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Mit Dino und Schneemann im Wasser

Allerheiligen-Schwimmen: Kostüme und Badespaß seit 20 Jahren

Einmal im Jahr geht er baden – für drei bis vier Minuten. Und immer nur am 1. November, beim Allerheiligen-Schwimmen. Bernd Spies organisiert das Kultevent gemeinsam mit seiner Frau Annelie. In diesem Jahr feiern sie ein Jubiläum: Vor 20 Jahren ist die Veranstaltung aus einem Spaß im Freundeskreis entstanden.
Damals ging eine kleine Gruppe am 1. November, dem Allerheiligen-Tag zum Baden ins Meer. Der Anfang war gemacht, das Allerheiligen-Schwimmen geboren. Klar war auch das Ziel: Projekte auf Langeoog zu fördern, die das Gesundheitswesen und die Freiwillige Feuerwehr auf der Insel unterstützen. Dafür wurde der Verein Langeooger Allerheiligen-Schwimmer e. V. gegründet. „Wir gehen auf die 450 Mitglieder zu“, freut sich Bernd Spies. Dass die Schwimmveranstaltung zu einem Kultevent wurde, damit hatte er nicht gerechnet. „Das ist enorm.“
In diesem Jahr seien 200 Menschen im Meer gewesen. Das Wasser hatte 12 Grad, die Luft ein Grad mehr. Viele sind kostümiert baden gegangen, etwa als Dinosaurier, Hai oder als Schneemann „Olaf“ aus dem Film „Die Eiskönigin“. Aber Pflicht ist das Verkleiden nicht.
Anders als ihr Mann ist Annelie Spies eine Wasserratte. „Ich gehe das ganze Jahr. Nur an Allerheiligen nicht. Da mache ich die Fotos“, erzählt sie. Durch das Allerheiligen-Schwimmen konnte der Verein bisher viele Projekte auf der Insel unterstützen. Dazu gehörten Strandrollstühle, eine barrierefreie Umkleidekabine und Panzermatten, die Rollstuhlfahrenden den Weg zu den Strandkörben erleichtern, Übungsgeräte für die Ausbildung der DLRG-Ortsgruppe Langeoog und ein Atemluftkompressor zum Befüllen der Atemluftflasche für die Freiwillige Feuerwehr der Insel.
In diesem Jahr werden sie die Bürgerhilfe Langeoog e.V. mit einem Fahrzeug für den ambulanten Pflegedienst unterstützen. „Dafür braucht es keinen Führerschein. Und im Winter, bei Schnee oder Glatteis, kann der Pflegedienst gut zu den Patienten kommen“, sagt Annelie Spies. In den vergangenen 20 Jahren konnte der Verein 180.000 Euro für wohltätige Zwecke auf Langeoog spenden. Möglich wurde dieser Betrag durch die Mitgliedsbeiträge, die Teilnahmegebühren am Allerheiligen-Schwimmen und durch die Getränke- und Würstchenspende für das nach dem Bad anschließende Zusammenkommen – und dafür ist Bernd Spies dem Geschäft „Kramps Lütje Laden“ auf Langeoog und der Metzgerei Burkhardt aus Mannheim sehr dankbar.

Langeooger Allerheiligen-Schwimmer e. V.
Treffpunkt am 1. November ist immer an der Lale-Andersen-Skulptur unterhalb des Wasserturms. Im Anschluss an die Begrüßung und das obligate „Lili Marleen“-Ständchen gehen alle gemeinsam zum Strand. Sobald der Startschuss fällt, wird in die Nordsee gerannt und mehr oder weniger lange gebadet. Mit Begeisterung auch in nostalgischer Badekleidung oder originellen Kostümen. Näheres zum Allerheiligen-Schwimmen geben die Organisatoren kurz vor der Veranstaltung über Aushänge auf der Insel bekannt.
Der Verein freut sich über neue Mitglieder. Der Jahresbeitrag liegt bei 20,– Euro. Weitere Informationen unter www.allerheiligenschwimmer.de. Spenden können auf folgendes Konto überwiesen werden: Sparkasse Wittmund, IBAN: DE35 2855 0000 0040 0000 10, BIC: BRLADE21LER. -jeg-

Wichtiger Meilenstein für Langeoog

Start in das neue Jahr mit erfolgreicher Entschuldung

Kurz vor dem Jahreswechsel gibt es für die Inselgemeinde Langeoog erfreuliche Nachrichten: Die im Dezember 2016 zwischen dem Land Niedersachsen, dem Landkreis Wittmund und der Inselgemeinde geschlossene Zielvereinbarung, auch bekannt als Entschuldungsvertrag, wird zum 31. Dezember 2024 offiziell beendet.
Landrat Holger Heymann übergab ein entsprechendes Schreiben an den Allgemeinen Vertreter Ralf Heimes und Kämmerin Cornelia Baller. Er lobte die Gemeinde für ihren verantwortungsvollen Umgang mit den Finanzen: Seit 2017 hat Langeoog seine Haushalte konsequent wirtschaftlich und sparsam geführt und so den Abschluss des Vertrags ermöglicht.
Ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg war die Zusammenarbeit mit Professor Martin Weigel und Thomas Döbber-Rüther von der GLC Glücksburg Consulting AG. Das Team entwickelte für den Tourismus-Service ein Konzept mit positivem Potenzial: Künftige Haushalte können mindestens ausgeglichen gestaltet werden, mit der Möglichkeit, bestehende Investitionsstaus schrittweise abzubauen. Zwingende Voraussetzung hierfür ist, die geplante Entwicklung im Kurzentrum – speziell die Zukunft des „Haus der Insel“ – zielgerichtet weiterzuführen.
Die Inselgemeinde hat sich frühzeitig auf den Weg gemacht, zukunftsweisende Lösungen zu erarbeiten. Bereits vor zwei Jahren wurde das Unternehmen Project M mit der Entwicklung eines touristischen Konzeptes beauftragt. Zentraler Bestandteil war die Bürgerbeteiligung, um inselverträgliche Entscheidungen zu treffen. Im Juni 2024 beschloss der Gemeinderat, einen Teilnahmewettbewerb für die Neugestaltung des Kurzentrums auf den Weg zu bringen. Die Ausschreibungsunterlagen sind aktuell in der finalen Bearbeitung.
Was bedeutet das Ende der Zielvereinbarung für die Inselgemeinde? Laut Kämmerin Cornelia Baller bleibt der Grundsatz, sparsam und wirtschaftlich mit den vorhandenen Mitteln umzugehen, weiterhin oberstes Gebot – auch ohne Berichterstattungspflicht gegenüber den Aufsichtsbehörden.
Die Beendigung des Entschuldungsvertrages markiert einen Wendepunkt: Langeoog startet nicht nur finanziell solide ins neue Jahr – sondern auch mit der Perspektive auf nachhaltige touristische Entwicklung, die den Inselcharakter bewahrt und die Lebensqualität der Bewohner sowie die Attraktivität für Gäste weiter steigert. -ut-

 

Mit neuen Ideen in die Saison 2025

Thomas Döbber-Rüther ist der Interimsmanager des TSL

Seit dem 15. Mai 2024 hat der Tourismus-Service Langeoog (TSL) die GLC Glücksburg Consulting AG aus Hamburg mit dem Interimsmanagement für den Tourismus beauftragt (wir be­richteten). Thomas Döbber-Rüther ist seit Mai 2024 Interimsmanager des TSL. Der Auftrag war zunächst bis zum 31. Dezember 2024 befristet; im Dezember fasste der Gemeinderat nach erneuter Ausschreibung den Beschluss für ein weiteres Engagement bis Ende 2026.
Im Gespräch mit „Utkieker“-Redakteur Thilo Köpsel blickt Thomas Döbber-Rüther auf seine bisherige Tätigkeit auf der Insel.

Wie empfanden Sie Ihre erste Saison?
Sehr gut; ich habe eine hervorragende Saison erlebt. Ich fahre jede Woche zweimal mit der Fähre und nutze die Gelegenheit, mich dann mit Gästen und Insulanern zu unterhalten. Diese Gespräche sind die beste Quelle, um mich über ihre Interessen und Gefühle zu informieren. Mein Eindruck: Die Gäste sind in der Regel glücklich in ihrem Urlaub, vor allem der Strand und das Sportangebot ist sehr beliebt – Erkenntnisse, auf denen sich aufbauen lässt.

Was haben Sie beim TSL vorgefunden?
Am Beginn stand eine Analyse, um einen Überblick zu erhalten. Ich bin sechs Wochen in alle Abteilungen gegangen und habe mit allen Mitarbeitern gesprochen, um ihre Ideen, Herausforderungen und Kenntnisse, aber auch ihre Sorgen zu erfahren. Altes und neues KWC sowie das Erlebnisbad sind ebenfalls ein großes Thema, wie auch die Renovierung und Instandsetzung der Liegenschaften.
So ergaben sich erste Ansätze, etwa für Werbemaßnahmen oder das Regeln von Zuständigkeiten / Verantwortlichkeiten und internen Abläufen. Im August wurden die Ergebnisse dem Rat präsentiert, mit dessen einstimmiger Zustimmung die ersten Projekte auf den Weg gebracht wurden.
Welche Projekte sind das?
Am Start ist das neue Langeooger Urlaubsmagazin. Es wurde vormals als Prospekt bezeichnet, ist aber viel schöner und hochwertiger. Der Urlaub fängt schon beim Durchblättern an.
Ein Thema ist die Digitalisierung des Strandkorbmanagements durch Onlinebuchung. Dieses Jahr hatten wir eine erfolgreiche Testphase mit 50 Tagesstrandkörben. Zur Saison 2025 soll jeder Strandkorb flexibel buchbar sein. Er wird mit einem farbigen Schutzgitter versehen, hinter dem die Strandutensilien sicher verwahrt werden können und nicht jeden Tag hin und her ­geschleppt werden müssen.

Wie sieht die Planung für 2025 aus?
Wir wollen mit einem neuen Gesicht in die Saison 2025 starten. So sollen ab 1. März alle Fährzeiten der Langeoog-Fähren ­tagesaktuell online buchbar sein. Und zwar sowohl per Smartphone als auch daheim am PC über die Website. Bislang können Fährfahrten nur einen Monat im Voraus online gebucht werden. – Dazu gehört ein Relaunch der Langeoog-Website, die noch attraktiver wird und eine hohe Funktionalität haben soll.
Zur neuen Saison soll dann auch das umfangreiche Strandkorbmanagement laufen. Die Bezahlung kann entweder in bar, per Kreditkarte oder online erfolgen. Geplant ist außerdem ein Sundowner-Tarif für den Abend: Besucher können entspannt den Sonnenuntergang im Strandkorb genießen.
Für das Erlebnisbad ist ein erweitertes Kursangebot geplant. Es wird unterschiedlichste Programme geben für Gäste und ­Insulaner, etwa bei den Aquakursen wie Aqua-Cycling. Auch im neuen KWC soll es nach Fertigstellung ein neues Angebot geben, das von Physiotherapie bis Wellness reicht. Hierzu ­werben wir um neue Mitarbeiter, die über die erforderliche fachliche Kompetenz verfügen.

Ihr Fazit?
Ganz ehrlich, ich bin extrem froh, auf Langeoog zu sein; denn es ist eine wundervolle Insel mit dem wohl schönsten Strand der sieben Ostfriesischen Inseln. Langeoog hat mich sehr posi­tiv aufgenommen, sowohl das Team als auch die Insulaner. Selbst bei kritischen Fragen gibt es ein vernünftiges Miteinander: Wir haben immer eine konstruktive Lösung zusammen ­gefunden und darauf lässt sich die Zukunft unserer Insel aufbauen.
Vielen Dank für das Gespräch!

Zur Person:
Thomas Döbber-Rüther, Jahrgang 1966, geboren und aufgewachsen in Lathen / Ems, kennt alle touristischen Belange – und bringt sie auf den Punkt. Nach dem Abitur durchlief er im Steigenberger Hotel im niederbayerischen Bad Griesbach eine Ausbildung zum Koch. Den in Hamburg absolvierten Wehrdienst bei der Luftwaffe verließ er als Oberleutnant der Reserve.
Danach gehörte seine berufliche Laufbahn dem Tourismus: Zu seinen zahlreichen Stationen zählen Robinson Clubs in Griechenland, Spanien und der Schweiz. Im Hotelkonzern Accor und der Hotelkette Radisson Blu war Thomas Döbber-Rüther im Vertrieb tätig. Anschließend leitete er als Geschäftsführer zehn Jahre lang die Ferien- und Freizeitanlage „Land Fleesensee“ in Mecklenburg-Vorpommern.
Seit 2015 ist der Betriebswirt und Vater von drei Kindern „interimistisch unterwegs“, wie er schmunzelnd sagt. Das heißt, er restrukturiert und saniert touristische Einrichtungen vom Hotel bis hin zur Urlaubsdestination. Sein Aktionsradius reicht von der Nord- und Ostsee bis zum Harz – und umfasst nun auch Langeoog.

Kurz und bündig

Neues vom Tourismus-Service Langeoog

Auszeichnung „KinderFerienLand“
„Besonders kinderfreundlich!“: So wurden die „Spöölstuv“ und das Erlebnisbad im Dezember erneut zertifiziert. Die beiden Einrichtungen des Tourismus-Service Langeoog erhielten das begehrte KinderFerienLand-Siegel, verliehen von der landeseigenen Gesellschaft TourismusMarketing Niedersachsen GmbH (TMN) aus Hannover. Kritische Prüferin war Claudia Schmidt von der Kurverwaltung Carolinensiel.
Zuvor galt es, einen umfänglichen Anforderungskatalog zu erfüllen: Aspekte wie Information und Buchung, Angebot und Service, Einrichtung und Ausstattung sowie die Sicherheit standen auf dem Prüfstand. Vor genau zehn Jahren, Ende 2014, wurde der „Spöölstuv“ erstmals das drei Jahre gültige Siegel verliehen. Die nächste Rezertifizierung steht 2027 an.

Urlaubsmagazin 2025
Seit Ende Oktober ist es erhältlich: Das kostenlose Langeooger Urlaubsmagazin 2025 weckt die Lust am entspannten Inselurlaub. Der Titel „Langeoog – Deine Insel“ betont das persön­liche Relax-Moment eines Langeoog-Aufenthalts. Ein neues Layout unterstreicht den Magazincharakter: Großformatige ­Fotografien wecken Inselsehnsucht, und der ergänzende Text fängt das Wesentliche schön geordnet ein. „Fester Inhaltsbestandteil ist der Gastgeberteil mit zahlreichen Ferienunterkünften“, erklärt Susanne Wittenberg, die seitens des TSL die Gestaltung federführend betreut. Ein kompaktes Langeoog-ABC und der übersichtliche Ortsplan runden das 80 Seiten starke Urlaubsmagazin ab, das auf der Insel ausliegt und online über www.langeoog.de bestellt werden kann.

Versteigerung von Strandkörben
Zum ersten, zum zweiten, uuund zum – Strandkorb. Am Montag, 30. Dezember 2024 winkt die Chance, originale Langeooger Strandkörbe zu ersteigern. Denn dann lädt der Tourismus-­Service Langeoog (TSL) zu seiner zweiten Strandkorb-Auktion nach 2022 ein. Los geht’s um 11 Uhr: Auktionsort ist das „Sporthus“ neben der Tischtennishalle am Strandübergang „Hospizpad“. Die ausgemusterten Strandkörbe sind in einem guten Zustand und besitzen „echte Strand-Patina“. Interessierte können sich davon persönlich überzeugen: Ab 10 Uhr stehen die Körbe im „Sporthus“ zur Besichtigung. Fürs leibliche Wohl sorgen Kinderpunsch, Glühwein und Grillwurst.
Wichtig für Bieter vom Festland: Die Strandkörbe werden für zusätzlich 45,– Euro bis Hafenkante Bensersiel geliefert. Den Weitertransport übernimmt jede/r selbst.

Sonniger „Sanddornlauf“
Von Erfolg gekrönt war der „9. Sanddornlauf“ am Donnerstag, 3. Oktober 2024. Gut 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verteilten sich auf die fünf Läufe für Jung und Alt. Sie genossen sonniges Wetter und einen reibungslosen Ablauf. Um 12 Uhr startete der Bambini-Lauf über 400 Meter durchs Kurzentrum, gefolgt um 12.15 Uhr vom 1.000-Meter-Jugendlauf.
Der Startschuss zum namengebenden Sanddornlauf über 5.000 und 10.000 Meter fiel um 13 Uhr. Start und Ziel war am „Haus der Insel“. Vom HDI führte die Strecke durch die herbstlich-schöne Inselnatur – über Höhenpromenade und Strand am Schloppsee vorbei in Richtung Schniederdamm und wieder ortswärts, um beim HDI zu enden. Dort fand auch gegen 15 Uhr die Siegerehrung statt. Die jeweils drei Schnellsten freuten sich über Sachpreise, zudem gab es für jeden Teilnehmer eine Medaille und eine Urkunde.
„Die Verbindung von Feiertag am Donnerstag und Brückentag am Freitag hat sich bewährt. Etliche Gäste waren zu einem verlängerten Wochenende angereist und machten auch beim Sanddornlauf mit“, berichten Wilko Hinrichs und Thomas Pree vom TSL, der die Veranstaltung organisiert. Der Dank des Teams geht an alle helfenden Hände, speziell DLRG und Inselschule sowie ans Sportteam für das Warm-up vor dem Sanddornlauf.

Laufsaison 2025
2025 gibt es vier gute Gründe, die Sportschuhe zu schnüren: Am Ostersonntag, 20. April eröffnet der „Langeooger Osterlauf“ die „laufende Saison“ und am Freitag, 3. Oktober geht es zum „10. Sanddornlauf“ an den Start. Beide Events richtet der TSL aus. Dazwischen liegt am Sonntag, 15. Juni der küstenweite EWE-Nordseelauf, veranstaltet von der Agentur iventos. Und am Mittwoch, 31. Dezember stellt der vom TSL und dem TSV Langeoog gemeinsam organisierte Silvesterlauf den sportlichen Jahresausklang.

Sportlicher Jahreswechsel
Zwischen den Feiertagen lohnt es sich, sportlich aktiv zu werden – sei es, um die „Weihnachtspfunde“ loszuwerden oder für den Jahreswechsel die eigene Kondition zu stärken. Daher bietet der Tourismus-Service in den Weihnachtsferien wieder ein abwechslungsreiches Sportprogramm an. Vom 27. Dezember bis 6. Januar laden täglich Aktionen wie „Fit in den Tag“, Bauch-Express, Insel-Rallye und Rücken-Fit zum Mitmachen im Kur- und Wellness-Center oder draußen ein. Den nötigen Schwung bringt Teamerin Arzo-Carina Renz, die vielen vom Strandsport bekannt ist. Einzelheiten zum Sportprogramm siehe Aushang. – Weiter geht’s im Frühjahr 2025: Von Anfang März bis Ende Oktober bietet das Sportteam ein abwechslungsreiches Programm, sei es im Sportzentrum oder am Strand.

Fußballcamps auch 2025
Auf eine erfolgreiche erste Saison unter neuer Leitung blicken die Langeooger Fußballcamps: Als neuer Anbieter konnte die „Fußballfabrik“, gegründet von dem früheren Bundesliga-Profi Ingo Anderbrügge, gewonnen werden. Mit ihrem Leitmotiv „Training. Lernen. Leben.“ verfolgt die mobile Fußballschule ein nachhaltiges Ausbildungskonzept.
Und das greift auch 2025: Den Anfang macht das Ostercamp vom 14. bis 18. April. Im Sommer folgen vier weitere Camps: vom 14. bis 18. Juli, vom 21. bis 25. Juli, vom 28. Juli bis 1. August und vom 4. bis 8. August. Das Herbstcamp vom 13. bis 17. Oktober 2025 beschließt den Reigen. – Zum Mitmachen eingeladen sind alle Jungen und Mädchen von fünf bis 15 Jahren. Ihnen bietet ein Team um Trainer Uli Turowski unter anderem fünf Trainingseinheiten an fünf Tagen, inklusive zahlreicher Extras. Buchungen auf www.fussballfabrik.com sind ab sofort möglich. Die ersten Plätze sind schon weg …

Schließzeiten im Erlebnisbad
Das Meerwasser-Erlebnisbad bleibt vom 6. Januar bis 17. Februar 2025 geschlossen. Grund ist die jährliche Revision, die das Erlebnisbad-Team um Leiter Sascha Hogrefe durchführt. Dem Ablassen des Wassers folgt die Grundreinigung des Schwimmbades und der Sauna. Zudem werden alle technischen Anlagen wie Pumpen und Chlorgasanlage gewartet, das Schlammwasser aus den Filtern entsorgt sowie kleinere ­Renovierungen erledigt. Ab Dienstag, 18. Februar stehen ­das Erlebnisbad und die Sauna wieder zur Verfügung. -köp/ut-

Wohnen und Heizen – was ändert sich 2025?

Strompreise, Kaminöfen, Smart Meter – und was wird aus dem Gebäudeenergiegesetz? Was sich im neuen Jahr rund ums Wohnen und Heizen alles ändert, hat das unabhängige Verbraucherportal co2online.de zusammengefasst. Tipp: Ein Blick auf die wichtigsten neuen Regelungen lohnt sich!

Neue Bundesregierung: Was passiert mit dem GEG?
Noch haben wir keine neue Bundesregierung. Aber die Botschaft, die einige Parteien aktuell in Bezug auf das Gebäudeenergiegesetz vermitteln, kann der Sand im Getriebe der Wärmewende werden.
Ist das Heizungsgesetz vor dem Aus? Gibt es 2025 noch Geld für eine neue Heizung? Muss ich mein Haus sanieren oder nicht? Eine allgemeingültige Antwort auf diese Fragen ist an dieser Stelle faktisch nicht möglich. Wir können Ihnen aber zumindest eine Orientierung bieten.
„Trotz der Ungewissheit gilt: Es sind aktuell noch Haushaltsmittel für die Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) vorhanden, um diese bis Jahresende zu bedienen. Im nächsten Jahr gilt die vorläufige Haushaltsführung, sodass auch dann die Programme weiterlaufen und Anträge gestellt werden können. Haushalte, die aktuell konkrete Maßnahmen planen, sollten jetzt zwar nichts überstürzen, aber ihre Planung zügig zum Abschluss bringen. Trotzdem ist Gründlichkeit wichtiger als Schnelligkeit. Fehlerhafte Anträge werden abgelehnt und nicht gut geplante oder abgestimmte Maßnahmen sind häufig nicht so wirksam. Deswegen gilt es, die Maßnahmen möglichst zusammen mit einem/r unabhängigen Energieberater*in durchzusprechen.“ Tanja Loitz, co2online-Geschäftsführerin.

Kaminbesitzer*innen müssen dringend nachschauen – und notfalls aktiv werden
Kamine, Kaminöfen und Öfen, die zwischen Januar 1995 und 21. März 2010 installiert wurden, müssen nach dem 31. Dezember 2024 die vorgegebenen Feinstaub- und Kohlenmonoxidwerte einhalten. Das sind 0,15 Gramm je Kubikmeter Staub und 4 Gramm Kohlenmonoxid je Kubikmeter. Angaben zu Ihrer Anlage sowie deren Emissionswerte sind in der Regel im Feuerstättenbescheid hinterlegt. Alternativ können Sie in der Datenbank des Industrieverbandes Haus-, Heiz- und Küchentechnik nach dem Hersteller und Modell schauen und weitere Rechercheschritte einleiten.
Betroffene Anlagen nachrüsten oder stilllegen
Ist Ihre Anlage betroffen, können Sie sie entweder mit einem Staubabscheider nachrüsten und weiter¬nutzen – oder aber stilllegen. Bei der Wahl des Staubabscheiders können Sie zwischen aktivem und passivem Filter entscheiden. Weitere Informationen zum Thema finden Sie in unserem Fachartikel.

CO2-Preis fürs Heizen mit Öl und Gas steigt auf 55 Euro pro Tonne
Wer mit Öl oder Gas heizt, muss mit höheren Kosten rechnen. Der CO2-Preis von aktuell 45 Euro pro Tonne steigt 2025 auf 55 Euro. Für eine Wohnung mit Ölheizung bedeutet das im Schnitt 165 Euro Mehrkosten. In einem Einfamilienhaus sind es sogar 285 Euro. Werden beide Gebäude stattdessen mit Gas beheizt, fallen die Mehrkosten etwas geringer aus: 125 für eine Wohnung bzw. 215 Euro für ein Einfamilienhaus. Bei Mietobjekten werden die Kosten anteilig zwischen Vermieter*in und Mieter*in aufgeteilt – je nachdem, in welchem energetischen Zustand sich das Gebäude befindet.*
Aber nicht nur das Heizen mit fossilen Energieträgern wird teurer. Auch Autofahrer*innen müssen tiefer in die Tasche greifen. Bei einem Benziner sind es im Schnitt 155 Euro Mehrkosten im Jahr, bei einem Diesel 175 Euro.
*Alle Angaben beziehen sich auf Durchschnittswerte aus dem aktuellen Heizspiegel 2024

Dynamische Stromtarife und Smart-Meter-Pflicht
Ab 2025 sind Energieversorger verpflichtet, dynamische Stromtarife anzubieten. Diese richten sich nach den Spotpreisen der Strombörse: Bei hoher Stromverfügbarkeit und geringer Nachfrage sinken die Preise, bei Spitzenlasten steigen sie. Voraussetzung für diese Tarife ist ein intelligentes Messsystem (Smart Meter).

Smart Meter für einige Haushalte Pflicht
Haushalte, die mehr als 6.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr verbrauchen, sind ab dem nächsten Jahr verpflichtet, auf Smart Meter umzusteigen. Wer eine Wärmepumpe oder eine Ladestation für E-Autos hat, fällt ebenfalls unter die Pflicht. Die Messstellenbetreiber, die den Wechsel vornehmen, kommen dazu auf die Haushalte zu. Für den Einbau gilt ein Zeitfenster bis Ende 2030.

Netzausbau-Regelung sorgt örtlich für günstigere Strompreise
Die Verteilung der Netzkosten soll 2025 so angepasst werden, dass Regionen mit hohem Anteil erneuerbarer Energien davon profitieren können. Insbesondere Bewohner*innen in den drei Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein können also demnächst mit günstigerem Strom rechnen.

PV-Vergütung, Solardach-Pflicht und Wärmepumpen
Ab Februar 2025 erhalten Betreiber*innen neuer Photovoltaikanlagen eine geringere Vergütung für eingespeisten Strom. Für Anlagen bis 10 kW Leistung sinkt die Vergütung um 1 Prozent auf 7,95 Cent pro Kilowattstunde. Bestehende Anlagen sind davon nicht betroffen – ihre feste Einspeisevergütung gilt weiterhin für 20 Jahre.

Solardach-Pflicht wird ausgeweitet
In einigen Bundesländern wie Baden-Württemberg, Berlin und Hamburg gilt bereits die Solarpflicht beim Neubau von Gebäuden. Jetzt ziehen andere Länder nach: In Schleswig-Holstein beispielsweise müssen Neubauten ebenfalls mit einer PV-Anlage ausgestattet werden. In Hessen gilt diese Pflicht vorerst nur für landeseigene Gebäude und neue Parkplätze.

Wärmepumpen müssen an einen Smart Gateway angeschlossen werden
Für die Förderung von Wärmepumpen ist ab 2025 ein Anschluss an ein zertifiziertes Smart-Meter-Gateway erforderlich. Dieses ermöglicht das Erfassen relevanter Energiedaten und eine netzdienliche Steuerung der Wärmepumpe.

Aus: co2online, Newsletter Dezember 2024. Mehr Informationen unter: www.co2online.de

Einfach Energiesparen im Winter

Türen sollten eigentlich immer offen sein – jedenfalls zwischen Menschen. Im Haus hingegen ist es im Winter oft ratsam, Türen sorgsam hinter sich zu verschließen, um nicht aus Versehen den Flur oder das Treppenhaus mit zu heizen oder sonstige Räume, die man die meiste Zeit über gar nicht nutzt. Bloß: Wer wäre nicht manchmal unachtsam?
Eine einfache Vorrichtung hilft offenen Türen auf die Sprünge und kann dazu beitragen, Heizenergie einzusparen: Automatische Türschließer drücken die Tür nach dem Durchschreiten zuverlässig wieder zu. Handelsübliche Modelle sind einfach anzubringen und kosten in guter Qualität nicht mehr als 15 bis 25 Euro. Eine überschaubare Investition, die sich nicht nur im privaten Bereich schnell bezahlt macht kann, sondern vor allem auch in Hotels und in der Gastronomie, wo täglich viele Gäste ein- und ausgehen.

 

Klimalogbuch Langeoog

Eintrag vom 7. November 2024: Außentemperatur: 5°C | Betriebsklima: gelassen | Weitere Aussichten: leicht eingetrübt

Liebe Langeoogerinnen, liebe Langeooger,
der November, das bleibt leider festzuhalten, beginnt im Hinblick auf die Küstenregionen dieser Erde mit ziemlich trüben Aussichten. In den USA, weltgrößte Wirtschaftsmacht und – mithin – einer der größten CO2-Emittenten, wurde neu gewählt und es ist absehbar, dass die neue Administration viele, wenn nicht gar alle, Klimaschutzprogramme ihrer Vorgängerregierung einstampfen wird. Autsch! Das tut weh, wenn man an die menschliche Vernunft glaubt. Den Krieg gegen die Natur werden wir auf Dauer nicht gewinnen können. Umso wichtiger werden Insellösungen. Auf Gemeindeebene. Dort, wo wir alle miteinander etwas bewegen können. Im Kleinen und selbst im Kleinsten. Und auf dieser Ebene, immerhin, sind uns auf Langeoog in den letzten Wochen ein paar Fortschritte gelungen.

Bürgerversammlung
Die kommunale Wärmeplanung, deren wichtigste Ergebnisse Ende Oktober im Rahmen einer Bürgerversammlung vorgestellt wurden, hat gezeigt, dass es auf der Insel – zumindest theoretisch – ausreichende Potenziale an erneuerbaren Energien gibt, um alle Haushalte mit Strom und Wärme versorgen zu können (die Präsentation „Die kommunale Wärmeplanung für Langeoog und ihre Chancen“ ist auf www.gemeinde.langeoog.de unter „Aktuelles auf der Insel“ einzusehen). Wie genau sich diese Potenziale erschließen lassen und zu welchen Kosten für die Energieverbraucher, darüber wird nach aller Voraussicht eine „Machbarkeitsstudie Nahwärmenetz“ für Langeoog Auskunft geben müssen. Deren Ergebnisse könnten, abhängig vom Projektfortschritt, Ende 2025 bis Mitte 2026 vorliegen.

Gemeinde-Rat und Tat

Mietwohnungsbau läuft planmäßig
Die Errichtung von Mietwohnraum auf Langeoog schreitet voran: Fundamente sind gegossen, die ersten Häuser stehen im Rohbau. Mehr als 40 Wohneinheiten werden auf dem früheren Internatsgelände gegenüber der Inselschule entstehen (der „Utkieker“ berichtete wiederholt). Mit der Ausführung wurde das Unternehmen Hofschröer GmbH & Co. KG aus ­Lingen / Ems beauftragt.
Baubeginn auf Langeoog war im Spätherbst 2024 mit dem ­Gießen der ersten Fundamentplatte. Wenn voraussichtlich im Januar das erste Haus fertig ist, soll dort – anstelle eines Richtfestes – ein „Tag der offenen Baustelle“ mit Besichtigungsmöglichkeit stattfinden. Den Termin gibt die Inselgemeinde noch bekannt.
Die Fertigung der Häuser erfolgt in Holz-Raummodulbauweise: Im Sommerhalbjahr werden die Module vorgefertigt und im Winterhalbjahr verbaut. Der Vorteil: Auf diese Weise gibt es keinen Zeitverlust durch den sogenannten „Baustopp“ gemäß der Langeooger Lärmschutzverordnung. Wenn die bislang für den Bau günstige Witterung weiterhin mitspielt, werden bereits mit Beginn des Baustopps Ende Mai / Anfang Juni 2025 die ersten Wohnungen bezugsfertig sein.

Seniorenfeier
Am Dienstag, 10. Dezember fand die von Katja Heimes organisierte Senioren-Weihnachtsfeier der Inselgemeinde statt. Das gemütliche Beisammensein mit Kaffee und Kuchen begann um 15 Uhr im „Haus Meedland“. Zahlreiche ältere Langeoogerinnen und Langeooger waren der Einladung gefolgt. Der Begrüßung durch den stellvertretenden Bürgermeister Rüdiger Schmidt folgte, bei Kaffee und Kuchen, ein buntes Programm: Umrahmt wurde die Veranstaltung durch Beiträge des Langeoog-Chors „de Likedeeler“, der TSV-Kindertanzgruppe „Wippsteertjes“ und Inselpastorin Jeannette Schurig.

Kein Neujahrsempfang
Der traditionell Anfang Januar stattfindende Neujahrsempfang entfällt 2025. Grund ist die Abwahl von Bürgermeisterin Heike Horn (siehe separaten Artikel). „Der Neujahrsempfang ist eine originäre Veranstaltung der Hauptamtsperson“, heißt es hierzu erklärend aus dem Rathaus. Ohne Bürgermeisterin oder Bürgermeister also kein Empfang. – Nach der anstehenden Neuwahl wären auch Alternativen zu der Veranstaltung durch die neue Bürgermeisterin oder den neuen Bürgermeister denkbar.

Bürgermeisterin nicht mehr im Amt
Fünf Jahre und drei Tage war sie im Amt: Am Abend des 3. November 2024 schied Heike Horn, Langeoogs hauptamtliche Bürgermeisterin, durch Abwahl vorzeitig aus. Das Abwahlverfahren war im Oktober auf ihren eigenen Wunsch hin aktiviert worden. Eine Presseerklärung der 59-Jährigen vom 12. Oktober besagt:
„In einer Sitzung von Rat und Verwaltung der Inselgemeinde Langeoog habe ich gestern mitgeteilt, dass ich aus persönlichen ­Gründen die Amtsgeschäfte auf absehbare Zeit nicht mit der erforderlichen Intensität weiterführen kann. Die Kommune mit der Reederei, Inselbahn, Flugplatz und dem Tourismus Service Langeoog steht vor infrastrukturellen Herausforderungen, die zeitnah bewältigt werden müssen, daher haben Rat und Verwaltung vereinbart, kurzfristig eine gemeinsame Lösung im Sinne der Inselgemeinde zu finden.“
Am 14. Oktober wurde von allen Ratsmitgliedern der Antrag auf Abwahl gestellt, und am 29. Oktober in einer öffentlichen Ratssitzung einstimmig die Einleitung des Verfahrens beschlossen. Am 3. November erklärte Heike Horn ihren Verzicht auf ein Abwahlverfahren.

Von Langeoog nach Lüneburg
Seit dem 4. November keine Bürgermeisterin mehr, trat sie sechs Wochen später, per 16. Dezember 2024, eine befristete Stelle in der Stadtverwaltung Lüneburg an, als neue Leiterin des Fachbereichs für Kultur und Sport. Dies berichtet die Lüneburger Landeszeitung (LZ) in ihrer Online-Ausgabe (12.12., 7.20 Uhr). Der LZ sagte Heike Horn auch: „Ich habe mein Amt nicht aus gesundheitlichen Gründen zur Disposition gestellt, sondern aufgrund der organisatorischen Einschränkungen, die die Insellage mit sich bringt, wenn man Leistungen des Gesundheitswesens in Anspruch nehmen möchte.“

Neuwahl Ende März
Für Langeoog steht nun eine Neuwahl an. In seiner Sitzung am 26. November bestimmte der Gemeinderat als Termin den 30. März 2025. Eine etwaige Stichwahl findet am 13. April 2025 statt. Als Wahlleiter und seine Vertretung wurden Ralf Heimes und Cornelia Baller benannt.
Wahlvorschläge sind bis spätestens 3. Februar 2025, 18 Uhr im Rathaus schriftlich einzureichen. Die Wahlunterlagen sind im Ordnungsamt (Wahlamt) erhältlich. Nähere Informationen sind der Wahlbekanntmachung der Inselgemeinde zu entnehmen. – Bislang haben mit Onno Brüling und Jan Martin Janssen zwei Langeooger bekannt gegeben, sich aufstellen zu lassen. Zudem habe es, wie die Wahlleitung mitteilt, auch Anfragen von außerhalb gegeben.
Bis zur Neuwahl besteht eine Vakanz für die Funktion der Bürgermeisterin. Die Inselgemeinde bleibt aber handlungsfähig. Die stellvertretenden Bürgermeister Ines Mühlinghaus und ­Rüdiger Schmidt übernehmen die repräsentativen Aufgaben. Zudem laden die beiden ehrenamtlichen Stellvertreter zu den VA-Sitzungen ein und leiten diese. In der Verwaltung führen der Allgemeine Stellvertreter Ralf Heimes, seine Vertretung Cornelia Baller und das Team der Abteilungsleiter den Betrieb in der Übergangszeit organisatorisch weiter. -köp/ut-

„Langeoog Glückliche Erinnerungen“

Fotowettbewerb zum 40. Geburtstag der Inselbroschur „de Utkieker“ 
Eine verschneite Insel – das ist in den vergangenen Jahren immer seltener geworden. Anlässlich unseres Fotowettbewerbs zum 40. Geburtstag des Utkiekers hat uns Andreas Wolff eine kleine Auswahl seiner liebsten Langeoog-Fotos geschickt. Viele Jahre hat er seinen Urlaub im Winter auf Langeoog verbracht. Seine Fotografien erinnern an einen besonders schneereichen Inselaufenthalt im Januar 1980. Hier seine Geschichte dazu:
Seit Silvester/Neujahr 1975/76 sind meine Frau und ich über 20 Jahre regelmäßig Ende Dezember oder Anfang Januar, je nach beruflichen Möglichkeiten, zum Winterurlaub nach Langeoog gefahren. Nachdem es meiner Frau so langsam im Winter doch zu kalt wurde, sind wir auf den Sommer „umgestiegen“, und das weiterhin alljährlich bis heute. Und wohl auch noch länger, sofern das sich spürbar nähernde Alter und die für meinen Geschmack zunehmend Sylter Verhältnisse auf Langeoog dies zulassen!
„Feinkost Eckart“ im Schnee steht sinnbildlich für urgemütliche, rustikal-stille, schneegedämpfte Wintertage. Ich höre heute noch das Stampfen beim Eintritt mancher Gäste, mehr noch der alteingesessenen Langeooger, zum Schnee-Abschütteln in den dicktuchigen, dunkelroten Windfang etwa im „Lütje Hörn“. Wie urig-gemütlich war es dann immer, das auf- und abschwellende Heulen des Windes und das erleichterte, fröhlich-erwartungsvolle „Mooiiin“ zu genießen, vor allem abends! Beim morgendlichen Aufwachen hörte man nichts, außer dem Knirschen eines Fahrrades, das sich mühsam den Weg durch gefrorenen Schnee bahnte, und ein gelegentliches leises „Mooiiin“! Oder die gedämpften, gleichmäßigen Schritte eines Pferdes vor einem leise vor sich hin klappernden Fuhrwerk. Anschließend wieder Stille – nichts, einfach erholsame Stille. Auch auf dem Weg zu Eckart, lecker-knusprige Brötchen holen – und einen Flachmann Rum, für später, am saukalten, schneeverwehten Strand. Das war Erholung pur – traumhafte Erinnerungen!
Ähnliches gilt für das Ablegen im Hafen mit wehmütig-erinnerungsschwerem Blick auf die winterliche Hafen-Atmosphäre mit der 1979 gerade erst in den Dienst gestellten, neuen „Langeoog IV“, die auf ihren großen Einsatz im Sommerbetrieb wartete. Herrlich die alte Inselbahn, die auf den Anleger fuhr und ihre Gäste fast direkt in die jeweilige Fähre (damals im Winter „Langeoog I und Langeoog II“) entließ. Damals (vor allem damals!) mischte sich zu dem Abschiedsschmerz schon die große Vorfreude auf den nächsten Winter auf Langeoog, mit all‘ seiner Kälte, seinen urgemütlichen kleinen Kneipen mit den vielen netten Insulanern und dem oftmals sturmgepeitschen Meer oder mit teils meterhohen Eisschollen und Schneeverwehungen am Strand und in den Dünen. Die Langeoog-Winter vor 40 bis 45 Jahren, das waren immer erlebnisreiche und nachhaltige Urlaube – unwiederbringlich!
-Andreas Wolff-

40 Jahre „de Utkieker“

Ein Heft feiert Geburtstag: Blick auf die Anfänge
40 Jahre „de Utkieker“: Das sind rund 300 handliche Hefte, in denen sich auf zigtausend Seiten alles um Langeoog dreht. Vier Jahrzehnte Utkieker bedeuten schon eine kleine Erfolgsgeschichte. Geschrieben wurde sie von mehreren Vätern und einer Mutter.
Die praktische Infobroschur mit dem spähenden Matrosen im Ausguck – eben dem „Utkieker“ – verdankt sich einer Initiative der Firma Söker Druckerei und Verlag mit der Langeooger Kurverwaltung (heute Tourismus-Service Langeoog).
Es begann im Frühjahr 1982 mit Gesprächen zwischen Firmenchef Enno Söker und Remmer Freimuth, dem damaligen Werbe- und Veranstaltungsleiter der Kurver- waltung. Denn zum einen suchte das junge Esenser Familienunternehmen eine drucktechnische „Daueraufgabe“, zum anderen suchte die Kurverwaltung einen verlässlichen Partner für einen regelmäßigen Veranstaltungs- kalender. „Gemeinsam mit Remmer Freimuth haben wir dann das Konzept für den    ‚Utkieker‘ entwickelt“, erinnert sich Seniorchef Enno Söker. „Im Ursprung bestand er aus einem Veranstaltungsprogramm und einem Insel-A-bis-Z, zur allgemeinen Information der Gäste.“
Der erste Utkieker erschien im Juni 1982, in Schwarzweiß mit handgezeichnetem Titelbild. Drei weitere Ausgaben für die Monate Juli, August und September/Oktober folgten. Nach und nach kam der redaktionelle Teil hinzu. „Wir haben den TSV und andere Vereine angesprochen“, berichtet Enno Söker. Gewerbe- und Gastronomiebetriebe folgten rasch. Etwa ein Jahr später entstanden auf Initiative von Hans-Jörg „Atze“ Numrich, zu jener Zeit Langeooger Ortshandwerksmeister, die „Gelben Seiten“. Diese berichten seither in der Mitte des Heftes über Aktivitäten der Langeooger Handwerkerschaft. „Atze“ Numrich zählt übrigens bis heute zu den treuen Lesern des Utkiekers; seine stattliche Sammlung daheim enthält fast alle erschienen Exemplare.
Lange Zeit war Remmer Freimuth seitens der Kurverwaltung für den „Utkieker“ verantwortlich. Nach seiner Pensionierung lebte er in Esens. Anfang 2022 kehrte er zurück nach Langeoog, wo er jetzt im Seniorenhus „bliev hier“ lebt. Ein Mann der ersten Stunde und „Mitvater“ ist aber auch Thomas Pree, heute Veranstaltungsleiter des Tourismus-Service. Im Sommer 1982 begann der damals 16-jährige Insulaner seine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten im Langeooger Rathaus. Eher per Zufall sei er im Werbe- und Veranstaltungsbüro „gelandet“ und dann mit den touristischen Aufgaben – und dem Utkieker – gewachsen: „Damals haben wir den Veranstaltungskalender noch mit der Schreibmaschine abgetippt. Die Inhalte wurden von Hand abgeglichen, Korrekturabzüge mit der Fähre hin- und hergeschickt.“
Das änderte sich mit dem Aufkommen von Computern und Internet. Auch drucktechnisch durchlief der „Utkieker“ alle Stadien, vom klassischen Bleisatz über den Foto- bis zum modernen Computersatz. Gedruckt wird in Esens, auf der „Roland“, einer Vierfarbmaschine. Als „Drucker der ersten Stunde“ ist Siegfried Heeren immer noch dabei. Hunderttausende von Druckbogen hat er in diesen Jahren aufgelegt. Apropos: Die gefalzten Bogen wurden lange Zeit von Hand zusammengetragen und geheftet. Mehrere Personen waren damit mehrere Tage beschäftigt. Heute erledigt der sogenannte Sammelhefter die Arbeit in wenigen Stunden.
Waren es pro Jahr anfangs sechs „Utkieker“, wurden es bald sieben, ab 2005 dann acht Ausgaben. Von ursprünglich rund 60 Seiten wuchs das Heft auf bis zu 200 Seiten und mehr an. „Mutter“ des immer umfangreicher werdenden „Utkieker“ war Elisabeth Söker, Enno Sökers Frau. Den zunächst reinen Veranstaltungskalender erweiterte sie nach und nach um redaktionelle Beiträge, baute so das Heft zum Magazin aus. Und wenn es not tat, sorgte sie buchstäblich Tag und Nacht dafür, dass die neue Ausgabe pünktlich erscheinen konnte. Unterstützung erhielt sie durch wechselnde Kräfte. Stellvertretend für alle sei der erste Redakteur Detlef Kiesé genannt, mit dem sie den „Utkieker“ inhaltlich aufbaute und prägte. Elisabeth Söker leitete die Redaktion 37 Jahre lang, bis zu ihrem Tod 2019. Seither führt Junior-Chefin Inga Söker diese Aufgabe fort.
Längst gibt es den „Utkieker“ nicht nur auf Langeoog. Seit Jahren werden zahlreiche Abonnenten in Deutschland und umzu mit der jeweils neuesten Ausgabe versorgt. Weltweit können Artikel auf www.de-utkieker.de abgerufen werden. Aktuelle Informationen werden zudem über Facebook und Instagram gepostet.
Äußerlich hat sich der „Utkieker“ mehrfach dem Zeitgeist entsprechend gewandelt, innerlich setzt er nach wie vor auf zuverlässige und unterhaltsame Information. Geblieben ist das schlanke Format, passend für jede Jacken- oder Strandtasche. Vom Start 1982 weg hat es sich bewährt und ist bis heute bei Leserinnen und Lesern beliebt.
So bleibt zum Schluss die Frage: Was sind 40 Jahre Utkieker? Die Antwort: ein guter Anfang. Wir machen weiter … -köp-