Gemeinde-Rat und Tat: Neues von der Inselgemeinde Langeoog

• Nordsee-Reise(s)pass
Lädt zum Erkunden der Region ein: der Nordsee-Reisepass. Foto: TANOEin amtliches Dokument ist er nicht, doch zum Reisen und Entdecken lockt er schon: der neue Nordsee-Reisepass. Das klimaneutral produzierte, hochwertige Stempelheft empfiehlt sich für alle Fans der Region – und solche, die es werden wollen.
Der Pass kann an rund 150 Aktionsstellen abgestempelt werden. Durch das Sammeln der Stempel lässt sich die niedersächsische Nordseeküste samt Binnenland spielerisch erkunden. Damit machen Reisende nicht nur sich selbst eine Freude: Die Erlöse der Pass-Verkäufe werden in Umwelt- und Naturschutzprojekte, etwa Pflanzaktionen, hier in der Region investiert. Ein weiterer Anreiz: Alle Käufer nehmen an Verlosungen teil.
Erhältlich ist der Reise(s)pass seit Mitte Juli für 10 Euro an über 90 Orten zwischen Borkum und Cuxhaven, zwischen Leer und Varel. Auf Langeoog ist die Ausgabestelle für die Reisepässe die Tourist-Information im „Haus der Insel“. Stempelstellen sind bislang ebenfalls die Tourist-Info sowie das Heimatmuseum „Seemannshus“. Küstenweit gibt es verschiedene Stempelmotive von Deichschaf über Möwe und Segelboot bis Windmühle. Welche Stempelmotive es auf Langeoog sind? Einfach hingehen und herausfinden …
Initiator der Nordsee-Reisepass-Aktion ist die TANO (Tourismus-Agentur Nordsee GmbH); das Projekt wird aus Mitteln des Landes Niedersachsen gefördert. Weitere Informationen stehen auf www.nordsee-reisepass.de.

• „Bürgermobil“ geht an den Start
Der geplante Fahrdienst für mobilitätseingeschränkte Menschen auf Langeoog (der „Utkieker“ berichtete) nimmt konkret Gestalt an: Demnächst geht das „Bürgermobil“ an den Start.
„Eine Gruppe engagierter Ehrenamtlicher arbeitet bereits seit einiger Zeit ganz aktiv daran, den Fahrdienst zu gestalten“, berichtet Insellotsin Conny Bittner als Ansprechpartnerin für das Projekt. Dazu gehörte etwa auch die Erlangung eines Personenbeförderungsscheines. Das Fahrzeug, ein viersitziger, wettergeschützter Golf-Caddy, komme voraussichtlich Anfang Oktober auf die Insel: „Das Team des ‚Bürgermobils‘ freut sich darauf, dass der Fahrdienst bald losgehen kann.“
Erfreut zeigt sich auch Bürgermeisterin Heike Horn, die auf ei­nen offiziellen Start zum 1. November setzt: „Die Inselgemeinde geht davon aus, dass gerade für Lebensältere ein Bedarf an Fahrten etwa zum Bahnhof oder Hafen besteht. Und durch das ‚Bürgermobil‘ kann eine erhebliche Entlastung eintreten.“

Interessierte, die jederzeit ins Fahrdienst-Team mit einsteigen können, melden sich gerne bei Conny Bittner (E-Mail: c.bittner @langeoog.de; telefonisch oder per WhatsApp bzw. Signal unter 0162-2974755).

• Abgabestelle für Lebensmittel
Eine Gruppe engagierter Ehrenamtlicher plant mit Unterstützung der Inselgemeinde, eine Abgabestelle für Lebensmittel einzurichten. Einen Standort an zentraler Stelle gibt es bereits, er wird beizeiten bekanntgegeben. Geplant ist eine Hütte mit ein bis zwei Kühlschränken und einem Regal. Hier können Gäste wie Langeooger ihre Lebensmittel abgeben, die zu schade zum Wegwerfen wären (etwa, weil der Urlaub sich dem Ende zuneigt und die Abreise bevorsteht). Ebenso kann sich hier jeder daraus bedienen. „Damit wollen wir einfach einen kleinen Beitrag dazu leisten, einer Lebensmittelverschwendung entgegenwirken“, erklärt Insellotsin Conny Bittner. Die genannte Ehrenamtlichen-Gruppe kümmere sich mit ihr um die Abgabestelle.
Wer Interesse hat mitzuwirken oder Ideen beizusteuern oder wer sich einfach nur genauer informieren möchte, wendet sich einfach an Conny Bittner: per E-Mail c.bittner@langeoog.de, gerne auch telefonisch sowie per WhatsApp oder Signal unter 0162-2974 755.

• Brückenanlagen
Elektrogeräte haben es, Spielzeuge haben es, auch Bauprodukte haben es: das CE-Zeichen der EU. Die neuen petrolfarbenen Brückenanlagen haben es nicht (mehr); deshalb sind sie derzeit außer Betrieb.
„Der Hersteller der Roll-on-Roll-off-Brücken und Fußgängerbrücken von Langeoog und Bensersiel hat die CE-Konformi­tätserklärung zurückgezogen. Das ist für die Inselgemeinde nicht nachvollziehbar“, teilt Bürgermeisterin Heike Horn mit. „Ohne CE-Kennzeichen darf in Europa kein Gerät betrieben werden.“
Während auf Langeoog noch der alte blaue Anleger genutzt werden kann, machen sich die Folgen vor allem in Bensersiel bemerkbar, wo die Fähre jetzt im Binnenhafen an- und ablegt: Hier laufen die Passagiere vom Fährhaus in weitem Bogen zum Schiff – bei Regen kein Segen. Außerdem muss das Gepäck wieder mit einem separaten Frachtschiff transportiert werden, eine zusätzliche Belastung für das Personal der Schiffahrt Langeoog.
Wie lange dieser Zustand andauern werde, sei unklar, so die Bürgermeisterin. Man werde die aus Sicht der Inselgemeinde unrechtmäßig erfolgte Aberkennung des CE-Zeichens aber so schnell wie möglich auf dem Rechtswege klären. „Wir bitten alle Fahrgäste um Verständnis für die Situation.“
Die CE-Kennzeichnung ist kein Gütesiegel. Sie besagt, dass ein Produkt „den geltenden Anforderungen genügt, die in den Harmonisierungsrechtsvorschriften der Gemeinschaft über ihre Anbringung festgelegt sind (Zitat: Wikipedia)“, dass also ein Produkt konform mit EU-Regeln ist.

• Bürgermeistertreffen in Jever
Am 17. August fand in Jever wieder ein Treffen von Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aus drei Landkreisen der Region statt: Die Bundestagsabgeordnete Siemtje Möller hatte die Rathaus-Chefs aus ihrem Wahlkreis (Friesland / Wilhelmshaven / Wittmund) zu einem Informations- und Erfahrungsaustausch eingeladen. So kamen Bundes- und Kommunalebene wieder direkt ins Gespräch.
„Die Zusammenkünfte finden regelmäßig alle zwei bis drei Monate statt“, berichtet Bürgermeisterin Heike Horn. „Wir danken Siemtje Möller für die Möglichkeit, unsere Nöte und Sorgen auf Bundesebene vortragen zu können.“ Thema sei diesmal neben Finanzen der immer brisanter werdende Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst gewesen, der auf Langeoog ein besonderes Problem darstelle. – Schwerpunktthema der nächsten Sitzung im Herbst sei das kommunale Wärmenetz.

-ut/köp-