Alle Beiträge von de Utkieker

Ein großes Danke für die Musik

Gospelchor Langeoog mit neuem Programm

Gospel
Der Gospelchor Langeoog bei einem Auftritt 2024 in der Inselkirche. Foto: Dominique Seifert

Wenn der Langeooger Gospelchor zur Probe zusammen kommt, geht es vor allem um eines: das gemeinsame Musizieren. Unter der Leitung von Inselkantorin Olga Persits entwickeln die Sängerinnen und Sänger ihre Stimmen und Musikalität. Dass dabei am Ende neben Auftritten in Gottesdiensten auch eigene Konzerte rausspringen, kann Gospelfans nur freuen.
Das neue Programm heißt „Thank You for the Music!“ und macht mit schwungvollen Pop- und Gospelsongs richtig Laune. Mit Akiko Kapeller am Klavier und unter anderen der Swing-Sängerin Katja Agena im Chor singen die Chormitglieder ihr großes Dankeschön an die Musik.
Gefühlvoll wird es am 23. Juli 2025 um 20.00 Uhr in der evangelischen Inselkirche. Tickets sind für 12,– Euro (Kinder bis 14 J. frei) im Haus der Insel oder online über www.langeoog.de zu erhalten, Restkarten an der Abendkasse. -ut-

TSV Langeoog: Sport Spot – Kurznotizen

• Public Viewing zur Fußball-EM der Frauen
In der Schweiz findet vom 2. bis 27. Juli die Fußball-EM 2025 der Frauen statt. Alle Spiele mit deutscher Beteiligung werden auf dem TSV-Sportplatz live auf großer LED-Wand gezeigt: „Aufgrund des großen Erfolges unseres Public Viewing bei der letztjährigen EM der Herren haben wir uns entschlossen, auch diese Spiele öffentlich zu übertragen“, erklärt Thomas Pree, Fußballobmann des TSV. Als Vorrundenspiele sind dies: Freitag 4. Juli um 18 Uhr Deutschland : Polen, Dienstag, 8. Juli um 18 Uhr Deutschland : Dänemark und Samstag, 12. Juli um 21 Uhr Deutschland : Schweden.
Einlass ist jeweils eine Stunde vorher. Eintritt ist frei, eine Spende für die TSV-Kultursparte zugunsten der Langeooger Weihnachtsbeleuchtung willkommen. Den Panorama-Blick im Jonny-Vestering-Stadion ermöglicht die 5,60 Meter mal 3,15 Meter große, mobile LED-Wand des Tourismus-Service Langeoog. Für das leibliche Wohl der Fußball-Fans sorgt das TSV-Team mit krosser Grillwurst und kühlen Getränken.

• Benefizturnier
Alle Jahre wieder treffen sie in aller Freundschaft aufeinander: die TSV-Altherren und die Kurgästeauswahl „Strandfußballer Langeoog“. Das diesjährige Benefizturnier steigt am Mittwoch, 30. Juli, Anstoß im Jonny-Vestering-Stadion ist um 19 Uhr. Die „dritte Halbzeit“ bei belebenden Getränken erfolgt – je nach Wetter – am oder im TSV-Vereinsheim.
Der Eintritt ist frei, stattdessen werden „knisternde und klimpernde Spenden“ für einen guten Zweck gesammelt. Der Erlös kam bislang unter anderem der Deutschen Krebshilfe, der TSV-Jugendarbeit und der DGzRS Langeoog zugute. „Wir bitten um zahlreiches Erscheinen“, hofft daher TSV-Fußball-Obmann Thomas Pree auf möglichst viele Zuschauer im weiten Rund des Stadions.
1959 fand das erste Turnier statt, seither zeigen Insulaner wie Gäste jedes Jahr vollen Einsatz – in wechselnder Besetzung und mit wechselndem Erfolg. 2024 hatten die Gäste mit 3:0 die Oberhand. Mal schau’n, wie es dieses Jahr ausgeht. Nähere Infos zum Benefiz-Turnier gibt der TSV zeitig per Aushang bekannt.

TSV
Die TSV-Kicker mit dem Wanderpaddel, das sie beim Insel-Cup 2023 auf Spiekeroog erringen konnten. Foto: TSV Langeoog

• Insel-Cup im September auf Borkum
Vorschau auf den Frühherbst: Am Samstag, 13. September findet auf Borkum der „23. Fußballcup der sieben Ostfriesischen Inseln“ statt. Die TSV-Altherren scharren schon mit den Stollenschuhen: „Wir wollen das Paddel wieder erobern“, lautet das gesteckte Ziel der Inselkicker. Besagtes Rudergerät, das legendäre „Wanderpaddel“, ist die Turniertrophäe: ein drei Meter langes Holzpaddel, das die Langeooger vor über 20 Jahren eigenhändig als Wanderpokal gestiftet hatten.
Mit seinem „TSV-Flugkapitän“ Holger Schwede wird das Team in voller Stärke – und höchster Motivation – auf die westlichste der Ostfriesischen Inseln fliegen. Nach dem Gewinn des Paddels 2023 auf Spiekeroog waren die TSV-Kicker im Vorjahr auf Juist als Titelverteidiger angetreten, mussten sich aber mit dem dritten Platz begnügen. Auf Borkum gilt es nun, die Wandertrophäe dem aktuellen Titelinhaber Norderney abzujagen.
Schon jetzt bereiten sich die Schniederdamm-Löwen auf das Turnier vor. Bei ihrem Training am Mittwochabend sind die TSV-Kicker mitunter nicht mehr unter sich: „Viele Gäste kommen als ‚Kiebitze‘ zum Training“, berichtet Fußballobmann Thomas Pree.

Steckenpferde und Spielzeugautos: Gut besuchtes TSV-Pfingstfest am Sonntag, 8. Juni

TSV
Das TSV-Pfingstfest ist ein Ereignis für die ganze Familie.
TSV
Mit kräftigen Beats eröffneten die „Wippsteertjes“ das TSV-Pfingstfest.
TSV
Ein Renner: der Hindernisritt auf echten Steckenpferden.
TSV
Hoch hinaus ging’s am Kletterbaum, der voller Präsente hing.
TSV
Auch Moderator Karsten Luplow (li.) interessierte sich für die Ausrüstung der Langeooger Einsatzwagen.
TSV
Am Strandkorb von Manfred Lau und Dieter Gerjets (v.l.) lief die Schätzwette: Wie viele Spielzeugautos beherbergte das Glas?
TSV
„Wasser marsch!“, hieß es bei der Schauübung der Jugendfeuerwehr.

Nach Schauern bis zum Mittag klarte es dann doch noch auf: Die Regenwolken wichen dem Sonnenschein – und machten Platz für ein vergnügliches TSV-Kinderspielfest am Pfingstsonntag, 8. Juni 2025. Mit geschätzten rund 1.000 kleinen und großen Besuchern konnte das TSV-Festkomitee um Antje Julius und Marleen Heine-Agena eine ebenso sonnige wie gelungene Veranstaltung verbuchen.
Der Auftakt um 15 Uhr war laut und rhythmisch: Die TSV-Kindertanzgruppe „Wippsteertjes“ unter Leitung von Claudia Jänecke beeindruckte mit zwei starken Tänzen und erhielt den verdienten Applaus des Publikums. Der tänzerischen Einstimmung folgte die offizielle Eröffnung des Festes: „Morgens gab es noch Sonne in flüssiger Form, aber jetzt strahlt sie richtig“, stellte Bürgermeister Onno Brüling in seinem Grußwort fest und wünschte „ganz viel Spaß und viele Spiele.“ Das TSV-Pfingstfest sei eine Bereicherung für die Insel, dankte er dem Verein für die regelmäßige Ausrichtung des Festes.
Den Dank der Inselgemeinde gab der TSV-Vorsitzende Heiko „Paddy“ Recker in seiner Ansprache zurück: Er freue sich über die gute Zusammenarbeit mit der Inselgemeinde und dem Tourismus-Service Langeoog. Zudem dankte er allen helfenden Händen, die zum Gelingen des Festes ihren Beitrag leisteten: „Der TSV-Vorstand ist mächtig stolz auf euch!“
Moderator Karsten Luplow führte alsdann durch ein abwechslungsreiches nachmittägliche Programm. Das Festkomitee hatte den Sportplatz in einen fröhlichen Vergnügungspark verwandelt. Von Piraten-Hüpfburg bis Ponyreiten wurde viel ­geboten. Auf einem Spieleparcours konnten sich die jungen Teilnehmer an sechs Stationen beweisen: Von Eierlauf über Gummistiefel-Golf bis Sackhüpfen reichten die Geschicklichkeitsübungen. Eine neue Attraktion war die letzte Station: ein kleiner „Hindernisritt“ auf echten Steckenpferden, die das ­Erlebniscamp der Sportjugend Niedersachsen (sjn) zur Verfügung gestellt hatte. Nach bestandenem Parcours erhangelten sich die jungen Gäste am Kletterbaum kleine Präsente zur Belohnung. Auf der Leichtathletik-Bahn nebenan stand – ebenfalls als freundliche Leihgabe der sjn – allerlei Sport- und Spielgerät zum Ausprobieren bereit.
Die Laufkarten für den Parcours gab es am Stand der Schätzwette, wo die Anzahl von Spielzeugautos in einem großen Glas zu erraten war. Die drei besten Schätzer gewannen einen ­Inselrundflug, den sie noch nach dem Fest um 18 Uhr mit TSV-Pilot Holger Schwede unternahmen.
Bis dahin war aber noch vieles zu erleben und zu unternehmen. Phantasievoll-bunte Gesichter zauberte das Kinderschminken, das drei Schülerinnen der Inselschule anboten. Als faszinierende Fahrzeugschau präsentierten sich das Löschfahrzeug LF8 der Langeooger Feuerwehr und ein Ambulanzwagen des Rettungsdienstes. Um 16 Uhr demonstrierte die Jugendfeuerwehr um Maike Hohlen und Christian Jung ihre volle ­Einsatzkraft in einer Schauübung: Mit drei Trupps rückten die hochmotivierten Nachwuchskräfte einem fiktiven Brand zu Leibe. Anschließend durften kleine Festbesucher ebenfalls ans Strahlrohr und unter Anleitung den Sportplatz „löschen“.
Seine Bewährungsprobe bestand der jüngst erneuerte Carport am Vereinsheim: Als „Grill-Port-Café“ war er der umlagerte ­Anlaufpunkt für alle, die eine Stärkung suchten. Linkerhand kredenzten die TSV-Damen heißen Kaffee und hausgemachten Kuchen (26 Kuchen und Torten waren von den TSV-Frauen gebacken und gestiftet worden), rechts daneben fanden die Erzeugnisse vom Bratwurstgrill plus Pommes reißenden Absatz. Gleichfalls gut zu tun hatte die Crew im Getränkestand. – „Erschöpft, aber glücklich“, lautete hernach des TSV-Festkomitees Fazit. Und: „Alles in allem können wir zufrieden sein.“ -köp-

TSV
Bewährt hat sich der neue Carport, der Kuchenstand und Grillstation beherbergte.

 

„Schokolade für die Seele“: Bridge als Kartenspiel mit Mehrwert

Langeooger Tradition in lockerer Atmosphäre:
Bridge-Turniere im Juli und August in der „Spöölstuv“

Bridge
Gruppenfoto 2024 mit Isa Bruch (vorn rechts, sitzend): Die Turnierteilnehmer genießen offenkundig die „Schokoladenseite“ des Bridge. Foto: Langeoognews

Wer Freude am Wettbewerb, an geistiger Herausforderung hat und Abstand vom Alltag sucht – für den kann Bridge gleichsam ein Stück „Schokolade für die Seele“ sein. Diese „süße Erkenntnis“ entstammt einer Podiumsdiskussion auf dem „14. Deutschen Seniorentag 2025“ Anfang April in Mannheim. Doch sie gilt natürlich für alle Altersgruppen. Denn durch das Erlernen und Praktizieren des Denksports Bridge entstehen vielfältige Möglichkeiten, die eigene Freizeit mit anderen Menschen günstig zu gestalten.
So auch – in guter Tradition – auf Langeoog: Im Juli und August finden in der „Spöölstuv“ wieder die beliebten Bridge-Turniere unter der Leitung von Isa Bruch statt. In der Zeit vom 23. Juli bis 13. August werden jeden Mittwochabend ab 19 Uhr die Karten neu gemischt. Anmeldeschluss ist jeweils bis 12 Uhr am Spieltag, die Anmeldelisten hängen vor Ort aus. Einzelspieler können sich ebenfalls eintragen, weil sich bei diesem Ferienereignis meistens ein(e) Partner(in) findet. Das Startgeld beträgt 5,– Euro. Als Preis winkt der begehrte Langeoog-Pokal.

Bridge
Axel Benkner (re.) zeigt den Damen (v.l.) Ulrike Middelschulte, Eta Schmidt und Astrid Großkopf eine Karte aus der Bidding-Box. Foto: Eltje Jonassen

Strenge Regeln – lockere Stimmung
Seit 26 Jahren treffen sich die Bridge Fans hier zum Match: „Es ist das Highlight der Saison für alle, die Spaß an Spannung und geistiger Herausforderung haben“, weiß Isa Bruch aus Erfahrung. Auch für interessierte Nichtspieler sei es eine perfekte Gelegenheit, die Chancen und Werte von Bridge kennenzulernen: Selbstwirksamkeit, Kreativität, geistiges Training, Beteiligung am Zusammenhalt der Gesellschaft. „Das alles wird hier im Kleinen gelebt.“
Gespielt wird streng nach den Regeln des Deutschen Bridge Verbandes, auch zielstrebig. Schließlich will jeder einen Pokal gewinnen. Trotzdem ist die Atmosphäre locker. Man kennt sich – und die dazugehörigen Familien – gut über die Jahre. „Es gab auch außerhalb der Spielstätte immer wieder gemeinsame Unternehmungen: gemeinsames Singen, Essen, Präsentation des Bridge-Sports auf dem Dörpfest, Beerdigung“, erinnert sich Isa Bruch. Und im Turnier schmore man beileibe nicht im eigenen Saft: „Neue Mitspieler, Gäste von nah und fern sowie ‚Kiebitze‘ sind immer willkommen und eine Bereicherung“, betont die Organisatorin.
Es gebe das Vorurteil, dass man beim Bridge nicht reden dürfe und alles sehr streng sei. „Das ist aber nur eine Seite der Medaille und gilt tatsächlich für die Reiz- und Spielphase.“ Danach blieben oft einige Minuten – etwa vor dem Wechsel der Spielpaare zum nächsten Tisch – für ein leises Gespräch. Außerdem könne man mit der Bidding-Box (Biet-Box für das Reizen beim Bridge) außer Kontrakten auch andere Botschaften senden.

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Aufgeräumt wurde gemeinsam; anschließend überreichte Asistent Withold Gruszecki einen Blumendank an Organisatorin Isa Bruch. Foto: Langeoognews

Beim Auf- und Abbau der Spielstätte zu jedem Turnier – und insbesondere am Anfang und am Ende der Saison – sind die Teilnehmer immer hilfsbereit oder machen die Arbeit sogar selbstständig und haben ihren Spaß dabei. Manche Teilnehmer fotografieren die Spieler zur Erinnerung und zur Veröffentlichung, wie etwa im „Utkieker“. Andere haben gemeinsame Feiern anlässlich des 10., 15. und 20. Jubiläums der Institution gestaltet. Selbst ein Lied wurde eigens dazu komponiert: „Bridge mit Isa“ wird zu Anlässen wie diesen gern gemeinsam intoniert.

Das Spiel selbst bleibt einerseits immer wieder eine geistige Herausforderung und ein ebensolches Training. Damit eng verbunden ist aber auch das Erlebnis von Gemeinschaft und das Bemühen, für eben diese einen Beitrag zu leisten. „Im Urlaub haben alle Zeit und Muße, am nächsten Tag auszuschlafen. So muss man nach dem Spiel nicht, wie im Heimatort, sofort nach Hause“, erklärt Isa Bruch. „Auf Langeoog werden nach dem Spiel die Tische zusammengeschoben und Wein kommt auf den Tisch.“ Man sitze beisammen und unterhalte sich angeregt, manchmal bis Mitternacht. Und ergänzt: „Ich freue mich auf eine rege Beteiligung bei meinen Bridge Turnieren und einen interessanten Sommer auf Langeoog.“ -Isa Bruch-

„Wer hier nicht mit den Gezeiten geht, geht mit der Zeit“

NLWKN-Betriebshofleiter Meik Julius im Interview über sein außergewöhnliches Leben auf Langeoog

Wohnen am Wasser, das Rauschen des Meeres als ständiger ­Begleiter: Für hunderttausende Inselgäste jährlich klingt der Arbeitsalltag von Meik Julius wie ein Traum. Doch der Betriebshofleiter des NLWKN ist auch auf Langeoog, wenn im Winter meterhohe Wellen das kleine Eiland bedrohen. Mit viel Einsatz, Organisationstalent und handwerklichem Geschick schützen der 45-Jährige und seine Kollegen die ostfriesische Insel vor den Kräften des Meeres.

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Herr der Gezeiten und Ostfriese aus Überzeugung: Meik Julius lebt seit 2011 mit seiner Familie auf Langeoog. Foto: Antje Julius/NLWKN

Herr Julius, machen Sie uns doch direkt zu Beginn mal ein bisschen neidisch: Wie sind Sie gestern in den Feierabend gestartet?
Vergleichsweise entspannt: Denn durch den Sturmflutwarndienst des NLWKN wussten wir, dass das Hochwasser in den nächsten Tagen nicht ungewöhnlich hoch oder niedrig auflaufen wird. Damit war klar, dass wir die für den Lahnungsbau benötigte Buschlieferung durch unseren Schiffsbetrieb wie geplant heute erhalten werden. Nach dem kurzen Gang nach Hause – das Büro liegt nur wenige Meter entfernt – habe ich meine Laufschuhe geschnürt und bin eine Runde über die Insel und den Strand lang gejoggt.

Ihr Büro, das ist der Betriebshof des NLWKN auf Langeoog – aber eigentlich auch die ganzen 12 Kilometer, die die Insel lang ist …
Das ist richtig – als Betriebshofleiter bin ich natürlich auch für das Organisatorische und den Papierkram zuständig, der ja leider nicht weniger wird, aber ich klebe den Arbeitstag über, so möglich, nicht am Schreibtisch. Denn die Insel ist es, worum es bei unserer Arbeit geht. Wenn ich jeden Tag ausschließlich vom Büro aus arbeiten würde, wäre mein Arbeitsplatz irgendwann zwangsläufig wortwörtlich in Gefahr.

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Eine wichtige Aufgabe von Meik Julius und seinem Team ist das Pflanzen von Strandhafer. Mit dem gezielten Einsatz der Pflanze greifen die Küstenschützer der Natur unter die Arme. Foto: Utkieker-Archiv

Das müssen Sie jetzt erklären.
Ganz einfach: Die Ostfriesischen Inseln sind der vielleicht ­dynamischste Naturraum in Deutschland. Sie bestehen vor allem aus Sand – auch unsere Schutzanlagen sind zu einem guten Teil Schutzdünen, also ebenfalls aus Sand geformt. Unter den Einwirkungen von Wind und Wellen verändern sie sich ständig und haben auch in der Geschichte ihr Aussehen über Jahrhunderte stets verändert. Das ist durch Studien der Forschungsstelle Küste gut belegt. Wir Küstenschützer versuchen nun in diesem dynamischen System, einen gewissen Zustand möglichst festzuhalten, damit Menschen auf dieser Insel gut geschützt leben und natürlich auch Urlaub machen können – und auch dieser wertvolle Naturraum selbst erhalten bleibt, der wiederum als vorgelagerter Wellenbrecher selbst das Festland schützt. Würden wir alle Aktivitäten des Küstenschutzes hier einfach einstellen, würde sich das Gesicht der Inseln auf kurz oder lang weiter verändern.

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Die Buschlahnung stabilisiert – zusammen mit der Betonlahnung im Hintergrund – Langeoogs Lage zur Wattseite hin. Die mit Strauchwerk verfüllten Doppelpfahlreihen müssen regelmäßig erneuert werden. Foto: Utkieker-Archiv

Sie sprechen von den „Küstenschützern“, einem Beruf, den man so allerdings nicht unbedingt im Ausbildungsverzeichnis findet. Wie sind Sie persönlich geworden, was Sie sind?
Im Küstenschutz sind grundsätzlich natürlich erstmal Menschen mit sehr verschiedenen Hintergründen engagiert: Da sind zum Beispiel die Ingenieurinnen und Ingenieure, die ­größere Vorhaben wie Strandaufspülungen oder Deichverstärkungen planen, aber auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen – und wir Praktiker. Wir sind dabei die einzigen, die ganzjährig auf der Insel präsent sind. Wir sind gewissermaßen Augen, Hände und Ohren des Küstenschutzes vor Ort.
Der hierfür typische Ausbildungsweg ist dabei der des Wasserbauers – auch ich habe einmal so angefangen, das war 1997. Nach dem Facharbeiterbrief und meiner Zivildienstzeit wurde ich im Jahr 2000 unbefristet beim Land Niedersachsen angestellt. Ich komme eigentlich vom ostfriesischen Festland und wurde dann erstmal ein paar Jahre „nebenan“ auf Baltrum eingesetzt. 2006 kam ich auf eigenen Wunsch hier nach Langeoog, wurde Vorarbeiter und stellvertretender Betriebshofleiter. Zwischen Januar 2009 und Herbst 2010 habe ich schließlich den nächsten Schritt gewagt und eine Meisterausbildung in Dresden absolviert. Heute bin ich geprüfter Wasserbaumeister und seit Ende 2009 Leiter des NLWKN-Betriebshofs auf der Insel.

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Auch die einem Deich ähnelnde Betonlahnung will instandgehalten werden. Die hier gezeigte Sicherung aus dem Jahr 2006 war übrigens die erste Großmaßnahme, die Meik Julius als neuer Vorarbeiter geleitet hat. Foto: NLWKN

Auf Langeoog führen Sie ein achtköpfiges, rein männliches Team. Ist Ihr Beruf auch heute noch eine typische Männerdomäne?
Das kann man so nicht sagen. Es stimmt natürlich, dass es sich bei diesen oftmals sehr körperlichen Tätigkeiten lange um einen klassischen Männerberuf handelte. Das war auch noch zu Zeiten meiner Ausbildung überwiegend so. Heute gibt es aber sowohl am Festland als auch auf den anderen Inseln durchaus auch Kolleginnen. Die Leiterin unseres größten ­Betriebshofes auf dem Festland zum Beispiel ist eine sehr geschätzte Kollegin – und eine der ersten Wasserbaumeisterinnen hier im Nordwesten. Sie hat zuvor zehn Jahre hier auf Langeoog auf dem Betriebshof gearbeitet.
Zugleich sind wir heute auch flexibler geworden, was den Weg in den Beruf angeht – da sind auch andere handwerkliche Ausrichtungen kein grundsätzliches Hindernis. Was allerdings jede und jeder mitbringen sollte, die oder der auf einer Insel im Küstenschutz tätig sein will, ist die Liebe zum Arbeiten in der Natur. Egal, ob es stürmt oder die Sonne scheint.

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Einweisung am frühen Morgen: Die Geräte des NLWKN-Betriebshofs gehören zu den wenigen Fahrzeugen auf Langeoog. Foto: Antje Julius/NLWKN

An einem sonnigen Sommertag klingt das vermutlich für viele verlockend. Sie allerdings bleiben auch auf Langeoog, wenn die Mehrheit der Urlaubsgäste zum Saisonende längst die
Heimreise angetreten hat …
Richtig, für uns gibt es das ganze Jahr über etwas zu tun. Dabei gilt wie immer auf einer Insel: die Natur gibt die Richtung vor. Man könnte auch augenzwinkernd sagen: Wer hier nicht mit den Gezeiten geht, der geht mit der Zeit. Die Arbeiten unterscheiden sich dabei je nach Jahreszeit schon sehr.
Im Frühjahr und Sommer sind es vor allem Kontrollen und Prüfungen an den Küstenschutzbauwerken oder Instandsetzungsarbeiten an den verschiedenen Anlagen, die uns beschäftigen – zum Beispiel an den sogenannten Lahnungen. Das sind die hier auf Langeoog vor allem im Süden der Insel gelegenen schachbrettartigen Uferschutzanlagen, die unter anderem dem Aufwachsen des Wattenmeeres und damit der Inselsicherung dienen. Diese Arbeiten bezeichne ich gerne als unsere Hausaufgaben – ob wir sie gut erledigt haben, sehen wir im Winter, wenn die Insel von der ein oder anderen Sturmflut auf die Probe gestellt wird.
Im Herbst und im Winter stehen nicht zuletzt die Schutzdünen im Fokus: Durch das Pflanzen von Strandhafer, der mit seinen meterlangen, dichten Wurzeln ein natürlicher Helfer bei der ­Sicherung der sandigen Dünen ist, und durch den Aufbau von Sandfangzäunen, die gezielt dem Anwachsen von Sandpolstern dienen, versuchen wir die natürlichen Prozesse auf der Insel zum Vorteil des Küstenschutzes zu beeinflussen.

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Wintersturmfluten verursachen immer wieder schwere Schäden an den Schutzdünen. Danach heißt es: schnell reagieren, um die Sicherheit der Insel zu gewährleisten. Foto: Utkieker-Archiv

Und wenn sich eine Sturmflut ankündigt…?
…dann sind wir die Kräfte vor Ort, die wichtige Vor- und Nacharbeiten durchführen. Dazu muss man wissen: Das Schutzsystem auf den Inseln besteht aus mehreren Elementen. Deiche auf der Festlandsseite, Schutzdünen, aber je nach Insel auch teils massive Schutzbauwerke wie Deckwerke sowie Durchlässe für die verschiedenen Verkehrszwecke. Im Gegensatz zum Festland, wo größtenteils Verbände für die Schutzanlagen wie Deiche zuständig sind, liegt der Betrieb und die Unterhaltung auf den Inseln mit wenigen Ausnahmen fast vollständig in der Hand des Landes – und damit in unserer. Diese Regelung wurde überall dort getroffen, wo der Küstenschutz besondere Herausforderungen birgt. Und dazu zählen natürlich auch die sehr exponiert liegenden Ostfriesischen Inseln.
Die hier vorhandenen Scharte, Siele und Durchlässe müssen bei vorhergesagten Sturmfluten vorsorglich verschlossen werden. Sogenannte Deichverteidigungspläne machen hierfür sehr genaue Vorgaben, was bei welchen erwarteten Wasserständen zu tun ist. Nach einem Sturmflutereignis ist es dann die wichtige Aufgabe der Betriebshöfe, möglichst schnell einen ersten Überblick über entstandene Abbrüche etwa an den Dünen und Sandkörpern zu ermöglichen. Je nach Ereignis und so es die Wetterlage zulässt bereits am nächsten oder übernächsten Tag. Und auch das schnelle Beseitigen der Hinterlassenschaften einer Sturmflut ist wichtig: Indem wir die oftmals in großen Mengen an den Deichen angeschwemmten Pflanzenreste abfahren – Fachleute sprechen von Teek – verhindern wir, dass die wichtige Grasnarbe der Deiche Schaden nimmt.

Bei 1.700 Insulanerinnen und Insulanern bildet das Winterhalbjahr sicher einen ziemlichen Kontrast zum Sommer, wenn wieder weit über 100.000 Tagesgäste und Urlauber die Insel bevölkern?
In der klassischen Urlaubszeit gibt es natürlich viele Veranstaltungen, da ist die ganze Insel gefühlt in Bewegung. Gleichzeitig dürfen wir dann auch sehr viele Gäste auf der Insel begrüßen, die verständlicherweise wenig bis keine Vorkenntnisse haben über die besonderen Umstände, die Gefahren zum Beispiel an Dünen-Abbruchkanten, aber auch, warum ein bestimmtes Verhalten problematisch ist für den Küstenschutz und das Wattenmeer. Das ist manchmal herausfordernd. Die tagtägliche Vermittlung von Wissen auch über den besonderen Naturraum, in dem wir hier leben dürfen, macht mir aber persönlich in der Regel viel Freude.
Der Winter auf Langeoog ist dann gar nicht so einsam, wie man sich das vielleicht vorstellt, weil auch viele Gäste gerade diese etwas ruhigere Zeit auf der Insel inzwischen sehr zu schätzen wissen. Außerdem gibt es hier gerade im Winterhalbjahr dann auch besonders spektakuläre Licht- und Wettersituationen zu erleben. Es ist ein bisschen ein gespaltenes Verhältnis: Meine Frau, meine Töchter und ich sind ganz froh, dass es auf Langeoog keine Stadt oder dergleichen gibt, die Insel aber aufgrund der guten Erreichbarkeit eben doch fast das ganze Jahr über von Gästen aufgesucht wird.

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Die regelmäßigen Strandaufspülungen auf Langeoog und den anderen Inseln werden von Ingenieurteams des NLWKN geplant. Foto: Utkieker-Archiv

Zum Glück ist der nächste Sommer ja immer nicht weit und das Inselwetter oftmals besser als auf dem Festland. Den Strand vor der Haustür, Salz auf den Lippen, Möwen und Wellengang im Ohr: Sie und ihre Kollegen müssten sich doch vor Bewerbungen eigentlich kaum retten können?
Das könnte man beim Blick aus dem Fenster tatsächlich meinen, dem ist aber leider nicht so. Im Gegenteil: Es werden immer wieder händeringend Kolleginnen und Kollegen mit handwerklichem Geschick für die wichtigen Tätigkeiten auf den Inseln gesucht. Denn bei aller Anziehungskraft dieses Urlaubsparadieses, der großen Bedeutung unserer Aufgaben und den vielen schönen Seiten des Lebens auf einer Insel gilt es natürlich auch ein paar Herausforderungen zu bewältigen: Die Trennung von Beruf und Privatem zum Beispiel. Das funktioniert auf einer so kleinen Insel natürlich nur bedingt, weil man durch den Beruf, der für die Leute ja auch noch wortwörtlich überlebenswichtig ist, hier sehr bekannt ist.

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Sein Arbeitsplatz ist die Natur: Seit 2009 leitet Wasserbaumeister Meik Julius den Betriebshof auf Langeoog. Foto: Antje Julius/NLWKN

Inkognito ist man also eher selten …
Richtig. Die größte Herausforderung sind aber sicherlich die Lebenshaltungskosten auf einer Insel. Die Fährkosten, die ­höheren Preise für Lebensmittel, die Parkplatzgebühren am Festland, vor allem aber bezahlbarer Wohnraum. Als Betriebshofleiter habe ich sogenannte Residenzpflicht auf der Insel und der NLWKN stellt mir im Gegenzug eine Dienstwohnung zu vergleichsweise günstigen Konditionen zur Verfügung. Trotz aller Herausforderungen: Einen schöneren Ort zum Arbeiten gibt es für mich nicht! -Text: NLKWKN-

Von Killern und Geistern

Lesungen mit Klaus-Peter Wolf und Bettina Göschl am 21. und 22. Juli 2025 im Haus der Insel

Wolf
Klaus-Peter Wolf und Bettina Göschl sorgen für Killer-Stimmung. Foto: Wolfgang Weßling

Mörderisch gute Unterhaltung steht auf dem Programm, wenn Krimiautor Klaus-Peter Wolf ins Haus der Insel (HDI) kommt, um aus seinen neues­ten Werken zu lesen. Am Montag, 21. Juli 2025 präsentiert er Auszüge aus seinen dieses Jahr erschienenen Romanen. Musikalisch begleitet wird er dabei von seiner Ehefrau Bettina Göschl.
„Ein mörderisches Paar – Der Sturz“ ist der kürzlich erschienene, finale Band der Trilogie um den charismatischen Dr. Bernhard Sommerfeldt und seine Partnerin Frauke. Und dieser hat es in sich! Denn plötzlich wimmelt Ostfriesland nur so vor Profikillern und Gangsterbossen. Wie wird das Paar mit dem Hang zum Mord seinen Verfolgern entkommen?
Die Krimilesung mit musikalischer Begleitung beginnt am 21. Juli 2025 um 20 Uhr im HDI. Tickets sind für 20,- Euro (15,- für Kinder) im HDI oder online über www.langeoog.de erhältlich. Zzgl. 2,– an der Abendkasse.

Hier spukt’s doch!
Am Dienstag, 22. Juli 2025 liest Bettina Göschl aus ihrem Kinderbuch „Die Schiffsgeister“ vor. Luna und Jonte finden am Strand eine alte, von Muscheln bedeckte Flasche. Natürlich nehmen sie die Flasche mit nach Hause. In der Nacht geht von dem Gefäß ein seltsames Leuchten aus. Neugierig öffnen die Kinder die Flasche – und machen Bekanntschaft mit zwei frechen Geistern!
Die Autorin und Liedermacherin lädt alle Kinder ab sechs Jahren um 17 Uhr ins HDI zum Lauschen, Singen und Mitmachen ein. Tickets gibt es für 7,- Euro (5,- für Begleitpersonen) an oben genannten Stellen. -ut-

„Mit Lust und Spaß im Wasser“

Rheuma-Liga bietet Wassergymnastik für Insulaner

Rheuma
Wassersportlich aktiv: die Mitglieder Rheuma-Liga Langeoog. Foto: Petra Kruse

Jeden Mittwoch zwischen 18 und 18.30 Uhr treffen sich wasser­sportbegeisterte Langeoogerinnen und Langeooger zur Wassergymnastik der Rheuma-Liga im Freizeit- und Erlebnisbad. Bis auf wenige Pausen im Jahr wird in der Gruppe etwas für eine gute Kondition und gleichbleibende Mobilität getan.
„Funktionelles Bewegungstraining im Wasser konzentriert sich auf die Verbesserung der Bewegungsmuster, die für den Alltag und sportliche Aktivitäten relevant sind“, erklärt Petra Kruse, die das Angebot leitet. „Der Auftrieb des Wassers reduziert die Belastung auf Gelenke und Knochen, was es ideal für Menschen mit Gelenkproblemen macht.“
Ziel der wöchentlichen Übungseinheit im Wasser ist es, Kraft und Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination zu fördern. Ob mit unterschiedlichsten Handgeräten wie Hantel, Stab, Poolnoodle oder Disc, aber auch mal mit ausgefallenen Utensilien wie Luftballons, werden die Stunden abwechslungsreich gestaltet. Und begleitet von Musik geht alles noch viel besser. ­Körperliche Aktivität dient nicht nur der Vorbeugung von Erkrankungen und Unfällen, wie Petra Kruse weiß: „Mit Lust und Spaß betrieben, tut Wassergymnastik auch der Seele gut.“
Mit diesem Angebot werden die Muskeln gestärkt, die Aufmerksamkeit geschult, das Gleichgewicht verbessert und jeder und jede im eigenen Tempo in Bewegung gebracht. Es geht um Kraft, Balance, Atmung, starke Körpermitte, Beweglichkeit und Spaß an der Bewegung.

Rheuma
Kürzlich freute sich die Gruppe über gesponserte T-Shirts. Foto: Petra Kruse

„Alle Insulaner, die sich von diesem Übungsangebot angesprochen fühlen, kann ich nur bestärken, unsere Mittwochsgruppe zu besuchen – einfach mal ausprobieren!“, freut sich Petra Kruse über Neuzugänge. Aktuell sind bis zu 25 aktive Langeoogerinnen und Langeooger dabei. Wer Mitglied der Rheuma-Liga werden und mitmachen möchte, wendet sich einfach an Petra Kruse. Zum Jahresbeitrag von 30,– Euro kommen noch ­6,– Euro pro Übungsstunde. Interessierte können aber auch erstmal nur reinschnuppern, um herauszufinden, ob das Angebot für sie infrage kommt.
Trägerin der Langeooger Ortsgruppe ist die Rheuma-Liga Niedersachsen e.V., Arbeitsgemeinschaft Landkreis Wittmund; dort ist Almut Metzler die kompetente Ansprechpartnerin. Gegründet wurde die Ortsgruppe übrigens am 20. Dezember 1989 von dem Langeooger Hans-Jörg Numrich (der ihr auch einige Zeit vorstand) und elf weiteren Mitgliedern; dies geschah seinerzeit in Zusammenarbeit mit der AOK in Esens.
Damals wie heute ist die Rheuma-Liga auf Unterstützung angewiesen: „Zu unserer großen Freude hat uns kürzlich die Raiffeisen-Volksbank Fresena eG coole T-Shirts gesponsert“, dankt die Wassersportgruppe für die großzügige Spende. -ut/köp-

Frischer Wind für den Kiosk am Weststrand

Im „Strandkorb“ gibt es alles für einen gemütlichen Tag am Wasser und den Dünen

Kiosk
Lisa Burgmann freut sich über viele Besucher am neuen Kiosk „Strandkorb“.

Er ist seit Jahrzehnten eine feste Anlaufstelle für Besucher des Weststrands auf Langeoog – „Ulli’s Kiosk“. Doch der trägt seit diesem Jahr einen neuen Namen: „Strandkorb“. Snacken und trinken kann man hier, so verrät es die blaue Fahne gleich neben dem Gebäude.
Tom Kempkes-Solbach hat den Kiosk zum Jahreswechsel übernommen und etwas frischen Wind mitgebracht. Das Standardsortiment ist in weiten Teilen gleichgeblieben – wer mag schon auf den legendären Milchreis mit Zimt und Zucker verzichten? Dennoch hat der erfahrene Gastronom auch eigene Ideen mit eingebracht, damit der Kiosk in den nächsten Jahren weiterhin eine feste Anlaufstelle für Urlauber und Tagesgäste bleibt.
Sofort ins Auge fällt dabei das neue Außenmobiliar. Direkt gegenüber dem Kiosk laden Liegestühle und Sitzsäcke zu einer Pause bei Aperol Spritz, Hugo oder einem anderen erfrischenden Kalt­getränk ein. Vor und neben dem Gebäude stehen Strandkörbe, die Terrasse im Innenhof zeigt sich mit neuen Stühlen und ­Tischen, einer ansprechenden Deko und einladender Beleuchtung.

Kiosk
Aus „Ulli’s Kiosk“ wurde jetzt der „Strandkorb“. Frischer Wind für den beliebten Kiosk am Weststrand.

Neu auf der Karte sind die Menüs für Singles, Verliebte sowie „Family and Friends“. Im Angebot: Hotdogs mit Softdrink oder Bier beziehungsweise prickelndem Champagner. Mal etwas Neues ausprobieren, lautet hier die Devise. Wer es lieber etwas traditioneller mag, wird unbedingt bei den verschiedenen Fischbrötchen oder einer Currywurst im Weckglas fündig.
Erhalten geblieben ist auch das Sortiment an Weingummi und Lakritz. Das gibt es wie bisher auch in der Spitztüte aus Papier. Wer sich also gern an Kindheitstage erinnern möchte, der ordert auch heute noch bei Tom Kempkes-Solbach und seiner Mitarbeiterin Lisa Burgmann eine gemischte Tüte für einen Euro – und tauscht bei der Gelegenheit ein ausgelesenes Buch mit einem Titel aus, der in der „Buch-Tauschbörse“ auf dem Tresen auf neue Literaturfreunde wartet. -utk-

Kiosk
Die Terrasse beim „Strandkorb“ lädt mit modernen Sitzmöbel und ansehnlicher Dekoration zum Verweilen ein.
Kiosk
Bei „Ulli’s Kiosk“ gab es schon „WhatsApp analog von Langeoog“ – Tom Kempkes-Solbach hält daran fest und bietet verschiedene Ansichtskarten über die Insel an.
Kiosk
Frischer Wind für den Kiosk am Weststrand. Der „Strandkorb“ bietet das bewährte Sortiment und vieles Neue mehr.
Kiosk
Direkt gegenüber dem „Strandkorb“ laden Liegestühle und Sitzsäcke zur Pause ein.
Kiosk
Auch an die Vierbeiner wird am Kiosk „Strandkorb“ gedacht.
Kiosk
Hundedame „Paula“ mag es, gestreichelt zu werden. Sie gehört zum „Strandkorb“ mit dazu.

Der kibi-Ferientreff: Das bunte Programm für Kinder

Kostenloses Angebot des Bibellesebundes im Juli und August am Strand

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Gehören zusammen: Sommer, Strand und kibi-Ferientreff. Foto: BLB

Wer hat Lust auf mehr am Meer? Der Sommer und der kibi-­Ferientreff – sie gehören am Langeooger Strand untrennbar zusammen. Voller Witz und Abwechslung, kreativ und mit spannenden Geschichten aus der Bibel präsentiert der kibi-­Ferientreff in diesem Jahr erneut ein abwechslungsreiches ­Programm für Kinder.
Vom 14. Juli bis 9. August 2025 sind die Teams für die Urlauberkinder und ihre Familien vor Ort und haben einiges vorbereitet: Spiele, Theaterstücke mit Handpuppen oder anderen witzigen Gestalten, viele ohrwurmtaugliche Lieder und Geschichten über Gott und die Menschen aus der Bibel. Wenn es am Nachmittag über den Strand schallt: „Bleibt nicht hocken und kommt ran, der kibi-Ferientreff fängt an“, dann dauert es nicht mehr lange, bis sich die ersten Kinder an der kibi-Ferientreff-Beachflag am Sportstrand (Übergang „Hospizpad“, vormals „Seekrug“) einfinden, oft in Begleitung ihrer Eltern oder Großeltern.
Um 15 Uhr startet dort von Montag bis Samstag der Kindertreff. Im anschließenden Bibel-Entdecker-Klub sind die Kinder eingeladen, ihre eigenen Entdeckungen in der Bibel zu machen, Fragen zu stellen, nach Antworten zu suchen und zusammen mit den Mitarbeitern so manches Rätsel zu lösen. – Bei ungünstiger Witterung finden Kindertreff und Bibel-Entdecker-Klub im Haus „Kloster Loccum“ statt.
Abends um 19 Uhr sind alle Kinder eingeladen, im Haus „Kloster Loccum“ den Tag gemeinsam mit anderen Kindern (und ihren Kuscheltieren) ausklingen zu lassen. Neben einer schönen Gute-Nacht-Geschichte gibt es Lieder, Theater und lustige oder ruhige Aktionen. Übrigens: Willkommen sind alle Kinder auf der Insel!

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Spiele, Lieder und Geschichten an der Beachflag – das bietet der kibi-Ferientreff am Sportstrand. Foto: BLB

Ehrenamtlicher Einsatz
Egal ob im Kindertreff, dem Bibel-Entdecker-Klub oder bei der Gute-Nacht-Geschichte: Die vorwiegend ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bibellesebundes e.V. (Marienheide, NRW) gestalten das Programm mit so viel Leidenschaft und Engagement, dass die Kinder begeistert teilnehmen und gespannt den modern erzählten Geschichten aus der Bibel lauschen.
„Kinder sind neugierig und haben viele Fragen. Wir möchten sie ernst nehmen und ihnen auf kindgerechte Art begegnen und das weitergeben, was uns selber bewegt. Dazu gehört unsere Begeisterung von der Bibel und ihrer Aktualität für unser Leben.“ So beschreibt Anja Günther, Leiterin des kibi-Ferientreffs, das Anliegen dieser überkonfessionellen Arbeit des Bibellesebundes, der auf Langeoog mit dem Haus „Kloster Loccum“ zusammenarbeitet. „Darum ist es uns ein Anliegen, Kinder einzuladen, die Geschichten der Bibel für sich zu entdecken, Fragen zu stellen und zu erleben, dass die Bibel in den Alltag hineinspricht.“ – Mehr Infos zum Langeoog-Programm gibt’s online auf https://langeoog.kibi-ferientreff.de. -ut-

Diese Kurpastoren sind nicht mehr von der Insel wegzudenken

Auf Langeoog werden die evangelisch-lutherische Inselkirche und die katholische Kirchengemeinde St.-Nikolaus von Kurpastorinnen und Kurpastoren unterstützt. Sie bleiben für einige Wochen und übernehmen die Gestaltung von Gottesdiensten, halten Vorträge und führen Seelsorgegespräche.

Kurpastor
Clemens Bittlinger tritt auch auf zwei Konzerten in der Inselkirche auf. Foto: Erika Hemerich

Clemens Bittlinger ist vom 8. bis 28. Juli 2025 Kurpastor in der ev.-luth. Inselkirche
„Schon wenn man in Bensersiel das Auto stehen lässt, die Fähre besteigt und dann sieht, wie das Festland sich allmählich entfernt, beginnt die Erholung“, schwärmt Clemens Bittlinger, Pfarrer, Buchautor und vor allem eines: Liedermacher. Rund 100 Konzerte gibt er jedes Jahr. Längst haben einige seiner Lieder in zum Teil millionenfacher Auflage den Weg ins allgemeine Liedgut der Kirchengemeinden gefunden. Der vielbeschäftigte Musiker will die autofreie Insel genießen: „Ich sitze ja als Liedermacher sehr viel im Auto. Und dann das Gefährt einfach mal stehen zu lassen, tut unendlich gut.“
Bereits seit über zehn Jahren kommt der Odenwalder mit seiner Familie auf die Insel. Und auch in diesem Jahr will er der Natur und den Menschen so begegnen, „dass wir etwas von der Gegenwart des liebenden Schöpfers spüren.“
Clemens Bittlinger dient im Juli nicht nur als Kurpastor, sondern lädt auch zu zwei Konzertabenden ein: Am Sonntag, 20. Juli 2025 spielt und singt er zusammen mit einem Projektchor unter dem Motto „Leih mir deine Flügel“. Am Sonntag, 27. Juli verfolgt er zusammen mit Gitarrist Adax Dörsam „Spuren“. Beide Konzerte finden um 20.00 Uhr in der Inselkirche statt, Eintritt frei.

Kurpastor
Thomas Abrell kommt seit über 20 Jahren als Kurpastor auf die Insel. Foto: privat

Thomas Abrell dient vom 7. bis 20. Juli 2025 als Kurpastor in der katholischen St.-Nikolaus-Kirche
Seit über 20 Jahren kommt Bruder Thomas Abrell als Kurpastor auf die Insel, da kann man schon fast von einem zweiten Zuhause sprechen. Dabei setzt der Franziskanermönch auf ein Kontrastprogramm: raus aus den Bergen – rein in das Meer! Der Sohn einer Allgäuer Bauernfamilie lebt im Münchner Kloster St. Anna im Lehel und arbeitet dort in der Ökonomie der Deutschen Franziskanerprovinz.
Während seiner Aufenthalte auf der Nordseeinsel freut er sich besonders über Schwimmpartien im Meer, Spaziergänge durch die Dünenlandschaft und Radtouren ans Ostende.
„Mit zu meinen Erfahrungen gehört die Entschleunigung. Dieses Gefühl beginnt schon auf der Fähre und lässt mich für den Rest der Zeit auf Langeoog nicht mehr los“, verrät Thomas Abrell. Auch die Begegnungen mit alten Bekannten und neuen Gesichtern sucht der Mönch ganz bewusst. „Ich bin gespannt, was sich seit dem letzten Mal verändert hat!“ -ut-

Küstenschutzprojekt auf Langeoog wird fortgesetzt

250.000 Kubikmeter Sand zusätzlich für den Schutz der Insel – komplexe Bergung geplant

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So stellte sich die Strand- und Dünensituation vor dem Pirolatal im Frühjahr 2025 dar: Deutlich erkennbar ist hier der Unterschied zwischen dem bereits fertiggestellten Abschnitt des Sanddepots (vorne) und den noch zu verstärkenden Bereichen. Foto: NLWKN

Trotz einer vergleichsweise ruhigen Sturmflutsaison investiert Niedersachsen auch in diesem Sommer wieder in die weitgehend aus Schutzdünen bestehenden Küstenschutzanlagen auf Langeoog: Bei den Anfang Juni begonnenen Arbeiten handelt es sich um die Fortsetzung einer bereits 2024 vorgenommenen Strandaufspülung vor dem Langeooger Pirolatal. „Schlechte Witterungsbedingungen im Spätsommer und Frühherbst hatten einen Abschluss der Arbeiten im vergangenen Jahr verhindert“, erklärt der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz), der die Maßnahme betreut.
„Das aktuelle Beispiel zeigt noch einmal sehr eindrücklich, wie schmal das Zeitfenster für Küstenschutzvorhaben auf den Ostfriesischen Inseln im ungünstigen Fall ist – und warum sich eine Überschneidung mit der touristischen Hauptsaison deshalb ­leider nicht vermeiden lässt“, erläutert Prof. Frank Thorenz, Leiter der für den Schutz der Ostfriesischen Inseln zuständigen NLWKN-Betriebsstelle Norden.
Zur Erinnerung: Im Spätsommer 2024 war es trotz einer anschließend eher ruhigen Sturmflutsaison bereits Ende August und damit ungewöhnlich früh zu einem ersten leichten Sturmflutereignis gekommen. Auch die weitere Witterungslage erschwerte das Voranschreiten der Küstenschutzmaßnahme, sodass zunächst nur rund 270.000 der ursprünglich geplanten 450.000 Kubikmeter Sand vor der Langeooger Pirolatal-Düne eingebaut werden konnten. „Die Sturmflutsicherheit für den Winter 2024/2025 war damit sichergestellt – für die Sicherheit dieses Dünenabschnitts auch in Zukunft müssen wir allerdings in diesem Jahr nachlegen“, so Thorenz.
Konkret plant der NLWKN den Einbau von weiteren 250.000 ­Kubikmetern Sand im Bereich des vor der eigentlichen Düne liegenden Sanddepots und des vorgelagerten Strandes. Das knapp zwei Kilometer lange Depot hat eine wichtige Aufgabe: Es schützt den eigentlichen Dünenkörper gegen die hier herrschenden starken Seegangs- und Strömungsbelastungen. Die Pirolataldüne selbst ist für den Schutz von Teilen der Langeooger Ortslage und des Wassergewinnungsgebiets der Insel von zentraler Bedeutung.

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Am 18. Juni 2025 begannen die Vorbereitungen zur Aufspülung: Der Frachter „Harle Gatt“ brachte Material zum Weststrand. Foto: Langeoognews
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Inselgast aus Dänemark: Die „Magni R“ wird bei der Gewinnung des für die Arbeiten benötigten Sandes zum Einsatz kommen. Foto: Rhode Nielsen A/S

Startschuss im Juni
Der Startschuss für die Einrichtung der Baustelle des naturbasierten Küstenschutzvorhabens fiel Mitte Juni – zunächst mit vorbereitenden Arbeiten am Strand. Am 18. Juni landete das Frachtschiff „MS Harle Gatt“ der Reederei Warrings schweres Arbeitsgerät auf dem Weststrand an. Es folgt das Einschwimmen der knapp zwei Kilometer langen Spülleitung von See. Bei günstiger Witterung plant der Landesbetrieb den Beginn der eigentlichen Spülarbeiten zum Juli. Ein Abschluss der Arbeiten ist im Verlauf des Sommers vorgesehen.
Bei der Umsetzung arbeitet der NLWKN mit der dänischen Firma Rhode Nielsen A/S zusammen. Zum Einsatz kommt das Spezialschiff „Magni R“. Der Saugbagger hat eine Ladekapazität von 1.570 Kubikmetern. Gefüllt wird der Laderaum der „Magni R“ mit Sand, der an der Ostseite des Seegatts „Accumer Ee“ entnommen wird. Hier, zwischen Baltrum und Langeoog, stehen ausreichende Sandmengen zur Verfügung. Die Entnahmestelle könne sich, so heißt es beim NLWKN, durch die dort herrschenden starken Gezeitenströmungen, ständigen Welleneinfluss und den damit verbundenen Sandtransport auf natürliche Weise schnell wieder regenerieren.
Das Spezialschiff wird zwischen der Entnahmestelle und der Koppelstation der Spülleitung vor Langeoog kreuzen, um das Sand-Wasser-Gemisch Richtung Strand zu befördern, wo der sich absetzende Sand mit Planierraupen verteilt und profiliert wird. Das Verfahren hat sich nach NLWKN-Einschätzung bewährt: Langeoog ist die einzige Ostfriesische Insel, auf der bisher keine massiven Küstenschutzanlagen erforderlich waren. „Unser Ziel ist es, Schutzmaßnahmen im besonders wertvollen Naturraum des Nationalparks an den natürlich ablaufenden Prozessen zu orientierten und soweit möglich den Bau massiver Küstenschutzanlagen zu vermeiden“, unterstreicht Thorenz.

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Mithilfe der „Gungner R“ soll die Bergung des zwischenzeitlich übersandeten Spülleitungssegments gelingen. Foto: Rhode Nielsen A/S

Komplexe Bergung als Sonderaufgabe
Eine Besonderheit des diesjährigen Vorhabens stelle, so der NLWKN, die Bergung eines im Unterwasserbereich verbliebenen Teils einer Spülleitung aus einer der letzten Strandaufspülungen dar. Küstenschutzexperte Frank Thorenz: „Aufgrund einer Übersandung durch vor der Küste wandernde Sandriffe konnte dieses Segment der Leitung bislang noch nicht geborgen werden.“
Die Bergung soll nun mit Hilfe eines Spezialgerätes aus den Niederlanden gelingen: Bei dem sogenannten Baggerlader „Gungner R“ handelt es sich um einen 55 Meter langen und 15 Meter breiten Stelzenponton mit Großbagger, der sich mit seinen ausfahrbaren Stelzen auf dem Meeresgrund abstützen kann. Mit diesem soll die Leitung im strandnahen Bereich freigelegt werden. „Die Bergung wird im Sommer bei ruhigen Witterungs- und Wellenbedingungen erfolgen und kann deshalb noch nicht genau terminiert werden“, erklärt der NLWKN.
Der Aufspülbereich selbst muss aufgrund der möglichen Gefahren während des Spülbetriebs teilweise gesperrt werden. Die Küstenschützer bitten alle Strandspaziergängerinnen und Strandspaziergänger, die Spüldämme und das Spülfeld aus ­Sicherheitsgründen nicht zu betreten. -NLWKN-