Kunden, das breite Spektrum der Arbeit – all das gefällt ihm. „Jetzt kommt auch die Photovoltaik hinzu. Auf dem Festland hätte ich nur einen Bereich, hier ist er riesig, die Arbeit vielseitig.“ Kundendienst gehört einfach dazu: „Ich packe das Gerät aus, stelle es auf und stelle es ein, erkläre, wie es funktioniert und nehme das alte Gerät mit“, erklärt er den Service am Beispiel eines Fernsehers und einer Waschmaschine. „Wenn Not am Mann ist, bin ich schnell griffbereit.“

-jeg-

Musiker aus Paraguay auf Langeoog

„Sonidos de la Tierra“ spielen am 25. November um 20 Uhr in der Kirche St. Nikolaus

Normalerweise dirigiert Luis Szarán klassische Orchester in prunkhaften Sälen. Er dirigiert aber auch die Musikerinnen und Musiker von „Sonidos de la Tierra“, oft in staubigen Dörfern, manchmal unter freiem Himmel. 2002 gründete der Dirigent und Komponist aus Paraguay das Musikprojekt „Sonidos de la Tierra – Klänge der Erde“.

Viele der Musikerinnen und Musiker stammen aus benachteiligten Familien. Das Motto von Luis Szarán : „Wer tagsüber Mozart spielt, wirft nachts keine Fensterscheiben ein“. Sonidos de la Tierra ist mehr als Musik. Es gibt den Jugendlichen Werte und Selbstvertrauen mit auf den Weg. Und bringt großartige Musiker hervor: Einige von ihnen gehören mittlerweile zur musikalischen Elite Lateinamerikas.

Nach der erfolgreichen Tournee im Sommer 2017 melden sich die Sonidos de la Tierra sechs Jahre später zurück in Europa. Im November 2023 laden sie zu einer Reise durch die „Tierra sin Mal – das Land ohne Übel“ ein. Sie spielen in Großstädten wie Wien, Dresden, Berlin, Hamburg. Und auf Langeoog.

Im ersten Teil des Konzerts ist Musik zu hören, die das kulturelle Vermächtnis der Jesuiten in den Völkern Paraguays spiegelt – den „Jesuitenbarock“. Er wurde im 17. und 18. Jahrhundert von jesuitischen Meistermusikern und Chören und Orchestern der Indigenen geschaffen. Der zweite Teil reflektiert musikalische Spuren aller verschiedenen Kulturen Lateinamerikas: die Verschmelzung indigener, afrikanischer und europäischer Einflüsse.

Am 25. November ist das Orchester um 20 Uhr in der Kirche St. Nikolaus (Strandjepad 2) auf Langeoog zu erleben. Der Eintritt ist frei. Die Musikerinnen und Musiker freuen sich über Spenden für das Sonidos Sozialprojekt (Spendenkonto Deutschland, IBAN: DE61 7509 0300 0005 1155 82 – Stichwort: X31233 Sonidos). Mehr Infos auf www.jesuitenweltweit.de/sonidos.

Advent, Advent …

Langeooger Adventsmarkt am 2. und 3. Dezember im HDI – ab sofort Anmeldung für Stände möglich

Nach mehrjähriger Pause öffnet er endlich wieder seine Pforten: Der beliebte Adventsmarkt im „Haus der Insel“ (HDI) läutet unwiderruflich die Weihnachtszeit ein. Diesmal ist es am ersten Adventswochenende, dem 2. und 3. Dezember, soweit: Jeweils von 14 bis 18 Uhr lockt der bunte Basar zum Stöbern, Klönen und Verweilen. Hier nehmen sich Langeooger wie Gäste gern die Zeit, ins Gespräch zu kommen und dabei das vielfältige Angebot an den Ständen zu sichten.

„Im Mittelpunkt des Marktes stehen wie immer die adventlich-kreativen Stände“, erklären die Organisatorinnen Doris Kämpfer und Tina Seppelt vom „Jugendhaus am Meer“. Kunsthandwerkliches und Selbstgemachtes aller Art ist dann im Foyer des HDI zu bewundern und zu erwerben, Kreativ-Aktionen runden das Sortiment ab. Zudem hat auch der Langeooger Bastelkreis „Klön und Knütt“ seine Teilnahme zugesagt. Für das leibliche Wohl wird auf dem Adventsmarkt wie gewohnt mit Kaffee und Kuchen sowie weiteren Leckereien gesorgt.

Noch sind Plätze frei: Interessierte Standbetreiber können sich bis Mitte November bei Doris Kämpfer (Telefon: 04972 / 1437) anmelden. Die Standgebühr von 10,– Euro pro Tag wird bei der Anmeldung entrichtet.

Nicht völlig auszuschließen ist, dass der Nikolaus, der Langeoog ja eigentlich am 5. Dezember besucht, schon am Sonntag anreist, um den Kindern im HDI seine Aufwartung zu machen. Also: abwarten und überraschen lassen …

-köp-

Hebammenkoffer und Tee

Neuigkeiten aus dem „Seemannshus“

Scheren, ein Thermometer, eine Sanduhr für die Pulsmessung, ein Stück Seife, eine Flasche Alkohol – seit fast 60 Jahren ist der Inhalt des Hebammenkoffers nicht mehr in Gebrauch. Er gehörte einst der letzten aktiven Hebamme auf Langeoog: Annegret (Anna-Greta) Fleckenstein, geborene Seemann. Nun steht ihr Koffer im Heimatmuseum „Seemannshus“, das vom Heimatverein Langeoog e.V. betrieben wird.

Den Koffer erhielt der Heimatverein aus dem Nachbargebäude „Haus Fleckenstein“, das abgerissen werden soll. Die Geschichte zum Koffer und seiner ehemaligen Besitzerin haben die Vereinsmitglieder in Textform neben dem Ausstellungsstück angebracht: Langeoogs letzte Hebamme heiratete 1965 den gerade Witwer gewordenen Willi Fleckenstein. Nachts wollte er nicht geweckt werden und so gab sie ihre Hebammentätigkeit auf. Der Verein fand heraus, dass der Koffer eine echte „Wiesbadener Hebammentasche“ ist, hergestellt vom ältesten Fachgeschäft für Hebammenbedarf, das Gottlob Kurz 1893 in Wiesbaden gegründet hatte. Auch eine Säuglingswaage samt Federzugwaage gehört zur Ausstattung; sie hängt mit einer Babypuppe neben dem Hebammenkoffer. Besuchende können ein Hörrohr aus Holz ausprobieren und in einem Hebammenlehrbuch stöbern.

Ostfriesische Teezeremonie im Seemannshus
Ebenfalls aus dem „Haus Fleckenstein“ stammt ein Vitrinenschrank. In diesem hat der Heimatverein ein Teeservice gestellt, das er aus dem Nachlass von Alice Happek erhielt. Die Langeoogerin verstarb dieses Jahr im hohen Alter von 102 Jahren. Sie wirkte seit 2001 aktiv im Heimatverein mit und erzählte bei Führungen und Klönschnacks aus ihrem langjährigen Erfahrungs- und Wissensschatz. Ihr Teeservice mit dem Dekor der Ostfriesischen Rose brachte die Mitglieder des Vereins auf die Idee, Teezeremonien im „Seemannshus“ anzubieten.

Ostfriesland ist seit rund 300 Jahren eine Teetrinkerregion. 2016 wurde die hiesige Teekultur in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen. Im Seemannshus erläutern Teezeremonieexpertinnen des Heimatvereins die Teekultur, erzählen Geschichte und Geschichten. Ab Oktober finden die Teezeremonien erstmals statt.

Teezeremonie im Seemannshus – Casper-Döring-Pad 3
Die Teezeremonie dauert etwa eine Stunde. Die Teilnehmerzahl ist auf zwölf Personen begrenzt. Voranmeldungen sind bei einem Besuch im Seemannshus möglich. Der Verein erwartet je Teilnehmer eine Spende von mindestens 12 Euro.

Termine:
Dienstag, 10. Oktober | Donnerstag, 19. Oktober | Dienstag, 24. Oktober | Samstag, 4. November | Samstag, 25. November | Samstag, 9. Dezember | Samstag, 23. Dezember

Beginn ist jeweils um 16.15 Uhr.

Eintauchen und spenden

Tradition auf Langeoog: Allerheiligen-Schwimmen am 1. November für den guten Zweck

Bereits zum 19. Mal findet das Allerheiligen-Schwimmen auf Langeoog statt. Veranstalter ist der Verein Langeooger Allerheiligen-Schwimmer e.V. Entstanden ist das Schwimm-Event aus einem Spaß im Freundeskreis, als eine kleine Gruppe an einem 1. November ins Meer zum Baden ging. Der Anfang der jährlichen Veranstaltung war gemacht und auch das Ziel war klar: Projekte auf Langeoog zu fördern, die das Gesundheitswesen und die Freiwillige Feuerwehr auf der Insel unterstützen. Seit es den Verein gibt, konnten die Mitglieder mehr als 130.000 Euro für wohltätige Zwecke auf Langeoog spenden.

Mittwoch um 12 Uhr bei Lale
Das Schwimm-Event beginnt in diesem Jahr am Mittwoch, 1. November um 12 Uhr. Treffpunkt ist die Lale-Andersen-Skulptur unterhalb des Wasserturms. Im Anschluss an die Begrüßung und das obligate „Lili Marleen“-Ständchen wird gemeinsam zum Strand gegangen (Strandübergang „Hospizpad“). Sobald der Startschuss fällt, rennen die Teilnehmenden in die Nordsee. ­Gebadet wird in klassischer Badekleidung oder in originellen Kostümen. Im Anschluss an das Badevergnügen wird vor der Tischtennishalle gefeiert.
Die Anmeldung und Startgebühr von 10,– Euro pro Person wird im Langeooger Getränkeshop (Barkhausenstraße 21) angenommen. In der Startgebühr enthalten sind eine Bratwurst und ein Getränk. Näheres zum Allerheiligen-Schwimmen geben die Organisatoren über Aushänge auf der Insel bekannt.

Langeooger Allerheiligen-Schwimmer e. V.
Der Verein hat fast 400 Mitglieder – neue Mitglieder sind herzlich willkommen. Der Jahresbeitrag liegt bei 20,– Euro. Weitere Informationen stehen auf www.allerheiligenschwimmer.de. Spenden können auf folgendes Konto überwiesen werden: Sparkasse Wittmund, IBAN: DE35 2855 0000 0040 0000 10, BIC: BRLADE21LER.

Ein „Hurrah for the Shanty“

Das „etwas andere Shantyfestival“ der „Flinthörners“ am 3. und 4. November im „Haus der Insel“

Der November beginnt feucht-fröhlich: Am ersten Wochenende des Monats steigt das „1. Langeooger Shantyfestival“ im „Haus der Insel“ (HDI). Veranstalter und Organisator ist – in Zusammenarbeit mit dem Tourismus-Service Langeoog – der Langeooger Shantychor „de Flinthörners“, der sich gerne (und mit Recht!) als „der etwas andere Shantychor“ bezeichnet.

Aus gutem Grund: In den Mittelpunkt ihres Repertoires haben die „singenden Seebären“ um Chorleiterin Elisabeth „Puppa“ Peters echte Shantys gestellt, also die klassischen Arbeitslieder, wie sie einst an Bord der großen Segler gesungen wurden. Mit den Rhythmen wurden das Hissen der Segel, das Hieven der Anker oder das Pumpen unterstützt – der Vorsänger gab den Takt vor und die Crew antwortete im Gleichklang.
So darf sich das Publikum am Freitag, 3. und Samstag, 4. November 2023 auf zwei Abende voller Shantys (und mehr) freuen, Beginn im HDI ist jeweils um 19.30 Uhr. Vorgesehen sind folgende Chöre und Gruppen (Änderungen vorbehalten): Am Freitag treten neben „de Flinthörners“ noch die „Anchor Aweigh Boys“ aus dem Münsterland, die „Crossjack Shanty Singers“ aus Oldenburg und der „Shantychor Accumersiel“ auf.

Am Samstag entern die „Tres Hombres Shanty Crew“ und die „Ol’ Hands Shantymen“ aus den Niederlanden die Bühne sowie „Käpt’n Bligh“ aus Nordenham und die „Shantycrew Bensersiel“. Den Abschluss machen, wie am Abend zuvor, die gastgebenden „Flinthörners“. Mit Shanty-Klassikern von „Blow ye Winds (in the Morning)“ bis „Last Night in Baltimore“ bilden sie den seemännischen Tageslauf originalmusikalisch ab. Und das bekannte „Hurrah for he Captain“ ließe sich mit Blick aufs Festival auch als „Hurrah for the Shanty“ intonieren.

Nach den Konzerten ist noch ein gesellig-maritimer Ausklang im Foyer des HDI geplant. – Eintrittskarten für 12,– Euro sind ab sofort erhältlich in der Tourist-Info/HDI sowie online über www.langeoog.de.

Auf jeden Fall darf das Publikum an diesem Wochenende ein „etwas anderes Festival“ erwarten: „Der ‚Flinthörners‘-Vorstand freut sich auf ein abwechslungsreiches Programm, in dem nur Shantys und Forebitter zu hören sein werden“, berichtet Schriftführer Klaus Kremer. Gängige Seemannslieder wie „La Paloma“ oder die „Reeperbahn“ haben diesmal Pause.

Wie der Klaubautermann in der Takelage, so spukte die Idee zu einem Shantyfestival schon länger in den Köpfen der „Flintis“. Der Gedanke kam an einem „Tag der Shantychöre“ in Cuxhaven, an dem die Langeooger teilnahmen. „Wir hatten damals gedacht, dieser Art von Musik, die wir selber so schätzen, auch auf Langeoog ein größeres Forum zu bieten“, so der „Flinthörners“-Vorstand um den Vorsitzenden Raimund Buss.
Ursprünglich war das Festival schon für 2020 geplant, musste aber coronabedingt abgesagt werden. Und nach Möglichkeit soll das „etwas andere Festival“ kein einmaliges Unterfangen bleiben, wie der Vorstand erklärt: „Wir können uns vorstellen, dem ‚1. Shantyfestival‘ – mit zeitlichem Abstand – noch weitere folgen zu lassen.“

-köp/ut-

Faszination des Vogelzugs erleben

„15. Zugvogeltage“ mit bunten Programm auf Langeoog vom 14. bis 22. Oktober – Küstenweite Wettbewerbe: Kreativaktion für Kinder und Vogelartenzählung „Aviathlon“

Ganze neun Tage lang, vom 14. bis 22. Oktober 2022, dreht sich alles nur um sie: Die „15. Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer“ rücken die aufregende Welt der gefiederten Küstengäste in unser Bewusstsein.
Zu Tausenden fliegen sie aus dem hohen Norden ins UNESCO-Weltnaturerbe ein: Pfuhlschnepfen, Alpenstrandläufer und ­andere Watvögel stärken sich hier für den Weiterflug in ihre Winterquartiere in Südeuropa und Afrika. Viele nordische Gänse verbringen sogar den ganzen Winter an unserer Küste. Daher gibt es zu den Zugzeiten weltweit kaum ein Gebiet mit größerem Vogelreichtum als das Wattenmeer. Im Bereich des Nationalparks, vom Dollart bis nach Cuxhaven und auf allen sieben Ostfriesischen Inseln, beleuchtet ein vielfältiges Programm aus über 250 Veranstaltungen das Leben der Zugvögel.

Auf Langeoog …
wecken etwa 20 verschiedene Angebote für Jung und Alt die Neugier auf das Wunder des Vogelzugs. Das Programm umfasst hochkarätige Exkursionen und Vorträge. Ob Zugvogel-Sprechstunde mit dem Nationalpark-Ranger am Vogelwärterhaus (vom 15. bis 20. Oktober täglich um 11 Uhr) oder Fahrradtour zum Schlopp (16. Oktober, 13 Uhr), ob Exkursion zum „Hafen satt“ (17. Oktober, 11 Uhr) oder Vortrag zum Thema „Pause im Schlaraffenland“ (18. Oktober, 19.30 Uhr), ob sportliche Wattwanderung bis zur Niedrigwasserlinie (20. Oktober, 8 Uhr) oder zertifizierte Zugvogel-Erlebnisfahrt mit der Langeoog-Fähre (20. Oktober, 10 Uhr) – hier findet jeder sein ganz persönliches Zugvogel-Erlebnis (Änderungen vorbehalten).
Über das komplette Programm informiert die Nationalparkverwaltung tagesaktuell auf der Website www.zugvogeltage.de. Zu den Akteuren auf Langeoog gehören Nationalpark-Ranger ­Florian Lemke und Nationalpark-Wattführer Uwe Garrels, der Förderverein Nationalpark e.V. sowie als Nationalpark-Partner der Tourismus-Service und Schiffahrt Langeoog und die „Kajüte – das Urlaubszuhause für alle“.

„Aviathlon“
Während der Aktionswoche wird wieder der „Zugvogeltage-Aviathlon“ ausgetragen: Bei dem lockeren Wettstreit zwischen den sieben Inseln und 15 Festlandsregionen geht es um die Anzahl der beobachteten Vogelarten. Welche Insel, welche Region gewinnt? Start ist der 14. Oktober, letzte Meldungen werden am 21. Oktober angenommen.
Wichtig: Gewertet werden alle gezählten Vogelarten, es kommt also nicht auf die Zahl der Individuen an. Nähere Infos auf www.ornitho.de, dort können auch die Vogelbeobachtungen eingegeben werden (fürs Smartphone gibt es die kostenlose ornitho-App „NaturaList“). Den Siegern des Aviathlon winken „Ruhm und Ehre“ in Form einer exklusiv gestalteten Urkunde.

Kinder-Aktion „Schnipselzauber“
Etwas gewinnen können junge Künstler beim Kreativwettbewerb „Schnipselzauber“ der Nationalparkverwaltung: Die wünscht sich nämlich viele bunte Collagen (Klebebilder) von Zugvögeln. Ob zum Beispiel Austernfischer, Löffler oder Säbelschnäbler – das entscheiden die jungen Kreativen selbst. Inspiration auf Langeoog bietet etwa die sehenswerte Ausstellung im Vogelwärterhaus.
Ihre Werke im Din-A3-Querformat schicken die bis höchstens 14 Jahre alten Teilnehmer an die Nationalparkverwaltung, „Stichwort: Zugvögel“, Virchowstraße 1, 26382 Wilhelmshaven. Name, Alter und Adresse gut leserlich auf die Rückseite des Bildes schreiben. Unter allen Einsendungen, die spätestens am 18. Oktober dort eintreffen müssen, werden zehn hochwertige Ferngläser verlost. Wichtig zu wissen: Die Bilder sind ein Geschenk an die Nationalparkverwaltung, sie werden nicht zurückgeschickt.
Alle Infos zu den genannten Wettbewerben stehen im Internet auf www.zugvogeltage.de. Hier gibt es auch eine Galerie mit Bildern früherer Aktionen.

-köp/ut-

Ohne Glück, aber mit Gedächtnis

Spieleabende in „Glücks-Sachen“ im Oktober

Das „Glücks-Lädchen“-Team organisiert im Oktober mehrere Spieleabende. Dafür hat es zwei „Mensch ärgere Dich nicht“- Varianten herausgesucht.

Die erste wird ohne Würfelglück gespielt: „Dimenticato“ heißt das Spiel. Dabei geht es allein um die Gedächtnisleistung. Die Spielsteine werden nur dann weitergesetzt, wenn gewusst wird, was unter ihnen für eine Würfelzahl abgebildet ist. Und diese verändert sich ja bei jedem Zug. Trotzdem geht es darum, wer als Erster wieder in seinem Haus angekommen ist.

Bei dem anderen Spiel wird „Mensch ärgere Dich nicht“ in Mannschaften mit Karten gespielt: Zwei Teams zu je zwei Spielern versuchen in dem kombinierten Brett- und Kartenspiel Spiel namens „Tac“, durch Tauschen und Ausspielen von Karten ihre Kugeln nach Hause zu bringen. Gleichzeitig müssen sie verhindern, dass genau dies dem gegnerischen Team vor ihnen gelingt.

Neugierig geworden? Das Team vom „Glücks-Lädchen“ freut sich auf viele schöne Spieleabende! Gespielt wird im Oktober im nebenanliegenden Glücks-Sachen.

Termine: montags am 9., 16, 23. und 30. Oktober 2023 ab 19.30 Uhr für alle ab zwölf ­Jahren.
Anmeldungen im „Glücks-Lädchen“, Kirchstraße 16, ­telefonisch unter der Mobilnummer 0175-496 97 03 oder per E-Mail (info@gluecks-laedchen.de). Anmeldungen sind erforderlich, da es jeweils nur neun Plätze gibt. Der Einsatz beträgt 2,– Euro pro Person.

„Ein mörderisches Paar“ ­­

Lesung mit Klaus-Peter Wolf am 11. Oktober im HDI

Spannung ist garantiert, wenn Klaus-Peter Wolf im Haus der Insel (HDI) auftritt. Am 11. Oktober 2023 liest er aus seinem neuesten Buch „Ein mörderisches Paar – Das Versprechen“.

Es ist ein Ostfrieslandkrimi mit Dr. Bernhard Sommerfeldt, einem Mann mit Prinzipien. Vor Mord scheut er nicht zurück. Sie ist eine Frau mit Hintergrund. Und äußerst schlagfertig. Beide sind das neue Dream-Team in der Spannung – ein mörderisches Paar, das sich ein großes Versprechen gegeben hat …

Ein dreizehnjähriger Schüler stirbt an einer Überdosis Heroin. Der, der dafür verantwortlich ist, wurde freigesprochen. Aus Mangel an Beweisen. Und weil sich viele Zeugen nicht mehr erinnern konnten. Weil die Polizei Fehler beging. Also konnte der, den sie auch den Holländer nennen, das Gerichtsgebäude als freier Mann verlassen. Das lasse ich ihm nicht durchgehen, denkt sich Dr. Bernhard Sommerfeldt. Ich werde ihm einen Besuch abstatten müssen. Und seine zukünftige Ehefrau ahnt, dass es mit dem beschaulichen Leben in Ostfriesland so schnell nichts werden wird.

Klaus-Peter Wolf, 1954 in Gelsenkirchen geboren, lebt als freier Schriftsteller mit seiner Ehefrau Bettina Göschl in Norden. Seine Bücher und Filme wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Die Krimilesung mit musikalischer Begleitung durch Bettina Göschl beginnt am 11. Oktober 2023 um 20 Uhr im HDI. Tickets sind für 20,– Euro (Erwachsene) bzw. 10,– Euro (Kinder sechs bis 15 Jahre) in der Tourist-Info im HDI oder online unter www.langeoog.de erhältlich; Restkarten zzgl. 2,– Euro an der Abendkasse. -ut-

„Herzensdinge“ – ein Inselspaziergang

Kreativmarkt am 8. Oktober:
Stände über den Ort verteilt

Eine kreative Idee für die Langeooger Kreativmärkte: Statt unter einem Dach finden sie, versehen mit dem Namen „Herzensdinge“, unter freiem Himmel statt. Im gesamten Ort verteilt ist der Markt ein „Inselspaziergang über mehrere Stationen mit vielen schönen selbstgemachten Sachen, sprich: Herzensdingen, die wir ‚über den Zaun‘ privat verkaufen“, erläutern die Organisatorinnen. Am Sonntag, 8. Oktober 2023 ist es wieder soweit: Von 11 bis 15 Uhr lädt ein herbstlicher „Herzensdinge“-Markt zu einem Bummel ein.

An den zwischen Wäldchen und Pirolatal verteilten Ständen lässt sich vielfältig Handgemachtes bestaunen und erstehen – von Bildern und Grußkarten über Handgestricktes und Selbstgenähtes, Kalender, Keramik und Kinderkleidung bis hin zu Schmuck und Sanddornprodukten sowie Taschen, Tonarbeiten und Wohnaccessoires. Aushänge und Flyer mit Ortsplan informieren über den „kreativen Rundweg“.

Hier die Standorte (Änderungen vorbehalten): Insel-Apotheke (R. Verfürth), Am Wasserturm 3c (C. Brodtmann), Mittelstr. 14 (B. Steimel, S. Wittenberg), Just-Scheu-Str. 1 (R. Scheps), Am Wald 20 (A. Damwerth, J. Petersen), Am Wald 14 (A. + M. Klafft), J.-Pauls-Weg 7 (E. Kremer), Gartenstr. 32 (D. Kämpfer), Pirolaweg 3 (B. Heiser), Heerenhusstr. 10b (E. Gewert, R. Gieseler), Barkhausenstr./Buddelei (S. Herzau, H. Toth).