Langeooger Tradition in lockerer Atmosphäre:
Bridge-Turniere im Juli und August in der „Spöölstuv“

Wer Freude am Wettbewerb, an geistiger Herausforderung hat und Abstand vom Alltag sucht – für den kann Bridge gleichsam ein Stück „Schokolade für die Seele“ sein. Diese „süße Erkenntnis“ entstammt einer Podiumsdiskussion auf dem „14. Deutschen Seniorentag 2025“ Anfang April in Mannheim. Doch sie gilt natürlich für alle Altersgruppen. Denn durch das Erlernen und Praktizieren des Denksports Bridge entstehen vielfältige Möglichkeiten, die eigene Freizeit mit anderen Menschen günstig zu gestalten.
So auch – in guter Tradition – auf Langeoog: Im Juli und August finden in der „Spöölstuv“ wieder die beliebten Bridge-Turniere unter der Leitung von Isa Bruch statt. In der Zeit vom 23. Juli bis 13. August werden jeden Mittwochabend ab 19 Uhr die Karten neu gemischt. Anmeldeschluss ist jeweils bis 12 Uhr am Spieltag, die Anmeldelisten hängen vor Ort aus. Einzelspieler können sich ebenfalls eintragen, weil sich bei diesem Ferienereignis meistens ein(e) Partner(in) findet. Das Startgeld beträgt 5,– Euro. Als Preis winkt der begehrte Langeoog-Pokal.

Strenge Regeln – lockere Stimmung
Seit 26 Jahren treffen sich die Bridge Fans hier zum Match: „Es ist das Highlight der Saison für alle, die Spaß an Spannung und geistiger Herausforderung haben“, weiß Isa Bruch aus Erfahrung. Auch für interessierte Nichtspieler sei es eine perfekte Gelegenheit, die Chancen und Werte von Bridge kennenzulernen: Selbstwirksamkeit, Kreativität, geistiges Training, Beteiligung am Zusammenhalt der Gesellschaft. „Das alles wird hier im Kleinen gelebt.“
Gespielt wird streng nach den Regeln des Deutschen Bridge Verbandes, auch zielstrebig. Schließlich will jeder einen Pokal gewinnen. Trotzdem ist die Atmosphäre locker. Man kennt sich – und die dazugehörigen Familien – gut über die Jahre. „Es gab auch außerhalb der Spielstätte immer wieder gemeinsame Unternehmungen: gemeinsames Singen, Essen, Präsentation des Bridge-Sports auf dem Dörpfest, Beerdigung“, erinnert sich Isa Bruch. Und im Turnier schmore man beileibe nicht im eigenen Saft: „Neue Mitspieler, Gäste von nah und fern sowie ‚Kiebitze‘ sind immer willkommen und eine Bereicherung“, betont die Organisatorin.
Es gebe das Vorurteil, dass man beim Bridge nicht reden dürfe und alles sehr streng sei. „Das ist aber nur eine Seite der Medaille und gilt tatsächlich für die Reiz- und Spielphase.“ Danach blieben oft einige Minuten – etwa vor dem Wechsel der Spielpaare zum nächsten Tisch – für ein leises Gespräch. Außerdem könne man mit der Bidding-Box (Biet-Box für das Reizen beim Bridge) außer Kontrakten auch andere Botschaften senden.

Beim Auf- und Abbau der Spielstätte zu jedem Turnier – und insbesondere am Anfang und am Ende der Saison – sind die Teilnehmer immer hilfsbereit oder machen die Arbeit sogar selbstständig und haben ihren Spaß dabei. Manche Teilnehmer fotografieren die Spieler zur Erinnerung und zur Veröffentlichung, wie etwa im „Utkieker“. Andere haben gemeinsame Feiern anlässlich des 10., 15. und 20. Jubiläums der Institution gestaltet. Selbst ein Lied wurde eigens dazu komponiert: „Bridge mit Isa“ wird zu Anlässen wie diesen gern gemeinsam intoniert.
Das Spiel selbst bleibt einerseits immer wieder eine geistige Herausforderung und ein ebensolches Training. Damit eng verbunden ist aber auch das Erlebnis von Gemeinschaft und das Bemühen, für eben diese einen Beitrag zu leisten. „Im Urlaub haben alle Zeit und Muße, am nächsten Tag auszuschlafen. So muss man nach dem Spiel nicht, wie im Heimatort, sofort nach Hause“, erklärt Isa Bruch. „Auf Langeoog werden nach dem Spiel die Tische zusammengeschoben und Wein kommt auf den Tisch.“ Man sitze beisammen und unterhalte sich angeregt, manchmal bis Mitternacht. Und ergänzt: „Ich freue mich auf eine rege Beteiligung bei meinen Bridge Turnieren und einen interessanten Sommer auf Langeoog.“ -Isa Bruch-