Delegation aus Partnerstadt von Jever auf der Insel




Was haben die Provinz Valencia in Spanien und die ostfriesische Region gemeinsam? Richtig, sie sind vor allem touristisch geprägt und verankern ihr wirtschaftliches Leben zudem in der Landwirtschaft. In Ostfriesland ist das meist die Weidehaltung und der Ackerbau, rund um die Stadt Cullera der Obst- und Gemüseanbau. Und noch etwas haben die beiden Regionen gemeinsam: Sie liegen direkt am Meer.
Kein Wunder, dass da die spanische Delegation aus der 24.000-Einwohnerstadt, 37 Kilometer südlich von Valencia gelegen, neugierig auf das Wattenmeer war. Vom 4. bis 9. September 2025 besuchten die Spanier ihre Partnerstadt Jever und als besonderes Erlebnis stand auf dem Programm: ein Tagesausflug nach Langeoog. „Vor unserer Küste liegt Ibiza“, erklärte Bürgermeister Jordi Mayor, „Also wollten wir auch einmal eine deutsche Insel sehen.“ Mit Langeoog hatte die Delegation sicherlich die richtige Wahl für ihre Erkundungstour getroffen.
Gemeinsam mit Mitgliedern des „Freundeskreises der Städtepartnerschaft mit Cullera in Spanien e.V.“ ging es am 8. September um 11.30 Uhr am Anleger in Bensersiel los. Schon die Überfahrt mit der Fähre war ein Erlebnis für die Spanier, die trotz des kalten Wetters an Deck blieben und das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer auf sich wirken ließen. Sogleich wurden sie für ihr Ausharren belohnt, denn auf den Sandbänken reihte sich ein niedlicher Seehund neben den anderen.
Der erste Termin auf Langeoog führte die Delegation zum Rathaus. Hier wurden sie von der stellvertretenden Bürgermeisterin Ines Mühlinghaus herzlich begrüßt. Jordi Mayor dankte im Namen aller für die Gastfreundschaft. In gemütlicher Runde im Ratssaal konnten die Spanier all ihre Fragen über das Leben auf der Insel loswerden. Besonders die Themen Tourismus und Autofreiheit standen im Fokus. Als Präsent erhielt jeder Vertreter der Delegation einen Kugelschreiber und einen Pin in Form der Insel Langeoog.
Nach dem Treffen im Rathaus zog es die Gruppe hinaus durch das Dorf, am Wasserturm und den „Bunten Buden“ vorbei, zum Strand. Die raue Nordsee und die farbenfrohen Strandkörbe stellten einen klaren Kontrast zu dem heimischen Strand der Spanier dar, der von heißem Sand, Liegestühlen und türkisblauem Meer geprägt ist.
Über die ehemalige Seenotbeobachtungsstation ging es dann weiter in Richtung der Straße Am Teich. Hier wartete ein gemütlicher Empfang im Haus von Andrea und Rüdiger Babatz, Vorsitzender des Freundekreises und „Teilzeitinsulaner“, auf die durchgewehte Gruppe. Bei leckerem Eintopf und Getränken wärmten sie sich auf, bevor es über die Höhenpromenade zurück zum Bahnhof und schließlich zur Fähre ging.
„Es war ein toller Tag“, freute sich Jordis Mayor. „Wir haben einen ganz anderen Einblick in die Welt des Insellebens, den Tourismus und des Meeres bekommen, als wir ihn kennen.“ -rsc