Matthias Weiß ist im Oktober als Seelsorger tätig

Sie war es, die ihn darauf aufmerksam machte, dass immer wieder Kurpastoren auf der Insel gesucht werden. „Ich hatte nach meiner Pensionierung vor sechs Jahren bereits im bayerischen Bad Wörishofen Erfahrungen als Kurseelsorger gesammelt“, so Weiß. Und so nahm er Kontakt zu Inselpastor Christian Neumann auf, um auf seiner Lieblingsinsel das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden zu können. Im vergangenen Herbst übernahm er dann erstmals das Amt des Kurpastors auf Langeoog.
Nach seinem diesjährigen obligatorischen Insel-Urlaub im August kehrt der evangelische Theologe am 19. Oktober für drei Wochen in dieses Amt zurück. „Ich predige gern und Seelsorge ist mir sehr wichtig“, erklärt Matthias Weiß. 18 Jahre lang war er Pastor in zwei Nürnberger Gemeinden, wurde dann Studentenseelsorger und war schließlich zwölf Jahre lang als Seelsorger für Menschen mit geistigen Behinderungen im Diakoniewerk in Neuendettelsau tätig.
Auch auf Langeoog will er mit den Menschen ins Gespräch kommen: „Es besteht ein hoher Gesprächsbedarf. Ich möchte gemeinsam mit Christian Neumann niederschwellige Angebote unterbreiten“, plant Weiß. Natürlich gehören auch Gottesdienste zu seinem Aufgabenbereich. „Die sind auf Langeoog immer irgendwie besonders und ein Höhepunkt für mich. Der Kirchenraum hat eine ganz spezielle Ausstrahlung“, schwärmt der Kurpastor.
An der ökumenischen Vortragsreihe wird sich Matthias Weiß zweimal beteiligen: Unter dem Titel „Die Kirche hat geschwiegen, wo sie hätte schreien müssen“ informiert er über das Leben und Wirken von Dietrich Bonhoeffer, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 75. Mal jährte. Der zweite Vortrag beschäftigt sich mit dem Schicksal von Komiker Karl Valentin im Dritten Reich und trägt den Titel „Wenn ich einmal der Herrgott wär‘ – Das Leiden des Karl Valentin. „Darin kommen die vielen Facetten des Künstlers zum Tragen. Und natürlich werde ich einige Hörstücke vorführen.“ -sbo-