Archiv der Kategorie: Inselgeschichten

Die ganze Insel auf einem Stein

Gabriele Köhler bemalt und versteckt bunte Steine

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Hier entsteht eine ganze Insel auf dem Stein.
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Eine Auswahl an Lieblingsmotiven.
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Ein Stein findet sein Versteck.
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Im heimischen Studio bemalt Gabriele Köhler auch mal Baumscheiben.
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Auch Muscheln gehören neuerdings mit ins Repertoire der Steinemalerin.

Selten ist ein Gepäckstück, das mit der Fähre aus Bensersiel am Anleger auf Langeoog ankommt, so schwer wie dieses hier. Ein ganz normaler Koffer verlässt hier das Schiff, doch beim Inhalt hört es mit der Unscheinbarkeit auf – denn dies ist der Koffer einer Steinemalerin.
100 bunt bemalte Steine hat Gabriele Camilla Köhler mitgebracht, 100 Rohlinge noch mit dazu. „Und vor meiner Anreise schicke ich auch schon 100 fertige Steine auf die Insel“, erzählt die Künstlerin aus Verden (an der Aller). Das sind wahrlich viele Steine.
Und das hat auch einen Grund: Über die ganze Insel wollen diese schließlich verteilt werden. Ob hinter einem Stein, an einer Beetumrandung oder zwischen den Gräsern – wenn Gabriele Köhler im Urlaub auf Langeoog ist, sind die bunten Kunstwerke mit dem „GCK“ auf der Rückseite wirklich überall zu finden.
Um beim Verteilen der Steine nicht erkannt zu werden, nutzt die 72-Jährige einen einfachen Trick: „Ich tue einfach so, als ob ich meine Schnürsenkel binden würde“, erzählt sie, „und dann lasse ich einen Stein am Wegesrand liegen.“ Bevor nun jede Schnürsenkel-Bindende unter Generalverdacht steht – manchmal ist es auch bloß ein kleines Kieselsteinchen und nicht gleich ein Kunstwerk, dass zu einem offenen Schuh führt. Aber manchmal dann eben doch.
„Am häufigsten verteile ich die Steine im Dorf“, verrät Gabriele Köhler weiter. Aber auch weiter hinaus können Steinbegeisterte Detektiv spielen. „Wenn ich wieder eine Runde gedreht habe, poste ich auf Facebook und sage, dass sie wieder suchen können.“
Dort hat die Malerin schon so einige Fans: „Immer wenn ich Bilder teile, sind die Leute begeistert.“ Manchmal sind Sammler enttäuscht, die nichts finden. Da kann sie manchmal nachhelfen: Sammler, die erfolglos drei Stunden lang gesucht und nichts gefunden hatten, kommentierten unter einem ihrer Postings. „Da habe ich dann nachgeholfen und einen heißen Tipp geliefert – und vorher noch schnell einen Stein in eine leere Baumhöhle gelegt“, schmunzelt die frühere Beamtin.
Beliebt sind dieses Jahr ihre Briefmarken-Steine – nur als Porto sollte man diese lieber nicht verwenden. Aber auch der malende Rabe Socke findet großen Anklang und natürlich das Motiv „Oh, wie schön ist Langeoog“. Der Wasserturm darf auf den kleinen Bildern ebenfalls nicht fehlen, genauso wenig wie das Fischbrötchen. Gabriele Köhler guckt sich jeden Stein genaustens an und fragt ihn, was er werden möchte: „Und manchmal sagt der Stein dann eben, ‚Ich bin ein Fisch‘.“
Doch Gabriele Köhler malt nicht nur auf Langeoog, sondern auch in ihrer Heimat oder wenn sie mit dem Wohnmobil unterwegs ist. Da landen dann auch mal bunte Steine auf dem Campingplatz. Für eine Konfirmation malte sie 20 themenbezogene Steinchen an – alle mit einem anderen Motiv, als Ersatz für Tischkärtchen. „Da hab ich dann auch mal die Beatles gemalt“, lacht die Künstlerin.
Grundsätzlich möchte sie aber unerkannt bleiben und versteckt ihr Gesicht auf Fotos. „Es geht den Sammlern doch ums Steinefinden und nicht um mich!“ Persönlich frönt Gabriele Köhler ihrem Hobby einfach, weil sie gerne malt.
Zum Einsatz kommen dabei hauptsächlich Acrylstifte, denn mit diesen kann man auf kleiner Fläche präzise arbeiten. Außerdem sind sie einfach zu transportieren, wenn es in den jährlichen Langeoog-Urlaub geht. Zwei bis drei Monate kommt Gabriele Köhler mit den Stiften aus, bis sie neue braucht. „Wenn man sie vergisst, zuzuschrauben, dann wird es bloß eine Stunde,“ scherzt sie.
Doch auch klassischer Acrylbuntlack aus der Tube – mit Pinseln aufgetragen oder manchmal mit dem Zahnstocher – hat seine Verwendung im Atelier, genauso wie Schablonen, Schwämme oder Messerchen. Alle Farben, die Gabriele Köhler verwendet, haben das Schaukelpferdsymbol und sind somit für Kinderspielzeug geprüft. Lässt man die Steine draußen liegen – weil sie niemand findet oder, wahrscheinlicher, zur Dekoration im Garten – verschwindet die Farbe innerhalb von zwei Jahren und lässt einen naturbelassenen Stein zurück. Glitzer verwendet die Malerin nur, wenn sie weiß, dass die Steine ausschließlich drinnen ausgestellt werden: „Da folgen wir Steinemaler einem Ehrenkodex.“
Wie wird man eigentlich Steinemalerin? Der Weg war für Gabriele Köhler ganz einfach: Man nehme eine Portion Lockdown, eine Prise Tatendrang und ein Malset, das eigentlich für die Enkel aufgehoben wurde – und schon ist die Steinemalerin fertig. Schwieriger war es, fortan die richtigen Steine aufzutreiben, denn diese müssen möglichst flach und glatt sein. Am Anfang ging die frisch gebackene Künstlerin ins Gewerbegebiet auf den Bauhof: „Da habe ich meine Kapuze ganz tief ins Gesicht gezogen“, sagt sie mit einem Augenzwinkern. Inzwischen bringen ihr Freunde die Steine von der Ostsee mit.
Dabei kann Gabriele Köhler eigentlich gar nicht malen – sagt zumindest sie selbst. Bei einem Volkshochschulkurs, den sie vor längerer Zeit mitmachte, wurde sie nicht warm mit der Materie und wurde wieder nach Hause geschickt. „Da waren aus den Stiefeln, die wir malen sollten, Flip-Flops geworden.“ Aber jeder, der mit offenen Augen über die Insel stöbert und einen ihrer bunt lackierten Steine findet, wird offensichtlich eines Besseren belehrt: Gabriele Köhler kann malen, und zwar bunt, knallig und fröhlich. Sie ist schließlich eine Steinemalerin. -rsc-

Lauf vor einzigartiger Naturkulisse

Starker „EWE Nordseelauf“ am 15. Juni auf Langeoog

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EWE Nordseelauf – steiler Auftakt der Langeooger Etappe: Vom Ort ging es am Wasserturm vorbei zum Strand. Foto: Zacharias Fahl
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Landschaftlich reizvoll und sportlich herausfordernd: der Streckenabschnitt am Strand. Foto: Ralf Graner Photodesign
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Die Schnellsten präsentierten sich glücklich auf der Siegerehrung (v.l.): Jana Sust, Sandra Sahlmann, Cornelia Baller, Max Elstermann von Elster, Felix Bayer, Michael Grysko und Friederike Kalkmann. Foto: Ralf Graner Photodesign

Erfolgreich ging der „EWE Nordseelauf 2025“ zu Ende: „Erstmalig seit 2019 konnten wir wieder über 1.000 Teilnehmende begrüßen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein beeindruckendes Wachstum von rund 220 Läuferinnen und Läufern“, freut sich Projektleiter Moriz Pickel von der Agentur iventos, die die Gesamtorganisation innehatte. Vom 14. bis 21. Juni ­bespielte der beliebte Laufevent sieben Etappen zwischen Norddeich, dem Wangerland und Bad Zwischenahn. Die zweite Etappe fand am Sonntag, 15. Juni auf Langeoog statt. Hier wurde sie vom Tourismus-Service unterstützt.
Nach dem obligaten Aufwärmtraining starteten über 500 Läuferinnen und Läufer um 13.30 Uhr am Aufgang zum Kurzentrum, das zugleich auch Ziel der 10,2 Kilometer langen Strecke war. Den Startschuss gab Tour-Pastorin Antje Wachtmann aus Aurich, die als Referentin für „Kirche im Tourismus“ seit 2017 den EWE-Nordseelauf seelsorgerisch betreut.
Zum Auftakt ging es über die Barkhausenstraße durchs belebte Dorf am Wasserturm vorbei. Ab hier belohnte der Lauf die Teilnehmenden mit einer einzigartigen Naturkulisse: Ein beeindruckender Streckenabschnitt führte durch die Dünen an den Strand. Knapp zwei Kilometer lang hieß es für alle, im feinen Sand zu laufen. Danach führte die Route durchs Pirolatal, wo eine Wasserstation zur Erfrischung bereitstand. Gestärkt liefen die Sportlerinnen und Sportler, immer wieder angefeuert durch Zuschauer und Streckenposten, über den Schniederdamm in Richtung Ziel. Nach der landschaftlich traumhaften Etappe kamen sie glücklich im Ziel an.
Schnellste Läuferin war Jana Sust mit einer Zeit von 46:12, dicht gefolgt von Sandra Sahlmann mit 46:21. Platz 3 belegte die Langeoogerin Cornelia Baller (49:53). Als erster Mann lief, mit einer Zeit von 38:28, Michael Grysko über die Ziellinie. Platz 2 holte sich Felix Bayer (40:15) und mit 40:16 ging der 3. Platz an Max Elstermann von Elster.
In der Altersklasse AK 30 der Männer belegten Felix Bayer, Lukas Kehlenbach und Antoni Freiß die ersten drei Plätze. Bei den Frauen waren dies Friederike Kalkmann, Andrea Töwe und Paula Thomsen. In der Altersklasse AK 60 der Männer durften sich Werner Kamps, Siegfried Beier und Ralf Malig über die ersten drei Plätze freuen. Für die Frauen liefen Brigitte Gerber, Gabriele Bäuerle und Doris Krieger als die besten ihrer Altersklasse über die Ziellinie.
Auf der Siegerehrung des EWE Nordseelaufes wurden nicht nur die besten Läuferinnen und Läufer mit Medaillen und Urkunden ausgezeichnet. Glückliche Gewinner freuten sich über zahlreiche Tombola-Preise. Gestiftet wurden diese von den Sponsoren EWE, OOWV und Langeooger Unterstützern.
Im nächsten Jahr wird’s insular: Vom 20. bis 27. Juni 2026 führt der EWE Nordseelauf über alle sieben Ostfriesischen Inseln – ein echtes Highlight! -ut/köp-

Vom Schnattern, Mitsingen und Hierbleiben

Das Seniorenhus „bliev hier“ auf Langeoog

bliev hier
Das Tagesprogramm liest sich wie das Unterhaltungsangebot eines All-Inclusive-Urlaubs.

Sportangebot, Bingotag, Wellnessprogramm und Musiknachmittag: Das Programm der Bürgerhilfe Langeoog e.V. in der Seniorenwohnanlage „bliev hier“ klingt ein bisschen nach Urlaub. Hier gibt es kühlendes Eis an heißen Tagen, Snoozle-Runden zur Entspannung und Beruhigung sowie Gastauftritte der lokalen Stars. Und nach Urlaub fühlt es sich auch beim Betreten des Gebäudes an: Das große Atrium in der Mitte zwischen den Gängen lässt viel Sonne hinein und beherbergt eine ausgefallene Dschungellandschaft, samt Teich und Holzbrücke.
21 Bewohner und Bewohnerinnen genießen momentan ihren Aufenthalt in der Seniorenresidenz. Im betreuten Wohnen können sie gemeinschaftlich leben und zugleich ihre individuellen Gewohnheiten beibehalten. Die Appartements im oberen Stock sind ideal für die vollpflegerische Versorgung aller Pflegegrade. Auch Gäste von außerhalb, die etwa mit ihrer Familie auf der Insel sind, können hier pflegerische Unterstützung erhalten. Dies ist durch die Zusammennarbeit von ambulantem Pflegedienst und Tagespflege möglich.

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Das dschungelhafte Atrium lädt zum Verweilen ein.

„Der Gedanke ist, den Menschen, die hier auf Langeoog ihr Leben verbracht haben, auch einen Ausklang auf der Insel zu ermöglichen“, erklärt Katharina Enenkel, Altenpflegerin und stellvertretende Hausleitung. Daher kommt auch der Name des Hauses: „bliev hier“ bedeutet „bleib‘ hier“. Hier – auf der Insel; hier – wo man zuhause ist.
Damit sie sich so richtig wohlfühlen können, bekommen die Bewohner eine persönlich auf sie abgestimmte, individuelle Pflege. Spazierengehen, Ruhen oder Vorlesen: „Hier gehen alle ihren Weg, so wie es ihnen passt“, sagt die 30-jährige Fachkraft. Und wenn das individuelle Bedürfnis das Hübschmachen ist, dann ist eben ein Beautyprogramm angesagt.
Für Frohnatur Ruth Klette steht Letzteres hoch im Kurs: „Ruthchen hat immer die Haare schön gemacht und liebt bunten Schmuck“, weiß Katharina Enenkel. Ihre 89-jährige Bewohnerin ist seit sieben Jahren im „bliev hier“ und die Frohnatur des Hauses. „Sie mag Gesellschaft, liebt das Schnattern mit den anderen und spricht wirklich jeden an.“
Gerade für solche Kontakte liebt Katharina Enenkel ihren Job. Seit 2011 ist sie hier in der Wohnanlage tätig, erst als Auszubildende, dann als Fachkraft und inzwischen als stellvertretende Leitung. Sie lacht: „Ich bleibe genauso hier wie unsere Bewohner.“

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Ruth Klette begrüßt jeden mit „Hallo, mein Liebling“ (rechts, mit Katharina Enenkel).

Das „bliev hier“ ist eng verbunden mit Langeoog: Als im November 2024 der Norovirus in der Wohnanlage ausbrach, waren die Insulaner zur Stelle. Alle Bewohner und viele Mitarbeiter waren krank, mit dem Waschen kam niemand hinterher, saubere Bettwäsche und Handtücher waren Mangelware. Und die Langeooger haben sofort mitangepackt: „Im Handumdrehen hatten wir Spendenberge von Bettwäsche, Waschlappen, Handtüchern und Nervennahrung“, schwärmt Katharina Enenkel. „Das hat den starken Zusammenhalt auf der Insel gezeigt.“
Auch auf einen Helfer-Aufruf Anfang 2025 haben viele Ehrenamtliche reagiert. So viele Bewohner waren auf Hilfe beim Essen angewiesen, dass das Personal ihnen nicht gerecht werden konnte. „Viele der Helfenden sind sogar über die Mittagszeit hinaus geblieben und haben vorgelesen oder sind mit den Bewohnern spazieren gegangen.“
Über eine Spendenaktion der Drogerie „Rossmann“ Ende März hat sich die Bürgerhilfe besonders gefreut. Die Kunden konnten Ware von einem Wunschzettel kaufen und in einem Körbchen hinterlegen. Da kamen einige Gutscheine und Pflegeutensilien den Bewohnern zugute.

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Eva Funke, Herbert Burmester und Ursel Reinboth (v.l.) vom Langeoog-Chor „De Likedeeler“ kommen einmal im Monat zum gemeinsamen Trällern.

Dass auch Schokolade oft unter den Spenden dabei ist, freut besonders Hella Flörke. Die Schoko-Connaisseurin ist mit ihren 99 Jahren die älteste Insulanerin. Seit über acht Jahren lebt sie mittlerweile im Haus. „Schokolade ist ihr Ding und das sagt sie ganz klar“, erzählt Katharina Enenkel.
Das „bliev hier“ steht allen Interessierten immer offen. Wer will, kann sich hier umgucken, das Haus kennenlernen, sich auch mal mit den Bewohnern unterhalten. Seit 2004 gibt es die Seniorenwohnanlage auf der Insel, in der die Bürgerhilfe Langeoog e.V. den ambulanten Dienst ansässig hat sowie die Tagespflege betreibt, seit fünf Jahren unter konstanter Leitung von Nicole Bäcker. „Wir freuen uns immer über Besucher“, sagt deren Kollegin Katharina Enenkel.

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Singen immer gerne mit: Die Bewohnerinnen des „bliev hier“ lieben den Musiknachmittag.

Zunächst lädt das Seniorenhus erst einmal zum Sommerfest am 30. Juli 2025 ein. Unter dem Motto „Ein karibischer Nachmittag“ wird hier einiges geboten. Kaffee, Tee, Kuchen und Grillgut sorgen für ausgewogene Kulinarik, der Langeoog-Chor „de Likedeelers“ gibt die passende musikalische Untermalung. Auch der Clown Lolek gibt sich die Ehre und bringt alle zum Lachen. Und so werden beim Liedersingen, Spielen und Feiern sicher nicht nur die Bewohner des „bliev hier“ davon träumen, für immer hier auf Langeoog zu bleiben. -rsc-

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Hella Flörke wurde im Mai 99 Jahre alt und ist die älteste Bewohnerin im „bliev hier“ (links, mit Katharina Enenkel).

„40 Jahre – grandios!“

Volleyball
Routiniertes Orga-Team (v.l.): Turnierleiter Klaus Kremer, Regina Willenberg, Elke Kremer, Susanne Beeg und Martin Willenberg.

Seit 23 Jahren dabei, weiß Turnierleiter Klaus Kremer noch immer Neues zu berichten. Im Interview mit „Utkieker“-Redakteur Thilo Köpsel lässt er das Geburtstagsturnier Revue passieren.

40 Jahre Strandvolleyball-Turnier: Wie fühlt sich das an?
Das Turnier macht jedes Mal neu Spaß, die große Zahl registriert man selbst immer wieder mit Erstaunen. Für uns ist es immer noch das Turnier von „Atze“ Numrich, das wir fortführen. Die große Treue der Teams und die Stimmung am Strand tun uns aber jedes Mal sehr gut …

In den Hoch-Zeiten traten über 100 Teams an. Diesmal sah es erst nach 64 aus, an den Start gingen „nur“ 48 – ein Dämpfer?
Als die Anmeldungen so schnell reinkamen, hatten wir natürlich auf 64 gehofft, aber die Zahl von 48 schöpft unser Potenzial wohl aus. Die schnellen Anmeldungen nehmen wir als Wertschätzung und Wunsch, beim Jubiläum unbedingt dabei sein zu wollen.

Was war das Besondere gerade dieses Turniers?
Es war eigentlich toll wie immer. Das Wetter war super; aber auch der Umstand, nicht so gute Bedingungen in den Vorjahren gerockt zu haben, macht die Volleyballfamilie sehr stolz. Etwas Besonderes war natürlich das Fest am Samstagabend: Da konnte Langeoog zeigen, dass es nicht nur Sport-, sondern auch Musikinsel ist.

Volleyball
Sportstadion Hauptstrand: Rund 220 Volleyballspiele wurden im diesjährigen Turnier von 48 Mixed-Teams absolviert.

Ein Insider-Blick auf die Top-Teams?
Gerne. Der Gewinner „Team halb voll“ ist eine Mannschaft aus Stammgästen, die in jeder Hauptsaison am Strand spielen. Im Vorjahr hatten sie noch gegen die „Strandhasen“ verloren. Die Langeooger sind aber die Finalexperten: Mit 18 Endspielteilnahmen und sieben Siegen stehen sie weiter ganz oben in der ewigen Bestenliste. Die Greifswalder „Greifen“ als Dritter sind seit 1990 dabei und haben schon zweimal gewonnen.
Erstmals in der Endrunde war „Beach Bang Theory“ aus dem Ammerland auf Platz 4; vor den „Bayern Bazies“ aus München, die inzwischen meist eine ganze Woche bleiben. Sie haben schon viermal gewonnen, dann zwölf Jahre pausiert und sind jetzt seit ein paar Jahren immer unter den Top Ten. Und „Die geilen Gallier“ aus Roetgen an der belgischen Grenze wurden zum dritten Mal Sechster.

Wie war die Stimmung im Turnier – und auf der Party?
Die war wie immer supergut. Großen Spaß hat es Martin Willenberg und mir gemacht zu zeigen, dass wir nicht nur Orga, sondern – als Mitglieder des Shantychors – auch singen können. Der „Flinthörners“-Auftritt hat die Gäste begeistert. Zuvor hatte Katja Agena für tolle Stimmung gesorgt. Anschließend hatte das „Düne 13“-Team noch Partymusik auflegen lassen.

Und die Zusammenarbeit mit den Institutionen vor Ort?
Alle zusammen sind ein tolles eingespieltes Team. Das gilt auch für das ehrenamtliche Orga-Team, wir machen das sehr gerne. Und die Zusammenarbeit mit der Inselgemeinde, dem TSL und seinem Strandteam sowie der Schiffahrt funktioniert sehr „geräuschlos“.
Das fängt in der Anmeldephase bei der Zusammenarbeit mit der Buchhaltung und der Organisation der Fahrkarten für die Spielerinnen und Spieler an, geht über die Beschaffung der ­Pokale und die Infrastruktur am Strand durch das Strandteam und auch die Zusammenarbeit beim Midsommerfest weiter, bis hin zur Durchführung der Siegerehrung am Bahnhof und der Bereitstellung der Koffercontainer. Das Volleyballturnier ist ein gutes Beispiel, wie toll Langeoog zusammenarbeiten kann.

Das Fazit der Turnierleitung?
Ein Wort – „grandios“. Wir machen weiter: Im kommenden Jahr spielen wir am 20. und 21. Juni am Langeooger Strand, dann hoffentlich auch wieder mit 48 Teams …

Vielen Dank für das Gespräch!

„Das Turnier seid Ihr!“

40 Jahre Strandvolleyball-Mixed-Turnier im Juni: „Team halb voll“ schlägt Favoriten „Langeooger Strandhasen“

Volleyball
40 Jahre Strandvolleyball-Mixed-Turnier: ein guter Grund, einmal „in die Luft“ zu gehen. Foto: Langeoognews

Feinstes Geburtstagswetter für ein sportliches Geburtstagskind. 40 Jahre Strandvolleyball-Turnier am 21. und 22. Juni 2025 erhielten einen glänzenden Rahmen: gut 20 Grad, ein kaum merklicher Südwind und wolkenloses Blau – ein idealer Auftakt am Samstag für den sportlichen Klassiker. Und nicht nur der Himmel hatte sich herausgeputzt, auch die Volleyball-Arena am Hauptstrand selbst war zuvor gründlich aufgereinigt worden. Ausrichter des Traditionswettkampfes ist der Tourismus-Service Langeoog (TSL) gemeinsam mit dem TSV Langeoog. Die Turnierleitung liegt in den bewährten Händen des Teams um Klaus Kremer.

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Eröffneten mit ihren Grußworten das Strandvolleyball-Turnier 2025: Thomas Pree, Heiko „Paddy“ Recker, Klaus Kremer und Onno Brüling (v.l.).
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„Ehren-Oldie“ Uwe Garrels machte im Spiel „Oldies but Goldies“ gegen „Mehr Achtern“ den ersten Aufschlag. Die „Goldies“ gewannen die Partie 2:0.
Volleyball
„Die geilen Gallier“ (vorn) belegten Platz 6 im Finale. Hier im Auftaktspiel gegen „Team Grottenschlecht“ erreichten sie ein 1:1-Unentschieden.

„Euer Turnier unterstützt unsere Sportinsel“
Vor dem Turnier, das gegen 11 Uhr am Samstag begann, begrüßten Turnierleiter Klaus Kremer, Bürgermeister Onno Brüling, TSV-Chef Heiko „Paddy“ Recker und Thomas Pree vom TSL die gut aufgelegten Spieler und Spielerinnen. Insgesamt waren 48 Mixed-Mannschaften aus ganz Deutschland für das kultige Volleyball-Wochenende gemeldet.
„Das Turnier seid Ihr!“, hieß Klaus Kremer unter Jubel die Volleyball-Teams und ihre mitgereisten Fans willkommen. Denn ohne das Engagement und den Zuspruch dieser sportlichen Gäste – nicht zuletzt in der schwierigen Corona-Zeit – würde es das Turnier wohl nicht geben. Den Dank der Inselgemeinde brachte Bürgermeister Onno Brüling an den Strand: „Ich bin überwältigt, wie sehr Ihr mit Eurem Sport unsere Sportinsel unterstützt.“ Für viele von ihnen sei Langeoog darüber hinaus „die Insel fürs Leben – und einiges mehr.“
„Was habe ich Euch voriges Jahr nicht alles für heute versprochen: Rückenwind, Sonne, große Party. Und? Alles da!“, legte Thomas Pree die guten Beziehungen des Tourismus-Service zu Petrus und weiteren Kooperationspartnern offen. „Kommt ohne Verletzung durchs Turnier und abends vollzählig auf die Party“, wünschte der TSL-Veranstaltungsleiter allen Aktiven viel Spaß und dem Event einen reibungslosen Verlauf.
„Die Location am Strand ist perfekt“, befand TSV-Chef „Paddy“ Recker. Seit 1982 im Vorstand, habe er jedes Turnier begleitet. Er erinnerte auch an Initiator Hans-Jörg „Atze“ Numrich, der das Event 1985 zusammen mit dem TSV Langeoog und der Kurverwaltung (heute TSL) aus der Taufe gehoben hatte. Seinerzeit sei es das größte Turnier seiner Art in Europa gewesen, mit 80 bis 120 Mannschaften („170!“, erscholl ein Zwischenruf, der aber erst noch zu beweisen wäre).
Als starke Aktion gab es dann ein besonderes Geburtstagsfoto: Teams und Turnierleitung formierten sich auf dem Strand zu einer großen 40 in einem Kreis und ließen sich gemeinsam von einer Drohne filmen und fotografieren.
Dann eilten die Mannschaften an die Netze. Jedes Spiel lief über zwei Sätze zu zehn Minuten, wobei nach den Volleyball-Mixed-Regeln jede Mannschaft je zur Hälfte aus Frauen und Männern zu bestehen hatte. Zu den Teilnehmern zählte auch Altbürgermeister Uwe Garrels, der im Team „Oldies but Goldies“ den symbolischen ersten Aufschlag übers Netz gab. Insgesamt wurden am ersten Spieltag rund 150 Begegnungen absolviert, ehe am Abend die angekündigte Volleyball-Party lockte.

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Volleyballfete und „Midsommerfest“: Für Stimmung auf der Partymeile sorgte auch der Langeooger Shantychor „de Flinthörners“. Foto: Thomas Pree

Volleyballfete als „Midsommerfest“
Auf dem Sportplatz des TSV Langeoog stieg ab 17 Uhr der Party-Doppelwumms: die Volleyballfete zum Thema „40 Jahre Strandvolleyball“, kombiniert mit dem „Midsommerfest“. Erst durfte sich das junge Publikum bei Aktionen wie Hüpfburg, Spielen und – ab 18 Uhr – der Kinderdisco austoben.
Um 20 Uhr ging es mit Sängerin Katja Agena und ihrem musikalischen Programm aus Jazz, Chansons und Swing weiter. Der Langeooger Shantychor „de Flinthörners“, der dieses Jahr gleichfalls seinen 40. Geburtstag feiert, gab sich ab 20.45 Uhr die Ehre – und seine größten Erfolge zum Besten. Anschließend rauschte alles, begleitet von „DJ Tom“, durch die Party-Mittsommernacht. Für die Verpflegung auf dem Festplatz sorgten das TSV-Team im Verbund mit dem Restaurant „Salty“ vom Hotel „Silt & Sand“. Letztere stifteten ihren Erlös dem TSV.
Volleyballfete und „Midsommerfest“ waren eine gemeinsame Veranstaltung vom „Düne 13“-Team um Ron Piekarski sowie Tourismus-Service und TSV Langeoog.

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Glückliche Gesichter gab es beim „Team halb voll“, das seinen ersten Turniersieg sichtlich genoss. Foto: Thomas Pree

Ums Ganze …
ging es dann ab 10 Uhr am Sonntag, 22. Juni in der dritten Runde mit etwa 70 Spielen. Im spannenden Finale setzte sich „Team halb voll“ gegen die „Langeooger Strandhasen“ durch. Auf Platz 3 kamen die „Greifen“. Die Ränge 4 bis 6 belegten „Beach Bang Theory“, „Bayern Bazies“ und „Die geilen Gallier“. Die Siegerehrung folgte um 15 Uhr direkt am Bahnhof; so stand bei Bedarf einer entspannten Abreise mit der 16-Uhr-Fähre nichts im Wege. Die drei besten Teams konnten sich über Pokale freuen, die ersten sechs erhielten zudem Urkunden.
Weitere Ehrungen nahm „Paddy“ Recker vor. So wurde Hauke Krebs als langjähriger Teilnehmer gewürdigt: Der Insulaner, der heute in Bremen lebt und immer mit „TUBS Bauigel“ am Start ist, war schon in den Anfängen dabei. Außerdem ehrte der TSV-Chef die Teams mit der längsten und der kürzesten Anreise, die jüngsten Spielerinnen und Spieler sowie das unermüdliche Orga-Team, das in zwei Jahren sein eigenes Jubiläum feiert. Am Schluss strahlten alle Beteiligten mit der Sonne um die Wette – unterm Strich ein gelungenes Geburtstagsturnier. -köp/ut-

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Sie führen die ewige Bestenliste an: die „Langeooger Strandhasen“ – diesmal wurden sie Zweiter. Foto: Thomas Pree
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Nicht nur siegen, auch dabei sein ist wichtig: TSV-Chef Recker (re.) zeichnete den Insulaner Hauke Krebs als langjährigen Teilnehmer aus. Foto: Thomas Pree

 

 

„Schokolade für die Seele“: Bridge als Kartenspiel mit Mehrwert

Langeooger Tradition in lockerer Atmosphäre:
Bridge-Turniere im Juli und August in der „Spöölstuv“

Bridge
Gruppenfoto 2024 mit Isa Bruch (vorn rechts, sitzend): Die Turnierteilnehmer genießen offenkundig die „Schokoladenseite“ des Bridge. Foto: Langeoognews

Wer Freude am Wettbewerb, an geistiger Herausforderung hat und Abstand vom Alltag sucht – für den kann Bridge gleichsam ein Stück „Schokolade für die Seele“ sein. Diese „süße Erkenntnis“ entstammt einer Podiumsdiskussion auf dem „14. Deutschen Seniorentag 2025“ Anfang April in Mannheim. Doch sie gilt natürlich für alle Altersgruppen. Denn durch das Erlernen und Praktizieren des Denksports Bridge entstehen vielfältige Möglichkeiten, die eigene Freizeit mit anderen Menschen günstig zu gestalten.
So auch – in guter Tradition – auf Langeoog: Im Juli und August finden in der „Spöölstuv“ wieder die beliebten Bridge-Turniere unter der Leitung von Isa Bruch statt. In der Zeit vom 23. Juli bis 13. August werden jeden Mittwochabend ab 19 Uhr die Karten neu gemischt. Anmeldeschluss ist jeweils bis 12 Uhr am Spieltag, die Anmeldelisten hängen vor Ort aus. Einzelspieler können sich ebenfalls eintragen, weil sich bei diesem Ferienereignis meistens ein(e) Partner(in) findet. Das Startgeld beträgt 5,– Euro. Als Preis winkt der begehrte Langeoog-Pokal.

Bridge
Axel Benkner (re.) zeigt den Damen (v.l.) Ulrike Middelschulte, Eta Schmidt und Astrid Großkopf eine Karte aus der Bidding-Box. Foto: Eltje Jonassen

Strenge Regeln – lockere Stimmung
Seit 26 Jahren treffen sich die Bridge Fans hier zum Match: „Es ist das Highlight der Saison für alle, die Spaß an Spannung und geistiger Herausforderung haben“, weiß Isa Bruch aus Erfahrung. Auch für interessierte Nichtspieler sei es eine perfekte Gelegenheit, die Chancen und Werte von Bridge kennenzulernen: Selbstwirksamkeit, Kreativität, geistiges Training, Beteiligung am Zusammenhalt der Gesellschaft. „Das alles wird hier im Kleinen gelebt.“
Gespielt wird streng nach den Regeln des Deutschen Bridge Verbandes, auch zielstrebig. Schließlich will jeder einen Pokal gewinnen. Trotzdem ist die Atmosphäre locker. Man kennt sich – und die dazugehörigen Familien – gut über die Jahre. „Es gab auch außerhalb der Spielstätte immer wieder gemeinsame Unternehmungen: gemeinsames Singen, Essen, Präsentation des Bridge-Sports auf dem Dörpfest, Beerdigung“, erinnert sich Isa Bruch. Und im Turnier schmore man beileibe nicht im eigenen Saft: „Neue Mitspieler, Gäste von nah und fern sowie ‚Kiebitze‘ sind immer willkommen und eine Bereicherung“, betont die Organisatorin.
Es gebe das Vorurteil, dass man beim Bridge nicht reden dürfe und alles sehr streng sei. „Das ist aber nur eine Seite der Medaille und gilt tatsächlich für die Reiz- und Spielphase.“ Danach blieben oft einige Minuten – etwa vor dem Wechsel der Spielpaare zum nächsten Tisch – für ein leises Gespräch. Außerdem könne man mit der Bidding-Box (Biet-Box für das Reizen beim Bridge) außer Kontrakten auch andere Botschaften senden.

Bridge
Aufgeräumt wurde gemeinsam; anschließend überreichte Asistent Withold Gruszecki einen Blumendank an Organisatorin Isa Bruch. Foto: Langeoognews

Beim Auf- und Abbau der Spielstätte zu jedem Turnier – und insbesondere am Anfang und am Ende der Saison – sind die Teilnehmer immer hilfsbereit oder machen die Arbeit sogar selbstständig und haben ihren Spaß dabei. Manche Teilnehmer fotografieren die Spieler zur Erinnerung und zur Veröffentlichung, wie etwa im „Utkieker“. Andere haben gemeinsame Feiern anlässlich des 10., 15. und 20. Jubiläums der Institution gestaltet. Selbst ein Lied wurde eigens dazu komponiert: „Bridge mit Isa“ wird zu Anlässen wie diesen gern gemeinsam intoniert.

Das Spiel selbst bleibt einerseits immer wieder eine geistige Herausforderung und ein ebensolches Training. Damit eng verbunden ist aber auch das Erlebnis von Gemeinschaft und das Bemühen, für eben diese einen Beitrag zu leisten. „Im Urlaub haben alle Zeit und Muße, am nächsten Tag auszuschlafen. So muss man nach dem Spiel nicht, wie im Heimatort, sofort nach Hause“, erklärt Isa Bruch. „Auf Langeoog werden nach dem Spiel die Tische zusammengeschoben und Wein kommt auf den Tisch.“ Man sitze beisammen und unterhalte sich angeregt, manchmal bis Mitternacht. Und ergänzt: „Ich freue mich auf eine rege Beteiligung bei meinen Bridge Turnieren und einen interessanten Sommer auf Langeoog.“ -Isa Bruch-

„Mit Lust und Spaß im Wasser“

Rheuma-Liga bietet Wassergymnastik für Insulaner

Rheuma
Wassersportlich aktiv: die Mitglieder Rheuma-Liga Langeoog. Foto: Petra Kruse

Jeden Mittwoch zwischen 18 und 18.30 Uhr treffen sich wasser­sportbegeisterte Langeoogerinnen und Langeooger zur Wassergymnastik der Rheuma-Liga im Freizeit- und Erlebnisbad. Bis auf wenige Pausen im Jahr wird in der Gruppe etwas für eine gute Kondition und gleichbleibende Mobilität getan.
„Funktionelles Bewegungstraining im Wasser konzentriert sich auf die Verbesserung der Bewegungsmuster, die für den Alltag und sportliche Aktivitäten relevant sind“, erklärt Petra Kruse, die das Angebot leitet. „Der Auftrieb des Wassers reduziert die Belastung auf Gelenke und Knochen, was es ideal für Menschen mit Gelenkproblemen macht.“
Ziel der wöchentlichen Übungseinheit im Wasser ist es, Kraft und Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination zu fördern. Ob mit unterschiedlichsten Handgeräten wie Hantel, Stab, Poolnoodle oder Disc, aber auch mal mit ausgefallenen Utensilien wie Luftballons, werden die Stunden abwechslungsreich gestaltet. Und begleitet von Musik geht alles noch viel besser. ­Körperliche Aktivität dient nicht nur der Vorbeugung von Erkrankungen und Unfällen, wie Petra Kruse weiß: „Mit Lust und Spaß betrieben, tut Wassergymnastik auch der Seele gut.“
Mit diesem Angebot werden die Muskeln gestärkt, die Aufmerksamkeit geschult, das Gleichgewicht verbessert und jeder und jede im eigenen Tempo in Bewegung gebracht. Es geht um Kraft, Balance, Atmung, starke Körpermitte, Beweglichkeit und Spaß an der Bewegung.

Rheuma
Kürzlich freute sich die Gruppe über gesponserte T-Shirts. Foto: Petra Kruse

„Alle Insulaner, die sich von diesem Übungsangebot angesprochen fühlen, kann ich nur bestärken, unsere Mittwochsgruppe zu besuchen – einfach mal ausprobieren!“, freut sich Petra Kruse über Neuzugänge. Aktuell sind bis zu 25 aktive Langeoogerinnen und Langeooger dabei. Wer Mitglied der Rheuma-Liga werden und mitmachen möchte, wendet sich einfach an Petra Kruse. Zum Jahresbeitrag von 30,– Euro kommen noch ­6,– Euro pro Übungsstunde. Interessierte können aber auch erstmal nur reinschnuppern, um herauszufinden, ob das Angebot für sie infrage kommt.
Trägerin der Langeooger Ortsgruppe ist die Rheuma-Liga Niedersachsen e.V., Arbeitsgemeinschaft Landkreis Wittmund; dort ist Almut Metzler die kompetente Ansprechpartnerin. Gegründet wurde die Ortsgruppe übrigens am 20. Dezember 1989 von dem Langeooger Hans-Jörg Numrich (der ihr auch einige Zeit vorstand) und elf weiteren Mitgliedern; dies geschah seinerzeit in Zusammenarbeit mit der AOK in Esens.
Damals wie heute ist die Rheuma-Liga auf Unterstützung angewiesen: „Zu unserer großen Freude hat uns kürzlich die Raiffeisen-Volksbank Fresena eG coole T-Shirts gesponsert“, dankt die Wassersportgruppe für die großzügige Spende. -ut/köp-

Frischer Wind für den Kiosk am Weststrand

Im „Strandkorb“ gibt es alles für einen gemütlichen Tag am Wasser und den Dünen

Kiosk
Lisa Burgmann freut sich über viele Besucher am neuen Kiosk „Strandkorb“.

Er ist seit Jahrzehnten eine feste Anlaufstelle für Besucher des Weststrands auf Langeoog – „Ulli’s Kiosk“. Doch der trägt seit diesem Jahr einen neuen Namen: „Strandkorb“. Snacken und trinken kann man hier, so verrät es die blaue Fahne gleich neben dem Gebäude.
Tom Kempkes-Solbach hat den Kiosk zum Jahreswechsel übernommen und etwas frischen Wind mitgebracht. Das Standardsortiment ist in weiten Teilen gleichgeblieben – wer mag schon auf den legendären Milchreis mit Zimt und Zucker verzichten? Dennoch hat der erfahrene Gastronom auch eigene Ideen mit eingebracht, damit der Kiosk in den nächsten Jahren weiterhin eine feste Anlaufstelle für Urlauber und Tagesgäste bleibt.
Sofort ins Auge fällt dabei das neue Außenmobiliar. Direkt gegenüber dem Kiosk laden Liegestühle und Sitzsäcke zu einer Pause bei Aperol Spritz, Hugo oder einem anderen erfrischenden Kalt­getränk ein. Vor und neben dem Gebäude stehen Strandkörbe, die Terrasse im Innenhof zeigt sich mit neuen Stühlen und ­Tischen, einer ansprechenden Deko und einladender Beleuchtung.

Kiosk
Aus „Ulli’s Kiosk“ wurde jetzt der „Strandkorb“. Frischer Wind für den beliebten Kiosk am Weststrand.

Neu auf der Karte sind die Menüs für Singles, Verliebte sowie „Family and Friends“. Im Angebot: Hotdogs mit Softdrink oder Bier beziehungsweise prickelndem Champagner. Mal etwas Neues ausprobieren, lautet hier die Devise. Wer es lieber etwas traditioneller mag, wird unbedingt bei den verschiedenen Fischbrötchen oder einer Currywurst im Weckglas fündig.
Erhalten geblieben ist auch das Sortiment an Weingummi und Lakritz. Das gibt es wie bisher auch in der Spitztüte aus Papier. Wer sich also gern an Kindheitstage erinnern möchte, der ordert auch heute noch bei Tom Kempkes-Solbach und seiner Mitarbeiterin Lisa Burgmann eine gemischte Tüte für einen Euro – und tauscht bei der Gelegenheit ein ausgelesenes Buch mit einem Titel aus, der in der „Buch-Tauschbörse“ auf dem Tresen auf neue Literaturfreunde wartet. -utk-

Kiosk
Die Terrasse beim „Strandkorb“ lädt mit modernen Sitzmöbel und ansehnlicher Dekoration zum Verweilen ein.
Kiosk
Bei „Ulli’s Kiosk“ gab es schon „WhatsApp analog von Langeoog“ – Tom Kempkes-Solbach hält daran fest und bietet verschiedene Ansichtskarten über die Insel an.
Kiosk
Frischer Wind für den Kiosk am Weststrand. Der „Strandkorb“ bietet das bewährte Sortiment und vieles Neue mehr.
Kiosk
Direkt gegenüber dem „Strandkorb“ laden Liegestühle und Sitzsäcke zur Pause ein.
Kiosk
Auch an die Vierbeiner wird am Kiosk „Strandkorb“ gedacht.
Kiosk
Hundedame „Paula“ mag es, gestreichelt zu werden. Sie gehört zum „Strandkorb“ mit dazu.

„Pimp my Bürgermobil“

Das aufgemotzte Elektromobil auf Tour

Bürgermobil
Katja Prester fährt mit vollem Einsatz über die Insel.

Auf der Insel macht ein ungewöhnliches Gefährt die Straßen unsicher: Seit Dezember 2023 tuckert das Bürgermobil über Langeoog. Doch auf der autofreien Insel ist streng genommen jedes Fahrzeug ungewöhnlich und genau da liegt der springende Punkt: Was tun, wenn einen mal das Alter oder die Gesundheit daran hindern, von A wie Anleger nach B wie Barkhausenstraße zu kommen?
Hier haben die Ehrenamtlichen um Katja Prester, neben Frank Düll Sprecherin des Teams, die Antwort: Mit ihrem Bürgermobil bieten sie einen Fahrdienst für mobilitätseingeschränkte Insulaner und ihre Angehörigen an. Wer einen Termin beim Arzt hat oder auf das Festland will, der meldet sich einfach an und wird mit dem Elektromobil gefahren.
„Da hat das Auto auch schon so einiges mit uns durchgemacht“, erzählt Katja Prester. Es gäbe da beispielsweise die frühmorgendlichen Fahrten zur ersten Fähre des Tages, wenn die einzigen Geräusche im noch schlummernden Hafen die Schreie der frühwachen Möwen sind. Oder die Akkordfahrten zu den Weihnachtsfeiern der Kirchen, die so viele Besucher anlocken, dass eine Tour allein nicht ausreicht.
„Aber auch wir haben schon ganz schön viel mit dem Mobil erlebt“, lacht die 57-jährige Langeoogerin. Damit sind dann wohl die „Kinderkrankheiten“ – wie Katja Prester sie nennt – gemeint. Aber ob schlecht hochklappbare Sitze, zu leise Blinker oder muckende Rückfahrscheinwerfer: Die letzten Wehwehchen sind kuriert, zuletzt war das Mobil im April 2025 zur Wartung auf dem Festland.

Bürgermobil
Auch das gehört zu einem gut „gepimpten“ Wagen: Die neue Beschriftung wurde von Edzard Dirks gesponsort.

Eine starke Crew
Seit eineinhalb Jahren ist das neunköpfige, ehrenamtliche Team unterwegs und befördert Langeooger, denen der Weg zu Fuß oder mit dem Rad schwerfallen würde, zu ihren verschiedenen Zielen. Die bürokratische Seite unterstützt Insellotsin Cornelia „Conny“ Bittner. Zunächst wurde das ungewöhnliche Fahrzeug gemietet, im April 2025 schließlich mit bewilligten Mitteln des Förderprogramms „LEADER“ und einem Eigenanteil der Inselgemeinde gekauft.
Der Fahrdienst mit dem knuffigen Mobil erweist sich als äußerst beliebt: Rund 100 Mal im Monat „cruised“ das Fahrzeug über die Insel. Ein paar der Ehrenamtlichen, die für ihren Fahrdienst den Führerschein zur Fahrgastbeförderung machten, fahren im Sommer häufiger, weil sie im Winter nicht auf der Insel sind, dafür werden andere Fahrer in den warmen Monaten entlastet. „So hält sich alles die Waage“, findet Katja Prester. „Wir sind ein gut eingespieltes Team.“

Erlebnisfahrt im Bürgermobil
Die meisten Fahrten gehen zum Hafen, dicht gefolgt von Touren zur Physiotherapie oder Arztpraxis. Aber auch der soziale Aspekt kommt bei der Nutzung des Fahrdienstes nicht zu kurz: Egal, ob zu Geburtstagsfeiern, Hochzeitsfesten oder einfach nur zum Einkaufen – das Bürgermobil-Team ist immer zur Stelle.
Die soziale Teilhabe der Bewegungseingeschränkten fördern – das sei ihr Antrieb, dabei zu bleiben, erzählt Katja Prester. Es gehe darum, die Gemeinschaft der Insulaner zu stärken und bewegungseingeschränkte Menschen dazu zu befähigen, weiterhin mitten drin zu sein.
Und das fängt nicht erst am Ziel, sondern schon während der Fahrt an: Nicht zuletzt die tollen Gespräche, die auf der Tour über die Insel zustande kommen, formen eine neue Kette zwischen Menschen, die sonst vielleicht seltener miteinander zu tun hätten. „Uns erreicht eine große Dankbarkeit“, erzählt Katja Prester begeistert. „Das motiviert ungemein.“
Diese Dankbarkeit will das Team zurückgeben und „pimpt“ das Mobil – frei nach dem TV-Format „Pimp my Ride“ – fortwährend für seine Fahrgäste auf: Die Innenbeleuchtung wurde verbessert, es gibt nun einen Haltegriff für das leichtere Einsteigen und dicke Decken warten auf ihren Einsatz im kalten Winter. Und mit so einem aufgemotzten Gefährt wird doch gleich jede Fahrt zur Fähre ein aufregender Ausflug über die Insel. -rsc-

Vom Koch, der auszog, um zu entspannen, und mit einer Sandsammlung nach Hause kam …

Im „In’t Dörp“ präsentiert Ralf Deeling seine umfangreiche Sandsammlung

Sandsammlung
Eine beeindruckende Sammlung ziert die Wände vom „In’t Dörp“.
Sandsammlung
Nicht mehr ganz alphabetisch: Hier steht von Australien bis „Zord-“, pardon, Nordrhein-Westfalen der Sand der Welt.
Sandsammlung
Bitte nicht zum Kochen verwenden! Manche Sandproben sehen Gewürzen zum Verwechseln ähnlich.
Sandsammlung
Welcher Sand ist der schwärzeste? Die Redaktion tippt auf den Sand aus Calibishie.
Sandsammlung
Das Wichtigste zum Anfang: Die Ostfriesischen Inseln sind gleich am Eingang vertreten.

Sand unter den Füßen, Sand auf der Haut, Sand in den Schuhen – auf Langeoog gibt es Sand wie, nun ja, wie Sand am Meer. Und Sand in Flaschen gibt es da natürlich auch. Im Langeooger Restaurant „In’t Dörp“ in der Barkhausenstraße 4 darf der Gast Sand in über 350 Parfümflakons bewundern. „Da hat sich schon einiges angesammelt“, staunt auch Ralf Deeling, Inhaber des Lokals.
Überall stehen die kleinen Fläschchen verteilt: über der Theke und einmal um sie herum, an den Wänden und auf Tischen. Und der Sand in ihnen kommt von überall her: So exotische Orte wie die Seychellen oder Neuseeland sind genauso vertreten wie das kalte Island oder das graue Ruhrgebiet. Egal, wo es Sand gibt, er kommt ins Fläschchen, reist auf die Insel und reiht sich ein in die Deelingsche Sandsammlung. Die Insel Langeoog ist natürlich auch vertreten und begrüßt in Reih und Glied mit den anderen Ostfriesischen Inseln die Gäste des Restaurants mit bodenständig-frischer Küche gleich am Eingang.
Die Idee kam Ralf Deeling 2016 während eines Urlaubs auf den Seychellen. In der heißen Nachmittagssonne lag er auf einer Liege nah am Wasser: „Immer wenn das Wasser über meine Füße rauschte, gab es so ein krisselndes Geräusch – das fand ich beruhigend“, erzählt der Koch. Also wurde ein bisschen vom Sand in eine Tüte gefüllt und mit auf die Heimatinsel genommen.
Nach und nach kamen immer mehr Flakons mit Sand hinzu – auch mit Unterstützung vieler Gäste. „Die Leute erfahren bei ihrem ersten Besuch von der Sandsammlung und bei ihrem nächsten Urlaub kommen sie mit gefüllten Säckchen aus den verschiedensten Ecken der Welt zurück“, verrät Ralf Deeling.
Einmal erhielten die Deelings ein ziemlich großes Paket: „Der Postbote hatte sich gewundert, warum das so schwer war.“ Des Rätsels Lösung: Eine Frau hatte gleich 27 Sandproben auf die Insel geschickt – kein Wunder, dass der Paketbote ins Schwitzen kam.
Natürlich wollen die „Sandschenker“ bei ihrem nächsten Besuch auch wissen, ob ihr Sand ausgestellt wurde. „Die gucken wirklich genau nach, ob alles stimmt“, lacht Ralf Deeling. Dabei helfen die Etiketten auf den kleinen Fläschchen: Nicht nur Name und Herkunftsland, sondern auch Jahr und Region, bis auf den Strand genau, sind hier festgehalten. „Früher hatten wir das alles alphabetisch sortiert“, weiß der gebürtige Esenser. „Aber das schaffen wir bei der Menge einfach nicht mehr.“
Bleibt die Frage, wieviel Sand sich eigentlich insgesamt im „In’t Dörp“ befindet, also wird einmal nachgerechnet. Schnell wird der Sand aus einem Fläschchen in ein Schnapsglas umgefüllt. Ergebnis: Die Parfümflakons mit ihrer praktischen Größe enthalten 4 Zentiliter Sand, also etwa 60 Gramm. Das Ganze mal 350 Sandproben ergibt: 21 Kilogramm Sand. Und das ist doch schon eine ganze Menge Sand, selbst für ein Langeooger Lokal mit Strandnähe. -rsc-