Farbenpracht und Nachhaltigkeit

„Buddelei“ erhält erneut GOTS-Zertifikat – Sommermode wird bunt und bequem

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Olaf Hube ist stolz auf die erneute Zertifizierung der „Buddelei“. Beliebt: die „Budde-Leih-Tasche“ aus zu 100 Prozent recyceltem Material.

„Wir sind ein kleines Glühwürmchen auf dem deutschen Markt“, sagt Olaf Hube. Und doch ist sein Textilgeschäft „Buddelei“ in der Barkhausenstraße auf Langeoog ein Licht für die Nachhaltigkeit in der nationalen Modebranche. Keine 30 Betriebe des Textileinzelhandels tragen bundesweit das Nachhaltigkeitssiegel „GOTS“ („Global Organic Textile Standard“), das nun zum dritten Mal in Folge die „Buddelei“ auszeichnet.

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Claudia Franke hat sich für das Zertifikat besonders ins Zeug gelegt.
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Wichtig auf dem Textillabel ist die CU-Nummer („Control Union“). In der „Buddelei“ weisen auch eigene Etiketten auf die Nachhaltigkeit der Ware hin.

Konsequent nachhaltig
Um die ökologischen und sozialen Bedingungen zur Zertifizierung zu erfüllen, war eine Menge Arbeit nötig. Nur circa drei Prozent aller weltweit hergestellten Textilien werden nachhaltig produziert – da muss man gut aufpassen. Claudia Franke, langjährige Mitarbeiterin und Assistentin der Geschäftsführung, hat entscheidend dazu beigetragen, dass Kunden der „Buddelei“ sich sicher sein können: Von der Aussaat der Samen über die Bedienung der Nähmaschine bis hin zur getrennten Lagerung im Container – immer stand die Nachhaltigkeit im Vordergrund und nie waren Kinderhände beteiligt.
Dass sich der ganze Aufwand lohnt, hat Olaf Hube für 2024 nachgerechnet: „Allein mit unserer Umstellung auf ausschließlich nachhaltige T-Shirts wurden vom Anbau der Baumwolle bis zum Verkauf etwa 900.000 Liter Wasser gespart.“
Während sich das Siegel nur auf Waren bezieht, geht die „Buddelei“ aber noch weiter: Vom Biostrom bis zum recycelten Geschenkpapier stellt das Geschäft alles unter nachhaltigen Aspekten um. „Immer, wenn eine Veränderung ansteht, gehen wir den nachhaltigen Weg“, erklärt Olaf Hube.
Unter diesem Leitsatz entstand auch die Idee der „Budde-Leih-Tasche“: Statt Plastik- oder Papiertüten zu nutzen, können Kunden diese gegen 5,- Euro Pfand ausleihen, ihre Einkäufe in die Ferienwohnung tragen und die Tasche später wieder zurückbringen. „Aber die meisten behalten sie einfach“, schmunzelt der Langeooger.
Unter der Kundschaft kommt die Umstellung des Angebots gemischt an. „Manche vermissen altgewohnte Marken, die wir inzwischen nicht mehr führen.“ Jetzige Kunden haben dafür oft schon selbst einen Bezug zum Thema und schätzen die Einfachheit, mit der sich hier nachhaltige Produkte finden lassen. „Da geht auch oft mal mehr als nur ein Teil über die Ladentheke“, freut sich Olaf Hube. Und viele Kunden sind auch einfach überrascht – sie haben bisher gar nicht darauf geachtet und kaufen „aus Versehen“ nachhaltig.

Auch der Kundschaft gefällt’s: Hier sind alle Farben des Regenbogens vertreten. Foto: Buddelei

Nachhaltig bunt
Denn die nachhaltige Mode steht der konventionellen in Sachen Trends in nichts nach. Während sich die Mode der zurückhaltenden Outfits, Ton-in-Ton gestaltet, weiterhin fortsetzt, zeichnet sich eine Vorliebe für Farben und Muster ab. Und das spürt man beim Betreten der Buddelei sofort. „Im Urlaub ist man oft etwas mutiger und traut sich, mehr Farbe zu zeigen“, erklärt Hube die Farbenvielfalt in seinem Geschäft.
Außerdem werden die Schnitte in Zukunft bequemer: Bei den T-Shirts ist der „regular fit“ wieder zurück, die Röhrenjeans werden zu Schlaghosen und Blusen sowie Strickteile lösen engere Sweatshirts ab.
Und so gibt es auf Langeoog mitten im Weltnaturerbe Wattenmeer ein bunt gekleidetes Glühwürmchen, das sich für die Erben der Natur einsetzt. -rsc-