Sport. Natur. Erleben im „Erlebniscamp Langeoog“

Neuer Name, neuer Look, gleicher Spaßfaktor:
Aus „Zeltlager“ wird „Erlebniscamp“

Erlebniscamp
Erfrischend und modern wirkt das neue Logo des Erlebniscamps Langeoog der Sportjugend Niedersachen.

Abseits des Ortes am Fuß der Melkhörndüne gelegen, gibt es auf Langeoog seit vielen Jahren das Zeltlager der Sportjugend Niedersachsen. Doch auch wenn immer noch die Vielzahl der Gäste in einem der insgesamt 39 Zelte übernachtet – so richtig zeitgemäß war der Begriff „Zeltlager“ nicht mehr. „Klingt mehr nach Camping in den 1980er-Jahren“, sagt Betriebsleiter Karsten Pümpel.
Ein verstaubtes Zeltlager-Image erfüllt das Camp auf Langeoog schon lange nicht mehr. Nun wird dies auch nach außen sichtbarer: Das neue Logo, angelehnt an die Farben der Sportjugend Niedersachsen, in strahlendem Orange, deutet ein Zelt mit Welle im Vordergrund an und symbolisiert somit die einzigartige Lage der Anlage.

Erlebniscamp
Im Erlebniscamp Langeoog warten zahlreiche Spiel- und Sportgeräte auf den Einsatz bei den vielen Besuchergruppen.

Attraktiv mit Bildungsurlaub und „Naturlehrpfad“
Dabei wäre der neue Auftritt für den zukünftigen Erfolg des Angebots wohl nicht unbedingt nötig gewesen. Das Erlebniscamp erfreut sich stetig wachsender Nachfrage. „Wir sind regelmäßig ausgebucht, insbesondere im Sommer“, erklärt Karsten Pümpel. Und es kommen nicht nur Kinder- und Jugendgruppen auf die Insel. Auch Bildungsangebote stehen hoch im Kurs. Unter anderem waren im vergangenen Jahr 18 Gäste zum Bildungsurlaub im Seekajak im Erlebniscamp. Dieser Bildungsurlaub war so erfolgreich, dass für dieses Jahr gleich wieder gebucht wurde.
Statt einer Zeltplane ein festes Dach über dem Kopf fanden in diesem Jahr die Teilnehmenden der Schulsportassistenten-Ausbildung. Die Zelte werden traditionell erst ab Dienstag nach Ostern aufgebaut, so auch in diesem Jahr: Am Abend des 22. April kamen die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer*innen zusammen, um den Aufbau zu besprechen, der in den folgenden Tagen über die Bühne gehen sollte.
Nach einer Woche war das Werk vollbracht: 36 Zelte, darunter zehn neu beschaffte sowie drei barrierefreie Zelte, waren bezugsfertig. Und während diese bislang einfach durchnummeriert waren, finden die Bewohner*innen ab sofort Schilder mit kurzen Infos zu Tieren oder Pflanzen, die auf Langeoog ­beheimatet sind. „Wir haben damit eine Art Lehrpfad etabliert und vermitteln Wissenswertes zu unserer Natur und Umwelt“, sagt der Campverantwortliche Karsten Pümpel. Campgäste können nun also von Zelt zu Zelt gehen und nebenbei etwas Interessantes lernen: „Wer kann schon sagen, ich wohne in der ,Silbermöwe‘ statt in Zelt Nummer eins?“

Erlebniscamp
Die Ruhe vor dem Sturm, so könnte man sagen. In der Woche nach Ostern ­wurden die 39 Zelte aufgebaut, in denen bis zum Herbst unzählige Gäste ­übernachten werden.

Inklusion, Nachhaltigkeit, gesundes Essen
Für die kommenden Monate sind zahlreiche weitere Projekte geplant oder bereits in Vorbereitung. Aktuell läuft die Bauleitplanung für die Modernisierung und den teilweise erfolgenden Ausbau der Gebäude. Hierzu zählt auch der Sanitärbereich, denn für Gäste im Rollstuhl ist dieser derzeit nur über eine Rampe zu erreichen. „Das ist nicht optimal“, sagt Karsten Pümpel. Man wolle daher das Waschhaus barrierefrei ausbauen: „Das bringt uns noch ein Stück weiter bei der Inklusion, die bei uns großgeschrieben wird.“ Bis zum Dezember 2026 sollen die Bauleitplanung abgeschlossen sein und anschließend umgesetzt werden: „Das ist unser Wunschziel.“
Vielfalt ist das Stichwort für das Speisenangebot im Erlebniscamp: Ein abwechslungsreiches und vor allem gesundes Essen steht auf der Tagesordnung. Der Jahresplan sieht zahlreiche Komponenten vor, sodass jeder Gast zu jeder Tageszeit, insbesondere morgens und abends, ein vollwertiges Essen ­bekommt. Ob vegetarisch, vegan, glutenfrei oder weitere Essensbedürfnisse und -gewohnheiten: „Wir bieten für alle Unverträglichkeiten und Vorlieben leckeres und frisches Essen an“, sagt Christel Klose, die in der Küche das Zepter, oder genauer gesagt: den Kochlöffel schwingt. Dazu gehört auch, dass fast vergessenes Gemüse wie die Pastinake ihren Platz im Speiseplan gefunden hat. Was ebenfalls nicht fehlen darf, ist täglich frisches Obst.
Nachhaltigkeit war, ist und bleibt im Erlebniscamp von elementarer Bedeutung. Bereits in der Vergangenheit wurde unter anderem auf Wasserspender oder Nutella- und Honigspender umgestellt. „Das spart zum einen den aufwendigen Transport von Getränkekisten, zum anderen wird eine Menge Müll eingespart, da die Einzelportionen in Plastik weggefallen sind.“ Außerdem werden zahlreiche Lebensmittel mit dem Fairtrade-Logo eingekauft, um nachhaltige Produktion unter fairen Arbeitsbedingungen zu fördern. Moderne Küchenmaschinen wurden beschafft, die energie- und wassersparend arbeiten. „Wir tun etwas für unsere Umwelt und unser Klima“, freut sich Karsten Pümpel.

Erlebniscamp
Bisher hatte jedes Zelt nur eine Nummer – zukünftig kommen Name und ­Beschreibung einer Pflanze oder eines Tieres hinzu. Damit entsteht entlang der 39 Zelte ein wahrer Lehrpfad über das Leben an der Nordseeküste.

Unterstützung willkommen
Rund 180 ehrenamtliche Helfer*innen zwischen 16 und 73 Jahren sind über das Jahr hinweg Teil des Teams im Erlebniscamp Langeoog. „Das ist ein bewährtes System“, sagt Karsten Pümpel, der trotzdem immer wieder Ausschau nach neuer Unterstützung hält.
So wirbt die Sportjugend Niedersachsen mittels Flyern und über die Sozialen Medien immer wieder um Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Gesucht wird für verschiedenste Aufgabenbereiche: Unterstützung des Küchenteams (mit Nachweis der Hygiene­belehrung), Reparatur und Pflege der Fahrräder, Reinigung des Waschhauses, Pflege von Zelten, Rasen und Sportgeräten und natürlich auch die Hilfe beim Waschen von Bettwäsche und Handtüchern. – Interessierte können sich jederzeit direkt bei Karsten Pümpel melden: Tel. 0511 / 12 68 248 oder per E-Mail an kpuempel@lsb-niedersachsen.de.