Auf Langeoog werden die evangelisch-lutherische Inselkirche und die katholische Kirchengemeinde St.-Nikolaus von Kurpastorinnen und Kurpastoren unterstützt. Sie bleiben für einige Wochen und übernehmen die Gestaltung von Gottesdiensten, halten Vorträge und führen Seelsorgegespräche.

Bettina Reinefeld-Wiegel ist vom 2. bis 16. Mai 2025 Kurpastorin in der ev.-luth. Inselkark
„Die Teetied ist eine ganz besondere Auszeit“, weiß Seelsorgerin Bettina Reinefeld-Wiegel. Wenn sie im Mai erneut als Kurpastorin auf die Insel kommt, will sie die ostfriesische Tradition dafür nutzen, mit den Gemeindemitgliedern und Inselgästen ins Gespräch zu kommen. „Wenn man im Urlaub ist, kommen die unterschiedlichsten Gedanken in den Vordergrund. Das möchte ich gerne mit den Gästen teilen.“
Die gebürtige Walsroderin machte zunächst eine Ausbildung als Redakteurin, bevor sie in Göttingen Theologie studierte. Ab 1997 war sie 15 Jahre lang Pastorin der Herderkirche, wo sie für vier Dörfer im Weimarer Umkreis und auch die Begleitung einer Gehörlosengemeinde zuständig war. Seit sieben Jahren nun ist sie Pastorin und Seelsorgerin in Gräfentonna, dem größten Gefängnis Thüringens. „Die seelsorgerische Arbeit erfüllt mich“, erzählt die 62-Jährige.
Ganz besonders freut sich Bettina Reinefeld-Wiegel auf die Entschleunigung auf Langeoog. Keine Autos, keine ausfallenden Züge, keine übergroßen Wocheneinkäufe – hier kann sie einen Gang runterschalten. „Auf der Insel fällt es einem viel leichter, das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden“, sagt die Kurpastorin in Vorfreude auf ihre Zeit auf der Insel.

Theo Paul dient vom 12. bis 18. Mai 2025 als Kurpastor in der katholischen St.-Nikolaus-Kirche
Mit dem Prälat Theo Paul kommt ein wahrer Zugfan auf die Insel: „Dieses kleine Stückchen Bahnfahrt bereitet mir immer wieder Freude“, erzählt der 71-Jährige, der im Mai als Kurpastor nach Langeoog kommt. Auf die Frage, wie oft er schon Kurpastor war, lacht Theo Paul: „Schon x-mal!“ Dazu zählen neben seinen Diensten auf Langeoog auch Vertretungen auf anderen ostfriesischen Inseln wie etwa Baltrum, Norderney oder Juist.
In Bad Laer im Kreis Osnabrück geboren, machte Paul zunächst eine Ausbildung zum Industriekaufmann, bevor er das Abitur nachholte und Theologie in Frankfurt und Münster studierte. In Meppen und Haren war er nach seiner Priesterweihe als Kaplan tätig, in Lemförde als Gemeindepfarrer. Seit 1997 war er mit der Verwaltung der Beschäftigten der katholischen Kirche in der Diözese Osnabrück betraut, bis er vor drei Jahren teilweise in Rente ging. Heute übernimmt er Aufgaben wie die Urlaubsseelsorge, Vertretungen oder eben den Dienst eines Kurpastors auf Langeoog.
Am 18. Mai 2025 um 10 Uhr gestaltet der Prälat einen Radiogottesdienst in der kath. St.-Nikolaus-Kirche. Die Messe wird im Deutschlandlandfunk gesendet und beschäftigt sich unter anderem mit dem „Sonnenlied“ von Franziskus von Assisi. Dessen Lobpreis auf die Schöpfung lässt sich ganz besonders gut auf der Insel Langeoog nachspüren, wenn man durch die Dünen wandelt oder die Weite in Richtung Osten genießt.

Strandkörbe zur Besinnung
Der Langeooger Strand lädt nämlich auch zu besinnlicher Einkehr ein. Daher hat der Tourismus-Service Langeoog beiden Kirchengemeinden je zwei Strandkörbe zur Verfügung gestellt. Sie stehen die ganze Saison offen und dürfen von allen Strandspaziergängern genutzt werden. Kurpastorin Bettina Reinefeld-Wiegel und Kurpastor Theo Paul werden hier bei Gelegenheit sicherlich ebenfalls anzutreffen sein. Die „St.-Nikolaus“-Körbe im Strandabschnitt A tragen die Nummern 650 und 889; die „Inselkark“-Körbe stehen in Abschnitt D; die Nummern werden noch bekannt gegeben. -ut/rsc-