Seit 2016 gibt es das Langeooger Puppenspölerfest mit Stücken für Kinder und Erwachsene
„Wir können dich hochpusten, wenn du willst“, schlägt ein Kind aus dem Publikum vor. Bei der Laterne hatte es schließlich funktioniert, da müsste es doch auch mit dem Nachtwächter klappen. Doch ganz so einfach ist es nicht. Nachtwächter Träumerlein muss sich etwas anderes einfallen lassen, um seine Laterne zurückzubekommen. Die hatte er bei seinem nächtlichen Streifzug vergessen – für die Laterne die Chance, um sich zu den Sternen pusten zu lassen. Jetzt will sie nicht mehr weg. Der Nachtwächter sucht Hilfe bei der sehr betagten Hexe Besenstiel und hat Glück.

Langeooger Puppenkiste
Dr. Gabriele Hübener leitet auch die Spielgruppe des Vereins, die aus Kindern der
Inselschule und Erwachsenen besteht. Als die Inselzahnärztin 2009 eine Hypnosefortbildung in Hamburg machte, kam sie an einem Schaufenster mit Original Hohnsteiner Puppen vorbei. Sie kam mit dem Inhaber ins Gespräch, dem Puppenspieler Gilbert d’Orano. „Er fragte, ob ich sein Theater sehen wolle.“ Das war der Beginn des Langeooger Puppentheaters. „Ein Jahr hat er geholfen, unser Theater zu bauen. Es war eine Bühne auf Rollen, im Sommer spielten wir auf der Barkhausenstraße.“ Durch die Inselgemeinde bekamen sie im einstigen Tagungszentrum einen Raum. Als dieses abgerissen wurde, zogen sie in die Spöölstuv um, in der immer freitags gespielt wurde. Derzeit ruht durch Corona noch immer alles.

Auch das Puppenspölerfest konnte zweieinhalb Jahre nicht stattfinden. Wurden zu-vor in den Osterferien Aufführungen angeboten, konnte nach der coronabedingten Pause nun an zwei Wochenenden in den Herbstferien gespielt werden. Das solle auch 2023 so sein, sagt die Veranstalterin, die mit den vergangenen Spieltagen sehr zufrieden ist.
Detlef Heinichen ist der künstlerische Leiter. Dr. Gabriele Hübener lernte ihn auf dem Hohnsteiner Puppenspielfest kennen, das er leitete. „Ich sagte ihm, dass ich auf Langeoog auch gerne ein Puppenfest hätte“, so die Zahnärztin. Der Anfang des Langeooger Puppenspölerfestes war gemacht.

Für die Künstlerauswahl ist Detlef Heinichen zuständig. Der gebürtige Magdeburger studierte an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin die Puppenspielkunst. „In Bremen, im Schnoorviertel hatte ich 26 Jahre lang ein eigenes Theater. Langeoog kenne ich aus der Zeit noch“, erzählt der Puppenspieler, der inzwischen in der Nähe von Frankfurt das Theatrium Steinau betreibt. „Ich wollte immer Puppenspieler werden.“
Wenn er nicht für Kinder spielen würde, könne er auch nicht für Erwachsene spielen, sagt der 68-Jährige. „Kinder halten einen fit. Durch ihre Fragen wird man zur Improvisation angeregt. Sie sind ein gutes Regulativ.“ Er freut sich, dass er Kinder durch die Puppenspielkunst begeistern kann. „Man verschenkt Träume.“ So sieht das auch Dr. Gabriele Hübener: „Durch das Puppenspiel öffnet sich eine Welt der Fantasie – wir erreichen immer noch die Kinder.“ -jeg-