Textilgeschäft an der Barkhausenstraße sattelt um
Betriebsamkeit in der „Buddelei“: Auf kleiner Fläche findet ein besonderer Schlussverkauf statt. Seit dem Sommer wird der vorhandene Warenbestand abverkauft. Derzeit ist die Grundfläche des Textilgeschäftes in der Barkhausenstraße auf ein Drittel, nämlich die Größe von 1970, geschrumpft.

Kleine Chronik zur Nachhaltigkeitsumstellung

Nach Sondierungsgesprächen mit Händlern und Fachkollegen im Sommer 2021 reifte im selben Herbst der Entschluss: „Wir werden in der ‚Buddelei‘ alles konsequent auf Nachhaltigkeit umstellen.“ Als Beispiel nennt Olaf Hube den Hersteller Marc O’Polo, der sich vor drei Jahren zum Ziel gesetzt hatte, nachhaltig zu werden – und dieses jetzt erreicht hat. Weitere Gespräche mit Lieferanten folgten dann im Zuge der Sortimentsumstellung: Wer ist wirklich nachhaltig oder auf dem Weg dorthin, wer betreibt bloß „Greenwashing“, ist also nur scheinbar umweltbewusst? Eigene Standards für die „Buddelei“ wurden formuliert.
Auch das Team sollte in die Materie einbezogen werden; hierfür sorgten unter anderem Workshops im Frühjahr 2022. Intensive Messebesuche folgten, der Einkauf wurde gestartet – und eine Werbeagentur für die Zukunftsplanung eingeschaltet. Firmen kamen nach Langeoog, um die „Buddelei“ zu besuchen. „Wir suchen nach Nischenfüllung von Problemgebieten, etwa bei den Bademoden“, berichtet Olaf Hube. Im Sommer 2022 begann der eingangs erwähnte Ausverkauf, um 2023 „frisch und möglichst ohne konventionelle Ware arbeiten zu können – und es läuft großartig.“ Die Orderperiode für die Saison 2023 sei auch abgeschlossen, mit neuen Herausforderungen für nachhaltigen Einkauf.
Mit einem Vorurteil aufräumen
„Nachhaltigkeit bestimmt unseren Alltag“, weiß Olaf Hube. Für den Langeooger steht das Thema Umwelt zeitlebens im Mittelpunkt: „Natur war mir schon in jungen Jahren, etwa bei den Pfadfindern, wichtig – daher bot es sich an, in diese Richtung zu gehen.“ Es gebe, erklärt der Textilfachmann, der den Familienbetrieb in zweiter Generation führt, viele Gründe der Inspiration. Für ihn sei es das Weltnaturerbe Wattenmeer: „Wenn nicht hier, wo dann sollte man nachhaltig denken und handeln?“
Und: „Bei nachhaltiger Mode gibt es oft ein großes Missverständnis: Für viele ist sie immer noch mit dem Vorurteil ‚Sackleinen und Jesuslatschen‘ behaftet.“ Was aber längst überholt sei. Heutzutage laute die Botschaft der Firmen: „Wir machen topaktuelle und hochwertige Mode, die – nebenbei bemerkt – selbstverständlich nachhaltig ist.“ Ein Motto, das (man) trägt. Auch in der „Buddelei“. -köp-