„Haus Ostend“ an der Willrath-Dreesen-Straße: Gastgeber in dritter Generation

Seit 1937 gibt es auf Langeoog das „Haus Ostend“. Es befindet sich, wie es der Name verrät, am östlichen Ende der Inselmitte in der Willrath-Dreesen-Straße 35. Wer auf dem Weg in Richtung Meierei ist, kommt automatisch daran vorbei und kann vor dem Haus auch eine Pause einlegen. Zwei Bänke und ein maritim gestaltetes Fass laden hier zu einer kurzen Rast ein. Die Idee hierzu hatte Mareke Gastmann-Preuß. Sie ist Gastgeberin des „Haus Ostend“.
Vier verschieden große Ferienwohnungen sind im „Haus Ostend“ zu finden. Es gibt Platz für Alleinreisende und für Gruppen beziehungsweise Familien bis zu drei Personen. Ein Babybett ist optional zusätzlich auf Anfrage verfügbar.



Ein Haus mit viel Geschichte
Erbaut hat das Haus ihr Großvater Georg Gastmann. Er war Konditormeister in Esens und konnte seinen Beruf infolge einer Mehlstauballergie nicht mehr ausüben. Gemeinsam mit Ehefrau Dina ging es nach Langeoog. Fortan arbeitete Georg Gastmann für die Post, baute die ersten Telegrafenmasten der Insel mit auf und erhielt als einer der ersten Insulaner einen Telefonanschluss, passenderweise mit der Fernsprechnummer 100.
Diese Telefonnummer ist schon längere Zeit Geschichte. Doch die aktuelle und bis heute kurze Rufnummer 355 zeugt von der langen Verbundenheit des „Haus Ostend“ mit Langeoog. In den ersten Jahren auf der Insel wurde das Haus als Pension betrieben. Saison war vor vielen Jahrzehnten von Mitte Mai bis Mitte September. Es gab zahlreiche Einzel-, Doppel- und Familienzimmer. Zusätzlich zum Frühstück kam täglich frisch gekochtes Essen auf den Tisch, mittags auch für Gäste von außerhalb, erzählt Mareke Gastmann-Preuß: „Meine Großmutter war eine gute Köchin.“
Im Laufe der Jahre jedoch veränderte sich die Klientel: Mittags kamen immer weniger Gäste. Daher wurde, als Tochter Marga Gastmann übernahm, fortan nur noch Halbpension angeboten, und weitere Jahre später nur noch Frühstück. „In den 1960ern bis in die 70er-Jahre hinein waren auch bei uns im Haus Gastarbeiter aus dem damaligen Jugoslawien und der Türkei beschäftigt, mit denen teils noch jahrelanger Kontakt bestand“, berichtet Mareke Gastmann-Preuß.
Das Haus selbst erfuhr bis heute mehrere Aus- und Umbauten, die von außen indes kaum als solche erkennbar sind. Ehemalige Durchreichen aber blieben erhalten und dienen heute als kleine Wandschränke oder Regale. „Ich hänge sehr an diesem Haus und seiner Historie und möchte so viel wie möglich erhalten“, sagt Mareke Gastmann-Preuß, die das „Haus Ostend“ vor 31 Jahren von ihrer Mutter übernahm. Seitdem hält sie das Zepter in der Hand, steckt viel Zeit und Liebe zum Detail in das geschichtsträchtige Gebäude. Dabei wird sie von ihrem Mann Ralf Preuß unterstützt, der als Koch auf der Insel arbeitet.
Und an an- und abreisefreien Tagen? Da ist die Gastgeberin als Yogalehrerin tätig, gibt Sport-, Bewegungs- und Klangentspannungskurse in einem Mutter-Kind-Kurheim. Überdies engagiert sie sich als Übungsleiterin im TSV Langeoog. „Langweilig wird mir nicht, es muss im ausgewogenen Verhältnis sein.“

Die Wohnungen im Detail
Zuletzt wurden aus den zehn verbliebenen Pensionszimmern die heute zur Verfügung stehenden vier Ferienwohnungen. Die sind nicht nur modern, liebevoll und maritim eingerichtet, auch die großzügige Raumaufteilung überzeugt.
Mit 27 Quadratmetern bietet die Wohnung „Östchen“ ausreichend Platz für ein bis zwei Personen. Die Wände in leuchtendem Orange geben die Farbe der Sonne wieder, ein Wohn- und Esszimmer lädt zu gemütlichen Stunden auf dem Sofa ein. Das Bad ist – wie auch alle anderen Zimmer des Hauses – mit maritimer Dekoration ausgestattet. „Hierin steckt viel Liebe zum Detail“, erklärt Mareke Gastmann-Preuß, deren Kinderzimmer sich früher an der Stelle des heutigen Duschbads befand.

Eine Nummer größer präsentiert sich die Wohnung „Watt’n Blick“ im Obergeschoss. Rund 42 Quadratmeter laden zu erholsamen Stunden ein – mit einzigartigem Blick von der Terrasse und dem Wohnzimmer über die Dünen und in Richtung Wattenmeer. Sie besitzt eine Pantryküche, Wohnzimmer, Bad sowie ein Einzel- und ein Doppelschlafzimmer. Für drei Personen ist die Wohnung eine gute Gelegenheit, sich für einige Tage eine Auszeit vom Alltag zu gönnen.

Ebenso für bis zu drei Personen ausgelegt ist die circa 50 Quadratmeter große Ferienwohnung „Inselrose“. Küche, Essecke und gemütliche Sitzgruppe sind das Herz dieser Wohnung, die den ehemaligen Frühstücksraum einnimmt. Ein großzügiges Bad und ein Doppelzimmer mit optionaler Aufbettung auf drei Personen vervollständigen diese schöne Ferienwohnung mit eigenem Eingang und eigenem Gartenbereich.
Gleich groß ist auch die Wohnung „Treibgut“, zu der eine schöne Terrasse, eingesäumt mit vielen Schätzen vom Strand, gehört. Im großzügigen Doppelschlafzimmer gibt es die Möglichkeit, ein Kinderreisebett aufzustellen. Eine Aufbettung für eine dritte Person ist hier ebenso möglich. Bad und Küche dürfen natürlich auch hier nicht fehlen.
Wer sich erholsame Urlaubstage in einer der vier Ferienwohnungen gönnen möchte, kann über Mareke Gastmann-Preuß’ Webseite www.haus-gastmann.de eine direkte Buchungsanfrage stellen. Dort sind auch weitere Informationen sowie eine Preisübersicht vorhanden. Ein direkter Kontakt ist zudem unter der Telefonnummer 04972 / 355 möglich. -utk-