Archiv der Kategorie: Insel-Klimaschutz

Insel-Klimaschutz: Veranstaltungshinweis Kursreihe LK Wittmund

Veranstaltungshinweis vom Langeooger Klimaschutzmanager – Kursreihe: Verbraucherzentrale berät „Rund ums eigene Haus“

Langeooger Hausbesitzerinnen und -besitzer bitte aufhorchen: Am Donnerstag, 21. August, startet eine neue Kursreihe der Volkshochschule Wittmund und der Verbraucherzentrale Niedersachsen rund um aktuelle Energiethemen. Den Anfang macht Hinderk Hillebrands, Energieberater der Verbraucherzentrale, mit seinem Expertenvortrag „Was kommt auf mich zu? Das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) im Überblick.“ Der Vortrag wird, speziell für uns Insulaner, auch per Online-Streaming zu sehen sein. Die Reihe wurde in Kooperation mit dem Klimaschutzmanagement des Landkreises Wittmund auf die Beine gestellt.

Die weiteren Themen und Termine sind:

• Steckersolargeräte, 5. September
• Photovoltaik auf meinem Dach, 19. September
• Energetische Sanierung von Bestandsgebäuden, 10. Oktober
• Neue Heiztechniken, 14. November
• Smart Home, 12. Dezember
• Schimmel vermeiden, 16. Januar 2025

Die Vorträge finden jeweils von 17 bis 19 Uhr in der Volkshochschule Wittmund statt. Die Beratung ist neutral und kostenlos. Ideal um herausfinden, welche Maßnahmen sinnvoll sein können, um Energiekosten zu sparen, autarker zu werden und das eigene Zuhause zukunftsfest aufzustellen. Dabei betrachten die Experten der Verbraucherzentrale auch die Finanzierbarkeit einzelner Vorhaben und verschiedene Fördermöglichkeiten. Außerdem bietet sich im Anschluss die Möglichkeit, sich mit anderen Hauseigentümern aus dem Landkreis Wittmund auszutauschen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. So können die Kursteilnehmer voneinander lernen – und Fehlinvestitionen eher vermeiden.

Kostenfreie Energieberatung für treue Teilnahme
Die Vorträge können als Kurs oder einzeln besucht werden. Wer an mindestens fünf der sieben Veranstaltungen teilnimmt, erhält eine kostenfreie Energieberatung durch einen Experten der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Den üblichen Eigenanteil von 30 Euro übernimmt der Landkreis Wittmund. Das Ergebnis ist ein individueller Bericht mit Maßnahmenempfehlungen in Hinblick auf die gefundenen Einsparpotentiale, sodass Hauseigentümerinnen und -eigentümer ihr Vorgehen gezielt planen und umsetzen können.
Anmeldung unter: www.vhs-frieslandwittmund.de/rund-ums-eigene-haus

Klimalogbuch Langeoog – Juli 2024

Außentemperatur: 22°C
Betriebsklima: anhaltend freundlich
Weitere Aussichten: aufklarend

Liebe Langeoogerinnen, liebe Langeooger,

„es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie“, hat ein kluger Kopf einmal gesagt. Wohl wahr. Derzeit arbeiten wir an der kommunalen Wärmeplanung für die Inselgemeinde Langeoog. Das Ziel ist, aus dem umfangreichen Datensatz handfeste Quartierskonzepte abzuleiten, die Klarheit darüber schaffen, wie die künftige Versorgung der Insel mit Strom und Wärme aus erneuerbaren Energiequellen gestaltet werden kann. Wir berichten, sobald die Ergebnisse vorliegen.

Den Einladungen der Fairtrade AG, der Inselschule und des Seglervereins bin ich sehr gern gefolgt. Ob fair gehandelte Produkte aus aller Welt, Gemüse von der Schulgarten AG vor Ort oder ein neues, klimagerechtes Vereinsheim: überall tut sich etwas auf der Insel und ich freue mich, wenn ich als neuer Klimaschutzmanager, unterstützt von der gesamten Inselverwaltung, dazu beitragen kann, dass eure Projekte gelingen. Schreibt mich einfach an oder ruft kurz durch, wenn es um Klimavorhaben geht, die ihr umsetzen möchtet. Nicht jede Frage werde ich selbst beantworten können, aber mein Netzwerk wächst. Meine E-Mail-Adresse lautet t.hoenscheid@langeoog.de, meine Rufnummer ist die 04972 693-300.

Außerdem gibt es jetzt eine Klima-Gruppe auf unserem digitalen Dorfplatz „Crossiety“. Für alle, die mitmachen wollen: Anmelden könnt ihr euch unter www.crossiety.app. Eine tolle Sache, wie ich finde, um zusammenzukommen und gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. (Bei Fragen zu Crossiety bitte an unsere Quartiersmanagerin Cornelia Bittner wenden.) Im Augenblick sind wir sechs Klima-Bewegte. Das darf gern mehr werden.

Herzlich willkommen an Bord!
Thomas

Insel-Klimaschutz: Neue Fördersätze für Heizungstausch sichern

Energietipp vom Langeooger Klimaschutzmanager Thomas Hönscheid – noch bis 31. August Fördersätze sichern

In Zukunft dürfen in Deutschland nur noch Heizungen neu eingebaut werden, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien laufen. So sieht es die Neuerung im Gebäudeenergiegesetz vor. Die meisten Hausbesitzer müssen ihre Heizung allerdings nicht sofort austauschen. Erst wenn die alte Heizung endgültig kaputt geht, muss die 65-Prozent-Regel erfüllt werden.

Zudem gibt es viele Übergangsregelungen und attraktive finanzielle Zuschüsse: Grundförderung, Klimageschwindigkeitsbonus und Einkommensbonus können sich seit Januar auf bis zu 70 Prozent addieren. Bei einem Einfamilienhaus liegt die Grenze der förderfähigen Ausgaben bei 30.000 Euro. Bei 30 Prozent Grundförderung winken Hausbesitzern, die jetzt ihre Heizung tauschen, also bis zu 9.000 Euro. Wer alle Kriterien für die Boni erfüllt, kann sich sogar über bis zu 21.000 Euro freuen.

Der Start für die Förderanträge erfolgt gestaffelt. Antragsberechtigt sind derzeit:

• Eigentümerinnen oder Eigentümer eines bestehenden, selbstgenutzten Einfamilienhauses (Haupt- oder alleiniger Wohnsitz),
• eines bestehenden ungeteilten Mehrfamilienhauses (mit mehr als einer Wohneinheit)
• und Wohnungseigentümergemeinschaften, die eine Maßnahme am Gemeinschaftseigentum umsetzen.

Schnell sein, lohnt sich trotzdem, ganz gleich in welcher Gruppe sich Hausbesitzer befinden. Wer sein Vorhaben noch bis zum 31. August 2024 beginnt, kann sich jetzt schon die neuen Fördersätze sichern und seinen Förderantrag bis zum 30. November 2024 nachreichen.

Mehr Informationen zum Heizungstausch und zu den förderfähigen neuen Heizungssystemen gibt es beispielsweise bei der Verbraucherzentrale: www.verbraucherzentrale-energieberatung.de, telefonische Beratung unter 0800 – 80 980 24 00.

Klimalogbuch Langeoog – Juni 2024

Außentemperatur: 13°C
Betriebsklima: angenehm
Weitere Aussichten: nicht einfach, aber machbar

Liebe Langeoogerinnen, liebe Langeooger,

der erste Eintrag in dieses Klimalogbuch lautet: Der Klimadampfer Langeoog, oder sagen wir besser, der Klimaschoner Langeoog, hat abgelegt. Vielen Dank an alle, die das möglich gemacht haben. Ich freue mich, als euer neuer Klimamanager mit an Bord zu sein. Dabei sehe ich mich weder als euren Klimakapitän, noch als ersten Klimaoffizier und schon gar nicht als den Klimaalleinunterhalter im Bordcasino, sondern, um noch ein bisschen im Bild zu bleiben, als euren Klimalotsen, der euch sicher durch die Untiefen der Veränderungen, Möglichkeiten und Fördermittel zu neuen Ufern führen soll.

Einige werden sich auf unsere Reise freuen. Andere kommen vielleicht nur zögerlich oder gar unfreiwillig mit. Wer meint, dass vom Aufbruch ins Erneuerbare-Energien-Zeitalter nichts Gutes zu erwarten sei und uns allen nur Kummer, Leid und horrende Kosten drohen, dem möchte ich mit auf den Weg geben: Nur Mut! Mehrmals in ihrer Geschichte wurde die Insel Langeoog und alles, was darauf stand, von schlimmen Sturm¬fluten heimgesucht – und nach jeder Verwüstung wieder aufgebaut. Wenn das den Menschen damals möglich war, ohne Strom, ohne Gas, ohne Bagger, ohne Telefon, ohne Internet, nur mit ihrem Willen und ihrer Hände Arbeit, dann können wir die Aufgaben unserer Zeit ebenfalls bewältigen.

Dieses Klimalogbuch soll euch künftig regelmäßig über unseren Kurs und die erreichten Ziele informieren. Im Unterschied zur seemännischen Gepflogenheit ist es deshalb öffentlich. Wenn wir alle zusammenhalten und Hand in Hand arbeiten, werden wir am Ende unserer Reise, davon bin ich über¬zeugt, eine wunderbare Insel erreichen. Mitten im Wattenmeer. Mit toller Natur, vielfältiger Kultur und lauter glücklichen Bewohnern, die sich an sauberer Energie und wirtschaftlicher Unabhängigkeit erfreuen.

In diesem Sinne: Leinen los!
Thomas

„Gutmensch ist kein Problem für mich“

Uwe Garrels gründete vor einem Jahr eine Initiative zur nachhaltigen Lebensweise – die Treffen ruhen gerade, die Aktivitäten nicht

Setzt sich für eine nachhaltige Lebensweise ein: Uwe Garrels, der seit 40 Jahren als Wattführer arbeitet. „Nachhaltigkeit steckt in allem, wenn man so will“, sagt Uwe Garrels. Für den ehemaligen Langeooger Bürgermeister ist es eine „gesellschaftliche Grundaufgabe“, die ein jeder hat. „Schließlich leben wir nicht für uns allein, sondern haben Verantwortung für unsere Umgebung, die Gemeinschaft der Insulaner und Gäste ebenso wie für unsere fantastische Wattenlandschaft mit all den Pflanzen und Tieren, die für Leben in der Bude sorgen“, erklärt er.

Vergangenes Jahr hat er deshalb die Initiative „Aufbruch Langeoog 2023 – eine Wegesuche zu einer nachhaltigen Lebensweise“ ins Leben gerufen. Es ist eine kleine Gruppe. Zu siebt haben sie sich über die Themen Ernährung, Müll, Abfallvermeidung und Energie ausgetauscht. Jeder habe da seinen Schwerpunkt, sagt Uwe Garrels.

Anfangs haben sie sich alle drei Wochen in der Inselschule getroffen. Das Netzwerk besteht weiterhin, doch die regelmäßigen Treffen ruhen zurzeit. „Ich habe zu viel um die Ohren“, so der 69-Jährige. Seit 40 Jahren bietet er Wattführungen an, ist Ratsmitglied, ehrenamtlich bei der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffsbrüchiger (DGzRS) tätig. Seit einer Weile ist er gemeinsam mit anderen Langeoogern auch in der Wohnraum AG aktiv, die vergangenen Sommer entstanden ist. Wohnraum für Menschen, die auf Langeoog leben und arbeiten, zu schaffen und was damit alles zusammenhängt – darum geht es der AG. „Das ist auch ein großes Thema der Nachhaltigkeit auf Langeoog“, so Uwe Garrels.

Frösche und ein „anständiger Mietvertrag“
Von einem Erfolgserlebnis erzählt Uwe Garrels: Eine Langeoogerin konnte er davon überzeugen, ihre Wohnungen, die sie selbst nicht mehr an Feriengäste vermieten kann, an Dauermieter zu vergeben. Bei der Umwandlung sei einiges zu beachten gewesen, sagt Uwe Garrels. „Mietwohnungen haben andere Anforderungen als Ferienwohnungen, sie brauchen einen Abstellraum, einen Fahrradunterstellplatz, Telekommunikation ist ein Thema, die Nebenkostenerfassung muss gerecht erfolgen, die Grundstückspflege und das verträgliche Zusammenleben auf dem Grundstück müssen geregelt werden, eine mit Fachleuten abgestimmte Wirtschaftlichkeitsberechnung für die Eigentümerin, da hat es neben einem anständigen Mietvertrag einiges im Vorfeld zu regeln gegeben“, fasst Uwe Garrels zusammen. Er sei der Dame sehr dankbar für ihren Mut, zumal es auch zu unerwarteten Herausforderungen gekommen sei. „Da ist es wichtig, als Ansprechpartner für beide Seiten zur Verfügung zu stehen“, betont er.

Eine der Wohnungen konnte von der neuen Lehrerin der Inselschule bezogen werden. Die Schulleiterin hatte für ihre Kollegin gesucht. „Ich verbinde die Leute gerne miteinander“, freut sich Uwe Garrels. Nicht „allein wurschteln“, sondern im Austausch sein, das sei wichtig und: „Dass der Lebensraum für Menschen gesichert ist, die hier wohnen und arbeiten.“ Auch er selbst und sein Sohn könnten sich vorstellen eine ihrer zwei Ferienwohnungen in ihrem Insulanerhaus als Dauermietwohnung anzubieten, wissend, dass es auch hier vorab einiges zu klären gibt.

Schneller haben sich andere Nachhaltigkeitsthemen umsetzen lassen: So mäht Uwe Garrels nur noch einmal im Jahr seinen Rasen kurz und freut sich an den unterschiedlichsten Pflanzen, die sich so bei ihm im Garten ausbreiten. Er düngt nicht mehr zusätzlich, hat dafür seinen Kompost und nutzt nur noch, was der Boden und Gartenabfälle selbst liefern. Seit letztem Jahr sind auch wieder Frösche im Garten, weil sie mehr Feuchtigkeit, Deckung und Nahrung finden.

An tausend Stellschrauben drehen
Wenn er für die Ferienwohnungen zum Beispiel neue Bade­tücher braucht, achtet er darauf, dass sie GOTS-zertifiziert sind [Anm. d. Red.: GOTS ist die Abkürzung für Global Organic Textile Standard; das Gütesiegel steht für die Verarbeitung von Textilien aus biologisch erzeugten Naturfasern]. „Sie sind in der ­Investition dann zwar teurer, doch die Kosten der Umwelt­belastung sind entsprechend geringer. Vorrangig gilt aber zunächst, die vorhandene Wäsche möglichst lange zu nutzen, um möglichst wenige Rohstoffe zu verbrauchen. Meine Abfallmengen haben sich drastisch verringert, seitdem ich daran feile, wie es auch anders geht“, hat er festgestellt.

„Mancher findet das spinnert oder hält das für Gutmenschentum. Aber: Gutmensch ist kein Problem für mich“, lautet seine Meinung. Man müsse nun einmal an tausend Stellschrauben drehen, dürfe es nicht sein lassen, ist seine Überzeugung. „Das tun inzwischen viele Menschen auf der Insel täglich auf ihre Weise und an ihrer Stelle. Das Thema Nachhaltigkeit ist so groß und es ist inzwischen in jeder Angelegenheit zu beachten. Das ist eine gute Entwicklung und bei all den negativen Nachrichten zur Klimakrise darf man nicht vergessen, dass es auch in der Krise gute Tage gibt und keinen Grund, den Weltuntergang herbeizureden“, ist Uwe Garrels überzeugt.

Schließlich gebe es Kinder, die eine Zukunft haben und mit Zuversicht leben müssten. Er erzählt von einer seiner letzten Wattführungen: Eine Mutter sei am Ende der Führung zu ihm gekommen. Ihr Kind habe gesagt, „er schüttet einem ja sein ganzes Herz aus.“ Das habe ihn berührt. „Das, was ich tue, will ich mit ganzem Herzen machen, dazu kann ich Schwarzsehen nicht gebrauchen.“

-jeg-

Wer Interesse hat sich in die Initiative einzubringen, kann sich telefonisch (Mobilnummer: 0151 42173189) an Uwe Garrels wenden.

„Es braucht die Menschen“

Initiative zur nachhaltigen Lebensweise auf Langeoog trifft sich alle drei Wochen

Die Wiese mäht Uwe Garrels seltener als früher, sticht die Kanten auch nicht mehr ab. Das Laub lässt er auf den Beeten liegen. Und die Terrassen hat er verkleinert, um mehr Platz für Pflanzen zu schaffen. Im Garten gibt es schon lange einen Komposter, der nun auch für seine Feriengäste da ist. Vor etwa einem Jahr hat der ehemalige Bürgermeister Langeoogs, der seit Jahrzehnten als Wattführer arbeitet, begonnen, für mehr Nachhaltigkeit in seinem Leben zu sorgen.
Nachhaltige Lebensweise: Uwe Garrels nutzt die Forke nicht nur, um als Wattführer seinen Gästen einen Wattwurm zu zeigen, sondern auch, um seinen Kompost für den eigenen Humus umzugraben. „Wir leben in einem endlichen System“, sagt er. Ohnmacht entstünde durch all die Nachrichten zur Klimaveränderung. Doch der Satz: „Ich kann ja sowieso nichts tun“, ist Quatsch, davon ist er überzeugt. „Wir haben ein globales Problem, das man nur vor Ort lösen kann. Die Politik muss sich dieses Problems annehmen, aber jeder einzelne muss es auch angehen. Es braucht die Menschen. Ich muss mich auf den Weg machen. Veränderung gehört zum Leben. Wenn man das akzeptiert, verliert man auch die Angst. Es hat sich immer alles geändert. Gut ist, wenn man Ansprechpartner hat, in Kommunikation gehen kann“, sagt er, „um Rat, Ermutigung und Hilfe zu bekommen.“
Das sei für ihn auch der Grund gewesen, Ende März zu einem ersten Treffen im Haus der Insel einzuladen. Die Initiative hat er „Aufbruch Langeoog 2023 – eine Wegesuche zu einer nachhaltigen Lebensweise“ genannt.
Zu siebt tauschten sie sich über die Themen Ernährung, Müll, Abfallvermeidung und Energie aus. „Nachhaltigkeit funktioniert als Gemeinschaftsprojekt“, ist sich Uwe Garrels sicher. ­Eineinhalb Stunden hätten sie bei diesem ersten Treffen zusammengesessen. Jeder habe erzählt, warum er gekommen sei, welches Thema ihn beschäftige. Geplant sei, sich alle drei Wochen zu treffen, auszutauschen und zu schauen, wer was umsetzen könne. „Die Leute sollen merken, was wichtig für sie ist und sich dann auf den Weg machen. Es hat keinen Sinn, Menschen zu überreden. Ich möchte lieber etwas mit Leuten zusammen machen, die freiwillig dabei sind“, unterstreicht Uwe Garrels.
Treffpunkt seit Mitte April ist die Inselschule. Beim vergangenen Treffen wurde sich als erstes Schwerpunktthema auf die Ernährung konzentriert. „Bei der Ernährung ist auch die Entsorgung, die CO2-Bilanz, die Verpackung ein großes Thema. Daher werden wir uns damit nun auseinandersetzen, das war uns allen wichtig“, erklärt Uwe Garrels. Er selbst hat seit einer Weile seine Ernährung umgestellt hat: Viel Obst und Gemüse, regionale Produkte kauft er ein; Kräuter baut er im Garten an. „Ich bin froh, die Umstellung gemacht zu haben. Ich habe kaum noch Verpackungsmüll, da ich meist alles unverpackt kaufe. Ansonsten kann ich alles kompostieren. Fleisch esse ich kaum noch, dafür viel Rohkost und halbrohes Gemüse – das bekommt mir total gut“, sagt er.
Eine nachhaltige Lebensweise bedeutet für ihn auch, dass er weniger konsumiert: „Klamotten brauche ich für den Rest meines Lebens kaum noch zu kaufen“, sagt der 68-Jährige. Außerdem wolle er im Garten mit seinen Nachbarn die Durchgänge zu den Grundstücken öffnen, weil es so „kommunikativ“ einfacher sei, sich zu treffen. Gleichzeitig freut er sich über die Tiere, die nun in seinem naturnahen Garten auftauchen – drei Frösche sind ihm kürzlich begegnet.
Seine individuelle nachhaltige Lebensweise ist für ihn „Lebensfreude“. Es mache ihm Spaß. Für ihn sei es eine Bereicherung und er gehe optimistisch an die Dinge heran. Die Begeisterung weiterzutragen sei ihm wichtig, um Verbindungen, Lerneffekte zu schaffen, wie er sagt. „Ob die anderen es haben wollen, ist die andere Frage.“

-jeg-

Inselbewohner, die Interesse haben, sich in die Initiative einzubringen, können sich an Uwe Garrels (Telefon: 0151 42173189) wenden oder zum nächsten Treffen am 5. Mai 2023 um 19.30 Uhr in die Inselschule kommen.