Migrationsgeschichte auf Langeoog

Nach Eröffnung im August findet die Ausstellung im HDI erneut im Oktober statt
Ausstellungstermin: 2. bis 21. Oktober 2023

Geschichte und Geschichten von der Insel und den Menschen, die auf ihr leben, gibt es in der Ausstellung „Langeoog - 800 Jahre Migration“ zu hören, zu sehen und nachzulesen.800 Jahre kompakt, übersichtlich, informativ und unterhaltsam darzustellen, ist eine Herausforderung. Gelöst wurde diese für die multimediale Ausstellung „Langeoog – 800 Jahre Migration“ im Haus der Insel (HDI) folgendermaßen: Jeweils fünf Informationstafeln lehnen rechts und links an den Wänden, eine Bodengrafik zeigt die Insel in ihrer Entstehung im Laufe der Jahrhunderte. Filme sind zu sehen und Geschichten zu hören, Lebensgeschichten von Menschen, die erzählen, wie sie nach Langeoog gekommen sind. Abrufbar über einen QR-Code, können ihre Geschichten, von den Porträtierten selbst erzählt, auf dem Handy gehört werden.

Die Ausstellung wurde bereits vom 1. bis 26. August gezeigt, der nächste Ausstellungstermin ist vom 2. bis 21. Oktober 2023. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist Bestandteil des Integrationsprojekts „Moin-Miteinander, Langeoog“. Einmal die Woche treffen sich die Teilnehmenden des Projekts, dessen Ziel die Förderung des Gemeinschaftsgefühls aller vor Ort lebenden Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte ist. Die Ausstellung zur Migrationsgeschichte findet im Oktober zum zweiten Mal im HDI statt.

Hung ist einer von ihnen, der auch seine Lebensgeschichte zum Nachhören für die Ausstellung erzählt hat: Als Kind, mit 13 Jahren, floh er aus Vietnam. Er gehörte zu den „Boat People“. Elf Tage auf See, ohne Essen und Trinken. Das Schiff „Cap Anamur“ war seine Rettung. 1980 war das. Hung kam nach Wittmund. Lebte bei einer Pflegefamilie. Über zehn Jahre hatte er ein eigenes Restaurant auf dem Festland. Auf Langeoog wollte er nur für eine Saison bleiben. Inzwischen lebt er seit 16 Jahren auf der Insel.

Es seien schon immer die unterschiedlichsten Gründe gewesen, warum Menschen nach Langeoog kamen, sagt Projektleiter Ralph Keuenhof. Die erste gesicherte Überlieferung stamme aus dem Jahr 1227. Für ihn steht fest, dass ohne Migration, ohne die Zuwanderung von Menschen im Laufe der Jahrhunderte, die Besiedlung und das Leben auf der Insel nicht denkbar wäre.

-jeg-

„Langeoog – 800 Jahre Migration“
Ausstellungstermin: 2. bis 21. Oktober 2023
Der Eintritt ist frei.

Haus der Insel (HDI)
Kurstr. 1 | 26465 Langeoog

Öffnungszeiten
Montag bis Donnerstag: 9 bis 12 Uhr und 14 bis 16.30 Uhr
Freitag: 9 bis 12 Uhr | Samstag: 10 bis 12 Uhr

Moin-Miteinander, Langeoog
Begonnen hat das Integrationsprojekt im April 2022, das vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) im Rahmen des Programms „Gesellschaftlicher Zusammenhalt – Vor Ort. Vernetzt. Verbunden“ noch bis Ende 2024 gefördert wird. Die Projektdurchführung hat der gemeinnützige Verein Kubus e. V. (Kultur und Begegnung für Menschen in unterschiedlichen Situationen) übernommen.
Wer sich für das Integrationsprojekt interessiert, kann sich an Projektleiter Ralph Keuenhof wenden (Tel.: 0179–525 44 20; E-Mail: ralph.keuenhof@kubusev.org). Die Mittwochstreffen finden ab 16.30 Uhr im Pfarrsaal der katholischen Kirche St. Nikolaus, Strandjepad 1, statt. Weitere Informationen auch auf www.moin-miteinander-langeoog.de.